DE701027C

DE701027C - Relais, insbesondere Zeitrelais

Info

Publication number: DE701027C
Application number: DE1938L0095708
Authority: DE
Inventors: Franz Klemm; Dipl-Ing Wolfgang Marschall
Original assignee: Standard Elektrik Lorenz AG; C Lorenz AG
Current assignee: Alcatel Lucent Deutschland AG; C Lorenz AG
Priority date: 1938-10-01
Filing date: 1938-10-01
Publication date: 1941-01-07

Description

_ Relais, insbesondere Zeitrelais Bei Relais, die in Fahrzeugen, Flugzeugen usw. verwendet werden, also einer großen, dauernden Erschütterung ausgesetzt sind, besteht die Aufgabe; Fehlschaltungen zu vermeiden. Nun haben bekanntlich Relaiskontakte eine Pimpelluft, teils zur Sicherstellung des Kontaktdruckes (Ruhe- und Umschaltkontakte), teils zur Erzielung gleichmäßiger Anzugszeiten. Innerhalb dieser Pimpelluft kann der Anker frei spielen. Durch Erschütterung, z. B. in Flugzeugen, Fahrzeugen usw., wirken Beschleunigungskräfte auf den Anker, die so groß werden können, daß Kontaktstörungen bzw. Fehlschaltungen auftreten.
Zur Behebung dieser Erscheinung wird erfindungsgemäß eine Anordnung vorgeschlagen, bei der in der abgefallenen Lage des Ankers auf diesen eine mechanische Sperre einwirkt, die das freie Spiel des Ankers innerhalb der Pimpelluft verhindert und deren Kraft unmittelbar , nach Beginn der Ankerbewegung absinkt. Diese Sperre hat den Zweck, bei Stromlosigkeit des' Relais den Anker in der Grundstellung festzuhalten.
In den Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Abb. i zeigt das Relais mit der Sperrvorrichtung für den Anker, Abb. 2 die vergrößert herausgezeichnete Sperrvorrichtung.
Die Ankerhalterung ist folgendermaßen ausgeführt: Am Joch i des Relais sind zwei Schenkel. 3 angebracht, die unterhalb der Spule 2 zusammenlaufen. Dort sind zwei im Abstand von 0,4 mm parallel laufende Federn q. angebracht, die zum Ankerlaufen und vorn gabelförmig abgekröpft sind. Im Anker 5 ist von unten her ein Stift 6 eingesetzt, welcher in der Rinne der Federn q. liegt. Bei abgefallenem Anker muß der Stift ohne Luft in dieser Rinne liegen. Um diese Einstellung zu erreichen, haben die Schenke13 bei 7 Langlöcher erhalten. .
In der Abb. 2 ist die Stellung des Anker in der abgefallenen Lage gezeigt; 6 stellt deri Stift dar, der in den Anker 5 eingesetzt.i3t. Bei Anzug des Ankers wirkt diesem zunächst, der Federdruck der Federn q. entgegen. Befindet sich der Stift 6 zwischen den Federn, so ist lediglich noch eine geringe Reibung zu überwinden. In der Ruhelage liegt also der Anker fest, und Erschütterungen können den Anker nicht mehr zum Schwingen erregen, so daß Fehlschaltungen, insbesondere Kontaktstörungen. bei dieser Anordnung nicht mehr auftreten. Die Erfindung ist besonders geeignet für Zeitrelais, da die meist ausgenutzte Abfallverzögerung durch die Reibung zwischen den Federn noch vergrößert wird.
In der Abb.3 ist der qualitative Kraftverlauf längs des Ankerhubes entgegen der Bewegungsrichtung dargestellt; die Abszisse stellt den Ankerhub, die Ordinate die zusätzliche Kraft auf den Anker entgegen der Bewegungsrichtung dar. Kurve 8 zeigt den Verlauf der zusätzlichen Kraft bei Anzug des Ankers, Kurve g den Verlauf der Kraft bei Abfallen des Ankers, io stellt den Kraftverlauf der Kontaktfedern dar. Zu Beginn des Ankerhubes ist die diesem entgegengerichtete Kraft groß. Bald nach Überwindung der Pimpelluft geht sie fast auf Null zurück, da bei vorliegender Ausführungsform der Stift nur noch reibt. Es ist jetzt nur noch der Kraftanstieg ', der Kontaktfedern zu überwinden. Beim Abfall wirkt zuerst nur die Kraft der Kontaktfedern abzüglich der geringeren hemmenden Reibung des Stiftes zwischen den Halterungsfedern. Durch den letzteren Vorgang wird die Abfallzeit von Verzögerungsrelais sogar noch vO-rlängert. Am Ende des Ankerhubes, kurz .vor dem Wiedererreichen der Ruhelage, wird 'die Kraft negativ, d. h. der Anker wird ohne Zutun der Kontaktfedern über die Pimpelluft hinweg in die Ruhelage gedrückt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Relais, insbesondere Zeitrelais, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Anker in seiner abgefallenen Lage eine ' mechanische Sperre einwirkt, die das freie Spiel des Ankers innerhalb der Pimpelluft verhindert und deren Kraft unmittelbar nach Beginn der Ankerbewegung absinkt.
2. Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der Sperrvorrichtung zu Ende der Abfallbewegung negativ wird.
3. Relais nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre aus einer Federanordnung besteht, deren Kraftwirkung bei Anzug des Ankers überwunden werden muß. . q..
Relais nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker so geformt ist, daß er in die Federanordnung eingreift.
5. Relais nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der Anker durch einen Stift verlängert ist, der in die Federn eingreift.