DE553647C - Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregtem mechanischem Schwingungssystem - Google Patents
Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregtem mechanischem SchwingungssystemInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H51/00—Electromagnetic relays
- H01H51/30—Electromagnetic relays specially adapted for actuation by ac
- H01H51/32—Frequency relays; Mechanically-tuned relays
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Description
Die Erfindung betrifft ein Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregtem mechanischem
Schwingungssystem. Bei den bekannten Resonanzrelais führt das mechanische Schwingungssystem geradlinige Schwingungen
aus. Wenp nicht die Schwingungen selbst oder der dadurch erzeugte Ton zum Anzeigen der Relaistätigkeit ausgenutzt werden,
so wird bei diesen Relais beispielsweise unter Zwischenschaltung eines in den Schwingungsweg ragenden Hammers, Tasters
oder eines Magnetfeldes, dessen Lage oder Stärke durch die Schwingungen geändert
wird, das System zur Arbeitsleistung herangezogen. Soll dabei ein Teil während der ganzen Ansprechdauer stets in der gleichen
Richtung angetrieben werden, so muß zwischen das Schwingungssystem und diesen Teil irgendein Umkehrgetriebe (Stupsklinke,
Klinkenrad o. dgl.) eingeschaltet werden, das die hin und her gehende Bewegung des
Schwingungssystems in eine gleichgerichtete Bewegung umformt.
Die Erfindung hat unter anderem den Zweck, derartige Umformungsgetriebe zu
vermeiden und dem mechanischen Schwingungssystem statt der hin und her gehenden Bewegung selbst schon eine während der
ganzen Ansprechdauer mehr oder weniger gleichsinnige Bewegung zu erteilen, die dann
in wesentlich einfacherer Weise für den Antrieb ausgenutzt werden kann. Insbesondere
wird dem mechanischen Schwingungssystem eine kreis- oder ellipsenförmige Schwingung
erteilt. Dies wird dadurch erreicht, daß gemäß der Erfindung das Schwingungssystem
gleichzeitig zu zwei in verschiedenen Schwingungsebenen liegenden phasenverschobenen
Teilschwingungen angeregt wird, die sich zu einer resultierenden Flächen- oder Raumverschwingung
jedes Massenpunktes des schwingenden Systems zusammensetzen.
Dabei haben die auf ein rechtwinkeliges Achsenkreuz bezogene Bewegungskomponenten
der Schwingung im wesentlichen gleiche Frequenz.
Zur Erregung des Schwingungssystems können zwei mit den Achsen gegeneinander
geneigte Elektromagnete mit phasenverschobenen Flüssen verwendet werden. Vorteilhaft
kann man jedoch auch mit einem einzigen Elektromagneten auskommen, wenn man dem mechanischen Schwingungssystem
für Schwingungen in zwei verschiedenen Achsen je nach der Dämpfung nur um geringe
Beträge voneinander abweichende Eigenschwingungszahlen gibt und die Richtung der erregenden EMK in den zwischen
den beiden Achsen liegenden Winkelbereich verlegt.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Wilhelm Gebkardt in Nürnberg.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
In Fig. ι und 2 ist in zwei verschiedenen Ansichten ein Resonanzrelais dargestellt.
ι ist das mechanische Schwingungssystem mit dem Einspannklotz 2. 3 ist der erregende
Elektromagnet. Das Schwingungssystem besteht aus einem zylindrischen Stab, der, wenn er in der Ebene XX zu Schwingungen
angeregt wird, beispielsweise 35omal in der Sekunde schwingt, wenn er dagegen in der
Ebene YY angeregt wird, beispielsweise -35imal in der Sekunde schwingt. Diese Verschiedenheit
der Eigenschwingungszahl in den beiden Achsen läßt sich leicht durch irgendwelche Unsymmetrie im Querschnitt,
in der Massenverteilung, in der Einspannart o. dgl. erzielen. Der Stab kann beispielsweise
einen schwach elliptischen Querschnitt haben, oder er kann bei kreisförmigem Querschnitt
an einem Teil seines Umfanges leicht angeschliffen sein. Die Zugkraft des Elektromagneten
3 wirkt in der Ebene ZZ, die um 45° gegen die Achsen XX und YY geneigt ist.
In Fig. 3 ist in Abhängigkeit von der Fre-" quenz des Erregerfeldes die Phasenverschiebung
zwischen der erregenden Kraft und der Schwingung des Stabes 1 aufgetragen. Diese
Phasenverschiebung beträgt bei Resonanz, Punkt ii, nach bekannten Gesetzen genau
900, wenn man von dem Einfluß der Dämpfung und höherer Harmonischer im Felde
absieht. Liegt die Frequenz unterhalb des Resonanzwertes, so hat das mechanische
Schwingungssystem das Bestreben, schneller zu schwingen als das Feld. Die Schwingung
eilt deshalb gegenüber dem Resonanzfall in der Phase vor, d. h. die Phasendifferenz zwischen
der erregenden Kraft und Schwingung wird kleiner, beispielsweise bei Punkt 12.
Liegt die Frequenz oberhalb des Resonanzpunktes, so hat das Schwingungssystem das
Bestreben, langsamer zu schwingen als das erregende Feld, die Schwingung eilt gegenüber
dem Resonanzfall nach, die Phasenverschiebung zwischen erregender Kraft und Schwingung wird also größer als 90°, z. B.
bei Punkt 13.
Für die gleichen Frequenzen ist unterhalb der Fig. 3 in Fig. 4 die Amplitude des
Schwingungssystems (Resonanzkurve 10) aufgetragen. Diese Verhältnisse ergeben sich
für die Schwingungen, bzw. Schwingungskomponenten der X-Achse der Fig. 1. Die
gleichen Verhältnisse gelten aber auch für die Schwingungen in der F-Achse, nur liegen
hier die Kurven 21, 22 und 20 bei entsprechend
höheren Frequenzwerten.
Wird nun der Elektromagnet 3 mit einer dem Punkt 30 entsprechenden Frequenz erregt,
so ergeben sich, wie Fig. 4 zeigt, für die Schwingungen in der X- und F-Richtung
gleiche Amplituden, die Phasendifferenz der beiden Schwingungen, Strecket, beträgt900.
Da auch die Schwingungsebenen XX, YY
um 900 gegeneinander versetzt sind, ergibt sich nach bekannten Gesetzen eine kreisförmige
Schwingung s, die sich vektoriell aus den ebenen Schwingungen der einzelnen
Komponenten zusammensetzt. Bei Abweichung von diesem Idealzustand, also beispielsweise
bei einer höheren oder tieferen Frequenz, bei zu großer oder zu kleiner Differenz der Eigenschwingungszahlen in
den beiden Ebenen u. dgl., geht die kreisförmige Bewegung s in eine mehr oder weniger
flache Ellipse über.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist der Stab 1 polarisiert und in der Nähe
seines freien Endes die drehbar gelagerte Kupferscheibe 4 angebracht. Bei der kreisförmigen
Schwingung übt nach bekannten Gesetzen der der Kupferscheibe 4 zunächst liegende Pol des Stabes ί eine magnetische
Schleppkraft auf die Scheibe aus und versetzt sie in Drehbewegung. Statt der Kupferscheibe
kann auch exzentrisch auf der Achse ein magnetisch leitfähiger Teil angebracht werden,, der dann bei der Kreisbewegung
des Schwingungssystems synchron ohne Schlüpfung mitgenommen wird. Man kann auch beide Anordnungen miteinander kombinieren
und sowohl eine als Kurzschlußteil induzierte Scheibe aus elektrisch gutleitendem
Material als auch exzentrisch gelagerte Körper aus magnetisch gutleitendem Material,
z. B. in sternförmiger Anordnung, verwenden. Der angetriebene Teil kann dann asynchron anlaufen und im stationären Zustand
synchron getrieben werden.
.Man kann aber auch das Schwingungssystem mechanisch auf den anzutreibenden
Teil einwirken lassen, z. B. in der Weise, daß der von ihm beschriebene Kreis den Umfang
einer drehbar gelagerten Scheibe berührt. Die Scheibe wird dann durch Reibung angetrieben.
Man kann auch das Schwingungssystem beispielsweise durch einen Faden, Draht, Kette mit dem anzutreibenden Teil
verbinden, es zieht dann diesen Teil bei der Drehbewegung hinter sich her. Auch kann
man es beispielsweise mit einem Vorsprung kraftschlüssig einen drehbar gelagerten Hebel
oder eine Schleife antreiben lassen. Außer der Schleppkraft können auch andere Kräfte, z. B. die Schleuderkraft, die Luftreibung
des Systems, für die Arbeitsleistung herangezogen werden.
Das Relais kann für die verschiedensten Zwecke verwendet werden, also beispielsweise
für Fernmeldezwecke, zum Steuern von Uhren, Tarifapparaten o. dgl., zum Ein-
und Ausschalten öffentlicher Beleuchtungsanlagen usw. Es ist ferner verwendbar als
Synchronmotor, der nur bei einer bestimmten Frequenz läuft, also kann es beispielsweise
auch für den Antrieb von Uhren, Tarifapparaten o. dgl. verwendet werden.
Da es nur auf eine Frequenz anspricht, kann es gegebenenfalls mit oder ohne Zwischenschaltung
eines Kondensators an ein Starkstromnetz angeschlossen werden, dem durch Überlagern der für den Betrieb des Relais
erforderliche Strom netzfremder Frequenz zugeführt wird.
Claims (7)
1. Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregtem mechanischem Schwingungssystem,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schwingungssystem gleichzeitig zu zwei in verschiedenen Schwingungsebenen liegenden phasenverschobenen Teilschwingungen
angeregt wird, die sich zu einer resultierenden Flächen- oder Raumkurvenschwingung
jedes Massenpunktes des schwingenden Systems zusammensetzen.
2. Resonanzrelais nach Anspruch 1, dadurch- gekennzeichnet, daß auf das
Schwingungssystem mit den Achsen gegeneinander geneigte Elektromagnete mit phasenverschobenen Flüssen einwirken.
3. Resonanzrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigen-Schwingungszahlen
des Schwingungssystems, bezogen auf zwei verschiedene Ebenen, je nach der Dämpfung um einen
verhältnismäßig geringen Betrag voneinander abweichen und die Richtung der Erregerkraft in dem Winkelbereich zwischen
diesen beiden Ebenen liegt.
4. Resonanzrelais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschwingungszahlen
des Schwingungssystems für zwei zueinander senkrecht stehende Ebenen um einen derartigen Betrag
voneinander abweichen, daß bei Erregung des Elektromagneten mit einer Frequenz, die in der Mitte zwischen den
beiden Eigenschwingungszahlen liegt, die auf diese Ebenen bezogenen Schwingungskomponenten
eine Phasenverschiebung von ungefähr 90° haben.
5. Resonanzrelais nach Anspruch 1, mit vorwiegend stabförmigem Schwingungssystem,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abweichung der Schwingungszahl in den beiden Ebenen durch unsymmetrische
Einspannung, Massenverteilung, Materialbehandlung, Querschnitte o. dgl. erzielt wird.
6. Resonanzrelais nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
kreis- oder ellipsenförmig schwingende System magnetisch, elektrodynamisch oder mechanisch einen beweglich gelagerten
Teil mitnimmt, der mit einem Schalter o. dgl. verbunden ist.
7. Resonanzrelais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische
Schwingungssystem polarisiert ist und in der Nähe seines freien Poles ein drehbar gelagerter Anker aus elektrisch
gutleitendem Material, aus Material mit großen Hysteresisverlusten, z. B. gehärtetem
Stahl, aus magnetisch gutleitendem Material, zweckmäßig in ungleichmäßiger Verteilung längs des Ankerumfanges,
oder eine Kombination aus solchen Materialien, z. B. in Form eines mit einer Kurzschlußwicklung versehenen Eisensternes,
angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE553647T | 1930-10-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE553647C true DE553647C (de) | 1932-06-29 |
Family
ID=6563824
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930553647D Expired DE553647C (de) | 1930-10-08 | 1930-10-08 | Resonanzrelais mit elektromagnetisch erregtem mechanischem Schwingungssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE553647C (de) |
-
1930
- 1930-10-08 DE DE1930553647D patent/DE553647C/de not_active Expired
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