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Zündeinrichtung für Seeminen. Es sind Seeminen bekannt, bei denen
in ausgelegtem Zustande der Zünder beim Anstoß eines Schiffes durch einen aus der
Minenwand hervorstehenden Hebel oder Bolzen wirksam wird, während dieses Organ vor
dem Auslegen (bis zum Scharfwerden) im Minenkörper vor Beschädigungen oder unachtsamer
Wirksamkeit geschützt liegt also erst nach dem Auslegen seine Anstoßlage einnimmt.
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Nach der Erfindung sollen leicht zerbrechliche Zündorgane an Stelle
von Bolzen oder Hebel unter den sonst gleichen Gesichtspunkten Verwendung finden,
wobei diese Zündorgane besonders empfindlich sind beim Anstoß eines Schiffes, dagegen
weniger empfindlich gegen das Mitdetonieren.
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Als besonders zweckmäßige Ausführungsform werden bewegliche Ruderarme
am Minengefäß angeordnet, die nach dem Werfen eine für den Anstoß eines Schiffes
empfindliche Einrichtung (Kerze) aushängen oder von einer derartigen oder auch anders
geformten festen Zündeinrichtung eine vorgesehene Schutzeinrichtung entfernen.
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Beispielsweise wird die Ausführung dieser Idee so gedacht, daß ein
unter Federdruck stehender Hebel mit einer Ruderplatte versehen ist und an den-
Enden eine beim Anstoß eines Schiffes zerbrechende Stromschlußeinrichtung trägt,
welche an Bord in dem Fuß der Mine gelagert sein kann, während nach dem Werfen ein
Schmelzstück die Ruder freigibt und die Stromschlußeinrichtung in die günstigste
Zertrümmerungslage bringt. Wie schon ausgeführt, müssen diese Stromschlußeinrichtungen
so ausgeführt sein, daß dieselben bei einem Druck der Schiffs- oder Gefäßwand zerbrechen
und hierdurch ein Stromschluß herbeigeführt wird oder eine Zündflüssigkeit ihrer
Wirkungsstelle zufließt. Dies kann dadurch geschehen, daß das eintretende Seewasser
den Stromkreis für die Zünderleitung schließt, oder aber daß durch den Druck ein
metallischer Stromschluß stattfindet. Auch kann'das eintretende Seewasser selbst
Erregerflüssigkeit sein. Als zweckmäßige Formen werden folgende erachtet Die Strombrücke
wird m einem Glasbehälter untergebracht, der an seiner Bruchstelle verschwächt ist
oder dessen Längsausdehnung Winkel enthält, so däß beim Druck gegen ein feindliches
Schiff ein Zerbrechen des Glasbehälters eintritt.
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Auch wird ein evakuierter Glasbehälter die erforderliche Sicherheit
bieten, in welchen die zwei offenen Pole der Zünderleitung in Form zweier Spitzen
einmünden, gegen welche eine Hohlkugel aus Weichmetall durch das eintretende Wasser
geschleudert wird, sobald die Kerze an dem unteren Ende zerbricht. Die Strombrücke
kann auch aus einem geteilten Ring bestehen; zu jeder Hälfte ist je ein Pol geleitet,
so daß das eintretende Wasser die Kugel gegen den Ring drückt und so den Stromkreis
schließt.
Diese sehr empfindlichen Stromschlußeinrichtungen haben
die Gefahr des Mitdetonierens, falls sich die Minen in geringer Entfernung voneinander
bewegen (Treibminen) oder verankert sind. Der Wasserdruck einer explodierenden Mine
würde die Stromschlußeinrichtung in der nächsten Mine schließen und diese wiederum
die der übernächsten. Es kommt deshalb die vorgenannte Einrichtung in erster Linie
in Frage bei solchen Minen, die in größeren Abständen abgelassen oder verankert
werden. Sicher gegen die Gefahr des Mitdetonierens wird gemäß der Erfindung folgende
Einrichtung erachtet-Die Stromschlußeinrichttuig besteht aus zwei getrennten Metalldrähten,
welche mit einer zerbrechlichen Isolationsmasse (Emaille, Glas) in dünner Schicht
überzogen sind, und die bei Anstoß eines feindlichen Schiffes oder gegen ein Hindernis
beim Verbiegen den Isolationsmantel abspringen lassen und den Stromschluß durch
das Seewasser herstellen. Die vollen Metalldrähte sind wegen ihrer geringen Stärke
als auch wegen ihrer Festigkeit einer Gefahr des Zusammendrückens durch den allseitigen
Druck nicht ausgesetzt und daher unempfindlich.
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Zu berücksichtigen bleibt noch die Möglichkeit, daß durch die Strömung
die Kerze hin und her pendeln und etwa am eigenen Gefäß zerschlagen kann. Diesem
soll dadurch Rechnung getragen werden, daß die Kerze oder einzelne Teile der Kerze
an den gefährdeten Stellen mit einem Gummiüberzug o. dgl. versehen sind. Die Stromschlußeinrichtung
kann auch derart geändert werden, daß in den Kerzen eine Batterie von Elektroden
angeordnet ist, und daß das beim Zerbrechen eintretende Seewasser den Elektrolyten
bildet und der für die Zündung erforderliche Strom in diesem Moment erzeugt wird.
Es kann auch Wert darauf gelegt werden, daß die mit obigen Minen hergestellte Sperre
nach einer bestimmten Zeit sich selbst vernichtet. Zu diesem Zwecke wird es als
vorteilhaft erachtet, daß eine der Kerzen aus einem Tonzylinder besteht, dessen
Durchlässigkeit so ist, daß das eintretende Seewasser unmittelbar einen Strom herstellt
oder durch dessen Wandungen nach einer bestimmten Zeit so viel Wasser eindringt,
daß durch die Strombrücke die Mine vernichtet oder zum Sinken gebracht wird. Dem
eintretenden Seewasser kann auch eine bessere Leitfähigkeit dadurch gegeben werden,
daß es gleichzeitig mit dem Eintritt ein Säurepulver auflöst.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel einer
Mine erklärt, und zwar =.tellt Fig. z ein Minengefäß im Schnitt dar, während die
Fig. a bis 6 die besonders empfindlichen Zündeinrichtungen in verschiedener Ausführung
veranschaulichen. , Das Minengefäß (Fi,,. z) ist durch einen Zwischenboden a in
eine untere Ladehälfte und einen oberen -Auftriebs- oder Balanceraum unterteilt,
und zwar je nachdem, ob das Minengefäß als Anker- oder Treibmine Verwendung finden
soll. In dem Fuß b des Minengefäßes sind Hohlräume c, cl gebildet, in welchen die.
zerbrechlichen Stromschlußbrücken oder Zündeinrichtungen untergebracht sind, solange
sich die Mine an Bord befindet. Die Ruderarme d, an welchen diese Zündeinrichtungen
in Form von Kerzen e, e1 hängen, werden zu diesem Zweck heruntergebogen, wobei eine
im Gelenk angeordnete Feder gespannt wird. Die Stromschlußeinrichtung e wird gegen
ein Herausziehen aus ihrer Lagestelle .c dadurch gesichert, daß ein Deckelverschluß
f mit einer Schmelzmasse versehen ist, die im trockenen Zustande eine genügende
Festigkeit gegen den Federzug des Hebels d besitzt. An dem Ruder d sind noch
Blechscheiben g vorgesehen, welche die eigentliche Ruderfläche abgeben. Die parallelen
Leitungen der Stromschlußeinrichtungen (Kerzen) führen in ihrer Gesamtheit zu dem
Zünder k, während der Strom von der Batterie i
geliefert wird. Die Wirkungsweise
ist nun folgende ' Solange die Mine an Bord ist, sind die Ruder d heruntergeschlagen,
die Kerzen c, e1 ruhen in ihren Lagern c, cl im Fuß der Mine. Ist die Mine über
Bord geworfen, so wird sie entweder abtreiben oder aber als Ankermine zunächst auf
den Meeresgrund sinken, um alsdann durch . eine automatische Tiefeneinrichtung sich
in bestimmter Höhe unter Wasser einzustellen. Während dieser Zeit löst die Schmelzmasse
der Verschlußkappen f .sich auf, so daß die unter dem Federzug stehenden Ruder die
Zündeinrichtungen aus ihren Lagern ziehen und durch den Widerstand des Wassers gegenüber
der , Platte g sich langsam in ihre aufrechte Stellung (punktiert) bewegen. Die
Kerzen hängen alsdann an den Ruderarmen herunter, und zwar in der für ihre Zertrümmerung
günstigsten Lage. Es können auch für die Zertrümmerung noch besondere Widerlager
am Minengefäß vorgesehen werden. Der linke Ruderarm, ist, wie ersichtlich, auch
bereits zum Einhaken in Torpedonetze ausgebildet. Etwa 5 bis 6 Ruderarme werden
an dem Umfang der Mine verteilt. Anstatt daß die Ruderarme die Kerzen bewegen, können
auch mit demselben Erfolge fest am Minengefäß angeordnete Zündeinrichtungen durch
derartige Ruderarme abgedeckt werden, so daß sie erst nach dem Werfen für die Zertrümmerung
freigegeben sind. -Statt der ITerzen können auch, wie schon ausgeführt, die bekannten
Bleikappeneinrichtungen so angeordnet werden, daß sie Minengefäß verdeckt liegen,
solange die Mine
an Bord ist, und daß erst nach dem Weifendieselben
wie die Fühlhörner einer Schnecke aus dem Minengefäß bzw, ihrer Lagerstelle sich
herausbewegen. Diese Auslösung kann ebenfalls durch eine Schmelzmasse oder sonst
mechanische Auslösung herbeigeführt werden. Auf alle Fälle ist die Aufgabe gelöst,
daß die Zündeinrichtungen im Minenkörper verdeckt ruhen, solange. diese gefährlichen
Einrichtungen sich an Bord befinden. -Die Kerzen in Fig. 2 bis 6 verfolgen bei verschiedenen
Ausführungsformen denselben Gesichtspunkt, nämlich die leichte und sichere Wirksamkeit
beim Anstoßen gegen ein feind-; liches Schiff. In Fig. 2 ist eine Art Geislersche
Röhre dargestellt, in welche die beiden Poldrähte k und L isoliert eingeführt sind.
Damit diese Kerzen senkrecht hängen, sind deren Spitzen mit einem Metallstück in
beschwert. Die Röhre selbst ist hier zur beispielsweisen Erläuterung. mit einem
Gummiüberzug n versehen, um die Kerze nicht am eigenen Gefäß zerschlagen zu lassen.
Derartige Schutzmaßnahmen können. auch noch bei allen anderen Ausführungen vorgesehen
werden.
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Fig. 3 unterscheidet sich von Fig. 2 nur insofern, als statt der geraden
Längsachse hier die Längsachse gebrochen ist, um durch die ungleichmäßige Anlage
an den Wandungen ein Abbrechen an der Winkelstelle zu sichern.
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In Fig. q. ist die Kerze statt aus Glas aus einem Tonzylinder o hergestellt.
Die Pole führen zu zwei Halbringen, und der Stromschluß erfolgt durch eine Hohlkugel
P, die durch das langsam durch die Tonwand eindringende Wasser allmählich gehoben
wird. Derartige Kerzen sind einmal empfindlich beim Anschlagen an ein feindliches
Schiff, andererseits bilden sie eine Zeiteinrichtung, um durch den Stromschluß die
Mine nach einer bestimmten Zeit zu vernichten oder durch die betreffende Kerze ein
Sinkventil zu öffnen.
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In Fig. 5 ist die Kerze insofern geändert, als die beiden Poldrähte
in zwei Spitzen endigen, die in die Glaswand eingeschmolzen sind. Die Kerze selbst
ist evakuiert und der zylindrische Teil von einer Metallhülse q umfaßt. Unterhalb
der Metallhülse ist die Kerze verschwächt und besitzt einen Ansatz, der einen größeren
Durchmessen als der obere Teil hat, so daß durch diese Maßnahme ein Bruch unterhalb
der Me- i tallhülse gesichert ist. Auf dem Hals des eingeschnürten Glasbehälters
liegt eine Hohlkugel aus Weichmetall. Wird durch den Anstoß eines Schiffes der Teil
r zerbrochen, so wird durch die mit Gewalt eintretende Luft die Hohlkugel gegen
die spitzen Polenden geschleudert und dadurch ein sicherer Kontakt herbeigeführt.
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In Fig. 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, welche sieh dadurch
kennzeichnet, daß die Kerze wegfällt, daß dagegen die Poldrähte isoliert aus einer
Fassung kommen und mit Winkeln oderIvVindungen versehen sind, und in dieser Form
mit einem isolierten Überzug umkleidet werden (Glas, Emaille), der beim Verbiegen
der Drähte leicht abspringt und eine Berührung derselben untereinander oder aber
einen Stromschluß durch das Seewasser erlaubt.