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Selbsttätig wirkende Alarmvorrichtung beim Durchschlagen einer Hauseindeckung
- durch Brandbomben Nach der Vorschrift des zivilen Luftschutzes soll bei einem
Fliegerangriff eine Brandwache den - Dachboden bewachen. Trotzdem besteht die Möglichkeit,
daß die Brandwache auch anderwärts mithelfend im unteren Gebäudeteil eingreifen
muß, so daß in solchen Fällen der. Dachboden dann ohne Aufsicht ist. Da die Brandbomben
ohne Detonationswirkung krepieren, würden Einschläge in solchen Fällen nicht rechtzeitig
bemerkt werden. Nach der Erfindung erübrigt sich zunächst der Aufenthalt einer wachhabenden
Person auf dem Dachboden zur Wahrnehmung des Einschlages von Brandbomben.
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Bei einer bekannten Einrichtung zur Kenntlichmachung des Einschlagens
von Geschossen und Brandbomben in Gebäuden wird eine Alarmvorrichtung in Tätigkeit
gesetzt, sobald eine unterhalb der Hauseindeckung netzartig angeordnete Drahtbespannung
beim Durchschlagen des Daches durch eine Fliegerbombe zerstört wird. Diese Einrichtung
hat jedoch den Nachteil, daß z. B. beim Aufschlag einer kleinen Brandbombe von geringem
Gewicht und geringer Auftreffwucht an sich nur die äußere Dachhaut durchschlagen
wird und die Brandbombe infolge der hierdurch erfolgten starken Abbremsung beim
Durchschlagen des Daches auf dem Drahtgewebe der Alarmvorrichtung liegenbleibt und
dort ausbrennt, ohne das Gewebe zu zerstören bzw. eine Alarmierung hervorzurufen.
Überhaupt wird das Durchschmelzen des Drahtes nur bei solchen Bomben erfolgen, deren
Verbrennungstemperatur hoch liegt, mit anderen Worten beim Einschlag einer Phosphor-,
Hartöl- oder Natriumbombe, deren Verbrennungstemperaturen weit unter der Schmelztemperatur
des Drahtes der bekannten Alarmvorrichtung liegen, werden solche Bomben ausbrennen
und weitere Brände verursachen, ohne von der Alarmzentralstelle wahrgenommen zu
werden. .
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Weiter besteht bei der bekannten Vorrichtung die Möglichkeit, daß
kleinere Bomben durch das Alarmnetzgewebe schlüpfen. Andererseits ist bei enger
Maschenweite das Gewebe sehr stabil und wirkt dann als Fangnetz mit dem Nachteil,
daß keine Wahrnehmung bzw. Übertragung des Alarms erfolgt und daß dann die unmittelbar
unter dem Dachgebälk ausbrennende Bombe ihren flüssigen Inhalt gegen die feuerempfindliche
Hauseindeckung verspritzen kann.
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Eine Bekämpfung des über dem Drahtgewebe liegenden Brandherdes hat
aber allgemein eine starke Zerstörung des Alarmdrahtgewebes zur Folge. Die dann
vorzunehmenden Instandsetzungsarbeiten nehmen längere Zeit in Anspruch, was sich
besonders bei kurz aufeinanderfolgenden Luftangriffen ungünstig auswirkt.
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Eine auftreffende Bombe wirkt schädigend, sobald sie die zu äußerst
liegende Hauseindecl:ung -passiert hat. Es ist also erforderlieh,
eine
Kenntlichmachung des Einschlages bereits beim Zertrümmern des Dachziegels hervorzurufen.
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Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung eine Einrichtung, bei der
die Brafid-" bombe bereits durch die Berührung der. äußeren Dachhaut in Gestalt
der Dachziegeleindeckung die Alarmvorrichtung in Tätigkeit setzt, die im Dachziegel
selbst eingebaut ist, durch dessen Zertrümmerung beim Durchtritt oder Aufschlag
einer Brandbombe eine im Dachziegel eingebaute metallische, stromleitende Büchse
der Alarmvorrichtung mit einem parallel durch die Büchse führenden, stromleitenden
starken Draht verbunden wird. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen, der eine
Alarmeinrichtung in der Zentralstelle in Tätigkeit setzt.
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Eine Brandbombe, die die äußere Dachhaut nicht durchschlägt, verbrennt
an sich ohne größere Schadenwirkung, sie gleitet in diesem Falle an dem schrägen
Dache ab.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen elektrischen
Alarmvorrichtung veranschaulicht, die an der Unterseite des entsprechend ausgebildeten
Dachziegels in besonderen Ansätzen eingebaut ist.
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Die Zeichnung zeigt den mit besonderen Ansätzen versehenen Dachziegel
mit der fest eingebauten elektrischen Alarrnv orrichtung. Dieselbe besteht aus der
metallischen, den ersten Stromkontakt bildenden Büchse b, die in einem besonderen
Ansatz des Dachziegels untergebracht ist. In einem zweiten Ansatz des Dachziegels
ist mit dem einem Ende als zweiter Stromkontakt ein starker Draht eingebracht, dessen
anderes Ende frei beweglich in der Büchse b hängt. Die Büchse b und
das Drahtende c sind an die elektrische Stromquelle und an die Anzeigezentralstelle
angeschlossen.
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Die mit dem Ziegel a fest verbundene metallische Büchse b wird im
Augenblick des Aufschlages einer Bombe infolge der damit verbundenen Zertrümmerung
des Ziegels gelöst; dabei wird die Büchse von dem durch sie führenden Draht oder
zweiten Stromleiter c aufgefangen, so daß der Stromkreis geschlossen wird und eine
im Schutzraum angebrachte Alarmeinrichtung d mit anhaltender Wirkung in Tätigkeit
gesetzt wird. Um eine günstige Zertrümmerungsform des Dachziegels zu erreichen,
empfiehlt es sich, den Ziegel mit entsprechenden Nuten bzw. Einkerbungen zu versehen.