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Sicherungsentlastung, insbesondere für Freilote In der Technik werden
gelegentlich mechanische Sicherungselemente verwendet, die beim Eintreten bestimmter
Verhältnisse ihre Eigenschaft als Sicherung verlieren sollen,, um irgendeine Vorrichtung
in :einen betriebsbereiten Zustand gelangen zu lassen. Es sei hier erinnert an Schmelzsicherungen
bei Minen, an Zerreißsicherungen bei Lotkörpern,, durch deren Abwurf Flughöhen oder
Meerestiefen bestimmt werden sollen- o. dgl. Es liegt im Wesen dieser Sicherungen,
daß sie normalerweise dauernd einer mechanischen Beanspruchung, Zug oder Druck,
unterliegen. Ihre Auslösung erfolgt in der Regel dadurch, daß sie durcheinen äußeren
Einfluß meinen Zustand übergeführt werden, in welchem sie der äußeren Beanspruchung
nachgeben und dadurch gewisse Teile der eigentlichen Betriebsvorrichtung freigeben.
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Es hat sich gezeigt, daß in gewissen Fällen die fortgesetzte Einwirkung
der mechanischen Beanspruchung solche Sicherungen nach längerer Zeit in einen Zustand
überführt, in welchem sie nicht mehr oder nicht mehr innerhalb der vorgeschriebenen
Zeit zur Auslösung gebracht werden können.
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Die Erfindung besteht darin, daß in solchen Fällen eine Entlastungsvorrichtung
für die Sicherung vorgesehen ist, die normalere weise z. B. bei Transport, Aufbewahrung
usw. die Sicherung von der mechanischen Zug-oder Druckbeanspruchung entlastet, und
die erst unmittelbar vor Gebrauch entfernt wird. Die Erfindung wird im folgenden
an Hand des sogenannten Freiloteserläutert. Das Freilot ist ein Körper, der bei:
der Vornahme der Lotung ins Wasser geworfen wird, dort mit einer gewissen Geschwindigkeit
absinkt und bei seinem Auftreffen auf den. Boden des Meeres ein Knallsignal erzeugt.
Aus ,der bekannten Siakgeschwindigkeit und der Zeitdauer zwischen Abwurf und Knallbeobachtung
errechnet sich die Meerestiefe.
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In den Abb. i, 2 und 3 ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
eines solchen Freilotes erläutert. In Abb. i ist das gesamte Freilot im Schnitt
dargestellt. Die äußere Hülle i enthält in einer Paraffinbettung 2 eine Sprengkapsel
3, die elektrisch gezündet wird, und zu deren Zündung die Trockenbatterie q. dient.
Der Zündvorgang erfolgt dadurch, daß die Kappe 5 beten Auftreffen auf einen festen
Widerstand sich dem Hauptkörper i nähert, entgegen der Wirkung der Feder 6, und
daß infolgedessen. der Kontaktstift 7 den Schließungskontakt 8 der Batterie berührt.
Dadurch wird der Stromkreis über die Leitungen 9, i o, ii und den metallischen
Hüllkörper 12 geschlossen und die Sprengladung 3 elektrisch gezündet.
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Diese Zündung würde nun .auch .erfolgen, wenn das Freilot beim. Abwurf
auf die Wasseroberfläche aufschlägt. Um das zu verhindern, ist eine Sperrung eingeführt,
welche die Kappe beim Aufschlag auf die Wasseroberfläche an einer Annäherung an
den
Hauptkörper verhindert. Diese Sicherung besteht in einer um
den Schaft 13 des Belastungskörpers i 4gewickelten Feder i 5, welche mit
zwei. Enden i 6, i 7 über den. Rand der Kappe 5 hinaustritt und sich so zwischen
Kappe und Mantel des Hauptkörpers legt. Die Enden der Fader i 6, i 7 werden nun
durch eine Lamelle i 8 aus wasserlöslichem Stoff in einer sperrenden Laffe gehalten
(Abb.2 und Abb.3a). Nach einer gewissen Lösungszeit unter Wasser zerreißt die Sicherung
unter dem Einfluß der spreizenden Kraft der Federenden, und diese legen sich auseinander,
so daß ihre Lage mit der der Aussparungen 19, 2o in der Kappe übereinstimmt
(Abb. 3b).
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Würde man nun die Sicherungslamelle 18 monatelang unter dem Druck
der Federenden. 16, 17 steherlassen, dann steigt die Lösungszeit sehr stark
an, und die Freigabe .der Kappe 5 würde erst in solchen Tiefen erfolgen, daß der
wichtigste Teil der Lotungen auf verhältnismäßig seichtem Wasser mißlingen würde,
weil das Lot noch in gesichertem Zustand auf den Meeresboden auftreffen würde. Um
das zu verhüten, ist nun der Riege12i vorgesehen, der bei Transport und Lagerung
über die Federenden 16,
17 geschoben wird. Dadurch -kommen die Federenden-
in die in Abb. 2a dargestellte Lage; üben also auf die Sicherungslamelle 18 keinerlei
Spannung aus. . Unmittelbar vor Gebrauch des Lotes wird der Riegel nach oben geschoben
(Abb.3), die Federenden legen sich nun an die Außenkanten der Aussparungen der Sicherungslamelle
i8 und bleanspruchen sie auf Zug. Dadurch ist die Lamelle der schädlichen Zugbeanspruchung
nur einen Augenblick ausgesetzt, und die oben geschilderten Veränderungen, die zur
Erhöhung der Lösungzeit führen, werden vermieden.
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Die Erfindung ist in ihrer Anwendung: nicht auf das vorbeschriebene
Beispiel beschränkt, sondern kann mit gleichem Erfolg sowohl bei anders geformten
Sicherungen als auch bei anderen Änwendungsarben derartiger mechanischer Sicherungen
Verwendung finden. Auch ist naturgemäß ,die Ausführung; der Erfindung nicht auf
riegelartige Vorrichtungen beschränkt. Im übrigen wird durch die Erfindung noch
der besondere Vorteil erreicht, daß solche an sich empfindlichen Sicherungen auch
.einer vorzeitigen Zerstörung durch mechanische Einflüsse und Beschädigungen entzogen
werden, die etwa dadurch entstehen, däß anderweitige, Beanspruchungen der durch
die Sicherngselemente zusammengehaltenen oder getrennten Teile auftreten.