DE3326664C2 - - Google Patents
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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- A01N59/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
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Description
Die Erfindung betrifft fungizide Mittel, Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie ihre Verwendung bei der Bekämpfung und Behandlung von
Pilzinfektionen an Kulturpflanzen.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein neues fungizides Mittel, das
einen ersten fungizid wirksamen Bestandteil in Form von Schwefel und einen
zweiten fungizid wirksamen Bestandteil in Form eines Pyrimidins der Formel
enthält, wobei der erste und zweite fungizid wirksame Bestandteil in einem
Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis 500 : 1 vorliegen, sowie gegebenenfalls
einen dafür geeigneten, nicht-phytotoxischen inerten Träger.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
dieses fungizid wirkenden Mittels, seine Verwendung sowie ein Verfahren
zur Bekämpfung und Behandlung von Pilzinfektionen an Pflanzen durch
Anwendung einer fungizid wirkenden Menge.
Es wurde gefunden, daß die Kombination dieser Bestandteile, bei der
Kontrolle oder Bekämpfung von Pilzinfektionen von Kulturpflanzen,
beispielsweise Wein, Pflanzen mit oberirdischen Früchten und
Gemüsepflanzen, besonders wirksam ist. Die erfindungsgemäßen Mischungen
zeigen gute Ergebnisse bei der Bekämpfung von Pulvermehltau an Weinstöcken
(Uncinula necator), an Apfelbäumen (Podosphaera leucotricha) und an
Kürbissen (Erysiphe cichoracearum und Sphaerotheca fuliginea).
Die Verbindung der Formel (I) ist ein unter der Bezeichnung Fenarimol bekanntes Fungizid, welches
beispielsweise in der GB-PS 12 18 623 beschrieben ist. Der Einsatz gegen
bestimmte Pilzerkrankungen von Apfelbäumen wird auch in "fruit science
reports, Band 6, Seiten 135 bis 142 (1979)" beschrieben. Die Effektivität
der Verbindungen wird durch die Gegenwart von Schwefel überraschend
verbessert.
Das Mittel wird vorzugsweise durch Blattauftrag zu
jeder beliebigen Zeit vor der Ernte aufgebracht. Die
Menge und Häufigkeit der Anwendung hängt von der Schwere
der Pilzerkrankung und dem Zustand der Frucht ab. Es
wurde jedoch gefunden, daß die zur Bekämpfung der Pilzerkrankung
benötigte Zahl der Behandlungen durch Benutzung
des erfindungsgemäßen Mittels reduziert und
dadurch eine wertvolle Verminderung der Arbeitskosten
erreicht werden kann.
Das erfindungsgemäße Mittel wird vorzugsweise als Blattsprühmittel
angewandt, mit welchem die zu verwendenden
aktiven Bestandteile in den folgenden Mengen aufgebracht
werden: Schwefel in einer Menge von 1000 bis 5000 g pro
Hektar und die Komponente der Formel (I) in einer Menge
von 5 bis 100 g pro Hektar. Das Verhältnis von Schwefel
zu der Komponente der Formel (I) liegt im Bereich von
1 : 1 oder 10 : 1 bis 1000 : 1, beispielsweise im Bereich
von 10 : 1 bis 500 : 1, vorzugsweise 50 : 1 bis 500 : 1.
Die Schwefelkomponente des erfindungsgemäßen Mittels kann
in jeder beliebigen geeigneten Form, welche eine zufriedenstellende
Formulierung mit der Komponente der Formel (I)
erlaubt, vorliegen, vorzugsweise entweder als mikronisierter
(in einer Strahlmühle gemahlener) oder als
kolloidaler Schwefel. Die mittlere Teilchengröße des Endprodukts
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 20 µm.
Wie bereits oben festgestellt,
ist (I) als Fungizid bekannt und kann
mit anderen geeigneten Fungiziden verwandt werden, obwohl
es im allgemeinen, zusammen mit Schwefel, den einzigen
aktiven Bestandteil des erfindungsgemäßen Mittels darstellt.
Das erfindungsgemäße Mittel wird gewöhnlich von einem
oder mehreren inerten, nicht-phytotoxischen Trägern
begleitet, und es wird ausdrücklich festgestellt, daß
dieses Mittel auch weitere fungizide Bestandteile enthalten
kann. Um die Herstellung, Lagerung und den
Transport zu vereinfachen, werden die Kombinationen der
Verbindungen üblicherweise in konzentrierter Form hergestellt,
um sie dann auf das für die oben erwähnten Anwendungsmengen
notwendige Maß mit Wasser zu verdünnen.
Derartige konzentrierte Zubereitungen können 0,5 bis
90%, vorzugsweise 5 bis 90%, bezogen auf das Gewicht,
an aktiven Bestandteilen zusammen mit einem inerten
nicht-phytotoxischen Träger enthalten. Derartige Zubereitungen
liegen gewöhnlich in Form eines benetzbaren
Pulvers, dispergierbarer Körnchen oder eines Suspensionskonzentrats
vor.
Die konzentrierten Zubereitungen sind dafür vorgesehen,
vor Gebrauch in herkömmlichen Sprühbehältern oder vor
Anwendung aus der Luft mit Wasser oder anderen geeigneten
Substanzen verdünnt zu werden, und es wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß die derartig hergestellten verdünnten
Zubereitungen zu der Erfindung gehören, wobei der
inerte nicht-phytotoxische Träger Wasser oder eine andere
geeignete Substanz ist.
Benetzbare Pulver oder Stäube sind aus einer innigen
Mischung der aktiven Bestandteile, eines inerten Trägers
und eines geeigneten grenzflächenaktiven Stoffes aufgebaut.
Der inerte Träger kann beispielsweise unter den folgenden
ausgewählt werden: Aluminiumoxid, Attapulgit- und Montmorillonittone,
Diatomeenerden, gefälltes Siliciumdioxid,
Kaoline, Glimmermineralien, Talkmineralien und gereinigte
Silikate. Wirksame grenzflächenaktive Mittel können beispielsweise
unter folgenden Verbindungen ausgewählt werden:
Sulfonierte Lignine, Naphthalinsulfonate und kondensierte Naphthalinsulfonate, Alkylsuccinate, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate und nicht-ionische grenzflächenaktive Mittel wie Ethylenoxidaddukte an Phenol. Beispiele für benetzbare Pulver sind solche mit nachfolgend wiedergegebener Zusammensetzung:
Sulfonierte Lignine, Naphthalinsulfonate und kondensierte Naphthalinsulfonate, Alkylsuccinate, Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfate und nicht-ionische grenzflächenaktive Mittel wie Ethylenoxidaddukte an Phenol. Beispiele für benetzbare Pulver sind solche mit nachfolgend wiedergegebener Zusammensetzung:
Benetzbare Pulver | |
Gew.-% | |
Verbindung der Formel I|0,1 bis 2,5 | |
Schwefel | 40 bis 90 |
grenzflächenaktive Mittel | 4 bis 10 |
Antibackmittel | 0 bis 15 |
Inerter Träger | bis auf 100 |
Suspensionskonzentrate umfassen eine Suspension der aktiven
Bestandteile, ein grenzflächenaktives Mittel, ein
Dispergiermittel und Wasser oder ein nicht-wäßriges Medium.
Beispiele für Suspensionskonzentrate umfassen die aktiven
Bestandteile und, beispielsweise, grenzflächenaktive Mittel,
Dispergiermittel, Antischaummittel, Frostschutzmittel und
Wasser, wie im folgenden Beispiel dargelegt.
Suspensionskonzentrate | |
Gew.-% | |
Verbindung der Formel I|0,1 bis 2,5 | |
Schwefel | 40 bis 80 |
Dispergiermittel | 0,1 bis 10 |
grenzflächenaktive Mittel | 1 bis 5 |
Antischaummittel | 0,1 bis 1,0 |
Frostschutzmittel | 5 bis 20 |
Wasser | bis auf 100 |
Beispiele für dispergierbare Körnchen sind solche mit der
nachfolgend wiedergegebenen Zusammensetzung:
Dispergierbare Körnchen | |
Gew.-% | |
Verbindung der Formel I|0,1 bis 2,5 | |
Schwefel | 40 bis 80 |
grenzflächenaktive Mittel | 4 bis 15 |
Antibackmittel | 0 bis 10 |
Bindemittel | 0 bis 10 |
Abbaumittel | 0 bis 10 |
inerter Träger | bis auf 100 |
Die Erfindung schließt auch ein Verfahren zur
Herstellung des Mittels in Form des bevorzugten benetzbaren
Pulvers, welches als aktive Bestandteile Schwefel
und ein Pyrimidin der Formel (I) enthält, und umfaßt das
Verschneiden der aktiven Bestandteile mit Trägern und
die Vermahlung der Mischung zu der erforderlichen Teilchengröße,
vorzugsweise einer mittleren Teilchengröße
im Bereich von 1 bis 20 µm.
Das Pyrimidin der Formel (I)
ist unter dem Namen Fenarimol bekannt und von Eli Lilly
and Company beispielsweise unter der Bezeichnung Bloc,
Rimidin und Rubigan erhältlich.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Das nachstehende benetzbare Pulver wurde hergestellt:
Gew.-% | |
Fenarimol | |
0,5 | |
Schwefel | 80 |
Alkylnaphthalinsulfonat | 3 |
sulfoniertes Kraft-Sulfonat | 3 |
Siliciumdioxid | 3 |
Kaolin | bis auf 100 |
Die aktiven Bestandteile wurden mit den angegebenen
Trägern in einer herkömmlichen Mischeinrichtung vermischt.
Die Mischung wurde dann in einer Strahlmühle
auf eine Teilchengröße im Bereich von 0 bis 10 µm gemahlen
und schließlich vor der Verpackung erneut einem
Mischprozeß unterworfen und entlüftet.
Das nachstehende Suspensionskonzentrat wurde hergestellt:
Gew.-% | |
Fenarimol | |
0,5 | |
Schwefel | 80 |
Polyarylethoxyliertes Phosphat | 3 |
Naphthalin-Formaldehyd-Kondensat | 3 |
Ethylenglykol | 5 |
Siliconemulsion | 0,5 |
Xanthangummi | 0,2 |
Wasser | bis auf 100 |
Die Bestandteile (mit Ausnahme des Suspendiermittels)
wurden mit einem Teil der flüssigen Phase vermischt und
die Aufschlämmung bis auf eine Korngröße im Bereich von
0 bis 10 µm vermahlen. Ein Gel, bestehend aus dem Suspendiermittel
und der verbleibenden flüssigen Phase, wurde
hergestellt und dann mit der vermahlenen Aufschlämmung zu
dem Produkt vermischt.
Die folgende dispergierbare Körnchen-Zusammensetzung
wurde hergestellt:
Gew.-% | |
Fenarimol | |
1,5 | |
Schwefel | 80 |
Alkyllaurat | 3 |
Natriumphenylsulfonat | 5 |
Alginsäure | 5 |
Kaolin | bis auf 100 |
Die Bestandteile wurden vermischt und in einer Strahlmühle
bis auf eine Teilchengröße im Bereich von 0 bis 10 µm
vermahlen und dann granuliert.
Das folgende Beispiel erläutert die synergistischen
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Mittels.
Infolge intensiven Gebrauchs von Fenarimol über mehrere
Jahre haben sich Stämme von Sphaerotheca fuliginea entwickelt,
die weniger empfindlich auf Fenarimol reagieren.
Diese Stämme wurden in dem folgenden Treibhausexperiment
benutzt.
Gurkenpflanzen im Stadium des ersten echten Blattes, die
sich jeweils einzeln in Töpfen befanden, wurden mit einer
wäßrigen Suspension von Schwefel, Fenarimol oder Schwefel/Fenarimol-Mischungen
besprüht.
24 Stunden nach der Sprühbehandlung, nachdem das Spray auf
der Blattoberfläche völlig getrocknet war, wurde das Blatt
mit Sphaerotheca fuliginea geimpft. Nach 10 Tagen wurde
die Unterdrückung des Pilzbefalls (in Prozent) in Vergleich
zu Kontrollpflanzen, welche nicht mit den fungiziden
Mitteln behandelt worden waren, gemessen, wobei die
folgenden Ergebnisse erhalten wurden.
Bei Analyse nach der wohlbekannten "Colby-Gleichung"
(vergl. Weeds, 15, 20-22 (1967)) zeigen die oben erhaltenen
Ergebnisse deutlich, daß unter den Testbedingungen
Synergismus vorliegt.
Claims (6)
1. Fungizides Mittel, enthaltend einen ersten fungizid wirksamen
Bestandteil in Form von Schwefel und einen zweiten fungizid wirksamen
Bestandteil in Form eines Pyrimidins der Formel
wobei der erste und zweite fungizid wirksame Bestandteil in einem
Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis 500 : 1 vorliegen, sowie
gegebenenfalls einen geeigneten inerten Träger.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste fungizid
wirksame Bestandteil in Form von feingemahlenem Schwefel vorliegt.
3. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
es in Form eines benetzbaren Pulverkonzentrats, eines
Suspensionskonzentrats oder in Form dispergierbarer Körnchen vorliegt.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die aktiven Bestandteile 5 bis 90 Gew.-% des Mittels ausmachen.
5. Verwendung eines Mittels gemäß Anspruch 1 zur Bekämpfung oder
Behandlung von Pilzerkrankungen an Pflanzen.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel als
fungizides Mittel für Weinpflanzen eingesetzt wird.
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