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Beschickungsvorrichtung für Azetylenappärate. Bei den Azetylenapparaten
nach dem Einwurfsystem, bei welchen ein Karbidbehälter gegen ein festgelagertes,
den Boden des Behälters bildendes Kegelventil beweglich angeordnet ist, besteht
der Übelstand, daß sie nur für feinkörniges Karbid geeignet sind. Bei den bekannten
Anordnungen dieser Art besteht die Hebevorrichtung aus zwei parallelen, den Karbidbehälter
tragenden Stangen, die unten durch eine Querstrebe verbunden sind, und die Ventilstange
wird von einer mittleren Buchse umfaßt, die durch Querstreben mit der Wand des Einwurfschachtes
verbunden ist. Diese Konstruktion bedingt bei größerer Ausführung des Karbidbehälters
und entsprechendem größeren Abstande der beiden Führungsstangen eine erhebliche
Reibung, und es besteht die Gefahr einer Verschiebung der beiden Tragstangen gegeneinander,
wodurch ein Klemmen der parallel laufenden Führungen eintritt. Ferner bilden die
Verbindungsstreben der beiden Führungsstangen und die zur Lagerung der Führungsbuchse-der
Ventilstange erforderlichen Querverbindungen mit dem Einwurfschacht Hemmungen für
den freien Lauf des eingeworfenen Karbides, die bei grobkörnigem Karbid zu einer
Stauung der Beschickung im Einwurfschacht und zu einem seitlichen Abprallen unterhalb
des Einwurfschachtes führen können, so daß das Karbid nicht auf das unterhalb des
- Karbidschachtes angeordnete Fangsieb gelangt, wodurch Störungen in der Funktion
des Apparates herbeigeführt werden.
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Bei dem Apparat nach der Erfindung sind diese Übelstände dadurch vermieden,
daß der als Führung des Karbidbehälters dienende, in das Entwicklungswasser eintauchende
Einwurfschacht mit demaAuffangsieb unmittelbar verbunden ist. In einfacher Weise
kann man diese Verbindung so ausführen, daß der Einwurfschacht am unteren Ende mit
einem Siebboden verschlossen ist, der das Auffangsieb bildet. Über dem Siebboden
können besondere Gasaustrittsöffnungen in der Wand des Einwurfschachtes angebracht
sein. Um das Sieb hierbei von Karbidrückständen leicht räumen zu können, ist dasselbe
nach der Erfindung schwenkbar angeordnet und mit einer von außen zu betätigenden
Handhabe verbunden, so daß man das Sieb zwecks Reinigung mittels der Handhabe in
eine schräge Lage schwenken und auf und ab bewegen kann. Außerdem ist die Lagerung
des beweglichen Karbidbehälters und des Ventils dadurch vereinfacht, daß der Karbidbehälter
auf einer gabelförmigen Schubvorrichtung liegt, deren Arme sich nahe unter dem Ventil
zu einer Stange vereinigen, die zentrisch durch die als Röhre ausgebildete, am oberen
Ende geschlitzte Ventilstange durchgeführt ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen eines Azetylenapparates,
der mit der Karbidbeschickung . nach der Erfindung versehen ist, dargestellt, und
zwar zeigt Fig. i die Anordnung für Karbid kleinerer Körnung, während Fig. 2 einen
Apparat für grobes Karbid darstellt. Fig.3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III
der Fig. i.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Karbidbehälter
und die Beschickungsvorrichtung an der Gasbehälterglocke angebracht;
die
Einrichtung .kann aber auch für Entwickler benutzt werden, die von der Gasbehälterglocke
getrennt sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i ist in der Gasbehälterglocke
i, die in dem Wasserbehälter 2 schwimmt, ein in das Entwicklungswasser eintauchender,
oben mit Deckel 4 verschließbarer Schacht 3 angeordnet. Dieser Schacht 3 dient als
Führung des beweglichen Karbidbehälters 5, dessen unterer Teil 5' trichterförmig
gestaltet und. von dem Ventilkegel 6 verschlossen ist. Der Behälter 5 ruht auf den
Stangen 7, 7', die sich kurz unter dem Boden des Karbidbehälters zu einer mittleren
Stange 8 vereinigen. Diese ist zweckmäßig am unteren Ende durch ein Gewicht 8' beschwert,
welches sich beim Sinken der Glocke auf das Widerlager g auflegt und dadurch beim
weiteren Sinken der Glocke ein Anheben des Karbidbehälters 5 veranlaßt. Das Ventil
6 ruht auf der röhrenförmigen Ventilstange =o, welche die Tragstange 8 des Karbidbehälters
umfaßt und am oberen Ende bei =i geschlitzt ist, um den gabelförmigen Armen 7, 7'
den Durchtritt zu ermöglichen. Das untere Ende der röhrenförmigen Ventilstange =o
ist durch die Buchse 15, Stange 1¢' und Büchse 1¢ mit einer in einem Schachte 13'
geführten Stange ra verbunden. Diese trägt am oberen Ende eine Handhabe, z. B. Handrad
13, und ist mit Schraubengewinde versehen, mittels welchem sie in der mit Innengewinde
versehenen Bohrung 12' der Gasbehälterglocke i auf- und abgeschraubt werden kann.
Hierdurch ist eine Schließbewegung des Ventils 6 ausführbar, um ein Beschicken des
Karbidbehälters bei Tiefstand der Glocke zu ermöglichen.
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In dem unteren, bei dieser Ausführungsform etwas erweiterten Ende
16 des Schachtes 3 ist das Sieb 18 angeordnet. Dieses ist um die in der Schachtwand
gelagerte Achse =g' schwenkbar. Die Schwenkung kann von außen durch die in dem Schacht
22 der Gasbehälterglocke i geführte Stange 2o mittels Handhabe 2i bewirkt werden.
Zweckmäßig ist die Stange 2o mit dem Sieb durch ein Gelenkstück verbunden. Diese
Anordnung kann auch bei Apparaten Verwendung finden, wo Entwickler und Gasbehälter
getrennt sind, um das Sieb bei hochsteigender Glocke aus dem Wasser zu heben und
dadurch eine Überfüllung des Gasbehälters willkürlich zu verhindern. In diesem Falle
wird das Sieb nicht nur schwenkbar, sondern auch in seiner Höhenlage verschiebbar
gelagert und die Stange 2o mit Handhabe 21 entsprechend ausgebildet. Über dem Siebboden
18 sind in dem erweiterten Schachtende 16 Gasaustrittsöffnungen 17 angeordnet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Karbidbehälter 23 nur
wenig trichterförmig gehalten und nähert sich mehr der zylindrischen Form. Die Bodenöffnung
ist wesentlich weiter als bei der anderen Ausführungsform und der Ventilkegel 2,¢
sowie der Schacht 25 entsprechend breiter. Bei dieser Ausführungsform kann grobes
Karbid bis zu 5o mm Korngröße Verwendung finden, ohne daß ein Festsetzen öder Stauen
des Karbides vorkommen kann. Infolge dieses weiten Einwurfschachtes ist es möglich,
das schwenkbare und bewegliche Sieb 18 bei dieser Ausführungsform innerhalb des
Einwurfschachtes anzubringen. Auch hier kann das Sieb 18 mittels der Stange 2o und
Handgriff 21 auch in seiner Höhenlage innerhalb des Schachtes 25 verstellbar angeordnet
sein.
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Durch die Anordnung nach der Erfindung ist es ausgeschlossen, daß,
wie es bei den bisherigen Apparaten dieses Systems häufig .vorkam, Karbid über den
Siebrand hinwegspringen kann. Auch findet die Vergasung hierbei in den mittleren
Wasserschichten statt, da das Sieb niemals so tief in das Entwicklungswasser eintaucht,
daß es in den rasch verschlammenden unteren Schichten zu liegen käme. Die Reinigung
des Siebes, ohne den Apparat auseinandernehmen zu müssen, ist ein weiterer wesentlicher
Vorteil dieser Konstruktion.