DE3314072C2 - Schloßsystem zur mechanischen und elektronischen Steuerung von Verriegelungen in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Schloßsystem zur mechanischen und elektronischen Steuerung von Verriegelungen in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Es wird ein Schloßsystem zur mechanischen und elektronischen Steuerung von Verriegelungen in einem Kraftfahrzeug beschrieben, um ein unbefugtes Öffnen und eine unbefugte Benutzung des Fahrzeuges zu verhindern. Die Verriegelungen können teilweise von einem Normalschlüssel und einem elektronischen Schlüssel betätigbar bzw. aktivierbar sein, jedoch unter Beachtung des Sicherheitsaspektes derart, daß der Benutzer auch den möglichen auftretenden Störungen im System durch Notbetätigungen begegnen kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schloßsystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiges Schloßsystem ist aus der DE-OS 29 26 304 bekannt und es dient insbesondere dazu, ein
unbefugtes öffnen und eine unbefugte Benutzung eines Fahrzeuges zu verhindern. Hierbei wird eine aus einem
elektronischen Schlüssel und einem Normalschlüssel bestehende Schlüsseleinheit verwendet, wobei der Normalschlüssel
dazu dient, die Arbeitsposition für den elektronischen Schlüssel im Schloß (Tür- oder Zündschloß)
herbeizuführen.
Desweiteren ist aus der DE-OS 29 11 828 eine drahtlos
fernbedienbare Türverriegelung bekannt, bei welcher ebenfalls ein als Sender ausgebildeter elektronischer
Schlüssel verwendet wird; für Notfälle jedoch ist mindestens eine Tür der Zentralverriegelung noch zur
konventionellen Betätigung durch einen mechanischen Schlüssel ausgebildet.
Es ist also bekannt, entweder einen elektronischen Schlüssel in ein Schloß zu dessen Betätigung und zur
Aktivierung von Sicherheitsverriegelungen einzuführen oder mittels eines elektronischen Schlüssels aus der Entfernung
Signale zum Steuern der Türverriegelungen abzugeben, wobei für den Notfall — beispielsweise bei
Ausfall des Senders — noch eine Betätigung mit einem konventionellen Schlüssel möglich ist. Obwohl mit diesen
Systemen die Einbruch- und Diebstahlsicherheit in erheblichem Maße erhöht wird, wird den Belangen des
Benutzers nach Komfort und Bewältigung von Störfällen noch nicht in genügendem Umfang Rechnung getragen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Schloßsystem unter Beachtung des Sicherheitsaspektes so weiterzubilden, daß zum einen mit einem elektronischen Schlüssel entsprechende Verriegelungen am Kraftfahrzeug nur mit einem elektronischen Schlüssel aktivierbar sind, zum anderen jedoch noch solche Notbetätigungen ermöglicht werden, daß der Benutzer möglichen Störungen infolge Ausfalls der Energiever· sorgung des elektronischen Schlüssels oder der Energieversorgung des Senders durch die Fahrzeugbatterie begegnen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Schloßsystem unter Beachtung des Sicherheitsaspektes so weiterzubilden, daß zum einen mit einem elektronischen Schlüssel entsprechende Verriegelungen am Kraftfahrzeug nur mit einem elektronischen Schlüssel aktivierbar sind, zum anderen jedoch noch solche Notbetätigungen ermöglicht werden, daß der Benutzer möglichen Störungen infolge Ausfalls der Energiever· sorgung des elektronischen Schlüssels oder der Energieversorgung des Senders durch die Fahrzeugbatterie begegnen kann.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßeh Schloßsystem durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Die Merkmale des Anspruches 2 dienen noch der Erhöhung der Sicherheit insofern, als auch für die Betä-
bo tigung von Verriegelungen im oder mittels des Zündschlosses
für das Zündschloß der Normalschlüssel benötigt wird, die Zündschloßschlüssclaufnahme jedoch so
ausgebildet ist, daß der Normalschlüssel alleine nicht paßt, sondern nur zusammen mit dem elektronischen
b5 Schlüssel eingeführt werden und seine Funktion erfüllen kann.
Die Merkmale der Ansprüche 4, 5 und 9 ergänzen das Schloßsystem im Hinblick auf weitere mögliche Funk-
tionen mittels des elektronischen Schlüsseis.
Anspruch 7 hingegen kennzeichnet eine Grundausführung des Zündschlosses mit rein mechanischer Zündschloßbetätigung,
wodurch es möglich ist, das Zündschloß wahlweise mit der Funktion des elektronischen
Schlüssels als Zubehör auszurüsten.
Ein Ausführungsbeispiel der für die Betätigung des Schloßsystems benötigten, aus elektronischem Schlüssel
V mit integriertem Normalschlüssel bestehendes Schlüsi>'
seleinheit ist in Fig. 1 der Zeichnung dargestellt und % deren Funktion wird im Zusammenhang mit dem
f' SchloQsystem nachfolgend näher beschrieben.
f r Der als Sender ausgebildete elektronische Schlüssel 2
f r Der als Sender ausgebildete elektronische Schlüssel 2
ίί besteht aus einem flachen, die Elektronik aufnehmenden
''■■_■; Gehäuse 3, vorzugsweise aus Kunststoff, einem gehäu-Ti
seintegrierten Betätigungsglied 4 zur Signalabgabe, ei- |: nem beispielsweise als Leuchtdiode ausgebildeten Si-
'■. gnalausgang 5, einem im Gehäuse 3 angeordneten Enerif·
giespeicher mit einer Ladezustandsanzeige 6 und am ψ, vorzugsweise signalausgangsseitigen Ende des Gehäu-
p. ses angeordneten Energieaufr.ahmekontakten 7. Zu-
ki sätzlich ist im Gehäuse 3 des elektronischen 5V:hlüssels 2
■fi ein Normalschlüssel 8 integriert, vorzugsweise als
<;: Flachschlüssel mit Magnetbestückung ausgebildet, und
;■■' zwar in vorteilhafter Weise derart, daß er die Gehäusekontur
nicht überragt Der Normalschlüssel 8 kann um eine gehäusefeste Drehachse 9 geschwenkt und somit
: aus der Gehäusekontur herausbewegt werden und ■ ■: ebenso wieder über eine Raste 10 zurückgeschwenkt
: werden. Die Drehachse 9 kann beispielsweise als Rastknopfverbindung
so ausgebildet sein, daß der Normalschlüssel 8 auch ganz vom elektronischen Schlüssel
: 2 getrennt werden kann. Elektronischer Schlüssel 2 und
Normalschlüssel 8 bilden also zusammen die Schlüsseleinheit 1.
Die Funktion des Schloßsystems mittels der Schlüsseleinheit 1 ist nun folgende:
Durch Druck auf das Betätigungsglied 4 des elektro-
nischen Schlüssels 2 wird über den Signalausgang 5 (Leuchtdioco) ein Infrarotsignal abgestrahlt, das durch
;.. die Verglasung des Kraftfahrzeugs hindurch (oder auf
*·'■ außenliegende Empfangsmittel am Kraftfahrzeug) von
& einem Empfänger aufgenommen wird, welcher die Tür-
fS Verriegelungen des Fahrzeuges aktiviert und welche so-
|| dann öffnen oder schließen.
H Nach dem Zugang in das Kraftfahrzeug wird dann die
.f. SchlüEseleinheit 1 in das Zündschloß gesteckt, wobei
% nach dem Einführen der Schlüsseleinheit 1 in die Zünd- U schloßschlüsselaufnahme die Energieaufnahmekontakte
p 7 des elektronischen Schiüssels 2 mit Anschlußkontak-I
ten in der Zündschloßschlüsselaufnahme kontaktiert ?j werden. Di- die Anschlußkontakte mit der Fahrzeugbat-
|; terie verbunden sind, wird auch der elektronische
Ιΐ Schlüssel 2 an die Batteriespannung angelegt, wodurch
liji dieser zum einen seine Energie aus der Fahrzeugbatte-
|i rie beziehen kann und zum anderen ein Nachladen sei-
B nes eigenen Energiespeichers erfolgen kann.
il Beim Kontaktieren oder durch erneutes Drücken des
il Beim Kontaktieren oder durch erneutes Drücken des
Ij Betätigungsgliedes 4 wird der elektronische Schlüssel 2
ψ zu einer weiteren Signalabgabe über den Signalausgang
fi 5 veranlaßt, wodurch eine Sicherheitsverriegelung aktii.
viert wird. Diese Sicherheitsverriegelung ist vorzugs-S weise an einem Fahrzeugaggregat angeordnet, welches
nur zum Starten, nicht jedoch im Fahrbetrieb des Fahrzeuges benötigt wird, insbesondere am Anlasser und als
Anlassersperre ausgebildet.
;. Beim Einführen der j;vhlüsseleinheit 1 in die Zündschloßschlüsselaufnahme
werden ferner durch den in den elektronischen Schlüssel 2 integrierten Normalschlüssel
8 in bekannter Weise Zündschloßzuhaltungeit
zur Freigabe der Drehsperre des Zündschlosses gesteuert, so daß dieses durch Drehen der Schlüsseleinheit in
eine Sicherheitsverriegelung aktivierende Funktionsstellung gebracht werden kann. Als Sicherheitsverriegelung
wird vorzugsweise die Lenkradsperre aktiviert. Durch Weiterdrehen der Schlüsseleinheit in weitere
Funktionsstellungen des Zündschlosses werden dann
ίο noch die Sicherheitsverriegelungen »Zündsperre« und
»Anlasserschalter« aktiviert, wobei entweder beide Sicherheitsverriegelungen beim Weiterdrehen der Schlüsseleinheit
ohne eine Signalabgabe des elektronischen Schlüssels aktiviert werden oder beide Sicherheitsverriegelungen
erst nach Signalabgabe durch den elektronischen Schlüssel aktiviert werden oder die Sicherheitsverriegelung »Zündsperre« beim Weiterdrehen ohne
Signalabgabe, hingegen die Sicherheitsverriegelung »Anlasserschalter« nur durch Signalabgabe aktiviert
wird, wobei die Aktivierung des A^-asserschalters direkt
den Start des Motors verursacht.
Vorzugsweise unterscheidet sich zur Erhöhung der Sicherheit das vom elektronischen Schlüssel abgesandte
Signal für die Aktivierung der Türverriegelung von dem Signal für die Aktivierung der Sicherheitsverriegelung.
Eine Unterscheidung für die ser.derinterne Elektronik des Schlüssels 2 ist beispielsweise durch die Kontaktierung
bzw. Nicht-Kontaktierung der Energieaufnahmekontakte 7 gegeben.
Für den Fall nun, daß die Energieversorgung im elektronischen
Schlüssel 2 nachläßt, wird der Benutzer desselben durch die Ladezustandsanzeige 6 gewarnt. Fällt
die Energieversorgung trotzdem ganz aus, so wird der Normalschlüssel 8 aus dem Gehäuse 3 des elektronisehen
Schlüssels 2 herausgeschwenkt, worauf mit dem Normalschlüssel 8 das Türschloß betätigt werden kann.
Sodann wird der Normalschlüssel 8 wieder im das Gehäuse 3 zurückgeschwenkt und die kompleue Schlüsseleinheit
1, wie eingangs beschrieben, in das Zündschloß gesteckt, wobei durch das Kontaktieren der Energieaufnaf-inekontakte
mit den Anschlußkontakten die Energieversorgung für den elektronischen Schlüssel über die
Fahrzeugbatterie wieder sichergestellt ist und das zur Aktivierung der Sicherheitsverriegelung »Anlassersperre«
erforderliche Signal vom elektronischen Schlüssel abgegeben werden kann.
Für den Fall, daß auch die Fahrzeugbatterie ausgefallen
ist, wird beim Einführen der Schlüsseleinheit 1 in die Zündschloßschlüsselaufnahme durch den in den elektronischen
Schlüssel integrierten Normalschlüssel weiterhin die Drehsperre gesteuert, so daß danach durch Drehen
der Schlüsseleinheit die Lenkradsperre aktiviert wird '»nd ein Abschleppen des Kraftfahrzeuges möglich
ist. Speziell bei diesem Fall ist erkennbar, daß durch die unterschiedliche Abbildung der Türschloßsehlüsselaufnahme
und der Zündschloßschlüsselaufnahme ein erheblicher Sicherheitsvorteil hinsichtlich der Diebstahlsicherheit
erreicht wird.
Da das Zündschloß bei den beschriebenen Funktions-Stellungen bei Betrieb mit dem elektronischen Schlüssel
genauso gehandhabt werden kann wie bei konventioneller Schlüsselbetätigung, ist es möglich, das Schloßsystem
für konventionelle Schlüsselbetätigung (unter Verzicht der elektronischen Ansteuerung der Anlassersperre)
oder im Zubehör rwit elektronischer Schlüsselbetätigung auszurüsten.
Während im Ausführungsbeispiel der Signalausgang am elektronischen Schlüssel als Leuchtdiode beschrie-
ben ist, ist es auch möglich, ein Signal im Zündschloß
über einen Kontakt der Zündschloßanschlußkontakte an einen Wandler abzugeben, der seinerseits durch entsprechende
Signalabgabe die Sicherheitsverriegelungen aktiviert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
IO
20
J5
40
45
55
65
Claims (9)
- Patentansprüche:1 Schloßsystem zur mechanischen und elektronischen Steuerung von Verriegelungen in einem Kraftfahrzeug, bestehend aus mindestens einem Türschloß mit einer Schlüsselaufnahme, einem Zündschloß mit einer Schlüsselaufnahme und mit der Fahrzeugbatterie verbundenen Anschlußkontakten. einem zur Aktivierung der Verriegelungen dienenden Empfänger und einem als Sender ausgebildeten, ein Betätigungsglied zur Signaiabgabe aufweisenden elektronischen Schlüssel mit einem integrierten Normalschlüssel, mit welchen Schlüsseln mindestens ein Türschloß bzw. eine Türverriegelung betätigbar und über das Zündschloß Sicherheitsverriegelungen des Kraftfahrzeuges aktivierbar sind und der elektronische Schlüssel einen Energiespeicher mit Ladezustandsanzeige und mit diesem verbundene Energieaufnahmekontakte zur Verbindung mit den Anschlußkontakten im Zündschloß aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Normalschlüssel (8) sowohl das Türschloß als auch das Zündschloß zur Freigabe dessen Drehsperre und danach in eine eine erste Sicherheitsverriegelung (Lenkradsperre) aktivierende Funktionsstellung betätigbar ist und daß mit detfi elektronischen Schlüssel (2) durch Signalabgabe sowohl die Türverriegelung als auch übe··· das Zündschloß eine zweite für das Starten des Motors erforderliche Sicherheitsverriegelunp aktivierbar ist.
- 2. Schloßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tu: ..chloßschlüsselaufnahme nur für den Normalschlüssel (8) passend und die Zündschloßschlüsselaufnahr. s; nur für die aus elektronischem Schlüssel (2) und integriertem Normalschlüssel (8) bestehende Schlüsseleinheit (J) passend ausgebildet ist.
- 3. Schloßsystem nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die erste Sicherheitsverriegelung eine Lenkradsperre und die zweite Sicherheitsverriegelung eine Anlassersperre ist.
- 4. Schloßsystem nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Sicherheitsverriegelung zusätzlich mit dem elektronischen Schlüssel durch Signalabgabe aktivierbar ist.
- 5. Schloßsystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem elektronischen Schlüssel in mindestens einer weiteren Funktionsstellung des Zündschlosses noch eine dritte und/oder vierto Sicherheitsverriegelung durch Signalabgabe aktivierbar sind.
- 6. Schloßsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Sicherheitsverriegelung eine Zündsperre und die vierte Sicherheitsverriegelung ein Anlasserschalter ist.
- 7. Schloßsystem nach Anspruch I bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schlüssel (2) zusammen mit dem in dessen Gehäuse (3) integrierten Normalschlüsscl (8) in die Zündschloßsehlüsseknifnahme cinführbar ist. wobei der Normalschliisscl (8) die Drehsperre des Zündschlosses aufhebt und sodium die Schlüssclcinheit (1) in die Funktionsstellungen /ur Betätigung der ersten, dritten und vierten Sicherheitsverriegelung drehbar ist.
- 8. Schloßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Signal für die Türverriegelung von dem Signal für die Sicherheitsvcrriegelungen unterscheidet und die Signalumschaltung beim Verbinden der Energieaufnahmekontakte (7) mit den Anschlußkontakten erfolgt.
- 9. Schloßsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verbinden der Energieaufnahmekontakte (7) mit den Anschlußkontakten eine Signalabgabe zur Aktivierung der zweiten Sicherheitsverriegelung erfolgt.
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