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Anthrachinonverbindungen, deren Herstellung und Verwendung
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Die Erfindung betrifft bestimmte neue Anthrachinonverbindungen, deren
Herstellungsverfahren und deren Einsatz als anionische Farbstoffe, sowie die Präparate,
die solche Farbstoffe enthalten.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel
worin R Wasserstoff oder C1~2-Alkyl, R1 C12-Alkyl, C1~4-Alkoxy oder Halogen, R2
Wasserstoff oder C1,2-Alkyl, R3 Wasserstoff oder C1,2-Alkyl und M Wasserstoff oder
ein Aequivalent eines Kations bedeuten und der Ring A gegebenenfalls durch C1~4-Alkyl,
C1~4-Alkoxy, Halogen und/oder (C1~3-Alkyl)-carbonylamino substituiert ist.
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Die C1~4-Alkyl- und -Alkoxyreste können linear oder, wenn sie 3 oder
4 Kohlenstoffatome enthalten, auch verzweigt sein; unter den Alkylresten und unter
den Alkoxyresten sind die niedrigeren Vertreter bevorzugt.
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Halogen als Substituent des Ringes A oder als Bedeutung von R1 steht
für Fluor, Chlor oder Brom, worunter Fluor und Chlor und insbesondere Chlor bevorzugt
sind.
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Alkoxy, in der Bedeutung von R1 oder als Substituent des Ringes A,
steht vorzugsweise für Aethoxy oder Methoxy.
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Unter den C1 2-Alkylresten als Substituenten R, R1, R2 und/oder R3
ist im allgemeinen der Methylrest bevorzugt. Stehen alle drei Substituenten R1,
R2 und R3 für Alkylreste, dann bedeutet vorteilhaft mindestens einer davon Methyl,
wobei vorzugsweise mindestens 2 davon Methylreste sind und besonders bevorzugt alle
drei Alkylreste R1, R2 und R3 Methylreste sind. Steht R1 für eine Alkoxygruppe oder
ein Halogenatom (wie oben definiert), dann stehen vorzugsweise beide Symbole R2
und R3 für Wasserstoff.
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Von den Symbolen R2 und R3 bedeutet vorteilhaft mindestens eines Wasserstoff,
vorzugsweise stehen beide Symbole R2 und R3 für Wasserstoff. Das Symbol R1 steht
vorzugsweise für C1,2-Alkyl, insbesondere für Methyl.
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Das Symbol R steht vorzugsweise für Wasserstoff.
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Der Ring A kann, wie angegeben, substituiert sein, wobei als Acylamino,
vor allem Acetylamino bevorzugt ist. Vorteilhaft ist der Ring A höchstens trisubstituiert
und, wenn Alkoxygruppen, Halogenatome oder C1,3-Alkylcarbonylaminogruppen als Substituenten
in Frage kommen, vorzugsweise nur ein solcher Substituent am Ring A vorkommt. Ist
der Ring A substituiert, dann kommen als Substituenten vorzugsweise C1 2-Alkylgruppen,
Chlor oder Fluor in Betracht. Die gegebenenfalls vorhandenen Substituenten am Ring
A befinden sich vorzugsweise in den Stellungen ortho und/oder bevorzugt para zur
Sulfonylgruppe.
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Das Symbol M steht für Wasserstoff oder vorzugsweise für ein Aequiv9-lent
eines in anionischen Farbstoffen üblichen Kations, worunter insbesondere die einwertigen
Kationen bevorzugt sind, tSornehmlich Alkalimetallkationen (Lithium, Natrium, Kalium),
und sowohl unsubstituiertes als auch substituiertes Ammonium (z.B. unsubstituiertes
Ammonium, Mono-, Di- oder Tri-(C1~4-alkyl)-ammonium, Mono-, Di- oder Tri-(C2,4-alkanol
)-ammonium,
insbesondere Mono-, Di- oder Triäthanolammonium oder Mono-, Di- oder Triisopropanolammonium
oder noch Pyridinium. Vorteilhaft steht M für ein Alkalimetallkation, insbesondere
für Natrium.
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Bevorzugte erfindungsgemässe Verbindungen entsprechen der Formel (I),
worin R Wasserstoff bedeutet, insbesondere der Formel
worin R1' Methyl, C1 2-Alkoxy, Fluor oder Chlor, R21 Wasserstoff oder Methyl, R31
Wasserstoff oder Methyl und M' Wasserstoff oder ein einwertiges Kation bedeuten
und der Ring A' gegebenenfalls durch C12-Alkyl, Chlor und/ oder Fluor mono- bis
trisubstituiert ist, aber höchstens ein Halogenatom als Substituenten trägt; darunter
sind insbesondere die Verbindungen der Formel
worin R1" Chlor, C1,2-Alkoxy oder vorzugsweise Methyl, R4 Wasserstoff, Chlor oder
Methyl und M" ein Alkalimetall- oder Ammoniumkation
bedeuten, bevorzugt.
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Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) ist
dadurch gekennzeichnet, dass man ein Sulfonsäurehalogenid der Formel
worin X Chlor oder Brom bedeutet, mit einem Amin der Formel
amidiert, und wenn R C1,2-Alkyl bedeutet, das Amidierungsprodukt [= Verbindungen
der Formel (I), worin R Wasserstoff bedeutet] entsprechend alkyliert.
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In der Formel (II) steht X vorzugsweise für Chlor.
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Die Amidierung der Verbindungen der Formel (II) mit den Aminen der
Formel (III) bzw. die Acylierung der Amine der Formel (III) mit den Sulfonsäurehalogeniden
der Formel (11) erfolgt auf an sich bekannte Weise, zweckmässig in wässrigem, wässrig-organischem
oder organischem Medium, wobei als organische Lösungsmittel im allgemeinen beliebige
Lösungsmittel eingesetzt werden können, wie sie üblicherweise für Acylierungen verwendet
werden, z.B. Aceton, Methylcarbitol oder Dimethylformamid; vorzugsweise wird in
wässrigem oder wässrig-organischem Medium (z.B. klasser/Aceton oder 'Hasser/Dimethylformamid)
acyliert. Die Acylierung erfolgt vorteilhaft im Temperaturbereich zwischen 0°C und
Rückflusstemperatur, vorzugsweise zwischen Raumtemperatur (=2O0C) und 60"C, und
im pH-Bereich zwischen 5 und 11, vorteilhaft in Gegenwart eines alkalischen Säurebinders,
z.B. eines Alkalimetallcarbonats, -bicarbonats oder -hydroxids oder noch tertiäres
Basen, wie z.B. Pyridinbasen.
Um eine Verseifung des eingesetzten
Säurehalogenids der Formel (II) möglichst zu vermeiden, wird die Acylierung vorteilhaft
bei möglichst milden Bedingungen durchgeführt, d.h. vorzugsweise bei Temperaturen
in der Nähe der Raumtemperatur, bevorzugt zwischen Raumtemperatur und 50"C und bei
pH-Werten von höchstens 10.
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Als Alkylierungsmittel für die Alkylierung der Verbindungen der Formel
(I), worin R Wasserstoff bedeutet, ZU den entsprechenden Verbindungen, worin R C1
2-Alkyl bedeutet, kommen im allgemeinen beliebige Alkylierungsmittel in Betracht,
wie sie üblicherweise zur Abgabe von solchen Alkylresten R verwendet werden, vorteilhaft
entsprechende Alkylhalogenide (insbesondere Chloride, Bromide oder Iodide), Dialkylsulfate
oder Alkyltosylate.,Vorzugsweise wird mit entsprechenden Dialkylsulfaten (Diäthylsulfat
bzw. Dimethylsulfat) alkyliert.
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Die Alkylierung kann im allgemeinen unter üblichen Bedingungen durchgeführt
werden, zweckmässig in einem Lösungsmittel, das wässrig, wässrig-organisch oder
organisch sein kann, wobei als organische Lösungsmittel im allgemeinen beliebige
Lösungsmittel eingesetzt werden können, wie sie üblicherweise fur Alkylierungen
verwendet werden, z.B. Aceton, Methylcarbitol oder Dimethylformamid; bevorugt wird
in wässrigem oder wässrig-organischem Medium alkyliert. Vorteilhaft erfolgt die
Alkylierung im Temperaturbereicht von 20-100°C, vorzugsweise 50-80"C und im pH-Bereich
von 7-12, vorzugsweise 8-10.
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Die erhaltenen Produkte können vom Reaktionsgemisch auf an sich bekannte
Weise isoliert werden und gewünschtenfalls gereinigt werden.
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Die Amine der Formel (III) können auf an sich bekannte Weise hergegestellt
werden, z.B. indem man in einer Verbindung der Formel
worin Y eine (C1,3-Alkyl)-carbonyiaminogruppe bedeutet, diese zur
primären Aminogruppe hydrolysiert oder worin Y die Nitrogruppe bedeutet, diese zur
primären Aminogruppe reduziert.
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Die Hydrolyse der Acylaminogruppe erfolgt auf an sich bekannte Weise
zweckmässig in wässrigem Medium, oder wässrig-organischem Medium (z.B. Wasser/Aethanol,
Wasser/Propanol, Wasser/Cellosolve) in Gegenwart einer Säure, am einfachsten Salzsäure
und im Temperaturbereich von 50"C bis zur Rückflusstemperatur des 9eationsmediums.
Die Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe erfolgt ebenfalls auf an sich bekannte
Weise, z.B. auf katalytischem Wege oder nach Bechamps oder nach weiteren üblichen
Methoden.
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Die Verbindungen der Formel (IV) können auf an sich bekannte Weise
hergestellt werden, z.B. indem man eine Verbindung der Formel
mit einen Amin der Formel
umsetzt.
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In der Formel (V) steht X vorzugsweise für Brom.
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Die setzung der Verbindungen der Formel (V) mit den Verbindungen der
Formel (VI) entspricht einer Halogenwasserstoff-Abspaltung und erfolgt
im
allgemeinen unter dehydrohalogenierenden Bedingungen, wie sie für analoge Umsetzungen
zahlreich im Stand der Technik beschrieben sind, z.B. in wässrigem oder wässrig-organischem
Medium, vorzugsweise in Wasser und Alkohol, in Gegenwart eines Säureakzeptors, im
Temperaturbereich zwischen Raumtemperatur und Siedetemperatur, vorteilhaft in Gegenwart
eines geeigneten üblichen Katalysators, z.B. Kupferchlorür.
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Die Verbindungen der Formel (I) sind rotstichig blaue bis grünstichig
blaue Farbstoffe und die Farbnuance der entsprechenden Lösungen in farblosen Lösungsmitteln
oder der Färbungen auf neutralweissen Substraten entsprechen den Nuancen Nr. 13-15
(bright = brillant) der "Hue Indication Chart" der 3. Ausgabe des Colour-Index,
bzw. absorbieren hauptsächlich im Gelb- bis Orangebereich des sichtbaren Farbspektrums.
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Im einzelnen sind unter den erfindungsgemässen Verbindungen der Formel
(I) diejenigen worin R3 Wasserstoff bedeutet und R1 Halogen oder C12-Alkyl bedeutet,
leicht rotstichig- bis neutral-blaue brillante Farbstoffe; diejenigen, worin R3
Wasserstoff bedeutet und R1 C1~4-Alkoxy bedeutet sind grünstichig-blaue brillante
Farbstoffe und diejenigen worin R1 und R3 C1~2-Alkyl bedeuten sind rotstichig blaue
brillante Farbstoffe.
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Die erfindungsgemässen Verbindungen sind anionische Farbstoffe und
eignen sich für das Färben von mit anionischen Farbstoffen anfärbbaren Substraten
und ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemässen
Verbindungen als anionische Farbstoffe bzw. das Verfahren zum Färben von mit anionischen
Farbstoffen anfärbbaren Substraten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man mit
Farbstoffen der Formel (I) färbt.
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Als mit anionischen Farbstoffen anfärbbaren Substraten eignen sich
im allgemeinen beliebige entsprechende Substrate, insbesondere aber Substrate aus
natürlichen oder synthetischen Polyamiden. Als natürliche Polyamide können Leder,
Seide und vor allem Wolle genannt werden, und als synthetische Polyamide beliebige
zur Faserherstellung geeignete
Polyamide, vornehmlich Polyamid
6, Polyamid 66, Polyamid 610, Polyamid 11, Polyamid 12 und Polyamid X (Qiana); die
Polyamide können in texturierter oder nicht-texturierter Form vorliegen und besonders
erwähnenswert sind Polyamid 66 (Nylon und Helanca) und vor allem Polyamid 6 (Perlon).
Unter den erwähnten Polyamiden sind vor allem die synthetischen Polyamide und insbesondere
das Polyamid 66 und das Polyamid 6 bevorzugt. Das Substrat kann in einer beliebigen
Verarbeitungsform vorliegen, z.B. als lose Fasern, Filamende, Fäden (auch Stränge
und Kreuzspulen), Gewebe, Gewirke, Vliesstoffe, Filze, Teppiche, Samt, Tuftingware,
Halbfertig- und Fertigware, wobei für das erfindungsgemässe Verfahren besonders
diejenigen Substrate hervorzuheben sind, bei denen die zu färbenden Fasern dicht
zusanmenliegen und/oder ein relativ dickes Substrat bilden, wie z.B. bei Kreuzspulen,
Tuftingware, Filzen, Samt und vor allem Teppichen. Das Färben kann nach einer beliebigen
üblichen, für das entsprechende Substrat und den gewünschten Effekt geeigneten Methode
erfolgen, z.B. nach Druck-, Klotz- oder Ausziehverfahren.
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Die erfindungsgemässen Farbstoffe sind neutralziehende Farbstoffe
und haben eine überrraschend grosse Alkalibeständigkeit. Sie sind daher besonders
gut für all die Färbeverfahren geeignet, bei denen alkalische Bedingungen vorkommen,
vor allem für Ausziehfärbeverfahren aus wässriger Flotte, bei denen die Färbeflotte
zu Beginn alkalisch gestellt wird und im Laufe des Färbeverfahrens graduell bis
auf saure Werte yebracht wird, wie z.B. beim Ausziehfärben von Leder oder von synthetischen
Polyamiden, insbesondere von Fasermaterial aus Polyamid 66 und vor allem aus Polyamid
6; d.h. bei solchen Färbeverfahren, bei denen das Substrat wegen der sehr grossen
Farbstoffaffinität dazu neigt oberflächlich und unregelmässig gefärbt zu werden
und daher alkalische Bedingungen verwendet werden, damit die Farbstofflotte gut
in alle Teile des Substrates eindringen kann und erst dann die Färbeflotte neutral
bis sauer gestellt wird, damit der Farbstoff auf das Substrat aufzieht. Aus diesem
Grunde sind die erfindungsgernässen- Farbstoffe besonders auch für die obenerwähnten
dichteren Substrate hervorragend geeignet. Der pH-Bereich, der bei solchen Färbungen
vorkommt
kann in weiten Grenzen schwanken, vornehmlich von pH 10
bis pH 4, vorzugsweise von pH 9,5 bis pH 4,5. Die erfindungsgemässen Farbstoffe
haben ein sehr gutes Aufbauvermögen auf die erwähnten Substrate und ziehen unter
schwachsauren Bedingungen praktisch vollständig auf das Substrat auf. Sie werden
auch bei Färbungskorrekturen - insbesondere bei der alkalischen Behandlung des-Substrates
- nicht beeinträchtigt.
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Ausserdem eignen sich die erfindungsgemässen Farbstoffe auch optimal
für das sogenannte "space dyeing".
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Die erfindungsgemässen Verbindungen sind, besonders in der Form der
Ammonium- oder vorzugsweise Alkalimetallsalze, sowohl in der Wärme als auch bei
Raumtemperatur gut wasserlöslich und es können damit sehr konzentrierte Lösungen
hergestellt werden, z.B. als Stammlösungen für Färbeverfahren oder als konzentrierte
Lösungen für Druckpasten und Drucktinten und es lassen sich insbesondere auch Druckpasten
mit hoher Farbstoffkonzentration und guter Stabilität herstellen, so können z.B.
die Druckpasten bis zu 80 g, vorzugsweise 5-50 g Farbstoff (in Form von Salz, vorzugsweise
Natriumsalz) pro Kg Druckpaste enthalten.
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Die Druckpasten können neben Farbstoff übliche Zusätze enthalten,
z.B. Verdickungsmittel, Wasser und Coupagemittel und gegebenenfalls weitere übliche
Hilfsmittel, wie LösLgsmittel, Lösungsvermittler, Puffer usw.
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Mit den erfindungsgemässen Farbstoffen können Färbungen (Ausziehfärbungen,
Imprägnierfärbungen und Drucke) mit guter Farbausbeute und hoher Brillanz und mit
guten Allgemeinechtheiten, insbesondere Nassechtheiten und Lichtechtheiten erhalten
werden und mit den entsprechenden Druckpasten können sehr farbtiefe und konturenreine
Drucke erzeugt werden; die Farbstoffkonzentration kann, bezogen auf das Substrat,
beliebig hoch sein und kann, bezogen auf das Substrat, Werte z.B. zwischen 0,001%
(z.B. bei dem Nuancieren von optischen Aufhellungen) bis zur Sättigungsgrenze des
Substrates betragen; schöne Färbungen sind z.B. solche bis zu dunklem Marineblau,
insbesondere von 1/5 bis 2/1 Richttyptiefe.
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Die erfindungsgemässen Farbstoffe können, so wie sie hergestellt und
gegebenenfalls gereinigt worden sind, eingesetzt werden oder können auch mit üblichen
Coupagemitteln (z.B. Glaubersalz oder Dextrin) coupiert werden und/oder mit anderen
üblichen Zusatzstoffen versetzt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind die Farbstoffpräparate,
die durch einen Gehalt an Verbindungen der Formel (I) gekennzeichnet sind bzw. die
Mittel zum Färben der obenerwähnten Substrate, die durch einen Gehalt an Verbindungen
der Formel (I) gekennzeichnet sind.
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Die Farbstoffpräparate können in flüssiger oder vorzugsweise fester
Form vorliegen und enthalten, gegebenenfalls neben weiteren Zusätzen, eine wirksame
Menge Farbstoff; die festen Präparate enthalten vorteilhaft 10 bis 90, vorzugsweise
30 bis 85 Gewichtsprozent Farbstoff; die weiteren Zusätze sind solche, wie sie allgemein
bei anionischen Farbstoffen üblich sind, insbesondere Coupagemittel (z.B. Glaubersalz,
Kochsalz, Natriumcarbonat, Dextrin) und/oder gegebenenfalls weitere übliche Hilfsmittel,
z.B. Lösungsvermittler wie z.B. Mono-, Di- oder Triäthanol- oder -isopropanolamin
oder Harnstoff und/oder anionische oder nicht-ionogene Dispergatoren wie z.B. Polyvinylalkohole,
Polyglykoläther, Alkylpolyglykoläther, Alkylphenolpolyglykoläther, sulfonierte Benzol-
oder Naphthalinderivate, z.B. Kondensationsprodukte von Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäuren
und gegebenenfalls Benzolderivaten oder Ligninsulfonat. Der Gehalt an Lösungsvermittlern
und/oder Dispergatoren beträgt vorteilhaft 1 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent.
Flüssige Präparate können auf an sich übliche Weise, z.B. durch Verdünnen der festen
Präparate mit Wasser und/oder anderen geeigneten Lösungsmitteln, hergestellt erden.
Die Farbstoffe werden für das Färben von Polyamid vorzugsweise in Form solcher Präparate
eingesetzt.
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Die erfindungsgeiflässen Farbstoffe eignen sich auch als Kombindtionselement
mit anderen entsprechenden Farbstoffen, insbesondere mit Farbstoffen anderer Nuancen
und vergleichbarer Verwendbarkeit und Echtheiten,
wobei keine Catalytic-Fading-Erscheinungen
auftreten. Als Farbstoffe anderer Nuancen, die mit den erfindungsgemässen kombiniert
werden können, eignen sich insbesondere gelbe, orange und rote Farbstoffe, wie z.B.
Colour-Index Acid Orange 127, Colour-Index Acid Orange 67 und/oder Colour Index
Acid Red 299, wodurch eine sehr breite Auswahl an Farbnuancen erreicht werden kann.
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In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die
Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1 21,4 Teile 1-Amino-4-(5'-amino-2'-methylphenylamino)-anthr3chinon-2-sulfonsäure
werden in 200 Teilen Wasser eingetragen und auf 50C geheizt. Der pH wird mit 10%aber
Sodalösung auf 8 bis 8,5 eingestellt und dann werden 10 Teile p-Toluolsulfochlorid
in kleinen Portionen eingetragen. Durch Zugabe von 10%aber Sodalösung wird der pH-Wert
bei 8 bis 8,5 gehalten. Wenn im Dünnschichtchromatogramm kein Ausgangsprodukt mehr
nachgewiesen werden kann, wird der Farbstoff auf übliche Weise aufgearbeitet. Man
erhält den FarLstoff der Formel
der Wolle und Nylon in brillanter, neutral-blauer Nuance und mit guten Nass- und
Lichtechtheiten färbt.
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Den selben Farbstoff erhält man bei pH 7 bis 8 oder pH 9,0 bis 10.
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Ebenso kann man bei Zimmertemperatur arbeiten.
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Die Wellenlängen der im sichtbaren Bereich des Spektrums gemessenen
Absorbtionshaupt- und -nebenmaxima der Lösung des Farbstoffes der Formel (1) in
Dimethylformamid/Wasser = 80/20 betragen = 624 nm und Xneben max -nebenmax = 592
nm.
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Die obige Natriumsalzform des Farstoffes wird durch Aussalzen mit
Kochsalz erhalten; die freie Säureform kann gewünschtenfalls durch Aussäuern erhalten
werden; eine Ammoniumsalzform kann beispielsweise aus der freien Säureform dadurch
Neutralisieren mit Ammoniak oder einem entsprechenden Amin erhalten werden.
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Beispiel 2 144 Teile der gemäss Beispiel 1 hergestellten Verbindung
der Formel (1) werden in 1100 Teilen Wasser suspendiert. Durch Zugabe von Natronlauge
wird auf pH 10 gestellt und durch Erwärmen auf 60° gelöst. In 30 Minuten werden
35 Teile Dimethylsulfat zugetropft und die Temperatur bei 60° und der pH auf 10
gehalten. Mit konzentrierter Salzsäure wird stark sauer gestellt und noch 30 Minuten
nachgerührt. Dabei fällt die entstandene Verbindung der Formel
aus und wird abfiltriert. Ausbeute 90%.
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= 628 nm und max = 592 nin #nebenmax = 592 nm
Im
isolierten Farbstoff liegt die Sulfogruppe teilweise in Form der freien Säure, teilweise
in Form von Natriumsalz vor. Er färbt Wolle und Nylon in brillanter, neutral blauer
Nuance.
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Auf analoge Weise wie in den obigen Beispielen 1 und 2 beschrieben,
können die Verbindungen folgender Formel
erhalten werden, die durch die Bedeutungen- der Symbole R, R1, R2, R3, R4, R5 und
M', der Absorbstionsmaxima und -nebenmaxima in Dimethylformamid/Wasser = 80/20 und
durch die Nuance der Färbung auf Nylon gekennzeichnet sind.
neben- |
Bsp. R j R1 R2 R3 R4 5 M max max Nuance auf Nylon |
(nm) (nm) |
3 H -OC2H5 H H H H Li 614 588 grünstichig blau |
4 H -CH3 H H H H Na 624 592 neutral blau |
5 H -CH3 H H -CH3 -CH3 Na 625 592 do |
6 H -CH3 H H -NHCOCH3 H K 624 592 do |
7 H Cl H H -CH3 H Na 623 590 do |
8 H -OCH3 H H -CH3 H NH4 613 588 grünstichig blau |
9 H -CH3 -CH3 -CH3 H H Li 627 590 rotstichig blauu |
10 H CH3 -CH3 -CH3 -CH3 H Li 627 590 do |
11 H -CH3 H -CH3 -CH3 H Na 627 590 - do |
12 H -CH3 H H Cl H Na 624 592 neutral blau |
13 -C2H5 -CH3 H H H H Li 628 593 do |
Vorstufe zu Beispielen 1 und 4 38,2 Teile 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
100% werden in 200 Teilen Wasser und 100 Teilen Isopropanol gelöst und der pH-Wert
mit Soda auf 8,5-9,0 gebracht. Nach Zugabe von 18 Teilen 4-Acetylamino-2-aminotoluol
wird das Gemisch auf 80" aufgeheitzt und mit 1 Teil Kupferchlorür und 12 Teilen
Natriumcarbonat versetzt. Nach 4 Stunden ist die Reaktion beendet. Nun werden anschliessend
25 Teile 30%der Salzsäure den Reaktionsgemisch zugegeben und es wird auf Kochtemperatur
aufgeheizt. Nach 18 Stunden wird die Suspension auf Raumtemperatur abgekühlt, filtriert
und mit 1%iger Salzsäure gewaschen.
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In den folgenden Beispielen werden die Farbstoffe in folgendermassen
coupierter Form eingesetzt: Farbstoffe der Beispiele 1-13: 40% Farbstoff, Coupage
Dextrin C.I. Acid Orange 127 : 33,8% Farbstoff, Coupage Dextrin C.I. Acid Orange
67 : 83% Farbstoff, Coupage Glaubersalz C.I. Acid Red 299 : 38X Farbstoff, Coupage
Dextrin.
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In den folgenden Beispielen A und B bezieht sich die eingesetzte Menge
Farbstoff auf Aktivsubstanz, während in den Beispielen C bis G die eingesetzten
Mengen sich auf die couierte Ware beziehen.
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Applikationsbeispiel A In 1000 Teilen Wasser löst man 0,5 Teile Farbstoff
des Beispiels 1 Formel (1) sowie 0,5 Teile Borax, womit man einen pH von 9 erreicht.
Man geht mit 30 Teilen Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon 6 oder 66) ein und
erhitzt inner-halb von 30 Minuten von 40 auf 98". Sodann setzt man Essigsäure derart
zu, dass der pH in 20 Minuten von 9 auf 5 fällt. Zur Vervollständigung des Auszugs
werden dann noch 10 Teile Essigsäure zugesetzt. Nach 30 Minuten Verweilen wird auf
70"
abgekühlt, die Flotte abgelassen, gespült und das Garn getrocknet.
Die Fasern sind brillant blau, egal und echt gefärbt.
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Applikationsbeispiel B In 1000 Teilen Wasser löst man 0,5 Teile Farbstoff
des Beispiels 1 sowie 0,5 Teile Borax und 2 Teile Butyrolacton, womit man einen
pH von 9 erreicht. Man geht mit 30 Teilen Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon
6 oder 66) ein und erhitzt innerhalb von 30 Minuten von 40 auf 98". Man färbt eine
Stunde bei 98°, dann wird auf 70" abgekühlt, die Flotte abgelassen, gespült und
das Garn getrocknet. Die Fasern sind brillant blau, egal und echt gefärbt.
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Applikationsbeispiel C In 6000 Teilen Wasser von 40° löst man 0,27
Teile des Farbstoffes des Beispiels 1, 1,31 Teile C.I. Acid Orange 127 und 0,16
Teile C.I. Acid Red 299 und gibt 4 Teile Ammoniumsulfat dazu. In dieses Färbebad
gibt man 100 Teile Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon 6 oder 66), erhitzt innerhalb
von 30 Minuten zum Sieden und hält 1 Stunde bei Siedetemperatur. Anschliessend wird
das Garn gespült und getrocknet. Die Fasern sind braun gefärbt mit sehr guten Nass-
und Lichtechtheiten.
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Applikationsbeispiel D (Fehlersimulation) In 6000 Teilen alkalisches
Betriebswasser (pH = 8-9) von 40° löst man 0,27 Teile des Farbstoffes des Beispiels
1, 1,31 Teile C.I. Acid Orange 127 und 0,16 Teile C.I. Acid Red 299. In dieses Färbebad
gibt man 100 Teile Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon 6 und 66), erhitzt innerhalb
von 30 Minuten zum Sieden und hält 1 Stunde bei Siedetemperatur. Beim Abmustern
wird festgestellt, dass die Nichtzugabe von Ammoniumsulfat zu zu hellen Färbungen
führte. Man gibt nun 4 Teile Ammoniumsulfat dazu und färbt beim Sieden eine weitere
Stunde. Anschliessend wird das Garn gespült und getrocknet. Die Fasern sind braun
gefärbt mit sehr guten Nass- und Lichtechtheiten.
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Applikationsbeispiel E Eine dunkle Färbung in Olivnuance mit guten
Nass- und Lichtechtheiten erhält man, wenn man analog wie im Beispiel C verfährt
und folgende Farbstoffe einsetzt: 0,3 Teile C.I. Acid Orange 67 0,22 Teile C.I.
Acid Red 299 0,65 Teile Farbstoff von Beispiel 1 [Formel (1)].
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Applikationsbeispiel F (Fehlersimulation) Man verfährt wie im Beispiel
E beschrieben; nach Beendigung der Färbung wird festgestellt, dass die Färbung -
durch einen Rechenfehler in der Farbküche - zu dunkel geraten ist. Auf einem frischen
Färbebad wird mit 0,5 g/l Borax die Färbung während 60 Minuten bei 980 bis zum gewünschten
Grad aufgehellt. Anschliessend wird gespült und getrocknet. Das Garn ist in einem
Olivgrün gefärbt, das heller ist als im Beispiel E aber die gleiche Nuance wie im
Beispiel E aufweist. Die Echtheiten entsprechen denjenigen gemäss Beispiel E.
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Applikationsbeispiel G 65 Teile Farbstoff des Beispiels 1 werden mit
25 Teilen Thiodiäthylenglykol und 25 Teilen Diäthylenglykolmonobutyläther angeteigt,
dann in 265 Teilen kochendem Wasser gelöst und die Lösung wird in 500 Teile Kernmehläther-Verdickung
(9teig) eingerührt. Dann werden 60 Teile Thioharnstoff und 60 Teile Ammontartrat
1:2 bis zur Lösung eingerührt 1000 Teile.
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Die so hergestellte Druckpaste wird auf nicht texturiertes Polyamid
nach einem beliebigen Druckverfahren appliziert; die Drucke werden
getrocknet
und anschliessend im Stern- oder Kontinuedämpfer 20 Minuten bei 102" unter Sattdampfbedingungen
fixiert.
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Die fixierten Drucke werden erst kalt, dann warm gewaschen und abschliessend
lauwarm und kalt gespült. Die erhaltenen brillant blauen Drucke sind konturenrein
und weisen sehr gute Licht- und Nassechtheiten auf.
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Auf analoge Weise wie der Farbstoff des Beispiels 1 [Formel (1)] werden
in den obigen Applikationsbeispielen A-G die Farbstoffe der Beispiele 2-13 eingesetzt,
wodurch nach Beispielen A, B und G Färbungen der in Beispiel 2 bzw. in der Tabelle
angegebenen Nuance und nach Beispielen C-F Färbungen in entsprechenden Mischtönen
erhalten werden.