DE3313337C2 - - Google Patents
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- D06P3/02—Material containing basic nitrogen
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Description
Die Erfindung betrifft bestimmte neue Anthrachinonverbindungen, deren
Herstellungsverfahren und deren Einsatz als anionische Farbstoffe.
Ein erster Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel
worin
RWasserstoff oder C1-2-Alkyl,
R₁C1-2-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder Halogen,
R₂Wasserstoff oder C1-2-Alkyl,
R₃Wasserstoff oder C1-2-Alkyl und
MWasserstoff oder ein Äquivalent eines Kations
bedeuten und der Ring A gegebenenfalls durch C1-4-Alkyl,
C1-4-Alkoxy, Halogen und/oder (C1-3-Alkyl)-carbonylamino
substituiert ist.
Die C1-4-Alkyl- und -Alkoxyreste können linear oder, wenn sie 3 oder 4
Kohlenstoffatome enthalten, auch verzweigt sein; unter den Alkylresten
und unter den Alkoxyresten sind die niedrigeren Vertreter bevorzugt.
Halogen als Substituent des Ringes A oder als Bedeutung von R₁ steht
für Fluor, Chlor oder Brom, worunter Fluor und Chlor und insbesondere
Chlor bevorzugt sind.
Alkoxy, in der Bedeutung von R₁ oder als Substituent des Ringes A,
steht vorzugsweise für Äthoxy oder Methoxy.
Unter den C1-2-Alkylresten als Substituenten R, R₁, R₂ und/oder R₃ ist
im allgemeinen der Methylrest bevorzugt. Stehen alle drei Substituenten
R₁, R₂ und R₃ für Alkylreste, dann bedeutet vorteilhaft mindestens
einer davon Methyl, wobei vorzugsweise mindestens 2 davon Methylreste
sind und besonders bevorzugt alle drei Alkylreste R₁, R₂ und R₃
Methylreste sind. Steht R₁ für eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom
(wie oben difiniert), dann stehen vorzugsweise beide Symbole R₂ und R₃
für Wasserstoff.
Von den Symbolen R₂ und R₃ bedeutet vorteilhaft mindestens eines
Wasserstoff, vorzugsweise stehen beide Symbole R₂ und R₃ für Wasserstoff.
Das Symbol R₁ steht vorzugsweise für C1-2-Alkyl, insbesondere
für Methyl.
Das Symbol R steht vorzugsweise für Wasserstoff.
Der Ring A kann, wie angegeben, substituiert sein, wobei als Acylamino,
vor allem Acetylamino bevorzugt ist. Vorteilhaft ist der Ring A
höchstens trisubstituiert und, wenn Alkoxygruppen, Halogenatome oder
C1-3-Alkylcarbonylaminogruppen als Substituenten in Frage kommen, vorzugsweise
nur ein solcher Substituent am Ring A vorkommt. Ist der Ring
A substituiert, dann kommen als Substituenten vorzugsweise C1-2-Alkylgruppen,
Chlor oder Fluor in Betracht. Die gegebenenfalls vorhandenen
Substituenten am Ring A befinden sich vorzugsweise in den Stellungen
ortho und/oder bevorzugt para zur Sulfonylgruppe
Das Symbol M steht für Wasserstoff oder vorzugsweise für ein Äquivalent
eines in aniomischen Farbstoffen üblichen Kations, worunter insbesondere
die einwertigen Kationen bevorzugst sind, vornehmlich Alkalimetallkationen
(Lithium, Natrium, Kalium), und sowohl unsubstituiertes
als auch substituiertes Ammonium (z. B. unsubstituiertes Ammonium,
Mono-, Di- oder Tri-(C1-4-alkyl)-ammonium, Mono-, Di- oder Tri-(C2-4-
alkanol)-ammonium, insbesondere Mono-, Di- oder Triäthanolammonium
oder Mono-, Di- oder Triisopropanolammonium oder noch Pyridinium. Vorteilhaft
steht M für ein Alkalimetallkation, insbesondere für Natrium.
Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen entsprechen der Formel (I),
worin R Wasserstoff bedeutet, insbesondere der Formel
worin
R₁′Methyl, C1-2-Alkoxy, Fluor oder Chlor,
R₂′Wassrstoff oder Methyl,
R₃′Wasserstoff oder Methyl und
M′Wasserstoff oder ein einwertiges Kation
bedeutet und der Ring A′ gegebenenfalls durch C1-2-Alkyl, Chlor und/
oder Fluor mono- bis trisubstituiert ist, aber höchstens ein Halogenatom
als Substituenten trägt;
darunter sind insbesondere die Verbindungen der Formel
darunter sind insbesondere die Verbindungen der Formel
worin
R₁′′Chlor, C1-2-Alkoxy oder vorzugsweise Methyl,
R₄Wasserstoff, Chlor oder Methyl und
M′′ein Alkalimetall- oder Ammoniumkation
bedeuten, bevorzugt.
Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) ist
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Sulfonsäurehalogenid der Formel
worin X Chlor oder Brom bedeutet, mit einem Amin der Formel
amidiert, und wenn R C1-2-Alkyl bedeutet, das Amidierungsprodukt [=
Verbindungen der Formel (I), worin R Wasserstoff bedeutet] entsprechend
alkyliert.
In der Formel (II) steht X vorzugsweise für Chlor.
Die Amidierung der Verbindungen der Formel (II) mit den Aminen der
Formel (III) bzw. die Acylierung der Amine der Formel (III) mit den
Sulfonsäurehalogeniden der Formel (II) erfolgt auf an sich bekannte
Weise, zweckmäßig in wäßrigem, wäßrig-organischem oder organischem
Medium, wobei als organische Lösungsmittel im allgemeinen beliebige
Lösungsmittel eingesetzt werden können, wie sie üblicherweise für
Acylierungen verwendet werden, z. B. Aceton, Methylcarbitol oder Dimethylformamid;
vorzugsweise wird in wäßrigem oder wäßrig-organischem
Medium (z. B. Wasser/Aceton oder Wasser/Dimethylformamid) acyliert. Die
Acylierung erfolgt vorteilhaft im Temperaturbereich zwischen 0°C und
Rückflußtemperatur, vorzugsweise zwischen Raumtemperatur (=20°C) und
60°C, und im pH-Bereich zwischen 5 und 11, vorteilhaft in Gegenwart
eines alkalichen Säurebinders, z. B. eines Alkalimetallcarbonats,
-bicarbonats oder -hydroxids oder noch tertiärer Basen, wie z. B. Pyridinbasen.
Um eine Verseifung des eingesetzten Säurehalogenids der
Formel (II) möglichst zu vermeiden, wird die Acylierung vorteilhaft
bei möglichst milden Bedingungen durchgeführt, d. h. vorzugsweise bei
Temperaturen in der Nähe der Raumtemperatur, bevorzugt zwischen Raumtemperatur
und 50°C und bei pH-Werten von höchstens 10.
Als Alkylierungsmittel für die Alkylierung der Verbindungen der Formel
(I), worin R Wasserstoff bedeutet, zu den entsprechenden Verbindungen,
worin R C1-2-Alkyl bedeutet, kommen im allgemeinen beliebige Alkylierungsmittel
in Betracht, wie sie üblicherweise zur Abgabe von solchen
Alkylresten R verwendet werden, vorteilhaft entsprechende Alkylhalogenide
(insbesondere Chloride, Bromide oder Iodide), Dialkylsulfate oder
Alkyltosylate. Vorzugsweise wird mit entsprechenden Dialkylsulfaten
(Diäthylsulfat bzw. Dimethylsulfat) alkyliert.
Die Alkylierung kann im allgemeinen unter üblichen Bedingungen durchgeführt
werden, zweckmäßig in einem Lösungsmittel , das wäßrig, wäßrig-
organisch oder organisch sein kann, wobei als organische Lösungsmittel
im allgemeinen beliebige Lösungsmittel eingesetzt werden
können, wie sie üblicherweise für Alkylierungen verwendet werden,
z. B. Aceton, Methylcarbitol oder Dimethxlformamid; bevorzugt wird in
wäßrigem oder wäßrig-organsichem Medium alkyliert. Vorteilhaft
erfolgt die Alkylierung im Temperaturbereich von 20-100°C, vorzugsweise
50-80°C und im pH-Bereich von 7-12, vorzugsweise 8-10.
Die erhaltenen Produkte können vom Reaktionsgemisch auf an sich
bekannte Weise isoliert werden und gewünschtenfalls gereinigt werden.
Die Amine der Formel (III) können auf an sich bekannte Weise hergestellt
werden, z. B. indem man in einer Verbindung der Formel
worin Y eine (C1-3-Alkyl)-carbonylaminogruppe bedeutet, diese zur
primären Aminogruppe hydrolysiert oder worin Y die Nitrogruppe bedeutet,
diese zur primären Aminogruppe reduziert.
Die Hydrolyse der Acylaminogruppe erfolgt auf an sich bekannte Weise
zweckmäßig in wäßrigem Medium, oder wäßrig-organsichem Medium
(z. B. Wasser/Äthanol, Wasser/Cellosolve) in Gegenwart
einer Säure, am einfachsten Salzsäure und im Temperaturbereich
von 50°C bis zur Rückflußtemperatur des Reaktionsmediums. Die Reduktion
der Nitrogruppe zur Aminogruppe erfolgt ebenfalls auf an sich
bekannte Weise, z. B. auf katalytischem Wege oder nach B´champs oder
nach weiteren üblichen Methoden.
Die Verbindungen der Formel (IV) können auf an sich bekannte Weise
hergestellt werden, z. B. indem man eine Verbindung der Formel
mit einem Amin der Formel
umsetzt.
In der Formel (V) steht X vorzugsweise für Brom.
Die Umsetzung der Verbindungen der Formel (V) mit den Verbindungen der
Formel (VI) entspricht einer Halogenwasserstoff-Abspaltung und erfolgt
im allgemeinen unter dehydrohalogenierenden Bedingungen, wie sie für
analoge Umsetzungen zahlreich im Stand der Technik beschrieben sind,
z. B. in wäßrigem oder wäßrig-organischem Medium, vorzugsweise in
Wasser und Alkohol, in Gegenwart eines Säureakzeptors, im Temperaturbereich
zwischen Raumtemperatur und Siedetemperatur, vorteilhaft in
Gegenwart eines geeigneten üblichen Katalysators, z. B. Kupferchlorür.
Die Verbindungen der Formel (I) sind rotstichig blaue bis grünstichig
blaue Farbstoffe und die Farbnuance der entsprechenden Lösungen in
farblosen Lösungsmitteln oder der Färbungen auf neutralweißen Substraten
entsprechen den Nuancen Nr. 13-15 (bright = brillant) der "Hue
Indication Chart" der 3. Ausgabe des Colour-Index, bzw. absorbieren
hauptsächlich im Gelb- bis Orangebereich des sichtbaren Farbspektrums.
Im einzelnen sind unter den erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
(I) diejenigen, worin R₃ Wasserstoff bedeutet und R₁ Halogen oder C1-2-
Alkyl bedeutet, leicht rotstichig- bis neutral-blaue brillante Farbstoffe;
diejenigen, worin R₃ Wasserstoff bedeutet und R₁ C1-4-Alkoxy
bedeutet, sind grünstichig-blaue brillante Farbstoffe, und diejenigen,
worin R₁ und R₃ C1-2-Alkyl bedeuten, sind rotstichig-blaue brillante
Farbstoffe.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind anionische Farbstoffe und
eignen sich für das Färben von mit anionischen Farbstoffen anfärbbaren
Substraten, und ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
der erfindungsgemäßen Verbindungen als anionische Farbstoffe.
Als mit anionischen Farbstoffen anfärbbare Substrate eignen sich im
allgemeinen beliebige entsprechende Substrate, insbesondere aber Substrate
aus natürlichen oder synthetischen Polyamiden. Als natürliche
Polyamide können Leder, Seide und vor allem Wolle genannt werden, und
als synthetische Polyamide beliebige zur Faserherstellung geeignete
Polyamide, vornehmlich Polyamid 6, Polyamid 66, Polyamid 610, Polyamid
11, Polyamid 12 und Polyamid X (Qiana); die Polyamide können in texturierter
oder nicht-texturierter Form vorliegen, und besonders erwähnenswert
sind Polyamid 66 (Nylon und Helanca) und vor allem Polyamid 6
(Perlon). Unter den erwähnten Polyamiden sind vor allem die synthetischen
Polyamide und insbesondere das Polyamid 66 und das Polyamid 6
bevorzugt. Das Substrat kann in einer beliebigen Verarbeitungsform
vorliegen, z. B. als lose Fasern, Filamende, Fäden (auch Stränge und
Kreuzspulen), Gewebe, Gewirke, Vliesstoffe, Filze, Teppiche, Samt,
Tuftingware, Halbfertig- und Fertigware, wobei für das erfindungsgemäße
Verfahren besonders diejenigen Substrate hervorzuheben sind, bei
denen die zu färbenden Fasern dicht zusammenliegen und/oder ein relativ
dickes Substrat bilden, wie z. B. bei Kreuzspulen, Tuftingware,
Filzen, Samt und vor allem Teppichen. Das Färben kann nach einer
beliebigen üblichen, für das entsprechende Substrat und den gewünschten
Effekt geeigneten Methode erfolgen, z. B. nach Druck-, Klotz- oder
Ausziehverfahren.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind neutralziehende Farbstoffe und
haben eine überraschend große Alkalibeständigkeit. Sie sind daher
besonders gut für all die Färbeverfahren geeignet, bei denen alkalische
Bedingungen vorkommen, vor allem für Ausziehfärbeverfahren aus
wäßriger Flotte, bei denen die Färbeflotte zu Beginn alkalisch gestellt
wird und im Laufe des Färbeverfahrens graduell bis auf saure
Werte gebracht wird, wie z. B. beim Ausziehfärben von Leder oder von
synthetischen Polyamiden, insbesondere von Fasermaterial aus Polyamid
66 und vor allem aus Polyamid 6; d. h. bei solchen Färbeverfahren, bei
denen das Substrat wegen der sehr großen Farbstoffaffinität dazu
neigt, oberflächlich und unregelmäßig gefärbt zu werden und daher
alkalische Bedingungen verwendet werden, damit die Farbstoffflotte gut
in alle Teile des Substrates eindringen kann und erst dann die Färbeflotte
neutral bis sauer gestellt wird, damit der Farbstoff auf das
Substrat aufzieht. Aus diesem Grunde sind die erfindungsgemäßen Farbstoffe
besonders auch für die obenerwähnten dichteren Substrate hervorragend
geeignet. Der pH-Bereich, der bei solchen Färbungen vorkommt,
kann in weiten Grenzen schwanken, vornehmlich von pH 10 bis pH 4, vorzugsweise
von pH 9,5 bis pH 4,5. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe
haben ein sehr gutes Aufbauvermögen auf die erwähnten Substrate und
ziehen unter schwachsauren Bedingungen praktisch vollständig auf das
Substrat auf. Sie werden auch bei Färbungskorrekturen - insbesondere
bei der alkalischen Behandlung des Substrates - nicht beeinträchtigt.
Außerdem eignen sich die erfindungsgemäßen Farbstoffe auch optimal
für das sogenannte "space dyeing".
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind, besonders in der Form der
Ammonium- oder vorzugsweise Alkalimetallsalze, sowohl in der Wärme als
auch bei Raumtemperatur gut wasserlöslich, und es können damit sehr
konzentrierte Lösungen hergestellt werden, z. B. als Stammlösungen für
Färbeverfahren oder als konzentrierte Lösungen für Druckpasten und
Drucktinten, und es lassen sich insbesondere auch Druckpasten mit hoher
Farbstoffkontentration und guter Stabilität herstellen; so können
z. B. die Druckpasten bis zu 80 g, vorzugsweise 5-50 g Farbstoff (in
Form von Salz, vorzugsweise Natriumsalz) pro kg Druckpaste enthalten.
Die Druckpasten können neben Farbstoff übliche Zusätze enthalten,
z. B. Verdickungsmittel, Wasser und Coupagemittel und gegebenenfalls
weitere übliche Hilfsmittel, wie Lösungsmittel, Lösungsvermittler,
Puffer usw.
Mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen können Färbungen (Ausziehfärbungen,
Imprägnierfärbungen und Drucke) mit guter Farbausbeute und
hoher Brillanz und mit guten Allgemeinechtheiten, insbesondere Naßechtheiten
und Lichtechtheiten erhalten werden, und mit den entsprechenden
Druckpasten können sehr farbtiefe und konturenreine Drucke
erzeugt werden; die Farbstoffkonzentration kann, bezogen auf das Substrat,
beliebig hoch sein und kann, bezogen auf das Substrat, Werte
z. B. zwischen 0,001% (z. B. bei dem Nuancieren von optischen Aufhellungen)
bis zur Sättigungsgrenze des Substrates betragen; schöne Färbungen
sind z. B. solche bis zu dunklem Marineblau, insbesondere von 1/5
bis 2/1 Richttyptiefe.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe können, so wie sie hergestellt und
gegebenenfalls gereinigt worden sind, eingesetzt werden oder können
auch mit üblichen Coupagemitteln (z. B. Glaubersalz oder Dextrin)
coupiert werden und/oder mit anderen üblichen Zusatzstoffen versetzt
werden.
Die Farbstoffpräparate können in flüssiger oder vorzugsweise fester
Form vorliegen und enthalten, gegebenenfalls neben weiteren Zusätzen,
eine wirksame Menge Farbstoff; die festen Präparate enthalten vorteilhaft
10 bis 90, vorzugsweise 30 bis 85 Gewichtsprozent Farbstoff;
die weiteren Zusätze sind solche, wie sie allgemein bei anionischen
Farbstoffen üblich sind, insbesondere Coupagemittel (z. B. Glaubersalz,
Kochsalz, Natriumcarbonat, Dextrin) und/oder gegebenenfalls weitere
übliche Hilfsmittel, z. B. Lösungsvermittler wie z. B. Mono-, Di- oder
Triäthanol- oder -isopropanolamin oder Harnstoff und/oder anionische
oder nicht-ionogene Dispergatoren wie z. B. Polyvinylalkohole, Polyglykoläther,
Alkylpolyglykoläther, Alkylphenolpolyglykoläther, sulfonierte
Benzol- oder Naphthalinderivate, z. B. Kondensationsprodukte von
Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäuren und gegebenenfalls Benzolderivaten
oder Ligninsulfonat. Der Gehalt an Lösungsvermittlern und/oder
Dispergatoren beträgt vorteilhaft 1 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20
Gewichtsprozent. Flüssige Präparate können auf an sich übliche Weise,
z. B. durch Verdünnen der festen Präparate mit Wasser und/oder anderen
geeigneten Lösungsmitteln, hergestellt werden. Die Farbstoffe werden
für das Färben von Polyamid vorzugsweise in Form solcher Präparate
eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich auch als Kombinationselement
mit anderen entsprechenden Farbstoffen, insbesondere mit Farbstoffen
anderer Nuancen und vergleichbarer Verwendbarkeit und Echtheiten,
wobei keine Catalytic-Fading-Erscheinungen auftreten. Als Farbstoffe
anderer Nuancen, die mit den erfindungsgemäßen kombiniert
werden können, eignen sich insbesondere gelbe, orange und rote Farbstoffe,
wie z. B. Colour-Index Acid Orange 127, Colour-Index Acid Orange
67 und/oder Colour-Index Acid Red 299, wodurch eine sehr breite
Auswahl an Farbnuancen erreicht werden kann.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die
Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
21,4 Teile 1-Amino-4-(5amino-2methylphenylamino)-anthrachinon-2-
sulfonsäure werden in 200 Teilen Wasser eingetragen und auf 50° geheizt.
Der pH wird mit 10%iger Sodalösung auf 8 bis 8,5 eingestellt,
und dann werden 10 Teile p-Toluolsulfochlorid in kleinen Portionen
eingetragen. Duch Zugabe von 10%iger Sodalösung wird der pH-Wert bei
8 bis 8,5 gehalten. Wenn im Dünnschichtchromatogramm kein Ausgangsprodukt
mehr nachgewiesen werden kann, wird der Farbstoff auf übliche
Weise aufgearbeitet. Man erhält den Farbstoff der Formel
der Wolle und Nylon in brillanter, neutral-blauer Nuance und mit guten
Naß- und Lichtechtheiten färbt.
Denselben Farbstoff erhält man bei pH 7 bis 8 oder 9,0 bis 10.
Ebenso kann man bei Zimmertemperatur arbeiten.
Die Wellenlängen der im sichtbaren Bereich des Spektrums gemessenen
Absorptionshaupt- und -nebenmaxima der Lösung des Farbstoffes der
Formel (1) in Dimethylformamid/Wasser = 80/20 betragen
λmax = 624 nm undλnebenmax = 592 nm.
Die obige Natriumsalzform des Farbstoffes wird durch Aussalzen mit
Kochsalz erhalten; die freie Säureform kann gewünschtenfalls durch
Aussäuern erhalten werden; eine Ammoniumsalzform kann beispielsweise
aus der freien Säureform durch Neutralisieren mit Ammoniak oder einem
entsprechenden Amin erhalten werden.
144 Teile der gemäß Beispiel 1 hergestellten Verbindung der Formel
(I) werden in 1100 Teilen Wasser suspendiert. Durch Zugabe von Natronlauge
wird auf pH 10 gestellt und durch Erwärmen auf 60° gelöst. In 30
Minuten werden 35 Teile Dimethylsulfat zugetropft und die Temperatur
bei 60° und der pH auf 10 gehalten. Mit konzentrierter Salzsäure wird
stark sauer gestellt und noch 30 Minuten nachgerührt. Dabei fällt die
entstandene Verbindung der Formel
aus und wird abfiltriert. Ausbeute 90%.
λmax = 628 nm undλnebenmax = 592 nm.
Im isolierten Farbstoff liegt die Sulfogruppe teilweise in Form der
freien Säure, teilweise in Form von Natriumsalz vor. Er färbt Wolle
und Nylon in brillanter, neutral blauer Nuance.
Auf analoge Weise wie in den obigen Beispielen 1 und 2 beschrieben,
können die Verbindungen folgender Formel
erhalten werden, die durch die Bedeutungen der Symbole R, R₁, R₂, R₃,
R₄, R₅ und M der Absorbstionsmaxima und-nebenmaxima in Dimethylformamid/
Wasser = 80/20 und durch die Nuance der Färbung auf Nylon
gekennzeichnet sind.
38,2 Teilen 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure 100% werden in 200
Teilen Waaser und 100 Teilen Isopropanol gelöst und der pH-Wert mit
Soda auf 8,5-9,0 gebracht. Nach Zugabe von 18 Teilen 4-Acetylamino-2-
aminotoluol wird das Gemisch auf 80° aufgeheizt und mit 1 Teil Kupferchlorür
und 12 Teilen Natriumcarbonat versetzt. Nach 4 Stunden ist
die Reaktion beendet. Nun werden anschließend 25 Teile 30%iger Salzsäure
dem Reaktionsgemisch zugegeben, und es wird auf Kochtemperatur
aufgeheizt. Nach 18 Stunden wird die Suspension auf Raumtemperatur
abgekühlt, filtriert und mit 1%iger Salzsäure gewaschen.
In den folgenden Beispielen werden die Farbstoffe in folgendermaßen
coupierter Form eingesetzt:
Farbstoffe der Beispiele 1-13:40% Farbstoff, Coupage Dextrin
C.I. Acid Orange 127:33,8% Farbstoff, Coupage Dextrin
C.I. Acid Orange 67:83% Farbstoff, Coupage Glaubersalz
C.I. Acid Red 299:38% Farbstoff, Coupage Dextrin.
In den folgenden Beispielen A und B bezieht sich die eingesetzte Menge
Farbstoff auf Aktivsubstanz, während in den Beispielen C bis G die
eingesetzten Mengen sich auf die coupierte Ware beziehen.
In 1000 Teilen Wasser löst man 0,5 Teile Farbstoff des Beispiels 1
Formel (1) sowie 0,5 Teile Borax, womit man einen pH von 9
erreicht. Man geht mit 30 Teilen Garn aus synthetischem Polyamid
(Nylon 6 oder 66) ein und erhitzt innerhalb von 30 Minuten von 40 auf
98°. Sodann setzt man Essigsäure derart zu, daß der pH in 20 Minuten
von 9 auf 5 fällt. Zur Vervollständigung des Auszugs werden dann noch
10 Teile Essigsäure zugesetzt. Nach 30 Minuten Verweilen wird auf 70°
abgekühlt, die Flotte abgelassen, gespült und das Garn getrocknet. Die
Fasern sind brillant blau, egal und echt gefärbt.
In 1000 Teilen Wasser löst man 0,5 Teile Farbstoff des Beispiels 1
sowei 0,5 Teile Borax und 2 Teile Butyrolacton, womit man einen pH
von 9 erreicht. Man geht mit 30 Teilen Garn aus synthetischem Polyamid
(Nylon 6 oder 66) ein und erhitzt innerhalb von 30 Minuten von 40 auf
98°. Man färbt eine Stunde bei 98°, dann wird auf 70° abgekühlt, die
Flotte abgelassen, gespült und das Garn getrocknet. Die Fasern sind
brillant blau, egal und echt gefärbt.
In 6000 Teilen Wasser von 40° löst man 0,27 Teile des Farbstoffes des
Beispiels 1, 1,31 Teile C.I. Acid Orange 127 und 0,16 Teile C.I. Acid
Red 299 und gibt 4 Teile Ammoniumsufat dazu. In dieses Färbebad gibt
man 100 Teile Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon 6 oder 66),
erhitzt innerhalb von 30 Minuten zum Sieden und hält 1 Stunde bei Siedetemperatur.
Anschließend wird das Garn gespült und getrocknet. Die
Fasern sind braun gefärbt mit sehr guten Naß- und Lichtechtheiten.
In 6000 Teilen alkalisches Betriebswasser (pH = 8-9) von 40° löst man
0,27 Teile des Farbstoffes des Beispiels 1, 1,31 Teile C.I. Acid Orange
127 und 0,16 Teile C.I. Acid Red 299. In dieses Färbebad gibt man
100 Teile Garn aus synthetischem Polyamid (Nylon 6 und 66), erhitzt
innerhalb von 30 Minuten zum Sieden und hält 1 Stunde bei Siedetemperatur.
Beim Abmustern wird festgestellt, daß die Nichtzugabe von
Ammoniumsulfat zu zu hellen Färbungen führte. Man gibt nun 4 Teile
Ammoniumsulfat dazu und färbt beim Sieden eine weitere Stunde. Anschließend
wird das Garn gespült und getrocknet. Die Fasern sind
braun gefärbt mit sehr guten Naß- und Lichtechtheiten.
Eine dunkle Färbung in Olivnuance mit guten Naß- und Lichtechtheiten
erhält man, wenn man analog wie im Beispiel C verfährt und folgende
Farbstoffe einsetzt:
0,3 TeileC.I. Acid Orange 67
0,22 TeileC.I.Acid Red 299
0,65 TeileFarbstoff von Beispiel 1 [Formel (I)]
Man verfährt wie im Beispiel E beschrieben; nach Beendigung der Färbung
wird festgestellt, daß die Färbung - durch einen Rechenfehler in
der Farbküche - zu dunkel geraten ist. Auf einem frischen Färbebad
wird mit 0,5 g/l Borax die Färbung während 60 Minuten bei 98° bis zum
gewünschten Grad aufgehellt. Anschließend wird gespült und getrocknet.
Das Garn ist in einem Olivgrün gefärbt, das heller ist als im
Beispiel E, aber die gleiche Nuance wie im Beispiel E aufweist. Die
Echtheiten entsprechen denjenigen gemäß Beispiel E.
65 TeileFarbstoff des Beispiels 1 werden mit
25 TeilenThiodiäthylenglykol und
25 TeilenDiäthylenglykolmonobutyläther angeteigt, dann in
265 Teilenkochendem Wasser gelöst und die Lösung wird in
500 TeileKernmehläther-Verdickung (9%ig) eingerührt. Dann werden
60 TeileThioharnstoff und 60
TeileAmmontartrat 1 : 2 bis zur Lösung eingerührt
1000 Teile.
Die so hergestellte Druckpaste wird auf nicht texturiertes Polyamid
nach einem beliebigen Druckverfahren appliziert; die Drucke werden
getrocknet und anschließend im Stern- oder Kontinuedämpfer 20 Minuten
bei 120° unter Sattdampfbedingungen fixiert.
Die fixierten Drucke werden erst kalt, dann warm gewaschen und abschließend
lauwarm und kalt gespült. Die erhaltenen brillant blauen
Drucke sind konturenrein und weisen sehr gute Licht- und Naßechtheiten
auf.
Auf analoge Weise wie der Farbstoff des Beispiels 1 [Formel (1)] werden
in den obigen Applikationsbeispielen A-G die Farbstoffe der Beispiele
2-13 eingesetzt, wodurch nach Beispielen A, B und G Färbungen
der in Beispiel 2 bzw. in der Tabelle angegebenen Nuance und nach
Beispielen C-F Färbungen in entsprechenden Mischtönen erhalten werden.
Claims (4)
1. Verbindungen der Formel
worinRWasserstoff oder C1-2-Alkyl,
R₁C1-2-Alkyl, C1-4-Alkoxy oder Halogen,
R₂Wasserstoff oder C1-2-Alkyl,
R₃Wasserstoff oder C1-2-Alkyl und
MWasserstoff oder ein Äquivalent eines Kationsbedeuten und der Ring A gegebenenfalls durch C1-4-Alkyl,
C1-4-Alkoxy, Halogen und/oder (C1-3-Alkyl)-carbonylamino
substituiert ist.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Sulfonsäurehalogenid
der Formel
worin X Chlor oder Brom bedeutet, mit einem Amin der Formel
amidiert und, wenn R C1-2-Alkyl bedeutet, das Amidierungsprodukt
entsprechend alkyliert.
3. Verwendung der Verbindungen der Formel (I) gemäß Anspruch 1 als
anionische Farbstoffe.
4. Verwendung nach Anspruch 3 als neutralziehende Farbstoffe für
natürliche oder synthetische Polyamide.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833313337 DE3313337A1 (de) | 1982-04-22 | 1983-04-13 | Anthrachinonverbindungen, deren herstellung und verwendung |
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