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Kombinierte pneumatische Zentralverriegelungs- und Dieb-
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stahlssicherungsanlage für die Türen eines Kraftfahrzeuges Die Erfindung
betrifft eine kombinierte pneumatische Zentralverriegelungs- und Diebstahlssicherungsanlage
für die Türen eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff von Anspruch l, wie sie
beispielsweise aus der DE-OS 32 12 172 als bekannt hervorgeht. Pür sich alleine
sind pneumatische Zentralverriegelungsanlagen und auch zentralbetätigbare pneumatische
Diebstahlssicherungsanlagen für die Türen von Kraftfahrzeugen ebenfalls bekannt.
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Durch das Zuschließen bzw. Betätigen des Verriegelungsknopfes an den
Fahrzeugtüren wird lediglich der Kraftfluß zwischen der Türklinke und der in die
Drehfalle des Türschlosses einrastenden Sperrklinke unterbrochen. so daß diese nicht
mehr manuell gelüftet werden kann;- es wird dann lediglich die Türklinke leer betätigt.
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Durch Einschlagen der Fensterscheibe oder auch mittels eines durch
die Türdichtung hindurchgeschobenen Drahtes kann der Verriegelungsknopf betätigt
und der Kraft fluß zwischen Türklinke und Sperrklinke wieder geschlossen werden.
so dal3 die Tür geöffnet werden kann.
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Diese Möglichkeit wird durch eine Diebstahlssicherungsanlage verhindert,
bei der an jedem fürschloß zusätzliches Sperrklinken vorgesehen sind, die in eine
weitere Rastvertiefung der Drehfalle einrasten und die ausschließlich durch eine
Schlßsselbetätigung an
der Fahretür bzw. - bei der beifahrer- und
den Fondtüren -jeweils über ein fernauslösbares Stellglied gelüftet werden können.
Der eigentlichen Türzuhaltung dient die erste Sperrklinke, wogegen die zweite Sperrklinke
der Diebstahlssicherungsanlage lediglich Sicherungsfunktion hat. Bei ordnungsgemäßem
Schließzustand der Tür liegt sie mit Spiel in der ihr zugeordneten Rastvertiefung
Wie aus der eingangs zitierten Druckschrift bekannt ist,ist es bei kombinierten
Zentralverriegelungs- und Diebstahlssicherungsanlagen erforderlich. daß zur Vermeidung
von unerwarteten Schließ- oder Öffnungszuständen an den Schlössern eine sich umkehrende
Rangfolgesteuerung vorgesehen ist. derart, daß beim Abschließen des Fahrzeuges die
Diebstahlssicherungsanlage verzögert anspricht, wogegen beim Aufschließen des Fahrzeuges
die Zentralverriegelung gegenüber der Diebstahlssicherungsanlage verzögert anspricht.
In der Vorveröffentlichung sind verschiedene Möglichkeiten einer solchen Rangfolgesteuerung
angegeben. die teils mit gespeichertem Druck und teils mit Verzögerungsdrosseln
arbeiten. Nachteilig an den mit Speicherdruck arbeitenden Rangfolgesteuerungen ist.
daß die Speicher ein Leck bekommen können und dadurch die Rangfolgesteuerung ausfällt.
Hierdurch können die an sich zu beseitigenden unerwarteten Schließ- bzw. Öffnungszustände
wieder auftreten.
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worin unter Umständen eine große Gefahr liegen kann. Nachteilig an
den mit Verzögerungsdrosseln arbeitenden Rangfolgesteuerungen ist.
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daß dadurch eine zum Teil erhebliche Zeitverzögerung beim Auf-bzw:
Zuschließen des Fahrzeuges auftreten kann. was sehr lästig und unerwünscht ist.
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Aufgabe zwei Erfindung ist es. die zugrundegelegte kombinierte pneu
matische Zentrakverriegelungs- und Diebstahlssicheungsanlage dahingehend auszugestalten,
daß die umkehrende Rangfolgesteuerung zwischen den beiden Teilen der kombinierten
Anlage rasche Schließ bzw. Öffnungszeiten zuläßt und daß sich etaige beckengen im
system nicht auf die Funktionssicherheit der Rangfol gesteuerung auswirken können
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Durch die darin vorgeschlagenen Maßnahen wird die Rangefolgesteuerung in den elektrischen
Teil der Anlage verlagert, so daß sich etwaige Lecks im Pneumatikteil der Anlage
nicht auf die Funktionssicherheit auswirken können. Auch sind dadurch die zeitdehnenden
Einflüsse von Verzögerungsdrosseln vermieden.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele noch erläutert; dabei zeigen: Figur 1 den schematischen Aufbau
einer kombinierten pnetmatischen Zentralverriegelungs- und Diebstahlssicherungsanlage
sowie den grundsätzlichen Aufbau der Türverschlüsse an der zentralen Schließstelle
und an den fernbetätigten Verschlüssen, Figur 2 das Steuerungsschema für die sich
umkehrende Rangfolgesteuerung in einem ersten ausführungsbeispiel mit drehrichtungs-
und förderrichtungsumkebaren Luftpumpen, Figur s ein modifiziertes Ausführungsbeispiel
mit Schwingankerpumpen, Figur 4 eine vergrößerte Einzeldarstellung der Drehfalle
er Türverschlüsse mit den ihr zugeordneten Sperrklinken und Figur 5 einen Querschnitt
durch eine der Lufpumpen nach Figur 2.
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Das in Figur 1 dargestellte Anlagenschema einer kombinierten Zentralverriegelungs-
und Diebstahlssicherungsanlage ist nur für sogenannte Eintürbedienung ausgelegt,
d.h., sie hat nur eine zentrale Schließstelle, nämlich am Verschluß 38 der Fahrertür,
wogegen die anderen Verschlüsse 37 an der Beifahrer- und den Fondtüren pneumatisch
fernbetätigbar sind; sofern an der Beifahrertür eine Schlüsselbetätigung vorgesehen
ist, bleibt bei Anlagen mit Eintürbedienung eine beifahrerseitig vorgenommene Schlüsselbetätigung
auf den Verschluß der Beifahrertür beschränkt. Zur Versorgung der pneumatischen
Stellglieder - ZV-Stellglieder 7 für den Zentral verriegelungsteil und DS-Stellglieder
8 für den Diebstahlssicherungsteil der Anlage - mit pneumatischer Energie sind für
den Zentralverriegelungsteil und den Diebstahlssicherungsteil jeweils gesonderte
Luftversorgungseinheiten (ZV-Luftversorgungseinheit 1.
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1' bzw. DS-Luftversorgungseinheit 2. 2t) vorgesehen; sie sind über
gesonderte Leitungssysteme (ZV-Leitung 5 bzw. DS-Leitung 6) mit den zugehörigen
pneumatischen Stellgliedern fluidisch verbunden.
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die als Membrankolbeneinheiten ausgebildet sind. Es handelt sich bei
den Luftversorgungseinheiten um sogenannte Bi-Druck-Einheiten, die wahlweise Überdruck
oder Vakuum erzeugen können. Dies hat den Vorteil. daß die Stellglieder und das
zugehörige Leitungssystem einfacher. nämlich mit jeweils nur einer Arbeitskammer
und als Monoleitungssystem ausgebildet werden können. was in Anschaffung und Montage
sich preisreduzierend auswirkt. Die in den Luftversorgungseinheiten angeordneten
Luftpumpen (ZV-Pumpe 3 bzw. DS-Pumpe 4.
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ligur 2) sind aus der im Fahrzeug mitgeführten Batterie 9 elektrisch
antreibbar. Die Luftpumpen 3 bzw. 4 des Ausführungsbeispieles nach Figur 2 sind
als drehrichtungs- und förderrichtungsumkehr bare flügelzellpumpen (Figur r)) ausgebildet.
die von drehrichtungsabhängig antreibbaren Elektromotoren (ZV-Motor 11. DS-Motor
12) antreibbar sind. Gewisse der Steuerung der Luftversorungs-
einheit
zuzuordnende Teile sind ebenfalls mit darin integriert, wogegen andere Steuerungsteile.
nämlich ein als Pumpeneinschalter dienender Wechselschalter in dem Verschluß 38
der zentralen Schließstelle eingebaut sind; es handelt sich hierbei um den ZV-Pumpeneinschalter
15 bzw. um den DS-Pumpeneinschalter 16. Diese Schalter können manuell über den Schlüssel
34 betätigt und damit eine Entriegelung bzw. Verriegelung eingeleitet werden. Die
anderen in der jeweiligen Luftversorgungeinheit integrierten Steuerungsteile sind
ebenfalls Wechselschalter, die nach Beendigung der gewünschten Riegelungsoperation
betätigt werden und die die Luftpumpe stillegen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich um druckabhängig betätigte Wechselschalter, die von einempneumatischen
Umschalt-Stellglied 18 für den Zentralverriegelungsteil bzw. 18' für den Diebstahlssicherungsteil
der Anlage betätigt werden. Die Umschaltstellglieder 18. 18' sind den entsprechenden
Stellgliedern 7 bzw. 8 in den Verschlüssen 37 fluidisch parallel geschaltet. jedoch
ist der Arbeitswiderstand der Umschaltstellglieder bewußt so hoch gewählt. daß die
Umschalt-Stellglieder mit Sicherheit erst dann ansprechen und durchziehen. wenn
die den Verschlüssen zugeordneten pneumatischen Stellglieder 7 bzw. 8 mit Sicherheit
durchgezogen haben. Dadurch wird sichergestellt. daß die Ausschaltung der Pumpe
11 bzw. 12 erst dann erfolgt. wenn die gewünschte Riegelungsoperation auch wirklich
durchgeführt ist. Anstelle der geschilderten druckabhängigen Fumpenausschaltung
kann auch eine zeitabhängige Ausschaltung vorgesehen sein; auch Kombinationen aus
beiden sind denkbar.
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Der grundsätzliche Aufbau der Schlösser ist - soweit er hier von interesse
ist - in Figur 1 dargestellt. An türholm ist ei Schließkloben 20 feststehend angebracht.
über den beim Einrasten des Schlosses der Halterzahn einer Derhfalle 21 hinwegreift
(vgl.
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auch Figur 4). Die dargestellte Schlißestellung der Derhfalle wird
durch eine feststehende erste Sperrklinke 22 gesi
chert, die i.n
Rastvertiefungen am Umfang der Drehfalle einrasten kann und die unter der Vorspannung
einer Feder 51 steht. Beim Schließen der Tür bewegt sich die Drehfalle in der Drehrichtung
des PEeiles 26. Am Umfang sind in Schließdrehrichtung hintereinander zwei Rastvertiefungen,
nämlich eine vordere (25) und eine hintere Rastvertiefung 24 angebracht, die durch
einen ersten (28) und einen zweiten Sperrzahn 27 gebildet sind. Von den zwei Sperrklinken
22 und 23 kommt die üblicherweise stets und als einzige vorhandene erste Sperrklinke
22 in Pfeildrehrichtung 26 der Drehfalle als erste mit den beiden ebenfalls üblicherweise,
d.h. auch bei Fahrzeugen ohne Zentralverriegelungsanlage bzw. Diebstahlssicherungsanlage
vorhandenen Rastvertiefungen 25 und 24 in Wirkung; auf die andere der Diebstahlssicherungsanlage
zugeordnete Sperrklinke 23 sei weiter unten eingegangen. Erst beim Einrasten der
ersten Sperrklinke 22 in die hintere Rastvertiefung 24 (Hauptraststellung) ist die
Tür ordnungsgemäß geschlossen. Die vordere Rastvertiefung 25 ist aus Sicherheitsgründen
vorgesehen, damit bei einem Lösen der Hauptraststellung aufgrund eines Schnäbelns
von Sperrzahn und Sperrklinke die Drehfalle nicht völlig freigegeben wird, sondern
in der vorderen Rastvertiefung 25 gefangen wird (Vorraststellung).
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l)ie erste Sperrklinke 22 kann über einen Hebel 29 und ein Übertragungsgestänge
30 im entriegelten Zustand des Verschlusses manuell durch den Verriegelungshebel
31 oder eine funktionell parallel liegende Türklinke (nicht dargestelLt) aus den
Rastvertiefungen gelüftet werden, wodurch die Tiir ohne weiteres geöffnet werden
k;onn - l)er Kraftfluß innerhalb des ilbertragungsgestänges 30 kann <Itii.clo
eine Betätigung des Verriegelungsknopfes 32 oder durch eine Betätigung des Schließzylinders
33 mit dem Schlüssel 34 unterbrochen - Verriegeln - oder geschlossen werden - Entriegeln.
In der Figur ist schematisch eine Kraftflußkoppelstelle 35 dargestellt, an der der
Kraftfluß durch Anheben des Übertragungsgestänges 30 mittels des Hubestänges 36
geschlossen und durch Absenken geöffnet werden kann. Beim Betätigen des Verriegelungshebels
31 bzw.
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der nicht dargestellten Türklinke stößt die Stange 30 bei dem in vollen
Linien dargestellten Entriegelungszustand ins Leere. Durch eine Drehung des Schließzylinders
33 nach links bzw. durch ein Hochziehen des Verriegelungsknopfes 32 geht das Übertragungsstänge
30 in die strichlierte Stellung über, in der Druck auf den Hebel 29 der ersten Sperrklinke
22 ausgeübt werden kann. In den Schlössern 37 der Beifahrer- und Fondtüren ist das
Hubgestänge 36 jeweils an ein pneumatisches ZV-Stellglied 7 gekoppelt, die gemeinsam
durch eine Schlüsselbetätigung des die zentrale Schließstelle darstellenden Fahrertürschlosses
38 fernauslösbar sind.
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Die solcherart gebildete Zentralverriegelungsanlage ist kombiniert
mit einer ebenfalls zentralbetätigbaren Diebstahlssicherungsanlage.
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Zu diesem Zweck ist die bereits erwähnte zweite Sperrklinke 23 vorgesehen,
die der ersten Sperrklinke 22 in Schließdrehrichtung vorgelagert ist und die mit
der vorderen Rastvertiefung 25 zusammenarbeitet. Die zweite Sperrklinke 23 tritt
erst als zweite mit der Rastvertiefung 25, und auch nur mit dieser in Wirkung. Bei
ordnungsgemäßem Schließzustand der Tür bzw. des Verschlusses in der Hauptrastellung
(Figur 4) weist die zweite Sperrklinke 23 ein gewisses Spiel 39 gegenüber dem ihr
zugeordneten ersten Sperrzahn 28 auf, damit in diesem Schließzustand die zweite
Sperrklinke 23 leichtgängig bleibt. Die zweite Sperrklinke des Fahrertürschlosses
kann ausschließlich durch eine Schlüsselbetätigung bewegt werden, was dadurch erreicht
wird, daß die Bewegung des liubgestänges 36 und der mit ihm zwangslaufig gekoppelten
weiteren (.estänge, Hebel und dergleichen bei ihrer Bewegung rückwirkungsfrei auf
die Stellung der zweiten Sperrktinke 23 sind. Dies wird durch Einbau eines toten
Weges nn einer bestinenten Steile, beispiel swei -se einer Lose 40 im Kraftfluß
zwischen Schließzylinder 33 und 111110-gestänge 36 erreicht. Dadurch bleibt trotz
einer etweigen Betätigung des Verriegelungsknopfes 32 oder des Verriegelungshebels
31
die Stellung der zweiten Sperrklinke 23 unverändert. Die entsprechende
Tür kann bei eingerasteter zweiter Sperrklinke 23 trotz entriegelten Verschlusses
38 bzw. 37 nicht geöffnet werden; der Verschluß bleibt für Unbefugte blockiert.
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Die zweiten Sperrklinken in den Fond- und Beifahrertüren sind durch
pneumatische DS-Stellglieder 8 bewegbar die ebenfalls ausschließlich aufgrund einer
Schlüsselbetätigung in der zentralen Schließstelle 38 zumindest mittelbar fernauslösbar
sind. Die Zufuhrleitungen 6 für die Hilfsenergie der DS-Stellglieder 8 sind gesondert
gegenüber denen (5) der pneumatischen ZV-Stellglieder 7.
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damit auch bei den fernbetätigbaren zweiten Sperrklinken eine Unabhängigkeit
gegenüber einer Bewegung von Steuerungteilen innerhalb des eigentlichen Zentralverriegelungsteiles
der Anlage gegeben ist.
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Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer
kombinierten Zentralverriegelungs- und Diebstahlssicherungsanlage erkennt man nun
- was die Betätigungsrichtung der Sperrklinken bzw. die ihnen zugeordnete Druckart
in den Stellgliedern anlangt - folgende Zusammenhänge: Die ZV-Stellglieder 7 müssen
zum Übergang in die Entriegelungsstellung "Auf" mit Vakuum und in die Verriegelungsstellung
"Zu" mit Überdruck beaufschlagt werden; bei den DS-Stelgliedern 8 ist es umgekehrt;
sie erfordern bei Stellung "Zu" Vakuum und bei Stellung "Auf" Überdruck. Aus Figur
2 bzw. aus den dort gezeigten Umschaltstellgliedern 18. 18' erkennt man ferncr.
daß bei einer einschaltung der Anlage am Pumpeneinschalter 15 bzw. 16 die ZV-Luftversorgungseinheit
1 Überdruck erzellen lnul. um den Pumpenausschalter 45 umzulegen. wogegen die DS-Luftversorgungseinheit
2 Vakuum erzeuoen muß. um die zugehörige Pumpe ausschalten zu können. Die in Figur
2 dargestellte Behar rungsstellung der Schalter 15, 16 und 45, 46 entspricht also
dem Entriegelungszustand "Auf".
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Bei einer zentralen Betätigung der kombinierten Anlage muß beim Aufschließen
zunächst der Diebstahlssicherungsteil der Anlage ansprechen. Widrigenfalls könnte
es nämlich passieren, daß die erste Sperrklinke 22 vor der der Diebstahlssicherung
dienenden zweiten Sperrklinke 23 aus der entsprechenden Rastvertiefung herausgezogen
wird, wodurch die unter der Vorspannung einer elastischen Türdichtung stehende Drehfalle
21 die zweite Sperrklinke in der zugehörigen Rastvertiefung festbremst; die Betätigungskraft
des entsprechenden Stellgliedes 8 würde nicht ausreichen, die Sperrklinke gegen
diese Bremskraft aus der Rastvertiefung herauszuziehen; die Folge wäre, daß die
entsprechende Tür blockiert wäre. Andererseits könnte sich diese Blockierung während
der Fahrt durch Erschütterungen lösen, wodurch die Tür dann unversehens in die Vorrast
springt, was bei den Fahrzeuginsassen Verwirrung und Unsicherheit hervorrufen würde.
Beim Zuschließen der Türen ist es umgekehrt; hier muß der Zentralverriegelungsteil
der Anlage zuerst ansprechen, bevor die der Diebstahlssicherung dienenden zweiten
Sperrklinken eingefahren werden. Hierfür gibt es zwei Gründe: beim Zuschlagen der
Fahrzeugtüren ratscht die normale, lediglich unter Federvorspannung stehende Sperrklinke
über die Rastvertiefungen hinweg; die unmittelbar servobetätigte Sperrklinke der
Diebstahlssicherungsanlage kann jedoch nicht so gut über die Sperrzähne der Drehfalle
hinweggleiten, weil sie im fernbetätigten Zustand durch die pneumatischen Stellglieder
stark angedrückt werden würde. Außerdem darf die Sperrklinke der Diebstahlssicherungsanlage
auch beim Zuschließen nicht zum Tragen kommen, weil sonst beim Wiederaufschließen
des Fahrzeuges die entsprechende Tür blockiert wäre. Das entsprechende Stellglied
kann die von der Drehfal1e festgebremste Sperrklinke unter Umständen nicht mehr
anheben; erst währen der wahrt könnte si.ch die Sperrki. ink( unter dem Einfluß
von Fahrerschüttterungen lösen, so daß die Tür, wenn
nicht ganz
aufspringen, sodoch in die Vorraststufe zurückspringen würde. Ein solches vorzeitiges
Einrasten der Sperrklinke der Diebstahlssicherungsanlage beim Zuschließen des Fahrzeuges
kann dadurch vermieden werden, daß diese Sperrklinke erst verzögert in die entsprechende
Rastvertiefung eingefahren wird.
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Zur Sicherstellung dieser Forderungen ist eine sich umkehrende Rangfolgesteuerung
bei der Betätigung des Diebstahlssicherungteiles und des Zentralverriegelungsteiles
der Anlage vorgesehen. Gemäß dem hier anstehenden Vorschlag ist diese sich umkehrende
Rangfolgesteuerung in den elektrischen Teil der Steuerung der kombinierten Anlage
verlagert, so daß die eingangs geschilderten Mängel aufgrund von Lecks und unzumutbar
großen Zeitverzögerungen nicht auftreten können. Zu diesem Zweck ist zur einen der
mittlere nicht umschaltbare Kontakt 17 der als Pumpeneinschalter dienenden Wechselschalter
15 bzw. 16 an den Pluspol 10 der Batterie geklemmt.
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Die Spannungsversorgung geschieht also vom Pumpeneinschalter her.
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Ferner sind die der Pumpenausschaltung dienenden druckabhängig betätigten
Ausschalter als zweiphasige Polwechselschalter ausgebildet (ZV-Polwechselschalter
45 und DS-Polwechselschalter 46). Zwar sind bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur
2 fiir die Drehrichtungsumkehr der entsprechenden Elektromotoren bzw. zur Förderrrichtungs-und
Druckrichtungsumkehr der entsprechenden Luftpumpen ohnehin Polwechselschalter in
der Stromversorgung der Elektromotoren erforderlich; jedoch sind diese Wechselschalter
auch dann für die Zwecke der si.ch umkehrenden Rangfolgesteuerung als Polwechselschalter
ausgebildet, wenn sie für die Druckumkehr der Bi-Druckpumpe ni.cht erforderlich
wären, wenn beispielsweise die Druckumschaltung pneumatisch erfolgen wiirde, wie
beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 gezei.gt ist. I)urch die Ausgestaltung der
Pumpenausschalters als Polwechselschalter ist sichergestellt, daß zwischen die s('rn
Schalter uiid dem Stroinverhr.'ucher innerhalb des elektrischen Antriebes für die
Luftpumpe eindeutig ein Leitungsabschnitt
vorhanden ist. der ausschließlich
bei Betätigung im Verriegelungssinne und ein anderer, der ausschließlich bei Betätigung
im Entriegelungssinne spannungsführend ist; bei Stillstand der Anlage sind sämtliche
Leitungsabschnitte spannungsfrei. Beispielsweise ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 der rechte zwischen dem ZV-Polwechselschalter 45 und dem ZV-Motor 11
liegende Leitungsabschnitt 50 nur bei Betriebsart "Zu" (Überdrckförderung) spannungsführend.
wogegen dieser Leitungsabschnitt bei Stillstand und bei entgegengesetzter Betriebsweise
("Auf") spannungsfrei ist.
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Entsprechend ist in der DS-Luftversorgungseinheit 2 der linke Leitungsabschnitt
49 ausschließlich bei Betriebsart "Auf" (ebenfalls Überdruckförderung) spannungsführend.
wogegen er bei Stillstand und beim anderen Betriebszustand spannungsfrei ist. Diese
Tatsache wird durch den Umstand.daß die Pumpenausschalter als Pumpenwechselschalter
ausgebildet sind und durch den weiteren Umstand.
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daß die Spannungszuführung vom Pumpeneinschalter 15 bzw. 16 her erfolgt.
verursacht und für die vorliegenden Zwecke nutzbringend angewandt. Als weitere Maßnahme
innerhalb der sich umkehrenden Rangfolgesteuerung ist in der Verbindung zwischen
dem mittleren Kontaktanschluß 17 eines jeden Pumpeneinschalters 15, 16 und dem Pluspol
10 der Batterie 9 jeweils ein gesondertes.in Ruhestellung geschlossenes Relais 47
bzw. 48 angeordnet. Das dem DS-Pumpeneinschalter 16 zugeordnete Relais 48 ist von
dem erwähnten Leitungsabschnitt 50 aus ansteuerbar. wogegen das dem ZV-Pumpeneinschalter
15 zugeordnete Relais 47 von dem entsprechenden Leitungsabschnitt 49 zum DS-Motor
12 ansteuerbar ist. Durch diese kreuzweise Ansteuerung der Relais 47 bzw. 48 kommt
es zu der sich umkehrenden Rangfolgesteuerung.
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Die Wirkungsweise der Rangfolgesteuerung ist nun kurz folgeende: ausgehend
von der in Figur 2 dargestellten dem offenen Zustand der Verschlüsse gemäß Figur
1 entsprichenden Stellung der Schalter 15 16 15 und 46 bzw. der Umschalt Stellglieder
18. 18' werden mit
tels des Schlüssels die beiden Pumpeneinschalter
15 und 16 gleichzeitig umgelegt. Dadurch werden beide Motoren 11 und 12 zunächst
an die Spannungsversorgung angeschlossen. Weil jedoch der Leitungsabschnitt 50 (spannungsführend
bei ZV-Luftversorgungseinheit in Betriebsar "Zu") dann spannungsführend ist. wird
das der DS-Luftversorgungseinheit 2 zugeordnete Relais 48 angesteuert und die Stromversorgung
für diese Luftversorgungseinheit unterbrochen. Damit ist sichergestellt. daß zunächst
nur der Zentralverriegelungsteil der Anlage bei Betriebsart "Zu" mit pneumatischer
Energie versorgt wird. Ist der Verriegelungsvorgang des Zentralverriegelungsteils
der Anlage beendet. so spricht schließlich auch das Umschaltstellglied 18 an und
schaltet den ZV-Polwechselschalter 45 um. so daß die ZV-Luftversorgungseinheit 1
zum Stillstand kommt und der Leitungsabschnitt 50 spannungsfrei wird. Dadurch fällt
das Relais 48 in seine geschlossene Ruhestellung zurück. so daß nunmehr die Batteriespannung
auch am DS-Pumpeneinschalter 16 anliegt.
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Nunmehr LäuEt auch die DS-Luftversorgungseinheit 2 an und beaufschlagt
die ensprechenden DS-Stellglieder 8. welche die der Diebsstahlsicherung dienenden
zweiten Sperrklinken 23 einfahren. Nach Beendigung dieses Vorganges spricht auch
das Umschalt-Stellglied 18' an und schaltet den DS Polwechselschalter 46 um.
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Bei der entgegengesetzten Riegelungsoperation ist es umgekehrt: ausgehend
von der dem entriegelten Schließzustand entsprechenden Stellung der Schalter 15.
16. 45 und 46 bzw. der entsprechenden Umschalt Stellglieder 18. 18' wird durch das
Umlegen der schlüsselbetätigbaren Pumpeneinschalter 15 und 16 in die Stellung "Auf"
aufgrund der Wirkung des Relais 47 und seiner Ansteuerung vom Lei tungsabschnitt
459 die Spannungsversorgung für den Zentralverriegelungsteil der Anlage unterloundeii
und nur eine Spannungsversorgung Fürd den Diebstahlsicherungsteil der Anlage gewährleistet.
Erst nachdem die zweiten Sperrklinken 23 ausgefahren und der DS-Polwechselschalter
46 in die Ruhestellung "Auf" umgelegt ist. fällt das Relais 17 in die geschlossene
Ruhestellung zurük. so daß nunmehr auch des Zentralverriegelungsteil der Anlage
mit Spanung versorgt
werden kann und die entsprechenden pneumatischen
Stellglieder 7 im Öffnungssinne mit Vakuum beaufschlagt werden können.
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Eine Forderung der Praxis hinsichtlich derartiger kombinierter Zentralverriegelungs-
und Diebstahlsicherungsanlagen geht auch dahin, daß die kombinierte Anlage aufgrund
einer Verwendung unterschiedlicher Schlüsselsorten nicht nur kombiniert für beide
Anlagenteile betätigbar sein soll - Bedienung mit Sonderschlüssel -sondern daß die
Anlage mit einem einfachereren Schlüssel lediglich für den Zentralverriegelungsteil
der Anlage isoliert betätigbar sein soll. Diese Möglichkeit ist in Figur 1 durch
axiale Unterteilung des Schließzylinders 33 in zwei Teile und durch Unterteilung
der strichpunktierten Wirklinie zwischen den beiden Pumpen -einschaltern 15 und
16 in Figur 2 angedeutet. Bei Benutzung eines einfacheren nur den Zentralverriegelungsteil
der Anlage betätigenden Schlüssels bleibt der Diebstahlssicherungsteil der Anlage
in der Entriegelungsstellung stehen. Diese Stellung ist überhaupt Voraussetzung
für die Verwendbarkeit des einfacheren Schlüssels.
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Mit der geschilderten sich umkehrenden Rangfolgesteuerung ist auch
die geforderte isolierte Betätigung des Zentralverriegelungsteils der kombinierten
Anlage möglich ohne daß Störungen oder vermeidbare Zeitverzögerungen auftreten.
Durch Umlegen lediglich des ZV-Pumpeneinschalters 15 von der dargestellten offenen
Ruhestellung in die rechte Schaltstellung "Zu" läuft die ZV-Luftversorgungseinheit
wie gewöhnlich an und versorgt die zugehörigen ZV-Stellglieder 7 im Schließsinne
mit Überdruck. Die DS-Luftversor -gungseinheit bleibt auch nach Abschluß der Riegelungsoperation
im Zentralverriegelungsteil der Anlage stehen, weil die beiden S;chaL-ter 16 und
46 nach wie vor i.n einander entgegengesetzten Schaltstellungen mit unterbrochenen
Stromfluß stehenbleiben. Auch beim Zurückschalten des Zentralverriegelungsteiles
i.n die litriebsstcllung "Auf" konunt cs nicht zu einem losprecloen des (Icln Zentralver-
riegelungsteil
der Anlage zugeordneten Relais 47, weil der Leitungsabschnitt 49 in der DS-Luftversorgungseinheit
spannungslos ist.
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Beim isolierten Zurückschalten des Zentralverriegelungsteiles der
kombinierten Anlage spricht dieser also verzögerungsfrei an.
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Ein weiteres Paar von Luftversorgungseinheiten 1' bzw. 2' ist in ihrem
schematischen Aufbau in Figur 3 dargestellt. Die dort gezeigten Luftpumpen sind
als Schwingankerpumpen ausgebildet. Mittels eines beispielsweise als Schwinganker
wirkenden Elektroantriebes (ZV-Schwingankerantrieb 13 bzw. DS-Schwingankerantrieb
14-) wird ein Membrankolben 52 in der ZV-Luftversorgungseinheit bzw.
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ein Membrankolben 53 in der DS-Luftversorgungseinheit in Schwingbewegungen
versetzt. der über 5aug- und Druckventile 41 bzw. 42 Vakuum bzw. Überdruck in einem
Unterdruckraum 43 bzw. in einem Überdruckraum 44 erzeugt. an die jeweils ein Umschaltventil
19 (in der ZV-Luftversorgungseinheit) bzw. 19' (in der DS-Luftversorgungseinheit)
angeschlossen ist. Zu den Luftversorgungseinheiten 1' bzw. 2' gehört ebenfalls noch
ein Steuerteil, der außer dem bereits erwähnten Umschaltventil 19 bzw. 19' auch
noch einen ZV-Polwechselschalter 45 bzw. einen DS-Polwechselschalter 46 sowie ein
entsprechendes Umschalt-Stellglied 18 bzw. 18' mitumfaßt. Wegen der Umschaltung
der Druckart von Vakuum auf Überdruck und umgekehrt durch ein Umschaltventil 19
bzw.19'.also im pneumatischen Teil der Luftversorgungseinheit braucht. eine entsprechende
Umschaltung nicht im elektrischen Teil vorgesehen zu sein. Der der Pumpenausschaltung
dienende Wechselschalter müßte daher zumindest aus diesem Grunde 101 cht als Polwechselschalter
ausgebildet sein. Die Ausgestaltung cli csc.s Schal t alters als Polwechselschalter
ist jedoch deswegen vorge -sehen, um innerhalb der einzelnen Luftversorgungseinheiten
eine Leitung zur Verfügung zu haben, die ausschließlich währedn des Betriebzustandes
"Zu" (Leitung 50) bzw. ausschließlich beim Betriebszustand "Auf" (Leitung 49) spannungsführend,
sonst aber spannungs-@ie@ ist. Abgesehen von den geschliderten Unterschieden stimmt
das
Ausführungsbeispiel nach Figur 3 weitestgehend mit dem nach Figur 2 überein. Anstelle
von Relais in den Spannungszuführungen zu dem mittleren Kontakt 17 in den beiden
Pumpeneinschaltern 15 bzw. 16 sind dort Transistorschaltungen 47' bzw. 48' vorgesehen,
die jedoch in der Wirkung völlig gleich sind wie die entsprechenden Relais nach
Figur 2.