DE3307158A1 - Verfahren zur aktivierung der phosphatschichtausbildung auf metallen und mittel zur durchfuehrung solcher verfahren - Google Patents
Verfahren zur aktivierung der phosphatschichtausbildung auf metallen und mittel zur durchfuehrung solcher verfahrenInfo
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- C23C22/80—Pretreatment of the material to be coated with solutions containing titanium or zirconium compounds
Description
Anwaltsakte 32 678 1. März 1983
-3-
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT IN SCHAAN Fürstentum Liechtenstein
Verfahren zur Aktivierung der Phosphatschichtausbildung auf Metallen und Mittel zur Durchführung solcher Verfahren
Die Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur Vorbehandlung von Metalloberflächen mit Hilfe von Aktivierungsmittel enthaltenden
wäßrigen Vörspülbädern vor der anschließenden Phosphatierung.
Unter Aktivierung einer Metalloberfläche vor der Phosphatierung
versteht man das Inberührungbringen dieser Oberfläche mit einem wäßrigen Vorspülbad, in dem ein Aktivierungsmittel als
feste Phase äußerst fein dispergiert ist. Durch die Einschaltung einer solchen Behandlung wird die Zahl der pro Einheit
Metalloberfläche während der Phosphatierung aufwachsenden
Phosphatkristalle wesentlich erhöht. Gleichzeitig werden die Größe der Einzelkristalle in der fertigen Phosphatschicht zum
Teil erheblich vermindert, das Flächengewicht der Phosphatschicht herabgesetzt und die Zeit, die zur Abdeckung der
Metalloberfläche mit Phosphatkristallen erforderlich ist, verkürzt.
Die Deutung dieses Effektes besteht darin, daß durch die Behandlung mit Aktivierungsinittel auf der Metalloberfläche
zusätzlich Kristallkeime fixiert werden, von denen das Wachstum der Phosphatkristalle während der Phosphatierung ausgeht.
Als Aktivierungsmittel ist eine Reihe von Stoffen bekanntgeworden..
Zur Aktivierung der Phosphatierung mit Zinkphosphatlösungen hat sich eine Vorbehandlung mit Vorspülbädern, die
cö
feindispergiertes Titanphosphat, tertiäres Zinkphosphat (Hopeit) und .tertiäres Eisen(II)-zinkphosphat (Phosphophyllit)
enthalten, als geeignet erwiesen. Die Schichtbildung in Manganphosphatlösungen kann durch eine Vorbehandlung in einem
wäßrigen Vorspülbad mit einem Gehalt an feindispergiertem Man-.ganphosphat
bzw. Eisen(II)-manganphosphat (Hureaulith) günstig beeinflußt werden (US-PS 2 456 947, DE-PS 15 21 889, DE-PS
15 46 07.0, US-PS 2 310 239, US-PS 3 864 139, DE-OS 22 47 888, DE-OS 21 25 963).
Außer einer gesonderten Behandlung in einem im wesentlichen Aktivierungsmittel enthaltenden Vorspülbad ist es auch
bekannt, das Aktivierungsmittel dem Reinigungs- und Entfettungsbad
zuzusetzen (DE-AS 15 21 837, DE-OS 20 38 105). In diesem Fall wird dann üblicherweise vor der Phosphatierung
noch eine Wasserspülung vorgenommen.
Die Wirksamkeit der Aktivierung bezieht sich sowohl auf die Phosphatierung von Eisen und Stahl als auch von NE-Metallen,
beispielsweise Zink, Zinklegierungen, mit Zink und Zinklegierungen beschichtete Metalle, Aluminium, Aluminiumlegierungen
und mit Aluminium und dessen Legierungen beschichtete Metalle.
Bei der praktischen Anwendung der Vorspülbäder zeigt sich jedoch, daß ihre Wirksamkeit im Laufe der Zeit nachläßt und
neues Aktivierungsmittel zugesetzt werden muß bzw. die Vorspülbäder vollständig neu anzusetzen sind. Diese Verminderung
der Wirksamkeit tritt unabhängig davon ein, ob die Bäder zwischenzeitlich für Aktivierungszwecke benutzt wurden oder nicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Vorbehandlung von Metalloberflächen mittels eines Vorspülbades bereitzustellen,
das die bekannten, insbesondere vorgenannten Nachteile nicht aufweist, ohne zusätzlichen Aufwand einsetzbar ist
und über einen beträchtlich verlängerter Zeitraum wirksam bleibt.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren der eingangs genannten Art entsprechend der Erfindung derart ausgestaltet
wird, daß die Metalloberflächen mit einem Vorspülbad in Berührung
gebracht werden, das zusätzlich Montmorillonit enthält. Namentlich können Montmorillonite enthaltende Tonmineralien
verwendet werden, wobei Produkte mit einem hohen Anteil an Montmorillonit und einem hohen Verteilungsgrad besonders wirksam
sind. Unter den in Wasser quellfähigen Montmorilloniten mit Schichtstrukturen haben sich besonders die Bentonite'
bewährt.
Die Montmorillonite bzw. die Bentonite sollten möglichst fein in den Vorspülbädern dispergiert werden. Aus diesem Grunde
werden bevorzugt die hochguellbaren Natrium-Bentonite verwendet. Der Montmorillonit- bzw. Bentonitgehalt der Vorspülbäder
kann innerhalb weiter Grenzen gewählt werdenl Besonders vorteilhaft
ist es, die Metalloberflächen mit Vorspülbädern in Berührung zu bringen, die Montmorillonit in einer Menge von
0,01 bis 10 g/l enthalten.
Zur Herstellung der Vorspülbäder wird üblicherweise das Aktivierungsmittel
in Konzentrationen von 3 mg/1 bis 5 g/l dispergiert. zur Verbesserung der Dispersionsstabilität und zur Ausschaltung
des schädlichen Einflusses der Wasserhärte auf die Aktivierungswirkung können kondensierte Alkaliphosphate, z.B.
Pyrophosphat und Tripolyphosphat, mitverwendet werden. Weitere
bekannte, die Wirksamkeit verbessernde Zusätze sind u.a. Gelatine, Polyacrylate und andere organische, in Wasser lösliche
Polymere. Ferner können, beispielsweise zur Einstellung und Stabilisierung des pH-Wertes, Alkaliorthophosphate .und Alkalicarbonate
zugesetzt werden. Der pH-Wert der Bäder wird üblicherweise leicht alkalisch eingestellt und liegt meist
zwischen etwa 7,1 und 10.
Die Vorspülbäder können im wesentlichen das Aktivierungsmit-
tel, das Montmorillonit enthaltende Tonmineral, insbesondere
Bentonit und weitere, z.B. die vorgenannten Hilfsmittel, enthalten
und als separate Behandlung direkt vor der Phosphatierung
im Tauchen oder Spritzen eingesetzt werden. Es ist ferner möglich, als Vorspülbad das alkalische Reinigungs- und Entfettungsbad
zu verwenden, dem Aktivierungsmittel und als Montmorillonit Bentonit zugesetzt worden ist. im letztgenannten Fall
wird zwischen die kombinierte Aktivierungs- und Reinigungsbzw. Entfettungsbehandlung und die Phosphatierung in der Regel
mindestens noch eine Wasserspülstufe geschaltet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist universell einsetzbar. Es
kann insbesondere bei der zinkphosphatierung mit VorspGlbadern auf Basis Titanphosphat oder tertiärem Zinkphosphat, bei der
Manganphosphatierung mit Vorspiilbädern auf Basis Manganphosphat
oder Eisen(II)-manganphosphat angewendet werden. Auch
können die genannten Vorspülbader gleichzeitig die Funktion
der Reinigungs- und Entfettungsbäder übernehmen, indem sie den erforderlichen Zusatz von Reinigungsmitteln erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist z.B. vorteilhaft in Verbindung
mit Phosphatierverfahren zur Verbesserung der Lackhaftung, des Korrosionsschutzes, des Gleitens und der elektrischen Isolation einsetzbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele
beispielsweise und naher erläutert. .
Stahlbleche wurden in einem stark alkalischen Tauchreiniger bei 95 C entfettet und anschließend in Wasser gespült.
Anschließend wurden sie in wäßrigen Vorspülbädern folgender Zusammensetzung zur Aktivierung der Stahloberfläche bei Raumtemperatur
1 min getaucht:
4 g/l Hureaulith 4 g/l Na4P2O7
3 g/l Bentonit
4 g/l Hurgaulith 4 g/l Na4P2O7
Zur Phosphatierung wurden so vorbehandelte Bleche 10 min bei
950C in eine Manganphosphatlösung getaucht:
Freie Säure: 7,5 Gesamt-Saure: 50
8,9 g/l Mn 0,25 g/l Ni 26,8 g/l P2O5
2,9 g/l NO3
und danach in Wasser gespült und getrocknet.
Die Versuchsergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen
(Tabelle 1):
Erfindungsgemäßes Stand der Technik
Verfahren
a).direkt nach dem Ansatz
Phosphatschichtgewicht
Kristallinität der Schicht
9,3 g/n/
sehr feinkristallin
13,7 g/m'
feinkristallin
Erfindungsgemäßes Verfahren
Stand der Technik
b) nach 7 Tagen Standzeit
Phosphatschichtgewicht
13,7 g/n
20,3 g/nr
Kristallinität der Schicht
feinkristallin
grobkristallin
Die Tabellenwerte zeigen deutlich, daß durch den Betonitzusatz das Phosphatschichtgewicht und die Kristallinität der Phosphatschicht
verringert und die Wirksamkeit der Aktivierung zeitlich verlängert werden.
Stahlbleche wurden in einem schwefelsauren Elektrolyten elektrolytisch verzinkt und nach Wasserspülung mit folgendem wäßrigen
Vorspülbad 3 see bei 50 0C im Spritzen behandelt:
0,3 g/l Titanphosphat 2,2 g/l Na2HPO4
0,5 g/l Na2CO3
1 g/l Bentonit
0,3 g/l Titanphosphat 2,2 g/l Na2HPO4
0,5 g/l Na2CO3
Anschließend wurde 7 see bei 60 C im Spritzen mit nachstehender
Phosphatierlösung phosphatiert:
2 g/l Zn Freie Säure:1 1,6
0,13 g/l Ni Gesamt-Säure: 12,5
0,012 g/l Fe(III) . '
0,37 g/l Na
2 g/l NO3 . '
0,12 g/l Zitronensäure
Dann wurde mit Wasser gründlich gespült, passivierend nachge
spült und getrocknet.
Die Versuchsergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt:
Erfindungsgemäßes Stand der Technik Verfahren ■ .
Phosphatschicht-
2
gewicht (g/m )
gewicht (g/m )
a) direkt nach Ansatz
des Vorspülbades 1,38 1,37
b) nach 3 h 1,47 1,79
c) nach 24 h 1,49 · 2,06
Während bei Anwendung des erfindungsgemaßen Verfahrens das Schichtgewicht innerhalb von 24 h praktisch konstant blieb,
stieg es bei Verwendung des bentonitfreien Vorspülbades in
diesem Zeitraum um etwa 50 % an.
Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren zur Vorbehandlung von Metalloberflächen mit Hilfe von Aktivierungsmittel enthaltenden wäßrigen Vorspülbädern vor der anschließenden Phosphatierung, .dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflachen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das zusätzlich Montmorillonit enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das Montmorillonit in Form von Bentonit enthält. ·
- 3. Verfahren nach Anspruqh 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das Montmorillonit in einer Menge von 0,01 bis 10 g/l enthält.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen vor der Phosphatierung mit Zinkphosphatlösungen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das feihdisperses Titanphosphat oder feindisperses, tertiäres' Zinkphosphat enthält.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen vor der Phosphatierung mit Manganphosphatlösungen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das feihdisperses, tertiäres Manganphosphat enthält.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberflächen vor der Phosphatierung mit Manganphosphatlösungen mit einem Vorspülbad in Berührung gebracht werden, das feindisperses Eisen(II)-manganphosphat enthält.Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Anspräche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß es in wäßrigem"Medium, neben der Aktivierung von Metalloberflächen vor der Phosphatierung dienenden Bestandteilen, Montmorillonit, insbesondere in Form von Bentonit, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 g/l, enthält.
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