DE1796218B1 - Verfahren zur phosphatierung von metallen - Google Patents
Verfahren zur phosphatierung von metallenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren Für den Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Phosphatierung von Metallen, insbesondere Eisen ist das Gewichtsverhältnis von freiem P2O5 zu Gesamt-
und Stahl, unter Verwendung von mit Peroxid be- P2O5 in der Phosphatierungslösung und Ergänzung
schleunigten Lösungen auf Basis Zinkphosphat. besonders wesentlich. Im Bad beträgt das Gewichts-Bei
der Herstellung von Phosphatüberzügen ist es 5 verhältnis von freiem P2O5 zu Gesamt-P2Os vorzugsüblich,
Lösungen zu verwenden, die durch Zusatz von weise 0,12 bis 0,16.
Oxydationsmitteln in ihrer Wirkung beschleunigt Das freie P2O5 läßt sich durch Titration einer
werden, um in kurzer Zeit im Tauch- oder Spritz- Badprobe mit 0,1 η NaOH gegen Dimethylgelb erverfahren
Überzüge zu liefern. Die am häufigsten in mitteln, wobei 1 ml 0,1 η NaOH 7,1 mg freiem P2O5
der Praxis verwendeten Oxydationsbeschleuniger sind io entspricht. Der Gehalt an Gesamt-P2O5 in der Bad-Nitrate,
Nitrite und Chlorate. Es ist seit langem auch probe kann z. B. nach den bekannten Fällungsschon
vorgeschlagen worden, Peroxide, z. B. Per- methoden bestimmt werden. Ferner ergibt sich der
borate, aber insbesondere H2O2 (vgl. deutsche Patent- Gehalt an Gesamt-PaO5 aus dem Verbrauch an
Schriften 753 259 und 1 098 322) oder diese im Ge- 0,1 η NaOH für die Neutralisation einer Badprobe
misch mit Nitraten (vgl. deutsche Patentschrift 15 vom pH des Dimethylgelbumschlages bis zum pH des
881 893) als Beschleuniger einzusetzen. Diese Arbeits- Phenolphthaleinumschlages. Zur Vermeidung von die
weisen haben jedoch in der Praxis wegen erheblicher Titration störenden Ausfällungen gibt man vorher der
Nachteile keinen nennenswerten Eingang gefunden. Probe konzentrierte Kaliumoxalatlösung zu, die
Ein wesentlicher Mangel besteht darin, daß die per- ihrerseits phenolphthaleinalkalisch eingestellt ist. 1 ml
oxidbeschleunigten Bäder zu erheblicher Schlamm- 20 0,1 η NaOH entspricht 7,1 mg Gesamt-P2Os.
bildung neigen, die nicht nur den Überzug nachteilig Bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwenbeeinflussen
kann, sondern auch zu einem hohen Ver- deten Zinkphosphatlösung kann das Peroxid in
brauch an Phosphatierungschemikalien führt. Außer- beliebiger Form in das Bad eingebracht werden, ζ. Β.
dem wird in den meisten Fällen eine spezielle laufende als H2O2, Natriumperborat, Natriumperphosphat. Bei
Neutralisierung des Bades verlangt, um die Phospha- 25 der erfindungsgemäßen Ergänzung erfolgt die Peroxidtierungslösung
auf einem pH-Wert zu halten, der über Zugabe jedoch als Natriumperborat (NaBO2 · H2O2 ·
dem pH-Wert des Gleichgewichtes liegt. Die Über- 3 H2O) oder in Form eines chemisch äquivalenten
Sättigung der Lösung in bezug auf das Zinkphosphat Gemisches aus Alkaliboraten und H2O2.
läßt sich zwar aufrechterhalten, trägt jedoch weiterhin Zum Ansatz und zur Ergänzung der Bäder werden
zu einer vermehrten Schlammbildung bei. Insbesondere 30 zweckmäßig wäßrige Konzentrate benutzt, die Zn,
über lange Durchsätze hinweg war es bisher kaum PaO5 und X im gewünschten Verhältnis enthalten,
möglich, zu gleichmäßigen, harten und schlamm- Um den B2O3-Anteil im erfindungsgemäßen Bereich
freien Überzügen zu gelangen. zu halten, reicht normalerweise die Ergänzung mit Es wurde nun ein Verfahren zur Phosphatierung Natriumperborat aus. Beim Ansatz der Lösungen muß
von Metallen, insbesondere Eisen und Stahl, unter 35 in der Regel zur Einstellung der gewünschten B2O3-Verwendung
von mit Peroxid beschleunigten Lösungen Konzentration eine weitere borsäurehaltige Komauf
Basis Zinkphosphat gefunden, das die angegebenen ponente, z. B. Borsäure oder Natriumborat, zuge-Nachteile
nicht aufweist. Das erfindungsgemäße ist setzt werden.
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen mit einer Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Lösung, die 1 bis 6 g/l Zink, 2 bis 15 g/l P2O5, 0,01 bis 40 Verfahrens geeigneten Phosphatierungsbäder können
0,2 g/l Peroxid, berechnet als H2O2, mindestens 1 g/l, als weitere Komponenten beschleunigend wirkende
vorzugsweise 1 bis 10 g/l B2O3 und Anionen X enthält, Kationen, z. B. Nickel, Kupfer, Kobalt usw., enthalten,
bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 7O0C in Neben Zink als schichtbildende Kationen können
Berührung gebracht werden, wobei X NO3 und/oder weitere, die Schichtstruktur beeinflussende Kationen,
Anionen einer Säure, die mindestens so sauer wie die 45 wie beispielsweise Erdalkaliionen, mitverwendet wererste
Stufe der Phosphorsäure ist — ausgenommen den. Für den gleichen Zweck können beispielsweise
Phosphat —, bedeutet und X in einer Menge HX auch organische Säuren, wie Oxycarbonsäuren oder
vorhanden ist, die zur Einstellung eines Gewichts- saure Phosphorsäureester von mehrwertigen Alkoholen,
Verhältnisses von freiem P2O5 zu Gesamt-P2Os von kondensierte Phosphate, zugesetzt werden.
0,08 bis 0,20 notwendig ist. 50 Zur Erhöhung der Aktivität der Lösung, insbeson-Ein
weiteres, sehr wesentliches Merkmal des erfin- dere auch zur Behandlung von Nichteisenmetallen,
dungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die können bekannte Aktivatoren, wie einfache und/oder
vorstehend gekennzeichnete Behandlungslösung im komplexe Fluoride, zugesetzt werden. Die Lösungen
wirksamen Bereich gehalten wird durch Zugabe von können auch Netzmittel enthalten.
Zink, P2O5, X und Natriumperborat im Gewichts- 55 Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ververhältnis
von Zn zu P2O5 zu Natriumperborat (gerech- wendeten Phosphatierungslösungen können in benet
als NaBO- · H2O2 · 3 H2O) = (0,40 bis 0,60) zu liebiger Weise mit den zu beschichtenden Metall-1
zu (0,4 bis 2,5) und durch Zusatz von X in einer oberflächen in Berührung gebracht werden, beispiels-Menge
HX, daß das Gewichtsverhältnis von freiem weise durch Tauchen, Überfluten, Spritzen, Aufwalzen
P2O5 zu Gesamt-P2O5 in der Gesamtergänzung (mit 60 usw. Vorzugsweise werden die Lösungen durch AufAusnahme
des Natriumperborats) im Bereich von spritzen angewendet. Im Temperaturbereich von 50
0,35 bis 0,65 liegt. bis 700C sind im allgemeinen Spritzzeiten von etwa
Als Anionen X einer Säure, die mindestens so sauer 30 Sekunden bis 4 Minuten zur Ausbildung der
wie die erste Stufe der Phosphorsäure ist — ausge- gewünschten Überzüge ausreichend,
nommen Phosphat —, können beispielsweise Sulfat, 65 Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhal-Chlorid
verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch tenen Überzüge sind feinkörnig, hart und besonders
Nitrat benutzt. Die anderen Anionen X werden in einer abriebfest. Ihr Schichtgewicht beträgt etwa 1 bis 3 g/m2,
dem NO3 chemisch äquivalenten Menge angewandt. Die Überzüge haben sich als besonders vorteilhaft
erwiesen für eine anschließende Elektrotauchlackierung.
Hierbei wurde eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit der lackierten Teile und eine gute Lackhaftung festgestellt.
Die Überzüge sind natürlich auch zur Vorbehandlung für normale Lackierungen und als Grundlage
für Gummi- und Kunststoffbeschichtungen gut geeignet. Sie können auch zur Erleichterung der
Kaltumformung benutzt werden. Insbesondere ist das erfmdungsgemäße Verfahren jedoch dann geeignet,
ergänzt mit einem Konzentrat, bestehend aus 12,5 Gewichtsprozent Zn, 27,2 Gewichtsprozent P2O5,10,5 Gewichtsprozent NO3, Rest Wasser. Das Gewichts-;
verhältnis von freiem P2O5 zu Gesamt-P2O5 betrug
hierbei 0,47. Ferner wurde das Bad ergänzt mit. NaBO2 · H2O2 · 3 H2O auf konstanten H2O2-Gehalt,
entsprechend einem Gewichtsverhältnis von Zn zu P2O5 zu NaBO2 · H2O2 · 3 H2O = 0,46:1:1,1. Auch
nach Durchsatz von mehr als 100 m2 Stahloberfläehe
wenn besonders hohe Ansprüche an die anschließende io pro Liter Phosphatierungsbad wurden gleichbleibend
Lackierung gestellt werden, wie z. B. bei Autokarosse- gute, schlammfreie Überzüge erzielt,
rien, Kühlschränken und sonstigen korrosionsmäßig . .
stark beanspruchten Teilen. Beispiel 2
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise bietet darüber Kleinteile aus Stahl (wie z. B. Karosserieanbauteile,
hinaus den großen Vorteil, daß bekannte Störungen, 15 Abdeckhauben, Kotflügel, Ersatzteile usw.) wurden in
wie sie beispielsweise bei den in weitem Umfang in der Praxis angewendeten Nitrat-Nitrit-beschleunigten
Verfahren auftreten, wegfallen. Solche Störungen bestehen z. B. darin, daß beim Stillstand der Phospha-
einer Durchlauf-Spritzanlage zunächst mit einem Reiniger der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung
gereinigt (2 Minuten bei 6O0C). Die Teile
wurden anschließend einmal mit kaltem Wasser
tieranlage eine erhebliche Rostanfälligkeit für die mit 20 gespült. Anschließend wurde die Phosphatierung im
nitrosen Gasen in Berührung stehenden Teile gegeben ist. Auch eine Belästigung des Bedienungspersonals
durch toxische Gase ist nachteilig. Diese Mängel treten bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf.
Autokarosserien aus Stahl wurden 4 Minuten im Spritzen bei 600C mit einem wäßrigen alkalischen
Reiniger, enthaltend 3 g/l Borax, 0,2 g/l Titanorthophosphat, 0,5 g/l Dinatriumphosphat, 0,3 g/l nichtionogenes
Netzmittel, gereinigt und anschließend mit kaltem Wasser im Spritzen gespült. Die Karosserien
wurden anschließend 3,5 Minuten bei einer Temperatur von 580C im Spritzen phosphatiert mit einer Lösung,
die wie folgt angesetzt worden war:
25,5 g/l eines Konzentrates, enthaltend 12,5 Gewichtsprozent Zn,
27,2 Gewichtsprozent P2O5
10,5 Gewichtsprozent NO3,
Rest Wasser
0,18 g/l NaBO2 · H2O2 · 3 H2O
5,6 g/l Na2B4O7-IOH2O
Die Lösung wies folgende Zusammensetzung auf:
Zn 3,2 g/l
P2O5 7,0 g/l
Peroxid
(berechnet als H2O2) 0,04 g/l
B2O3 2,1 g/l
NO3 2,7 g/l
Na 0,68 g/l
Freies P2O5 1,0 g/l
Gesamt-P2O5 7,0 g/l
Säureverhältnis 0,14
Spritzen bei 620C und 2 Minuten Spritzdauer mit einer
Lösung durchgeführt, die wie folgt angesetzt worden war:
22 g/l eines Konzentrates, enthaltend 12,4 Gewichtsprozent Zn,
27,1 Gewichtsprozent P2O5,
12,9 Gewichtsprozent NO3,
Rest Wasser
0,225 g/l NaBO2 · H2O2 · 3 H2O
6,2 g/l Na8B4O7 · 10 H2O
Die Lösung wies folgende Zusammensetzung auf:
Zn 2,73 g/l
P2O5 6,00 g/l
Peroxid
(berechnet als H2O2) 0,05 g/l
B2O3 2,33 g/l
Na 0,78 g/l
NO3 2,83 g/l
Punkte (ml 0,1 η NaOH gegen Phenol-
phthalein; 10 ml Badprobe) 13
Freies P2O5 0,9 g/l
Gesamt-P2O5 6,00 g/l
Säureverhältnis 0,15
45 Die Teile wurden wie im Beispiel 1 nachgespült und dann noch feucht in das Lackbecken eingeführt und
im Elektrotauchprozeß lackiert. Der Lack wurde anschließend eingebrannt. Die lackierten Teile wurden
angeritzt und im Salzsprühtest nach ASTM B 117-64 geprüft. Nach Prüf zeit von 168 Stunden wurden
Rostunterwanderungen von weniger als 1 mm an der Ritzstelle festgestellt. Zum Vergleich wurden mit
Hilfe eines üblichen Nitrat-Nitrit-beschleunigten Ver-
35
40
55 fahrens phosphatiert^, aber sonst in gleicher Weise
Im Anschluß an die Phosphatierung wurden die behandelte Teile im gleichen Test geprüft. Hierbei
Karosserien zunächst mit kaltem, dann mit warmem wurden nach 168 Stunden Prüfzeit eine Rostunter-Wasser,
dem 0,05 % CrO3 zugesetzt war, gespült. wanderung von 3 bis 4 mm an der Ritzstelle gefunden.
Die Karosserien wurden dann mit vollentsalztem Das Phosphatierungsbad wurde auf Konstanz der
Wasser abgebraust und getrocknet. Die Oberflächen 60 Punkte kontinuierlich ergänzt über Dosierpumpen mit
waren mit einer dicht geschlossenen, feinkristallinen, einem Konzentrat folgender Zusammensetzung:
festhaftenden Phosphatschicht mit einem Gewicht von etwa 1,8 g/m2 überzogen. Die Schicht war in besonderem
Maße abriebfest. Die so behandelten Karosserien ließen sich einwandfrei durch Elektrotauchlackierung
beschichten.
Zur Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Phosphatierungsbades wurde auf konstanten P2O5-Gehalt
Zn 12,4 Gewichtsprozent
P2O5 27,1 Gewichtsprozent
NO3 12,9 Gewichtsprozent
Außerdem wurde auf Konstanz von H2O2 ergänzt
mit festem Natriumperborat, wobei das Gewichtsverhältnis der Ergänzung von Konzentrat zu Natrium-
perborat 4:1 betrug. Das Gewichtsverhältnis von
Zn zu P2O5: NaBO2 · H2O2 · 3 H2O betrug 0,46:1:
0,92. Das Gewichtsverhältnis von freiem P2O5 zu
Gesamt-P2O5 in der Gesamtergänzung (mit Ausnahme
des Natriumperborates) betrug 0,55.
Verbrauch: 18,0 g/m2 Phosphatkonzentrat und
4,5 g/ma NaBO2 · H2O2 · 3 H2O.
Schichtgewicht: 1,4 bis 1,6 g/m2
Schichtgewicht: 1,4 bis 1,6 g/m2
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Phosphatierung von Metallen, insbesondere Eisen und Stahl, unter Verwendung von mit Peroxid beschleunigten Lösungen auf Basis Zinkphosphat, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen mit einer Lösung, die 1 bis 6 g/l Zink, 2 bis 15 g/l P2O5, 0,01 bis 0,2 g/l Peroxid, berechnet als H2O2, mindestens 1 g/l, vorzugsweise 1 bis 10 g/l B2O3 und X in einer Menge HX, die zur Einstellung eines Gewichtsverhältnisses von freiem P2O5 zu Gesamt-P2O5 von 0,08 bis 0,20, vorzugsweise 0,12 bis 0,16, notwendig ist, enthält, bei einer Temperatur im Bereich von 40 bis 70° C in Berührung gebracht werden und daß diese Lösung im wirksamen Bereich gehalten wird durch Zugabe von Zink, P2O5, X und Natriumperborat im Gewichts verhältnis von Zn zu P2O5 zu Natriumperborat (gerechnet als NaBO2 · H2O., · 3 H2O) = (0,40 bis 0,60) : 1: (0,4 bis 2,5) und durch Zusatz von X in einer Menge HX, daß das Gewichtsverhältnis von freiem P2O5 zu Gesamt-P2O5 in der Gesamtergänzung (mit Ausnahme des Natriumperborats) im Bereich von 0,35 bis 0,65 liegt, wobei X NO3 und/oder Anionen einer Säure, die mindestens so sauer wie die erste Stufe der Phosphorsäure ist — ausgenommen Phosphat —■, gerechnet als die äquivalente Menge NO3, bedeutet.
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