DE3301997A1 - Verfahren zur herstellung von disaccharid-tripeptiden und disaccharid-tetrapeptiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von disaccharid-tripeptiden und disaccharid-tetrapeptidenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Disaccharid-Tripeptiden und Disaccharid-Tetrapeptiden
mit immunstimulierender Wirkung und die nichtspezifische Resistenz gegen bakterielle Infektionen verstärkender Wirkung.
10
10
Peptidoglycane, die Strukturkomponenten der Zellwand von
Bakterien darstellen, weisen eine immunstimulierende Wirkung auf; vgl. Experientia Bd. 32 (1976), S. 677-683. Deshalb wurden
bereits zahlreiche Versuche unternommen, wasserlösliche Peptidoglycane mit immunstimulierender Wirkung aus dem Bakterienzellwand-Verdauungsprodukt
von Xyseenzymen zu gewinnen. Die in solchen Verfahren erhaltenen wasserlöslichen Peptidoglycane
stellen aber gewöhnlich ein Gemisch aus verschiedenen Peptidoglycanen mit unterschiedlichem Molekulargewicht dar
und haben deshalb unterschiedliche Zusammensetzung und zeigen
einen unterschiedlichen Grad an Aktivität in jeder zubereiteten Charge.
In der ÜS-PS 4- 186 W sind Verbindungen der nachstehenden
Formeln beschrieben
N-AcGlc-N-Acyl-Mur N-AcGlc-N-Acyl-Mur
I !
L-AIa L-AIa
ι I
30 D-GIu D-GIu
I oder I
meso-DAP meso-DAP
I
D-AIa
D-AIa
in der N-AcGIc die N-Acetylglucosaminylgruppe, N-Acyl-Mur
die N-Acylmuramylgruppe, L-AIa die L-Alanylgruppe, D-GIu
die D-Glutamylgruppe, meso-DAP die Meso^je-diaminopimelylgruppe
oder den Meso-2,6-diaminopimelinsäurerest und D-AIa die D-Alaningruppe bedeuten, mit der Maßgabe, daß die Carboxylgruppe
in der D-Glutaminsäure und/oder dem Meso-2,6-diaminopimelinsäurerest
entweder in freiem oder amidiertem Zustand vorliegen kann. Die Verbindungen der vorstehenden Formeln
sind zusammen mit anderen Peptidoglycanen mit niedrigem Molekulargewicht beschrieben, wobei festgestellt wird, daß
die betreffende Verbindung der vorstehenden Formeln als einzelne
Verbindung, d.h. nicht als Gemisch davon, erhalten wird und daß sie immunostimulierende Wirkung aufweist.
Bei dem in der US-PS beschriebenen Verfahren wird ein Lyseenzym
zur Hydrolyse der Zellwand von Mycobacteria, Nocardiae
oder Escherichia coli verwendet. Dabei wird aber nur eine Verbindung der vorstehenden Formeln erhalten^ / Acyl die Glycolyl—
gruppe bedeutet und die Carboxylgruppe des Glutamyl- und Meso-2,6-diaminopimelylrestes amidiert ist. Dies gelang
durch Hydrolyse von delipidierten Zellwänden durch katalytische
Einwirkung von Lysozym und Muramyl—L-alanin-amidase
von Myxobacter AL^. Es werden drei Fraktionen von Peptidoglycanen erhalten, von denen die Fraktion mit dem niedrig-
sten Molekulargewicht der preparativen Elektrophorese unterzogen wird. Auch in einem Beispiel, in dem aus der Zellwand
von E. coli gewonnene unlösliche Peptidoglycane mit Lysozym
hydrolysiert werden, umfaßt die Fraktion mit dem niedrigsten Molekulargewicht der drei Peptidoglycan-Fraktionen
ein Gemisch von Disaccharid-Tetrapeptiden und Disaccharid-Tripeptiden.
Die Verbindungen konnten somit bisher nicht isoliert, d.h. als einzelne Verbindungen erhalten werden.
Streptomyces sp. L-3 kann das Enzym D-Alanyl-meso-2,6-di—
aminopimelinsäure-endopeptidase (nachstehend als "Endopeptidase"
bezeichnet) erzeugen, welches spezifisch die
L J
Λ
A m · ' ·
Ι»ΑΛ·
D-Alanyl-meso-2,6~diaminopimelinsäure-Bindungen zwischen
Peptid-Untereinheiten in den Peptidoglycanen der Bakterienzellwand spaltet; vgl. Biken Journal, Bd. 19, (1976), S. 75-91'.
Im nachstehenden Bezugsbeispiel 1 wird jedoch gezeigt,
daß dieser Stamm eine extrem niedrige Endopeptidase-Produktivität besitzt und Endopeptidase nicht in einer für den
praktischen Gebrauch erforderlichen Menge erzeugen kann.
In Agr. Bioi. Chem., Bd. 39 0975), S. 1533-154-3 wird die
Gewinnung einer als M-1 Enzym bezeichneten Endo-N-acetylmuramidase
aus Mutanolysin beschrieben, welches aus der Kulturbrühe
von Sfrreptomyces globisporus B-1829 partiell gereinigt
wird. Dieses Enzym hydrolysiert die Glycosid-Bindungen zwischen N-Acetylmuraminsäure und N-Acetylglucosamin, wobei
Fragmente mit N-Acetylmuraminsäureresten am reduzierenden Ende freigesetzt werden.
Im Rahmen umfangreicher Untersuchungen nach einem verbesserten
Verfahren zur Herstellung von Endopeptidase in ausreichender
Menge für einen praktischen Gebrauch als Lyseenzym wurde gefunden, daß der erwähnte Stamm Streptomyces sp. L-3
in einen Stamm Streptomyces nitrosporeus SK transformiert werden kann, der eine hervorragende Produktivität der gewünschten
Endopeptidase aufweist. Ferner wurde gefunden, daß eine neue Endopeptidase mit hoher Aktivität aus einer
Kulturbrühe von Streptomyces globisporus in hoher Ausbeute erhalten werden kann. Schließlich wurde auch festgestellt,
daß bei der Verwendung sowohl von Endopeptidase aus der Mutante Streptomyces nitrosporeus SK oder Streptomyces
filobisporus als auch von Endo-N-acetylmuramidase aus Streptomyces p;lobisporus
zur Hydrolyse bestimmter Bakterienzellwände Disaccharid-Tripeptide und Disaccharid-Tetrapeptide
inform von diskreten, einzelnen Verbindungen, d.h.
nicht als Gemische davon, erhalten werden können. 35
L J
10
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Disaccharid-Tripeptiden und
Disaccharid-Tetrapeptiden mit immunstimulierender Aktivität
und die nichtspezifische Resistenz gegen bakterielle Infektionen
verstärkender Aktivität in Form von einzelnen Verbindungen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst,
daß die genannten Stoffe als diskrete, einzelne Verbindungen erhalten werden können, wenn man eine Endopeptidase und
Endo-N-acetylmuramidase, die von bestimmten Mikroorganismen
gewonnen wurden, zur Hydrolyse der Bakterienzellwände einsetzt.
15
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung
von Disacchardid-Tripeptiden und Disaccharid-Tetrapeptiden der allgemeinen Formel I
20 25 30 35
CH2OH
CH0OR,
H0NCH (CH0) -,CHCOR0
NHCOCH-
OH.H
(D
in der R-* ein Wasserst off atom oder eine,Acetylgruppe und
R^ eine Hydroxylgruppe oder den Rest -NH^HCOOH darstellen
und die Symbole (D) und (L) die Konfi- CH3
guration bezeichnen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Zellwände von Bakterien, die eine Muraminsäure-Einheit
mit acetylierter Aminogruppe, Isoglutamin und Meso-2,6-diaminopimelinsäure
mit einer amidierten Carboxylgruppe als Bestaridteile von Zellwand-Peptidoglycan enthalten, mit einer
Endp-N-acetylmuramidase aus Streptomyces Klobisporus und
einer D-Alanyl-meso-2,6-diaminopimelinsäure-endopeptidase
aus Streptomyces nitrosporeus SK (FERM BP-216) oder Streptomyces p-loMsporus
hydrolysiert und, falls ein Produkt der allgemeinen Formel I erhalten wird, in der R,, eine
Acetylgruppe darstellt, dieses Produkt gegebenenfalls hy-
15 drolysiert.
Im Verfahren der Erfindung werden die wasserlöslichen Peptidoglycane der Formel I erhalten, die hohe physiologische
Aktivitäten mit geringer Toxizität verbinden. Das Produkt wird in Form von einzelnen Verbindungen in höher
Ausbeute erhalten; ihre . chemische Struktur ist bestimmt.
Unter die Formel I fallen die Verbindungen: ß-N-Acetyl-
glucosaminyl-(1—l· 4) -N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid
(nachstehend als "GMP-,-A" bezeichnet), ß-N-Acetylglucosaminyl-O—4 4)-N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäüre-(D)-amid-(L)-D-alanin
(nachstehend als "GMP^-A" bezeichnet), ß-N-Acetylglucosaminyl-ii—r 4)-N,6-0-diacetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-mes0-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid
(nachstehend als "GMP^-B" bezeichnet) und ß-N-Acetylglucosaminyl-(1—>
4)-N,6-0-diacetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-
amid-(L)-D-alanin (nachstehend als "GMP^-B" bezeichnet).
35 ^
L J
Spezielle Beispiele für Bakterien, die sich als Ausgangsmaterial
für die Zellwände eignen, sind Lactobacillus plantarum und
Corynebacterium diphtheriae. Dabei ist das erstgenannte Bakterium
im Hinblick auf fehlende pathogene Eigenschaften bevorzugt. Gegen Arzneimittel resistente Mutanten oder Mutanten
dieser Bakterien, denen bestimmte Strukturen fehlen, können von den Elternstämmen unter Verwendung von Mutagen
abgeleitet werden, um den Gehalt an Peptidoglycanen in der
Zellwand zu erhöhen. Die Ausgangszellwände können durch Kultur dieser Bakterien in üblicher Weise, Abtrennen der
Zellen von der Kulturbrühe, mechanisches Aufbrechen der Zellen, Differentialzentrifugieren der aufgebrochenen Zellen,
Behandeln der erhaltenen rohen Zellwände mit einer Kochsalzlösung
hoher Konzentration zur Entfernung der intrazellulären
Proteine und Behandeln der Zellwände mit Trypsin zur Entfernung anderer Proteine gewonnen werden. Die so erhaltenen Zellwände können ferner mit einer 0,05 bis 0,5 N,
vorzugsweise 0,1 bis 0,2 N wäßrigen Alkalilösung zur Herstellung alkalisch behandelter Zellwände behandelt werden,
die ebenso als Ausgangs-Zeilwände eingesetzt werden können.
Die alkalibehandelten Zellwände können in einer anderen Ausführungsform
auch dadurch hergestellt werden, daß zunächst die ganzen Zellen mit einer 0,05 bis 0,5 N, vorzugsweise .
0,1 bis 0,2 N wäßrigen Alkalilösung behandelt und dann die ganzen Zellen dem vorstehend beschriebenen Verfahren unterzogen
werden. Die Behandlung mit der wäßrigen Alkalilösung wird gewöhnlich bei Raumtemperatur 30 Minuten bis 4 Stunden
durchgeführt. Beispiele für geeignete alkalische Verbindungen sind Alkalimetallhydroxide, wie Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid, und Alkalimetallcarbonate,
wie Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat.
Die derart erhaltenen Zellwände werden mit zwei Enzymen
behandelt, nämlich Endo-N-acetylmuramidase und Endopeptidase.
Dabei werden die Zellwände lysiert. In diesem Fall ist es bevorzugt, zunächst die Behandlung mit der Endo-N-
L J
acetylmuramidase und dann die Behandlung mit der Endopepti—
dase oder eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Enzymen durchzuführen. Um unerwünschte Spaltungen des Produktes zu
vermeiden, sollen die Enzyme soweit wie möglich gereinigt
5 sein.
Die Endo-N-äcetylmuramidase ist vorzugsweise ein von Streptomyces ^lobisporus
B-1829 erzeugtes Enzym, das nachstehend als "I^-Acetylmuramidase^ezeichnet wird. Der Stamm Strepto myces Klobisporus
Β-Ί829 ist bei The Fermentation Research Institute, Agency of Industrieal Science and Technology,
Japan, unter der Nr. FERM-P 596 und bei The American Type
Culture Collection, USA unter der Nr. ATCC 21553 hinterlegt.
Die morphologischen, kultur- und physiologischen Eigenschaften
und das Kulturverfahren dieses Stammes sowie das Verfahren zur Reinigung des Enzyms aus der Kulturbrühe sind in der
US-PS 3 929 579 sowie in Agr. Bio!-. Chem., Bd. 39 (1975),
S. 1533-154-3 beschrieben.
Die Endopeptidase ist ein von Streptomyces nitrosporeus SK
oder Streptomyces globisporus B-1829 erzeugtes Enzym. Der
Stamm Streptomyces nitrosporeus SK ist eine Mutante mit hoher
Endopeptidase-Produktivität, die von dem in Biken Journal, Bd. 19 (1976), S. 75-91 beschriebenen Stamm Streptomyc.es
sp, L-3 abgeleitet ist. Der Stamm ist bei The Fermentation
Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology, Japan unter der Nr. FERM BP-216 hinterlegt. Das
Ableitungs- (Mutations-) Verfahren, das Kultivierungsverfahren und die morphologischen, kultur- und physiologischen
Eigenschaften des Stamms und das Verfahren zur Reinigung der Endopeptidase (nachstehend als "SK-Endopeptidase" bezeichnet)
aus der Kulturbrühe sind im nachstehenden Bezugsbeispiel beschrieben. Die Isolierung und Reinigung der
Endopeptidase aus Streptomyces globisporus B-1829 (diese Endopeptidase wird nachstehend als "AM^-Endopeptidase" bezeichnet)
wird durch Kultivieren des Stammes und Gewinnung
L J
eines Rohenzyms aus der Kulturbrühe in der in der US-PS 5 929 579 beschriebenen Weise durchgeführt. Das Rohenzym
wird dann in der im nachstehenden Bezugsbeispiel beschriebenen Art gereinigt. ΑΜ-,-Endopeptidase unterscheidet sich
in den physikochemischen Eigenschaften deutlich von SK-Endopeptidase und zeigt ferner eine andere Substratsspezifität
als von Streptomyces albus G erzeugte DD-Carboxypeptidase;
vgl. Biochemistry Bd. 9 (1970), S. 2955, 2961. Dieses Enzym ist somit eine neue Endopeptidase.
.
Die Lysebehandlung der als Ausgangsmaterial verwendeten Zellwände mit den zwei Enzymen wird gewöhnlich in einer Pufferlösung
bei einem pH-Wert von 7,0 bis 8,5 in. Gegenwart eines Konservierungsmittels, wie Chloroform oder Natriumnitrit
bei etwa 37°C durchgeführt. Im Fall der Anwendung
von Endo-N-acetylmuramidase ist die Lysereaktion beendet,
wenn die Menge an freigesetzten reduzierenden Zuckern einen konstanten Viert erreicht. Im Fall der Anwendung von Endopeptidase
ist die Umsetzung beendet, wenn die Menge an freigesetzten freien Aminogruppen einen konstanten Wert erreicht.
Die Umsetzungsdauer ändert sich in Abhängigkeit von den Enzymen, den Mengen und Eigenschaften der Zellwände. Im allgemeinen
liegt sie im Bereich von 8 bis 60 Stunden, vorzugsweise 24- bis 48 Stunden. Die Endopeptidase kann nach einem
bekannten Verfahren (beispielsweise Ichiro Chibata (Herausg»)
"Immobilized Enzyme", Kodansha, Tokyo, 1975) zur kontinuierlichen Verwendung immobilisiert werden. Beispielsweise kann
das Enzym durch ionische Bindung an CM-Sephadex C-25.(Na Form, hergestellt von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden)
oder durch Diazokupplungsreaktion an diazotierte p-Aminobenzylcellulose
immobilisiert werden.
Die Abtrennung des gewünschten Produkts vom Reaktionsgemisch kann durch Ionenaustauschchromatographie, Säulenchromatographie
mit Kieselgel, Gelfiltration oder ähnliche Verfahren, die üblicherweise verwendet werden, in Kombination
L j
von zwei oder mehreren davon durchgeführt werden. Wenn die
als Ausgangsstoff eingesetzten Zellwände von Lactobacillus plantarum stammen, die nicht mit Alkali behandelt werden,
werden GICP5-A, GMP^-A, GMP5-B und GMP^-B erhalten. Wenn es
sich bei den Ausgangs-Zellwänden um alkalibehandelte Zellwände
handelt, werden GMP5-A und GMP^-A erhalten. GMP5-B
und GMP^-B können durch Hydrolyse unter sauren Bedingungen
quantitativ in GMP5-A und GMP^-A umgewandelt werden. Die
Hydrolyse kann in 0,05 bis 0,5 N, vorzugsweise 0,1 bis 0,2K
wäßrige Lösung einer Mineralsäure, wie Salzsäure, bei einer Temperatur von 40 bis 80 C, vorzugsweise von etwa 60 C,
2 bis 9, vorzugsweise 5 bis 7 Stunden durchgeführt werden.
Die Verbindungen der Formel I können durch Behandlung mit
einer anorganischen Base, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Ammoniumhydroxid, einer organischen Base, wie Isopropylamin
oder Diäthylamin, einer anorganichen Säure, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, oder
einer organischen Säure, wie Methansulfonsäure, in üblicher
Weise in Salze umgewandelt werden.
Die Verbindungen der Formel I und ihre pharmazeutisch verträglichen Salze weisen ausgezeichnete pharmakologische
Aktivitäten auf, wie immunstimulierende Wirkung und poten-
25 tierende Wirkung auf die nichtspezifische Resistenz gegen
bakterielle Infektionen. Die Verbindungen sind deshalb wertvolle
Arzneistoffe zur Verhütung und Behandlung verschiedener
durch Mikroorganismen verursachter Infektionen und zur Behandlung von Krebserkrankungen bei Säugetieren einschließ-
30 lieh des Menschen.
Die Verbindungen der Formel I und ihre pharmazeutisch verträglichen
Salze können auf oralem, parenteralem oder intrarektalem
Weg in Form von herkömmlichen Zubereitungen im Gemisch mit üblichen Träger- oder Verdünnungsstoffen, vorzugsweise
auf parenteralem Weg in Form einer wäßrigen Lösung
L-- -J
verabreicht werden. Die Dosierung der Verbindungen hängt von der Art der Verbindungen, dem Weg der Verabreichung,
der Schwere der Erkrankung und dem Alter des Patienten ab. Sie liegt gewöhnlich im Bereich von 0,001 bis 50 mg/kg/Täg*
Die Verbindungen können zusammen mit anderen antimikrobiellen Mitteln, Antibiotika oder Krebsmitteln gegeben werden.
Die pharmakologischen Wirkungen von GMP^-A, GMP^-A, GMP^-B
und GMP^-B werden folgendermaßen getestet.
10
' Test 1, Immunstimulierende Wirkung (Immunoadjivans-Aktivität)
Die sensibilisierten Tiere werden folgendermaßen hergerichtet.
Gruppen von 5 weiblichen Meerschweinchen (Stamm Hartley) mit einem Gewicht von 200 bis 300 g wird in die linke Hinterpfote
0,2 ml einer Wasser-in-öl-Emulsion mit einem Gehalt
von 1 mg kristallines Ovalbumin als Antigen und 100 /ig
der zu prüfenden Verbindung injiziert. Die Wasser-in-Öl-Emulsion
besteht aus Drakeol 6VR (Pennsylvania Refining Co., USA), Arlacel A (Atlas Chemical Industries Inc., USA) und
1/75 M phosphatgepufferte physiologische Kochsalzlösung vom pH-Wert 7»0 in einem Volumenverhältnis von 4:1:5· Vergleichs-Meerschweinchen
wird eine Wasser-in-öl-Emulsion ähnlicher Zusammensetzung injiziert, die das Antigen, nicht aber die
zu prüfende Verbindung enthält (Freund1s unvollständiges
25 Adj-uvans ).
Zur Prüfung auf die Induktion einer Spätreaktion gegen Ovalbumin,
d.h. auf die Erhöhung der zellgebundenen Immunität
2 Wochen nach der Sensibilisierung wird den Meerschweinchen eine intracorneale Injektion einer Ovalbumin-Lösung
(20 mg/ml Kochsalzlösung) gegeben, wodurch vorübergehend ein trüber Fleck von etwa 5 mm im Durchmesser
erzeugt wird. Die Augen werden nach 4-8 Stunden geprüft. Größe und Ausmaß der Trübung der Cornea wird festgehalten.
Die Reaktionen werden in eine Bewertung von 3.,0 für eine
L J
starke Reaktion, bei der die gesamte Cornea verdickt, trüb und grau-weiß ist, bis 1,0 eingeteilt, wenn eine leichte
Trübung beobachtet wird. Wenn keine sichtbare Veränderung im Vergleich mit dem ungespritzten Auge zu entdecken ist,
wird der Reaktion die Bewertung 0 gegeben.
Zur Prüfung auf die Induktion einer Spätreaktion gegen
Ovalbumin 3 Wochen nach der Sensibilisierung wird den Meer-
10 schweinchen eine intradermale Injektion einer
Ovalbumin-Lösung (0,1 mg/0,1 ml Kochsalzlösung) in eine hintere
Pfote gegeben, von der die Haare entfernt wurden. Die
Größe der Verhärtung wird nach 48 Stunden gemessen. Das Ausmaß
der Verhärtung wird nach der in Biken Journal, Bd. 20
(1977), S. 95-103 beschriebenen Formel berechnet.
Zur Prüfung auf die Erhöhung der Erzeugung humoraler Antikörper wird den Meerschweinchen 4- Wochen nach der Sensibi-2°
lisierung durch Herzpunktur Blut abgenommen. Die Menge des Antiovalbumin-Antikörper-Stickstoffs wird quantitativ unter
Verwendung von spektrophotometrischen Verfahren gemessen.
Die Ergebnisse der vorstehend erläuterten Tests sind in Tabelle I zusammengefaßt.
L J
1 Tabelle I
Immunstimulierende Aktivität
5 | Come a-Antwort | GMP2-A D |
GMP^-A | GMP2-B 0 |
GMP^-B | FIA+ |
Hautreaktion | 2,2 | 2,0 | 2,4 | 2,2 | O | |
Antikörper-Stickstoff Oug/ml) |
2,5 | 3,7 | 3,5 | 3,7 | 1,1 | |
10 | 55O±5O | 399±9O | 25C^ | 216±57 | 26±9 | |
Freund1s unvollständiges Adjuvans
Test 2 Erhöhung der nichtspezifischen Resistenz gegen bakterielle
Infektionen
Es werden männliche Mäuse vom Stamm Std-ddY mit einem Gewicht
von etwa 23 g verwendet. Die zu prüfenden Verbindungen
werden in physiologischer Kochsalzlösung gelöst und den Tieren 72, 48 und 2Pr Stunden vor der intraperitonealen Infizierung
mit Pseudomonas aeruginosa Nr. 12 (inokulierte Menge: 2 χ 10 Zellen/Maus) intravenös verabreicht. 1J? Tage
nach der Infizierung wird die Anzahl der überlebenden Tiere festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
L J
Erhöhung der unspezifischen Resistenz gegen bakterielle
Infektionen·
5 | Dosis (mg/kg) |
Anzahl der überlebenden/Gesamtzahl der Versuchs tiere - -··■■« |
GMP4-A | GMP3-B | GMP4-B |
12,5 | GMP3-A | 16/16 | 16/16 | 16/16 | |
3,1 | 16/16 | 7/16 | 12/16 | 10/16 | |
10 | 0,8 ■ ■ |
14/16 | 7/16 | 10/16 | 9/16 |
0,2 | 10/16 | 4/16 | 9/16 | 6/16 | |
0,05 0,0125 |
8/16 | 6/16 6/16 |
7/16 5/16 |
4/16 ί 4/16 |
|
15 | 0,0031 | 9/16 · 9/16 |
- | - | |
7/16 |
Bemerkung: Vergleichsgruppe, der nur physiologische Kochsalzlösung
verabreicht wird: 0/16 - nicht geprüft
25
Die Erfindung wird anhand der folgenden Bezugsbeispiele und Beispiele näher erläutert, wobei die Bezeichnung "%"
Gewichtsprozent bedeutet soweit nichts anderes angegeben
ist.
30 35
~~ des Stammes
Ableitung / Streptomycee nitrosporeus SK von Streptomyces
sp. L-3:
Eija von Kotani und Mitarb, (vgl. Biken Journal, Bd. $ (196O)1
S. 139)aus einer Bodenprobe in Kashiwara, Nara, Japan gewonnener
Elternstamm Streptomyces sp. L-3 wird 15 mal einer
wiederholten Subkultur auf einem Schrägraedium (pH 7*4·) unterzogen,
das Λ% lösliche Stärke, 0,2# Hefeextrakt, 0
Zellwände von Lactobacillus plantarum ATCC 801 4- und 2$ Agar
enthält. Dadurch wird der Elternstamm an das Medium ange-· paßt.
Der so behandelte Elternstamm wird dann 7 Tage bei 30°C auf
dem genannten Medium kultiviert, um ausreichend Sporen zu bilden. Die Sporen werden mit 5*0 ml keimfreier physiologischer
Kochsalzlösung entnommen. 0,5 ml des Gemisches mit
der Kochsalzlösung werden auf das vorstehend genannte Medium in einer Petri-Schale gestrichen und 4- Tage bei 30 C kultiviert.
Die erhaltenen Kolonien, die von großen lysierten Zonen umgeben sind, werden gesammelt und dann auf das vorstehend
genannte Schrägmedium transferiert. Dieses Verfahren wird 15 mal wiederholt. Ein Stamm, der ausgezeichnete
Produktivität von Endopeptidase aufweist, wird ausgewählt. Der durch die vorstehend beschriebene Monozellkultur erhaltene
Stamm wird auf das genannte Schrägmedium gegeben und kultiviert, bis Sporen genügend wachsen. Die Sporen werden
mit 5,0 ml sterilisierte physiologische Kochsalzlösung entnoramen,
zweimal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und dann auf eine Petri-Schale transferiert, die 10
Minuten aus einer Entfernung von 15 cm mit einem 15 W Toshiba
UV-Sterilisator mit UV-Licht bestrahlt /0,£ ml der erhaltenen
bestrahlten Lösung werden in einer Petri-Schale auf das vorstehend genannte Medium gebracht und in gleicher Weise kultiviert. Dabei wird ein Stamm mit einer größeren
lysierten Zone im Verhältnis zur Größe der Kolonie erhalten. Dieses Verfahren wird 5 ma-l wiederholt, wobei
schließlich der gewünschte Stamm SK erhalten wird. 30
Die morphologischen, Kultur- und physiologischen Eigenschaften des neuen Stamms SK, der durch die vorstehend beschriebene
Mutation erhalten wird, sind in Tabellen III bis
VI zusammengefaßt. 35
L J
1 . Tabelle III
. Morphologische Eigenschaften
5 Form der sporentragenden Hyphen einfach verzweigt
Oberfläche der Sporenkette glatt
Zahl der Sporen 10 bis
Sporen mit Flagellen, Sporangium nein
L . J
ω
ο
ο
ro ο
cn
cn
Tabelle IV Kultureigenschaften auf verschiedenen Medien
Medium | Wachstum | _ | dürftig | gerunzelt | Farbe | Luftmycel | keine | Form | Farbe | Lösliches | sehr wenig | I |
Vegetation Gestalt | ausbreitend | mäßig | ausbreitend erhaben |
mm | Vegetation | Pigment | keines | ι , t C £ |
||||
Hefeextrakt- Malz extrakt -Agar |
gut | ausbreitend | mäßig | ausbreitend | hellgelb grün |
dick | — | graustichig braun sehr wenig |
keines ;■ | < ( I % | ||
Hafermehl-Agar . | gut | erhaben | mäßig | spiralig, am Boden wachsend |
oliv braun |
reichlich | — | grau | keines t |
< . ν I | ||
Anorganische Salze- Stärke- Agar |
gut | erhaben | mäßig | hell gelb |
reichlich | pulvrig | grau | hell gelblich- , braun (Spur) :, |
4 t * t C * * * |
|||
Glycerin-Asparagin- Agar |
mäßig | hell gelb |
- | hell grau braun |
keines | < * *, * * * |
||||||
Glucose-Asparagin- Agar |
mäßig | hell braun |
dürftig | baumwoll artig |
- | keines | CO CO |
|||||
Tyrosin-Agar | gut | hell gelb |
— | pulvrig | hell grau |
keines | 019 | |||||
Saccharose-Nitrat-* Agar |
farblos | wenig | — | — | sehr wenig | CD | ||||||
Pepton-Hefeextrakt- Eisen-Agar |
hell gelb |
keine | pulvrig | — | dunkelbraun J |
|||||||
Stärke-Hefeextrakt- Agar |
mäßig | — | graurot | |||||||||
Glycerin-Calcium- maleat-Agar |
hellgelb- wenig lich-braun |
— | — | |||||||||
Gelatinestich | — | |||||||||||
Γ &
8 S g ■ ■ «π S . cn
Tabelle IV Fortsetzung
Medium | Wachstum | spiralig; am Boden - wachsend · |
Luftffijcel | Farbe | Lösliches | t |
Vegetation Gestalt Farbe | gerunzelt - | Vegetation ' Form | - | Pigment | .ro I |
|
Magermilch | mäßig | flechtenartig - | keine - | — ■ ■ | hell gelblich braun |
|
Kitrat-Flüssig medium |
mäßig | ■" . — | wenig - | — | keines | |
Löffler's Pferde serum |
mäßig | keine | — | dunkelbraun | ||
Ei | mäßig | keine - | dunkelbraun | |||
Bemerkung: Die Beobachtung wird in der in International Streptomyces Project (ISP),
Inter. J. Syst. Bacteriol. Bd. 16 (1966), S. 3>13 beschriebenen Weise durchgeführt,
-, nicht geprüft
-, nicht geprüft
GO CO O
Tabelle V Physiologische Eigenschaften
Test Ergebnis
Melanoidpigment-Erzeugung
Gelatineverflüssigung Milchpeptonisierung
H-S-Produktion Ca-Maleat-Hydrolyse Nitratreduktion
Stärkehydrolyse Kolonie-Rückseite Antibiotika-Erzeugung Endopeptidase-Produktivität
Dunkelbraunes Pigment in Gelatinestich", Löffler' s
Pferdeserum- und Eimedium, negativ auf den anderen Medien
positiv positiv positiv positiv positiv positiv keine Änderung negativ
außerordentlich gut
Γ ■ -
Verwertung von Kohlenstoffquellen (Pridham und Gottlieb Agar)
Zucker Wachstum
D-Glucose ++
L-Arabinose ++
D-Xylose ++
Inosit ί
D-Mannit ±
D-Pructose ++
Ir-Rhamnose i
Saccharose -
Raffinose i
Salicin ++
Galactose ++
Cellulose ί
++) gutes Wachstum, ί schlechtes Wachstum
L " ■· J
Die Zellwände der vorstehend erläuterten Mutante enthalten
L,L-2,6-Diaminopimelinsäurereste.
Der Vergleich der morphologischen, Kultur- und physiölogi-
BeSchreibung sehen Eigenschaften des Stamms SK mit aer./m Eergey's Manual
of Determinative Bacteriology, 8. Aufl., der Klassifizierung
von ISP und dem Hütter-System der Streptomyces zeigt als verwandte Mikroorganismen Actinomyces atrolivaceus, Streptomyces halstedii
und Streptomyces nitrosporeus. Jedoch ist Actinomyces atrolivaceus mit der vorliegenden Mutante nicht
identisch, da es eine warzenartige Oberflächenstruktur der Sporen aufweist. Streptomyces halstedii ist ebenfalls mit
der vorliegenden Mutante nicht identisch, da es drei bis zehn Sporen hat. Am ähnlichsten mit der vorliegenden Mutante
ist Streptomyces nitrosporeus, wobei die beiden Stämme jedoch
einen leichten Unterschied zueinander in der VerWer·^
tung von Fructose und Rhamnose aufweisen. Die vorliegende Mutante ist somit ein neuer Stamm von Streptomyces nitrosporeus
und wird als Stamm SK bezeichnet. Der Stamm SK unterscheidet
sich von dem Elternstamm klar in der Produktivität von Endopeptidase; vgl. nachstehende Tabelle VII.
Produktion von Endopeptidase (U/ml) 25
Kulturdauer, Tage |
Schüttelkultur | stationäre | 0 | 0 | Kultur |
1 | Stamm SK Elternstamm Stamm SK | 0 | 0 | Elternstamm | |
2 | 0,9 | 0 | 0,1 | 0 | |
3 | 2,5 | 0 | 0,3 | 0 | |
5 | 2,0 | 0 | 0,4 | 0 | |
7 | 0,5 | 0 | 0,6 | 0,2 | |
9 | 0,2 | 0,3 | |||
0,1 | 0,2 |
L J
1 Bemerkung:
Die Zahlenwerte in der Tabelle bezeichnen die Lyseaktivität
der erzeugten Endopeptidase. Die Lyseaktivität wird durch Messung der Geschwindigkeit der Verminderung der Trübe einer
Zellwand-Suspension von Lactobacillus plantarum ATCC 8014-bestimmt.
Es wird ein Gemisch aus einer geeigneten Menge der Zellwand-Suspension, Tris-salzsäure-Pufferlösung (pH 8,0,
Endkonzentration 0,05 M) und einem Anteil an Enzymlösung in
einem Gesamtvolumen von 4,0 ml hergestellt, so daß eine Ab-
10 sorption von 0,5 bei 600 nm erhalten wird. Dieses wird in
einem Wasserbad bei 37°C reagieren gelassen. Eine Einheit der Lyseaktivität ist definiert als die Menge des Enzyms,
die eine anfängliche lineare Abnahme der Absorption bei 600 nm von 0,001 pro Minute ergibt. Die Einheit der Lyse-
15 aktivität einer Enzymlösung wird nach folgender Gleichung
berechnet:
ODo-ODt 1 1
U/ml = ο,ΟΟΙ x T" x Volumen der Enzymlösung
(ml) 20
Es bedeuten ODq: Die optische Dichte des Reaktionsgemisches
zur Reaktionszeit 0;
OD.: Die optische Dichte nach t Minuten; t: Die Reaktionsdauer (Minute)
mit der Maßgabe, daß 0,03 <· = ODq-QD^^0,13
Die beiden von dem Stamm SK und dem Elternstamm erzeugten
Endopeptidasen zeigen die gleiche Wirkungsart. Es läßt
sich aber nicht bestätigen, ob die beiden Enzyme identisch sind oder nicht, da der Elternstamm eine zu geringe Produktivität
für das Enzym hat. Aus dem genannten Grund wird die vom Stamm SK erzeugte Endopeptidase als SK-Endopeptidase
bezeichnet und im Rahmen der Erfindung von der vom Elternstamm erzeugten Endopeptidase unterschieden.
L J
Der Stamm SK mit den vorstehend aufgeführten morphologischen, kultur- und physiologischen Eigenschaften wird in
einem geeigneten Medium kultiviert. Die Kultivierung kann entweder als Schüttelkultur oder stationäre Kultur durchgeführt
werden. Bevorzugt ist die Schüttelkultur bei einer Temperatur von 20 bis 400C, insbesondere bei etwa 30°C,
für 1 bis 4 Tage, vorzugsweise 2 bis 3 Tage. Als Nährmedium eignen sich alle üblichen zur Kultivierung von Mikroorganismen
der Art Streptomyces verwendeten Medien, beispielsweise
ein Medium mit einem pH-Wert von 6 bis 9» vorzugsweise
7 bis 8, das Zucker, wie Glucose, Dextrin, Maltose, lösliche Stärke, Stickstoffquellen, wie entfettetes
Sojabohnenmehl, Hefeextrakt, Polypepton, Fleischextrakt
oder Mais.quellwasser, anorganische Salze, wie Natriumchlorid,
Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Magnesiumsulfat, Eisensulfat, Zinksulfat,Calciumchlorid, Calciumcarbonat
oder Phosphat, Vitamine und weitere übliche Zusätze enthält. Ganze Zellen oder Zellwände bestimmter Mikroorganismen,
wie Lactobacillus plantarum oder Corynebac terium diphtheriae
können dem Medium gegebenenfalls zur Induktion der Erzeugung von SK-Endopeptidase zugesetzt werden.
Zur Abtrennung der SK-Endopeptidase aus der Kulturbrühe können die Zellen und andere unlösliche Rückstände aus der
Kulturbrühe entfernt und die erhaltene Lösung mit einem Kationenaustauscher behandelt, mit Ammoniumsulfat ausgesalzt,
und mit CM-Sephadex C-25 (Na+-Form) behandelt werden.
Diese Verfahren werden in einer Kombination von mindestens zwei von ihnen angewendet.
.Bezugsbeispiel 2
Kultivierung von Streptomyces nitrosporeus SK und Herstellung
von SK-Endopeptidase:
Der Stamm SK wird in einer Menge von 2% auf 50 Liter eines
Mediums (pH 7,4) überimpft, das 2% Dextrin, 2# entfettetes
L J
Sojabohnenmehl, 0,5$ Hefeextrakt, 0,2$ Natriumchlorid und
0,256 Zellwände von Lactobacillus plantarum ATCC 8014 enthält.
Der Stamm wird mit einer Belüftungsgeschwindigkeit von 50 Liter/Minute 3 Tage bei 3O0C unter Rühren mit einer
Geschwindigkeit von 180 U.p.M.. kultiviert. Danach werden
2 kg Filterhilfe zu der Kulturbrühe gegeben und das Gemisch durch eine Filterpresse filtriert. Das Filtrat (50 Liter)
wird mit 2,5 kg (in feuchtem Zustand) Amberlite CG-50 (H+-Form; hergestellt von Rohm und Haas Co.) versetzt. Das
Gemisch wird auf den pH-Wert 5,0 eingestellt und 1 Stunde
gerührt .Dann wird das Harz abgetrennt, mit Wasser gewaschen und anschließend mit 10 Liter 0,2 M Kochsalzlösung eluiert.
Das Eluat wird auf den pH-Wert 7,5 und auf 80$ Ammoniumsulfatsättigung
eingestellt. Der erhaltene Niederschlag wird in der kleinstmöglichen Menge Wasser gelöst und die Lösung
2 Tage bei 4°C gegen Wasser dialysiert. Sodann wird die Lösung auf eine Säule (5,6 χ 40 cm) mit CM-Sephadex C-25
aufgetragen (Na+-Form; hergestellt von Pharmacia Fine Chemicals
AB, Schweden), die mit einem linearen Konzentrationsgradienten von 0 bis 0,5 M NaCl eluiert wird. Die mit 0,05
bis 0,1 M NaCl eluierten Fraktionen werden vereinigt, eingeengt,
entsalzt und dann lyophilisiert. Es werden 300
SK-Endopeptidase erhalten.
25 Bezugsbeispiel 3
Herstellung von AfU-Endopeptidase
Der Stamm Streptomvces globisporus B-1829 wird in einer
Menge von 1% auf 70 Liter eines Mediums (pH 7,5) überimpft, das 2# Dextrin, 0,5$ entfettetes Sogabohnenmehl, 0,2$ PoIypepton,
0,2% Natriumchlorid, 0,156 MgSO4, 0,5$ Na2HPO4 und
0,0256 CaCIg enthält. Das Gemisch wird mit einer Belüftungsgeschwindigkeit von 70 Liter/Minute 3 Tage bei 3O0C unter
Rühren mit einer Geschwindigkeit von 25Ο U.p.M. kultiviert.
Danach wird die Kulturbrühe filtriert. Das Filtrat (70 Li-
35 ter) wird mit 6,5 kg Amberlite CG-50 (H+-Form) versetzt.
Das erhaltene Gemisch wird 1 Stunde gerührt. Dann wird das
L J
-* 28* -
Harz abgetrennt, mit Wasser gewaschen und hierauf mit 0,2 M
(pH 7/5) P/li
7/5)
2^eluiert. Das Eluat wird auf 60% Ammoniumsulfatsät-
tigung eingestellt. Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert und in einer kleinen Menge entionisiertes Wasser gelost.
Die Lösung wird elektrodialytisch 2 bis 5 Stunden entsalzt (Selemion Dialyse-Kabinett Typ DU-Ob, hergestellt von
Nippon Rensui Co., Japan). Sodann wird die erhaltene Looting
auf eine Säule (5,0 χ 20 cm) mit CM-Sephadex C-25 (Na+-Form)
aufgebracht, die mit einem linearen Konzentrationsgradienten von 0 bis 0,06 M NaCl eluiert wird. Die aktiven Fraktionen
werden gesammelt, konzentriert, einer Gelfiltration durch Sephadex G-25 (hergestellt von Pharmacia, Schweden)
unterzogen und dann lyophilisiert. Es werden 800 mg AM-,-Endopeptidase erhalten.
Die Eigenschaften der erhaltenen SK- und AJYL-Endopeptidasen
sind in nachstehender Tabelle VIII zusammengefaßt. Das Molekulargewicht der Enzyme wurde nach dem in J. Biol. Chem.',
Bd. 24-6 (1971), S. 6328 beschriebenen SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophoreseverfahren
geschätzt. Der isoelektrische Punkt wird nach dem in Acta Chem. Scand., Bd. 20 (1966), S. 820
beschriebenen Verfahren bestimmt.
Tabelle VIII Eigenschaften von SK- und ΑΜ-,-Endopeptidase
SK-Endopeptidase | AJyU-Endop ept idas e | |
Quelle | Streptomyces | Streptomyces globis- |
nitrosporeus SK | porus B-1829 ' | |
Kulturb e dingung | Belüftung | Belüftung |
Induzierung | erforderlich | nicht erforderlich |
pH-Stabilität | stabil bei | stabil bei pH 7,0- |
pH 5,0-9,5 | 9,0, inaktiviert | |
unter pH 5,0 | ||
günstigster pH-Wert | pH 9,0 | pH 8,5 |
günstigste Temperatur | 55-6O0C | 55-6O°C |
günstigste Pufferkon zentration |
0,02 M | 0,04- M |
Molekulargewicht | 1,6 χ 10^ | 1,3 x 1CT |
Isoelektrischer Punkt | pH 8,3 | pH 9,0 J |
1 Bezugsbeispiel 4-Herstellung von Μ,,-Acetylmuramidase:
Der Stamm Streptomyces globisporus B-1829 wird auf 70- Liter
eines Mediums (pH 7,5) kultiviert, das 2# Dextrin, O,5# ent-'fettete©
Sojabohnenmehl, 0,2# Polypepton, 0,17$ Natriumchlorid,
0,1# MgSO4, 0,5# Na2HPO^ und 0,02# CaCl2 enthält. Die
Kultivierung erfolgt mit einer Belüftungsgeschwindigkeit von
70 Liter/Minute 3 Tage bei 30°C unter Rühren mit einer Geschwindigkeit
von 250 U.p.M. Danach wird die Kulturbrühe filtriert
und die erhaltenen 70 Liter Piltrat werden mit 6,5 kg
AmberliteCG-50 (H+-Form) versetzt. Das Gemisch wird dann
1 Stunde gerührt und erneut filtriert. Das abgetrennte Harz
Wird mit 0,2 M Na2HPO^ (pH 7,5) eluiert. Das Eluat wird auf
60$ AmmoniumsulfatSättigung eingestellt. Der erhaltene Kiederschlag
wird abfiltriert und in einer kleinen Menge entionisiertes
Wasser gelöst. Sodann wird die Lösung auf eine mit 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7,0) equilibrierte Säule
(3,0 χ 70 cm) mit CM-Cellulose (Na+-Form; hergestellt von
Bio-Rad Laboratories, USA) aufgebracht. Die Eluierung wird
20 stufenweise mit 0,05 M und 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7,0)
durchgeführt. Die mit 0,1 M Phosphatpuffer eluierte Fraktion wird gegen Wasser dialysiert und auf eine mit 0,05 M Phosphatpuffer
equilibrierte Säule (3,0 χ 60 cm) mit CM-Sephadex C-25 (Na^Form) aufgebracht, die dann stufenweise mit
0,05 M und 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7,0) eluiert wird. Die
mit 0,1 M Phosphatpuffer eluierte "Fraktion wird gegen 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7,0) dialysiert. Anschließend wird die
dialysierte Lösung durch Sephadex G-75 (hergestellt von Pharmacia, Schweden) gelfiltriert. Die erhaltene aktive
Fraktion wird entsalzt, konzentriert und dann lyophilisiert.
Es werden 1100 mg M^-Acetylmuramidase erhalten.
Bezugsbeispiel 5 Bereitung von Zellwänden:
35 520 g feuchte ganze Zellen von Lactobacillus plafitarum
ATCC 8014 werden in 4 Liter physiologische Kochsalzlösung
suspendiert und mit einer DYNO-Laboratory Mühle (hergestellt
von Shinmaru Enterprices Corporation, Japan) aufgebrochen. Das Gemisch wird dann 10 Minuten zur Entfernung nichtaufgebrochener
Zellen zentrifugiert (800 χ g). Der Überstand wird mit Natriumchlorid in einer Konzentration von 1 M versetzt.
Sodann werden die Zellwände durch 30 Minuten Zentrifugieren
(9000 χ g) geerntet, mit einer großen Menge entionisiertes VJasser gewaschen und durch Zentrifugieren gesammelt. Diese
Behandlung wird dreimal wiederholt. Die gewaschenen Zellwände werden hierauf in 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7,0) suspendiert,
mit 4,2 g Trypsin versetzt und 6 Stunden bei 37°C stehengelassen. Danach wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und zur
Entfernung unlöslicher Rückstände 15 Minuten zentrifugiert (800 χ g). Danach wird der Überstand zur Abtrennung der ZeIlwände
weitere 30 Minuten zentrifugiert (9000 χ g). Die Zellwände
werden mit 0,05 M Phosphatpuffer (pH 7,0) gewaschen und durch Zentrifugieren gesammelt. Diese Behandlung wird
zweimal wiederholt. Es werden 86 g gereinigte Zellwände erhalten.
Herstellung von alkalibehandelten Zellwänden:
80 g der in Bezugsbeispiel 5 erhaltenen Zellwände werden in
4,4 Liter 0,1 N NaOH suspendiert. Die Suspension wird dann bei Raumtemperatur 30 Minuten bis 2 Stunden gerührt, mit
konzentrierter Salzsäure neutralisiert und dann zum Sammeln der Zellwände 30 Minuten zentrifugiert (9000 χ g).
Die Zellwände werden mit 1 M Kochsalzlösung und Wasser gewaschen
und dann lyophilisiert. Es werden 40 g alkalibehan—
30 delte Zellwände erhalten.
Bezugsbeispiel 7
Herstellung von alkalibehandelten Zellwänden: 121 g feuchte ganze Zellen von Lactobacillus plantarum ATCC
8014 werden in 1 Liter Leitungswasser suspendiert und mit 4 g festes NaOH versetzt. Nach vollständiger Lösung des NaOH
L J
wird das Gemisch 30 Minuten bei Kaumtemperatur gerührt.
Danach wird das Gemisch mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von etwa 7,0 eingestellt und 10 Minuten zentrifugiert
(800 χ g). Der erhaltene Niederschlag wird einmal mit Wasser gewaschen. Die dabei erhaltenen alkalibehandelten
ganzen Zellen werden dann in der in Bezugsbeispiel 5 beschriebenen. Weise behandelt. Es werden 18 g alkalibehandelte
Zellwände erhalten.
10 Bezugsbeispiel 8 Immobilisierung von AM^-Endopeptidase:
500 mg in Bezugsbeispiel 3 erhaltene AM^-Endopeptidase werden
in 20 ml 0,05 M Phosphatpuffer (pH 8,0) gelöst. Die Lösung wird mit 1000 mg p-Aminobenzyl-Cellulose versetzt, die
in üblicher Weise diazotiert ist. Hierauf wird das Gemisch
20 Stunden bei 4-0C" gerührt und anschließend 1 Stunde bei
370C inkubiert. Nach Beendigung der Umsetzung wird das immobilisierte
Enzym abfiltriert und zur Entfernung von freiem Enzym mit 0,25 H Phosphatpuffer (pH 8,0) und Wasser gewaschen.
Das dabei erhaltene immobilisierte Enzym wird bei niedriger Temperatur aufbewahrt.
Immobilisirung von AM-z-Endopeptidase:
200 mg in Bezugsbeispiel 3 erhaltene AM^-Endopeptidase wird
ferner dadurch gereinigt, daß sie durch eine Säule (2,0 χ 100 cm) mit Sephadex G-100 gelfiltriert wird. Das gereinigte
Enzym wird dann zu 5,0 g (in feuchtem Zustand) einer
Suspension von CM-Sephadex C-25 (Na+-Form) in 50 ml 0,.001 M
Phosphatpuffer (pH 6,5) gegeben. Das erhaltene Gemisch wird 24 Stunden bei 4°C gerührt. Danach wird das CM-Sephadex C-25
abfiltriert und gut mit 500 ml des vorstehend erwähnten Puffers gewaschen. Es wird an CM-Sephadex C-25 gebundene
AMX-Endopeptidase erhalten. 35 '<
'■-32-
1 Beispiel 1
Herstellung von GMP3-A, GMP4-A, GMP5-B und GMP4-B:
43 g in Bezugsbeispiel 5 erhaltene, gereinigte Zellwände
werden in Tris-salzsäure-Pufferlösung (pH 8,5) zu einer
Endkonzentration von 0,02 M suspendiert.Durch Behandlung mit Ultraschall werden sie gut dispergiert und dann 10 Minuten
bei 1200G wärmebehandelt. Nach dem Abkühlen wird die Suspension
mit 43.mg in Bezugsbeispiel 4 erhaltene M^-Acetylmuramidase
und 280 mg Natriumnitrit versetzt. Außerdem wird die Suspension mit entionisiertem Wasser auf ein Gesamtvolumen
von 4,3 Liter aufgefüllt. Das Gemisch wird dann
24 Stunden bei 37°C inkubiert. Anschließend wird das Gemisch mit 105 mg in Bezugsbeispiel 2 erhaltene SK-Endopeptidase
versetzt und das erhaltene Gemisch bei der .gleichen (Temperatur 24 Stunden gerührt und hierauf 2 Minuten zur Beendigung
der Umsetzung auf 100°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt und zur Entfernung unlöslicher
Stoffe 30 Minuten zentrifugiert (9000 χ g). Der Überstand
wird durch eine Säule (5,6 χ 50 cm) mit ECTEÖLA-Cellulose
(hergestellt von Brown Co., USA) geschickt. Die nichtadsorbierte
Fraktion wird unter vermindertem Druck bei einer Temperatur, unter 50 C eingeengt. Sodann wird die eingeengte Lösung
durch eine Säule (5)6 x83 cm) mit Sephadex G-50 geschickt,
die in Reihe mit einer Säule (5*6 χ 77 cm) mit
Sephadex G-25 verbunden ist. Die Fraktionen, die die Stoffe
mit mittlerem Molekulargewicht enthalten, werden gesammelt und unter vermindertem Druck bei einer Temperatur unter 50 G
eingeengt. Die eingeengte Lösung wird mit Dowex 5OW χ 2
(Na+-Form; hergestellt, von Dow Chemical Co., USA) behandelt.
Die nichtadsorbierte Fraktion wird in gleicher Weise konzentriert.
Die konzentrierte Lösung wird dann auf eine Kieselgelsäule (7 χ 70 cm) aufgebracht und mit 700 ml 70$ Propanol
entwickelt. Die GMP5-A, GMP4-A, GMP5-B und GMP4-B
enthaltenden Fraktionen werden gesammelt und konzentriert.
Anschließend wird die konzentrierte Lösung auf eine Nylon-Kieselgelsäule
(7 x 80 cm) aufgebracht und mit Isobuttersäure/
0,5 M WH^OH im Volumenverhältnis 5:3 entwickelt. Die Säule
wird an einer bestimmten Stelle geschnitten. Ein Teil jedes
Bereichs wird mit dem gleichen Lösungsmittel wie oben extrahiert. Der Extrakt wird einer Dünnschichtchromatographie
(TLC) unterzogen und mit dem Lösungsmittel entwickelt. Dabei
wird aufgezeichnet, welcher Bereich die Peptidoglycane enthält. Es werden jeweils zwei Gruppen von Bereichen, die
auf TLC homogenes Peptidoglycan enthalten, gesammelt und mit Diäthyläther zur Entfernung der Isobuttersäure gewaschen
und dann mit Wasser extrahiert. Der Extrakt wird konzentriert und durch Gelfiltration entsalzt. Die ein Gemisch
aus GMP^-A und GMEV-A enthaltende Fraktion sowie die ein
Gemisch aus GMP2-B und GMP,.-B enthaltende Fraktion werden
2 Q-
jeweils chromatographisch an einer Säule (4,5 x 30 cm) mit
CM-Sephadex C-25 (H+-Forra) behandelt, die mit 2,0 Liter
0,5 x 10"^ N Salzsäure eluiert wird. Dabei werden GMP^-A,
GMP^-A sowie GMP,-B und. GMP^-B in getrennte Fraktionen aufgetrennt.
Die Fraktionen, die vorwiegend eine einzelne Verbindung enthalten, werden gesammelt und sorgfältig mit
0,01 K NaOH neutralisiert. Dann werden sie unter vermindertem
Druck bei einer Temperatur unter 50°C konzentriert. Jede der konzentrierten Lösungen wird dann durch Gelfiltration
durch eine Säule (5,0 χ 80 cm) mit Sephadex G-25 entsalzt, unter vermindertem Druck bei einer Temperatur unter
500C konzentriert und lyophilisiert. Es werden GMP3-A,
GMP4-A, GMP3-B und GMP4-B in Mengen von 0,7 g, 0,7 g,
1,6 g bzw. 1,4 g erhalten.
Die physikochemischen Eigenschaften und die chemischen
g0 Analysewerte der vier Verbindungen sind in Tabelle IX
zusammengefaßt.
ω
ο
ο
to
σι
σι
to
ο
ο
Tabelle IX
Physicochemische Eigenschaften -und chemische Analyse der Verbindungen
Physicochemische Eigenschaften -und chemische Analyse der Verbindungen
I | ,Glucosamin | GMP3-A | GMP.-A 4 |
GMP3-B | GMP,-B | weißes Pulver | -11.4° | +4.7° | -1.2° | 2.16 | Diaminopimelinsäure | |
Aussehen | • Muramivnsaure | löslieh in·Wasser, 50$ 0^_^ Alkohol5-unlöslich in Diäthyläth. | C37H63°1?V6H2° | C36H60°19N8-3/2H2° | C39H65°20V2H2° | 1.19 | ||||||
Löslichkeit^ | Glutaminsäure | -7.8° | CUN 42.49 7.18 12.06 42.39 6.93 11.78 |
CHN 46.20 6.78 11.97 46.50 6.91 11.95 |
CHN 46.10 6.87 12.41 45.97 6.66 12.36' |
Alanin.. | ||||||
Spezifische Drehung rofi ^ 1 JD (c=1.0,Wasser,na.cn 24Stdi |
Alanin | C34H58°18N8'5H2° | 0.94 | 0.83 | 0.85 | |||||||
Molekülformel | Diaminopimelinsäur | CHN 42.68 7.11 11.72 42.94 7.17 11.78 |
1.06 | 0.91 | 0.89 | |||||||
E lernen ta. ranalyse ber.· - ■ gef-. |
c-terminaie Aminosäure | 0.90 | (1.00) | (1.00) t (1.00) | ||||||||
Analyse VOI Amino zucken und Amino säuren . + ) |
N-terminaie Aminosäure | 1.08 | 2.14 | 1.13 | ||||||||
(1.00) | 1.18 | 1.20 | ||||||||||
1.11 | Alanin ι | Diaminopimelin säure |
||||||||||
5 1.20 | ||||||||||||
Diaminopimelin säure |
+■) Die Werte sind als Molverhältnis zur Gesamtmenge der Glutaminsäurereste angegeben.
CO OJ CD
Die vier Verbindungen werden jeweils mit N-Acetylmuramyl-N-alanin-Amidase,
die aus Streptomyces- globisporus B-1829
isoliert wurde, hydrolysiert. Es werden die in Tabelle X mit ihren analytischen Daten aufgeführten Abbauprodukte
erhalten. Die Analysen werden nach bekannten Verfahren durchgeführt; vgl. Biochemistry, Bd. 5 (1966), S 3079;
ibid., Bd. 6 (1967), S. 921 und Biochem. Biophys. Res.
Comm., Bd. 40 (1970), S. 5?. Ihre chemische Struktur wird
durch Instrumentenanalyse (MS, GCMS, NMR, IR, UV) und enzymatische
Analyse bestimmt.
03 O
to
Ol
cn
Tabelle X Analyse der Abbauprodukte
Aminosäuresequenz (Edman -Abbau) |
GMP3-A | GMP4-A | GMP3-B | GMP4-B | β -1,4-wgebunden | N-AcMur | N,6-0-diAcMur | |
Abbauprodukt -bei Katalyse durch N-Acetylmuramyl-L-alanin -Amidase |
Abbauprodukt bei Katalyse durch exo-vS-N-Acetylglucosamidase* |
N-AcGlc-N-AcMur, ühripeptid |
N-AcGlc-N-AcMur, Tetrapeptid |
N-AcGIc-N,6-0- diAcMur,' ^ripeptid |
N-AcGIc-N,6-0- diAcMur, Tetrapeptid |
|||
Peptid - fraktion |
0-Acetylgruppe | L-Ala-D-isoGln- meso-A„pm |
L-Ala-D-isoGln- meso-A-pm-D-Ala |
L-Ala-D-isoGln- meso—A„pm |
L-AIa-D-i s 0 GIn- meso-A_pm-D-Ala |
|||
Zucker fraktion |
Glycosid-bindung | N-AcGIc, N-AcMur | N-AcGIc, N,6-0-diAcMur | |||||
Redu. zierender Zucker | - | + |
Die Abkürzungen bedeuten:
N-AcGlc-N-AcMur ='ß-N-Acetylglucosaminyl-Ci—^ 4)-N-acetylmuraminsäure;
N-AcGIc-N, 6-diAcMur = ß-N-Acetylglucossminyi-Ci-—■>4)-N,6-0-diacetylmuraminsäure;
I^Ala-D-isoGln-meso-Appm = L-Alanyl-D-isoglutaminyl-(L)nieso-2,6-diaminopimelinsaure-CD)-amid;
L-Ala-D-isoGln-meso-Appm-D-Ala, L-Alanyl"-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-
(D)-amid-(L)-D-alanin;
N-AcGIc, N-Acetylglucosamin; N-AcMur, N-Acetylmuraminsäure und
N?6_0-diAcMur, N^-O-Diacetylmuraminsäure.
+) Biochem., J., Bd. 77 0960), S. 170
CJ CD
CD
(JD
1 ■ Beispiel 2
Herstellung von GMP5-A, GMP4-A, GMP5-B und GMP^-B:
1200 g gereinigte Zellwände von Lactobacillus plantarum ATCC 8014, erhalten nach dem Verfahren von Bezugsbeispiel 5»
werden in 30 Liter Phosphatpuffer (pH 8,0) zu einer Endkonzentration
von 0,04· M suspendiert. Die Suspension wird mit 2,4· g M^-Acetylmuramidase, 50 ml Chloroform, 14-,J g
CoC^'öHgO, 0,58 g AM5~Endopeptidase und außerdem mit Leitungswasser
auf ein Gesamtvolumen von 60 Liter versetzt» Bas Gemisch wird dann 24- Stunden bei 37°C gerührt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch mit konzentrierter Salzsäure
auf den pH-Wert 2,5 bis 3»0 eingestellt und zur Entfernung von unlöslichen Stoffen zentrifugiert. Der überstand wird
vorsichtig mit verdünnter Natronlauge neutralisiert und dann
15 zur Entfernung von Verunreinigungen durch eine Säule
(10 χ 14-0 cm) mit Diaion PA 316 (Cl""-Form,· hergestellt von
Mitsubishi Chemical Industries Co., Ltd., Japan) geschickt. Die nichtadsorbierte Fraktion wird dann auf eine Säule
(14- χ 190 cm) mit Diaion PE 212 (H+-Form; hergestellt von
^Q Mitsubishi Chemical Industries Co., Ltd., Japan) aufgebracht,
die mit 0,3 M Kochsalzlösung eluiert wird. Das Eluat wird mit verdünnter Natronlauge vorsichtig neutralisiert
und danach auf eine Säule (5*0 x 50 cm) mit Kieselgel
(Kieselgel 60PpCi,, hergestellt von E. Merck AG, Deutschland)
nc fcP*r
aufgebracht. Die Säule wird mit 10 Liter eines Gemisches
aus Chloroform, Methanol und Wasser im Volumenverhältnis 15:10:2 gewaschen und mit 15 Liter eines Gemisches von
Chloroform, Methanol und Wasser im Volumenverhältnis 10:10:2 eluiert. Es wird eine Fraktion erhalten, die ein
Gemisch aus GMPx-B und GMP,.-B enthält. Danach wird mit
3 4-
10 Liter Methanol eluiert. Es wird eine Fraktion erhalten,
die ein Gemisch aus GMP5-A und GMP^-A enthält. Beide Fraktionen
werden jeweils unter vermindertem Druck bei einer
Temperatur unter 50 C konzentriert. Dann werden sie jeweils
35
auf eine Säule (20 χ 135 cm) mit Diaion HP-20 (hergestellt
von Mitsubishi Chemical Industries Co., Ltd., Japan)
aufgebracht. Beim Eluieren der Säulen mit 10 Liter Leitungswasser
unddann mit 10 Liter 5$ Methanol werden GMP-,-A bzw.
GMP-z-B in den mit V/asser eluierten Fraktionen und GMP..-A
5 4
und GMP^-B in den mit 5% Methanol eluierten Fraktionen erhalten.
Jede der Fraktionen GMP^-A, GMP^-A, GMP^-B und
GMP2I-B wird unter vermindertem Druck bei einer Temperatur
unter 50°C konzentriert und dann auf eine Säule (15 x 135 cm)
mit CM-Sephadex (H+-Form) aufgebracht, die mit 10 Liter
0,5 x 10 N Salzsäure eluiert wird. Das Eluat wird mit verdünnter
Natronlauge neutralisiert, unter vermindertem Druck bei einer Temperatur unter 50°C konzentriert und durch Gelfiltration
durch eine Säule (6,0 χ 160 cm) mit Sephadex G-25
entsalzt. Die erhaltene Lösung wird dann unter vermindertem Druck bei einer Temperatur unter 50 C eingeengt und lyophilisiert.
Es werden GMP5-A, GMP^-A, GMP5-B und GMP^-B in
einer Menge von 38 g, 38 Si 67,8 g bzw. 56,2 g erhalten.
Beispiel3 Herstellung von GMP5-A und GMP^-A:
1200 g alkalibehandelte Zellwände von Lactobacillus plantarum
ATCC 8014, erhalten im Verfahren von Bezugsbeispiel 6, werden in 30 1 Phosphatpuffer (pH 8,5) zu einer Endkonzentration
von 0,02 M suspendiert und gut dispergiert. Danach wird die Suspension mit 2,4 g M^-Acetylmuramidase, 50 ml
Chloroform, 14,3 S CoOI2-OH2O und 1,0 g (in trockenem Zustand)
immobilisierte AM^-Endopeptidase, erhalten in Bezugsbeispiel 8, versetzt und mit Leitungswasser auf ein Gesamtvolumen
von 60 Liter aufgefüllt. Das erhaltene Gemisch wird 48 Stunden bei 3?°C gerührt. Danach wird das immobilisierte
Enzym mit einem Dehydrator aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Der Überstand wird mit konzentrierter Salzsäure auf
einen pH-Wert von 2,5 bis 3,0 eingestellt. Der erhaltene
Niederschlag wird durch Zentrifugieren bei hoher Geschwindigkeit entfernt. Sodann wird der Überstand vorsichtig mit
verdünnter Natronlauge neutralisiert und zur Entfernung von Verunreinigungen durch eine Säule (10 χ 140 cm) mit Diaion
PA 316 (Cl~-Fonn) geschickt. Die nichtadsorbierte Fraktion
wird sodann auf eine Säule (14- χ 190 cm) mit Diaion PK
(H -Form) aufgebracht, die mit 0,3 M Kochsalzlösung eluiert wird. Das Eluat wird mit verdünnter Natronlauge neutrali-
5 siert und auf eine Säule (20 χ 135 cm) mit Diaion HP-20
aufgebracht, die mit Wasser und dann mit 5$ Methanol eluiert
wird, wobei zunächst eine Fraktion mit GMP2-A und dann eine
Fraktion mit GMP,.-A erhalten wird. Die beiden GMP-,-Α bzw.
μ. τ,
GMP^-A enthaltenden Fraktionen werden entsalzt und durch
umgekehrte Osmose (RO-Modul RT-1, hergestellt von Sumitomo
Chemical Co., Ltd., Japan) konzentriert. Anschließend werden
sie jeweils auf eine Säule (15 x 135 cm) m^ CM-Sephadex
(H+-Form) aufgebracht, die mit 10 Lite.r 0,001 N Salzsäure
eluiert wird. Das Eluat wird mit verdünnter Natronlauge neu-
15 tralisiert, unter vermindertem Druck bei einer Temperatur
unter 500C eingeengt und dann durch Gelfiltration durch
eine Säule (6,0 χ 160 cm) mit Sephadex G-25 entsalzt. Das dabei erhaltene Eluat wird unter vermindertem Druck bei
einer Temperatur unter 50°C eingeengt und lyophilisiert.
20 Es werden GMP^-A und GMP^-A in einer Menge von 110 bzw.
90 g erhalten.
Beispiel 4-Herstellung von GMP5-A und GMP^-A:
2^ 1200 g alkalibehandelte Zellwände von Lactobacillus plan-
tarum ATCC 8014·, erhalten im Verfahren von Bezugsbeispiel 7»
werden in 30 Liter Phosphatpuffer (pH 8,5) zu einer Endkonzentration
von 0,02 M suspendiert und gut dispergiert. Danach wird die Suspension mit 2,4- g M^1 -Ac et ylmuramidas e und
50 ml Chloroform vermischt und mit Leitungswasser auf ein Gesamtvolumen von 60 Liter aufgefüllt. Anschließend wird
das Gemisch 24- Stunden bei 3?°C gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird hierauf mit konzentrierter Salzsäure auf den pH-Wert 2,5 bis 3^0 eingestellt und der ausgefallene Nieder-
schlag durch Zentrifugieren bei hoher Geschwindigkeit entfernt.
Der Überstand wird mit konzentrierter Natronlauge
neutralisiert und zur Entfernung von Verunreinigungen durch
eine Säule (ΊΟ χ 140 cm) mit Diaion PA 316 (Cl""-Form) geschickt.
Die nichtadsorbierte Fraktion wird elektrodialytisch entsalzt (Selemion Dialyse Kabinet Typ-DU-Ob) und dann mit
Salzsäure auf den pH-Wert 6,5 eingestellt. An CM-Sephadex C-25 gebundene ΑΜ,,-Endopeptidase, hergestellt nach dem Verfahren
von Bezugsbeispiel 9, wird in eine Säule (10 χ 100 cm)
gepackt, durch die die vorstehend beschriebene Lösung mit einer Fließgeschwindigkeit von 100 ml/Minute geschickt und
dabei auf 37°C gehalten wird. Dieses Verfahren wird zweibis
dreimal wiederholt. Das so erhaltene Reaktionsgemisch v/ird auf eine Säule (14 χ 190 cm) mit Diaion PK 212 (H+-Form)
aufgebracht, die mit 20 Liter 0,3 M Kochsalzlösung eluiert
wird. Das Eluat wird mit verdünnter Natronlauge neutralisiert und auf eine Säule (20 χ 155 cm) mit Diaion HP-20 aufgebracht.
Danach werden die entsprechenden Behandlungsschritte wie in Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. Es werden1
GMP-z-A und GMP^-A in Mengen von 100 bzw. 80 g erhalten.
20 Beispiel 5
Umwandlung von GMP5-B und GMP^-B in GMP5-A und GMP4-A:
1000 mg GMP5-B werden in 10 ml 0,1 N Salzsäure gelöst und
8 Stunden auf 6O0C erwärmt. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsgemisch
mit verdünnter Natronlauge auf den pH-Wert 6,0 eingestellt und unter vermindertem Druck bei einer
Temperatur unter 5°°C konzentriert. Anschließend wird das
Konzentrat durch Gelfiltration an einer Säule mit Sephadex G-25 entsalzt. Das Eluat wird unter vermindertem Druck bei
einer Temperatur unter 500G konzentriert und lyophilisiert.
30 Es werden 960 mg GMP7-A erhalten.
In gleicher Weise werden 1000 mg GMP^-B behandelt. Es werden
966 mg GMP21-A erhalten.
Claims (10)
1./Verfahren zur Herstellung von Disaccharid-Tripeptiden
und Disaccharid-Tetrapeptiden der allgemeinen Formel I
CH2OH
HO
H OH
NHCOCH-
HN
(L) CHCO CH3
(D)
H-Y "O /H
H
CD) CHCH.
CD) CHCH.
•CO
NH
H0NCOCH(CH9) (D) J
HN
H>>NCH(CHO) -CHCOR0
OH.H
NHCOCH.
CD
in der R- ein Wasserstoffatom oder eine Acetyleruppe und
Λ (D)
Ro eine Hydroxylgruppe oder den Rest -nhcHCOOH
darstellen und die Symbole (D) und (L) qE
die Konfiguration bezeichnen,
5 dadurch gekennzeichnet,
5 dadurch gekennzeichnet,
daß man Zellwände von Bakterien, die eine Muraminsäure-Einheit
mit acetylierter Aminogruppe, Isoglutamin und Meso-2,6-diaminopimelinsäure mit einer amidlerten Carboxylgruppe
als Bestandteile von Zellwand-Peptidoglycan enthalten, mit einer Endo-N-acetylmuramidase aus Streptomyces globisporus
und einer D-Alanyl-meso~2,6-diaminopimelinsäure-endopeptidase aus Streptomyces nitrosporeus
SK (S1ERM BP-216) oder Streptomyces globisporus hydrolysiert
und, falls ein Produkt der allgemeinen Formel I erhalten wird, in der Rx, eine Acetylgruppe darstellt, dieses
Produkt gegebenenfalls hydrolysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Streptomyces globisporus den Stamm Streptomyces
20 globisporus B-1829 (ATCC 21553) einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man Zellwände von Lactobacillus plantarum oder Coryne-
babterium diphtheriae einsetzt. .. .
4. Verfahren zur Herstellung von Disaccharid-iDripeptiden
und Disaccharid-Tetrapeptiden der allgemeinen Formel I
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zellwände von Lactobacillus plantarum mit einer Endo-N—
acetylmuramidase aus Streptomyces plobisporus B-1829
(ATCC 21553) und einer D-Alanyl-meso^^-diaminopimelinsäure-endopeptidase
aus Streptomyces nitrosporeus SK (FERM BP-216) oder Streptomyces g;lobisporus B-1829
(ATCC 21553) hydrolysiert, und, falls ein Produkt der
Formel I erhalten wird, in der R- eine Acetylgrupppe darstellt,
dieses Produkt gegebenenfalls hydrolysiert.
L J
5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man Zellwände einsetzt, die nicht mit Alkali behandelt wurden, daß man das Produkt der allgemeinen Formel I,
in der It, eine Acetylgruppe darstellt, nicht hydrolysiert,
und als Endprodukte ß-N-Acetylglucosaminyl-O—>>4)-N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid,
ß-N-Acetylglucosaminyl·-
(1—>4)-N-acetylmuramyl~L-alanyl-D-isoglutaminyl--(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid-(L)-D-alanin,
. ß-N-Acetylglucosaminyl-Ci—j>'4)-N,6-0-diacetyliauramyl-l!-
alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid und ß-N-Acetylglucosaminyl-Ci—^ 4)-N,6-0-diacetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-mes0-2,6-diamino-
pimelinsäure-(D)-amid-(L)-D-alanin erhält.
15
6. Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß nan Zellwände einsetzt, die nicht mit Alkali behandelt wurden,daß
man das.Produkt der Formel I,in der R. eine Acetylgruppe darstellt,
unter sauren Bedingungen hydrolysiert . und als Endprodukte ß-N-Acetylglucosaminyl-Ci—£4-)-N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure~(D)-amid
und ß-N-Acetylglucosaminyl-(1--^
4)-N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-
meso-2,6-diaminopimelinsäure~(D)-amid-(L)-D-alanin erhält·
25
7· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
Zellwände einsetzt,die mit Alkali behandelt wurden und als Endprodukte
ßHtf-AcetylgluaDsammyl-{1 -^ 4-)-K-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid
und ß-N-Acetylglucosaminyl-O—>
4)-N-acetylmuramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-(L)-meso-2,6-diaminopimelinsäure-(D)-amid-(L)-D-alanin
erhält. ,
L J
8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß die
mitAlkali behandelten Zellwände durch Behandlung der Zellwände mit einer 0,05 bis 0,5 N wäßrigen" Alkalilosung
oder durch Behandlung der ganzen Zellen mit einer 0,05 bis 0,5 N wäßrigen Alkalilösung und anschließende übliche
Behandlung der mit Alkali behandelten ganzen Zellen zur Herstellung
von Zellwänden hergestellt wurden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die wäßrige Alkalilösung eine Konzentration von 0,1 bis 0,2 N aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkali ein Alkalimetallhydroxid oder ein Alkalimetallcarbonat
einsetzt.
20 25 30 35
L J
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