DE32885C - Schaufelrad zum Wenden der Billets an einer Billetdruckmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15: Drückerei.

in DARMSTADT..

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. März 1885 ab.

Der Apparat zum Wenden der Billets ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt ihn Fig. 1 theilweise im Längsschnitt, Fig. 2 im Querschnitt, Fig. 3 dagegen in Verbindung mit einer G ö b e Γ sehen Billetdruckmaschine.

Das Schaufelrad hat den Zweck, zu ermöglichen , dafs auf einer Billetdruckmaschine, einerlei welcher Construction, die Eisenbahnbillets nach einander auf beiden Seiten bedruckt werden können, und zwar soll dies dadurch geschehen, dafs jedes einzelne Billet, nachdem es auf der einen Seite bedruckt ist, mittelst des Schaufelrades selbstthätig gewendet wird und dann im weiteren Verlaufe auf der anderen Seite bedruckt werden kann, ohne die Maschine zweimal passiren zu müssen.

Der Apparat ist folgendermafsen construirt:

Auf dem oberen Schenkel des gufseisernen Hauptkörpers A, welcher- einen. U - förmigen Querschnitt hat, ist rechts ein hölzerner Kanal B angebracht, in welchem die noch unbedruckten Billets aufgeschichtet sind. Links von diesem Kanal befindet sich die Stelle C, wo die Billets, eines nach dem anderen, durch den darüber befindlichen Stempel E zunächst auf der einen Seite bedruckt werden. .

An dieser Stelle ist der Hauptkörper A zu einem Kasten ausgebildet, welcher durch heifse Luft erwärmt werden kann, um ein rasches Trocknen der Farbe zu verursachend

Ziemlich in der Mitte des Apparates befindet sich nun das Schaufelrad F, bestehend aus zwei mit einander fest verbundenen Scheiben, welche nach innen zu je 20 radiale Einschnitte haben, so dafs die Billets zwischen dieselben schaufelartig hineingeschoben werden können.

Auf der vorderen Scheibe ist aufsen ein Zahnrad G befestigt, welches in ein zweites darunter befindliches kleineres Zahnrad eingreift. Vor diesem kleinen Zahnrad H befindet sich ein Sperrrad I.

Beide Räder sind auf einer Stahlwelle befestigt, welche sich in dem Lagerbock K dreht. Auf derselben Welle ist im Lagerbock K der Transporthebel L drehbar gelagert und trägt einen Sperrhaken M, welcher in das Sperrrad eingreift.

Links von dem Schaufelrad ist die Stelle N, wo die Billets zum zweiten Mal bedruckt werden, und zwar liegen dort stets drei Billets neben einander, von denen das erste, dem Schaufelrad zunächst liegende den zweiten Textdruck erhält, während das dritte, ganz links befindliche Billet durch das Numerirwerk O mit fortlaufender Nummer versehen wird.

Am linken Ende des Apparates ist, nach unten gekehrt, ein zweiter Kanal P angebracht, welcher die fertiggedruckten Billets aufnimmt.

Auf dem unteren Schenkel des U - förmigen Hauptkörpers A befindet sich ein in einer Prismenführung gelagerter Schlitten Q, welcher nach rechts und links leicht verschiebbar ist.

An dem rechten Ende des Schlittens Q ist,' nach unten gekehrt, eine gabelförmige Klaue R befestigt, in welche der von der Druckmaschine bewegte Doppelhebel S eingreift. Oben auf

dem verschiebbaren Schlitten Q. sind noch zwei Theile T und U befestigt. Der rechts befindliche Theil T trägt den Greifer V, dessen Spitze V¹ um eine Billetdicke (i mm) über der Druckfläche C vorsteht, während der links befindliche Theil U den gebogenen Greifer W trägt, welcher zwischen das Schaufelrad hineinragt und mit der Spitze W¹ ebenfalls um ι mm über der Gleitfläche der Billets vorsteht.

Aufserdem befindet sich vorn an dem Theil U noch ein cylindrischer Ansatz X, der die mit dem Transporthebel L in Verbindung stehende Stange Y trägt.

Die in Fig. 3 skizzirte Billetdruckmaschine nebst Schaufelrad besteht im wesentlichen aus dem gufseisernen Untergestell α mit den Lagern für die Hauptwelle mit Schwungrad, Handkurbel, Excenter und Kurbelscheibe, der Tischplatte β und schliefslich dem Obergestell y, welches auf einer horizontal liegenden Welle einen gabelförmigen Druckhebel 6 tra'gt, dessen hinteres Ende mit der hinten auf der Hauptwelle sitzenden Kurbelscheibe ε durch eine Stange verbunden ist.

An den beiden vorderen Enden des Druckhebels sind die Theile κ und λ befestigt, welche das Nummerirwerk und die beiden Schriftkästen tragen.

Direct unter dem Numerirwerk und den Schriftkästen ist auf der Tischplatte der neuconstruirte Apparat angebracht und wird mittelst des Doppelhebels S, welcher mit dem auf der Hauptwelle sitzenden Excenter η in Verbindung steht, in Bewegung gesetzt.

Durch das Drehen der Handkurbel werden nun mittelst der Kurbelscheibe ε und des mit ihr verbundenen Druckhebels & die Schriftkästen

u. s. w. auf- und abbewegt, während zu gleicher Zeit durch das Excenter η und den Doppelhebel S der Schieber Q. mit den beiden Greifern V und W hin- und herbewegt wird.

Mit dem Greifer W wird durch den Hebel Y das Sperrrad I, Fig. 1 und 2, um je einen Zahn fortbewegt, so dafs mittelst der Zahnradübersetzung das Schaufelrad F um je eine. Theilung von rechts nach links gedreht wird. Als Arretirung dient der Hebel Z.

Der rechts befindliche Greifer V nimmt mit jeder Bewegung aus dem Kanal B von unten je ein Billet weg und führt dasselbe über die hohle Heizfläche direct unter den Stempel E.

Die Billets gelangen auf diese Weise, eines durch das andere vorgeschoben, nach einander in das Schaufelrad F, werden dort nach und nach gewendet und kommen, nachdem sie eine halbe Umdrehung mitgemacht haben, über den gebogenen Greifer W, welcher sie wieder einzeln aus dem Schaufelrad herausholt und unter den zweiten Stempel und das Numerirwerk schiebt, bis sie schliefslich in den links befindlichen Kanal P fallen.

Die verschiedenen Mechanismen arbeiten so, dafs, während sich die Greifer V und W rückwärts bewegen, das Schaufelrad gedreht wird und der Druck erfolgt, bei der Vorwärtsbewegung dagegen der Greifer V ein Billet in das Schaufelrad hineinschiebt und der Greifer W ein gewendetes Billet herausholt.

Claims (1)

1. Pa te nt-Anspruch:

   An Billetdruckmaschinen ein Schaufelrad zum Wenden der Billets, um die Billets bei einmaligem Durchgehen durch die Maschine auf beiden Seiten bedrucken zu können.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.