DE86383C

DE86383C -

Info

Publication number: DE86383C
Application number: DENDAT86383D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die beigefügten Zeichnungen stellen einen Bogenanleger für Schnellpressen dar, welcher die Bogen durch deren Anhaften an Walzen abhebt und dem Druckcylinder zuführt.

Fig. ι und 2 zeigen den Apparat in Vorder- und Seitenansicht, Fig. 3 ist der Tisch von der Rückseite, Fig. 4 der Bewegungsmechanismus für die Zugwalzen, Fig. 5 die Sperrklinke und Fig. 6 der Untergreifer oder Papierabdrücker. Die Haupttheile des Apparates sind mit Rücksicht darauf, dafs es einmal vorkommen kann, dafs die Maschine von Hand bedient werden mufs, so eingerichtet, dafs sie leicht entfernt werden können. Die Tischlage ist aus diesem Grunde dieselbe geblieben, wie bis jetzt bekannt, und dieser Lage entsprechend ist das Hebelwerk des neuen Apparates angeordnet. Er besteht aus den an beiden Seiten der Schnellpresse angebrachten Hebeln 1, in denen die Stangen 2 verschiebbar sitzen; letztere tragen am oberen Ende die mittelst zweier Stellschrauben befestigte Querstange 3, an welcher durch Träger 17 die Spindel 14 mit den darauf sitzenden Zugwalzen 4 angebracht sind. Diese bestehen aus besonders zusammengesetzter Masse, sind nicht klebrig und lassen keine Spuren auf dem Papier zurück. Querstange 3, Spindel 14 und Zugwalze 4 werden von den unteren Spiralfedern 5 getragen. Die verschiebbaren Hülsen 6 stehen mit den Hebeln 7 durch Bolzen 8 in beweglicher Verbindung. Die Hebel 7 sind verschiebbar und von den Spiralfedern g in genau bestimmter Lage festgehalten und mit Zahnrad ι ο und Welle 1 1 fest verbunden ; durch Radsegment 12 und mittelst Zugstange 13 werden sie vor- und zurückbewegt. Auf der einen Seite der Presse ist das auf dem Träger 17 sitzende verschiebbare Lager 16 mit Schneckentrieb und Schneckenrädchen 19 versehen, sowie mit Schalträdchen und Schalthaken 20; letzterer ist beweglich an der Querstange 3 befestigt und durch' Feder 21 angedrückt. An der Querstange 3 sind ferner befestigt die an einem durchgehenden Winkeleisen befindlichen Untergreifer oder Papierabdrücker 22. Der Auflegtisch ist wie gewöhnlich waagrecht auf den Seitengestellen fest und auf beiden Seiten sind die mit weichen Filzen i gepolsterten Seitenschieber 24 verschiebbar angebracht. Die Gewichtshebel 25 sind auf der Spindel 26 drehbar gelagert und legen sich nach vorn auf die Seitenschieber 24. Die verschiebbaren Gewichte 27 sind mit Schlitzen versehen und ruhen mit eigener Schwere auf der hinteren Kante des Papierstofses, an die vordere Seite des Tisches wird der Papierstofs an die mit Feilenhieb gezahnten Marken 28 angeschoben. Die Uebertragung des Papierbogens nach dem Druckcylinder geschieht nun auf folgende Weise. Durch Kurbel oder Excenter wird von irgend einem beweglichen Theil der Presse das Radsegment 12 verbunden mit der Zugstange 13 vor- und zurückbewegt; dadurch werden die mit dem Zahnrad ι ο und Welle 11 verbundenen Hebel 7 kreisförmig gehoben und gesenkt und dadurch die Stangen 2 mit den Zugwalzen 4 von der oberen Tischlage nach dem Druckcylinder gebracht und wieder zurück. Der zu beschreibende Weg der Hebel 7 ist genau begrenzt und so berechnet , dafs die Stangen 2 mit den Zugwalzen 4 durch den Druck der Hülsen 6 auf die oberen Federn 29 bis auf den nackten, feststehenden Auflegtisch herabkommen. Wird

nun der Papierstofs in gewisser Stärke aufgelegt, so bleiben die Zugwalzen 4 früher liegen und die Hebel 7 mit den Hülsen 6 drücken auf die Federn 29. Das Zurückgehen der Hebel 7 bewirkt nun das Heben der Stangen 2 mit den Zugwalzen 4 und dem an ihr haftenden Bogen; letzterer wird über die Anlegemarken 28 herausgehoben und dann nach vorwärts gebracht. Sind die Stangen 2 mit den Zugwalzen 4 am unteren Anschlag 30 angekommen, so legen sich die Rollen 31 auf letztere, die Hebel 7 gehen noch so viel weiter, bis die Querstange 3 mit den Untergreifern 22 den anhaftenden Bogen von den Zugwalzen gelöst und genügend abgedrückt haben. Gleichzeitig hat sich der Schalthaken 20 einen Zahn tiefer eingesenkt, was beim Heben der Querslange 3 eine kleine Drehung der Zugwalzen 4 bewirkt, wodurch das Auftupfen auf das Papier mit einer neuen Stelle bedingt wird. Die Untergreifer 22 drücken sich, sobald die Querstange 3 sich in der unteren Stellung wieder gehoben hat, fest an die Zugwalze 4 an. In der oberen Stellung wird das Verschieben der Lager 16 auf den Trägern 17 verhindert durch das Vorfallen der Sperrklinke 23.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine an einem Bogenanleger für Schnellpressen angeordnete Bewegungsvorrichtung zum Verstellen der Mitnehmerwalzen 4, dadurch gekennzeichnet, dafs, wenn die Mitnehmerwalzen (4) auf dem Papierstofs aufsitzen, die Querstange (3), an welcher in Hängelagern (16) die Welle (14) der Walzen (4) gelagert ist, vermöge Verschiebbarkeit der Hängestangen (17) gegen die Lager sich noch weiter abwärts bewegt, wobei die an ihr sitzende Klinke (20) den folgenden Zahn eines Schaltrades erfafst, und bei dem beim Abheben des Bogens erfolgenden Emporschnellen der Querstange das Schaltrad und die Schnecke (19) mitnimmt, ein Vorgang, welcher sich beim Abgeben des Bogens an den Cylinder wiederholt, indem die Rollen (31) der Welle (14) auf Anschläge (30) auflaufen und dadurch die Mitnehmerwalze anheben, so dafs die Welle (14) beide Male um ein Gewisses gedreht wird, und für das demnächstige Erfassen eines weiteren Bogens neue Stellen der Mitnehmerwalze zur Anlage kommen.
2. An der in Anspruch 1 gekennzeichneten Vorrichtung auf Querstab 3 befestigte, unter sich verbundene Untergreifer oder Papierabdrücker (22), welche unter die Mitnehmerwalzen (4) greifen und den anhaftenden Bogen abdrücken, sobald durch das Auflaufen der Rollen (31) auf Anschläge (30) die Mitnehmerwalzen angehoben werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.