DE327254C - Selbstregelndes Maximalzeitrelais nach dem Ferraris-Prinzip - Google Patents
Selbstregelndes Maximalzeitrelais nach dem Ferraris-PrinzipInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H71/00—Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
- H01H71/10—Operating or release mechanisms
- H01H71/12—Automatic release mechanisms with or without manual release
- H01H71/42—Induction-motor, induced-current, or electrodynamic release mechanisms
Landscapes
- Transmission And Conversion Of Sensor Element Output (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Relais,
welches für Hochspannungsanlagen bestimmt ist und dazu dient, Maschinen und Apparate
vor den schädlichen Folgen von Kurzschlüssen und Überlastungen zu schützen, indem es in
solchen Fällen die Stromzufuhr abschaltet.
Das Relais beruht auf dem Ferraris-Prinzip
oder dem Drehfeldprinzip, d. h. sein aktiver Teil ist eine Scheibe aus Aluminium o. dgl.,
ίο die durch eine Drehfeldkomponente eines
Wechselstrommagnetes bei Überschreitung einer gewissen Belastung des Netzes in Umdrehung
versetzt wird und den Relaisschalter bzw. einen Hilfsstromkreis schließt, in dem
ein Elektromagnet o. dgl. liegt, der den Hauptschalter (Ölschalter o. dgl.) öffnet, also bei
Kurzschluß oder ähnlicher Gefahr das Netz abschaltet.
Im besonderen betrifft die Erfindung die
zo eigenartige Ausbildung des Relais, die es befähigt,
in neuer Weise eine.an sich bekannte Aufgabe zu erfüllen, nämlich nicht nur dann
eine Abschaltung des Netzes zu veranlassen, wenn eine bestimmte Höchststromstärke überschritten
wird, sondern auch dann, wenn bei einem Strombedarf, der weit unter jener
Höchstgrenze liegt, ein durch Kurzschluß oder sonstige Störungen hervorgerufenes
plötzliches Anwachsen der Stromstärke eintritt.
Die Bedeutung dieser Einrichtung geht aus folgendem Beispiel hervor:
Der Stromverbrauch eines Netzes wechselt innerhalb 24 Stunden zwischen 50 und
200 Amp. Das Maximalrelais muß demgemäß auf ungefähr 250 Amp. eingestellt sein, damit ein Stromstoß von 50 Amp. die
Abschaltung des Netzes herbeiführt. Zu jenen Tageszeiten aber, bei welchen sich der
Stromverbrauch auf einer Höhe von etwa 50 bis ι OQ Amp. hält, führt eine plötzliche Überschreitung
dieser Stromstärke um 50 Amp. und mehr noch keine Abschaltung des Netzes
herbei, sondern es sind dazu ungefähr 150 bis 200 Amp. erforderlich, d. h. also eine
plötzliche Überschreitung der normalen Stromstärke, welche die Maschinen und
Apparate schon in hohem Maße gefährdet.
Das neue Relais stellt sich nun selbsttätig auf die dem jeweiligen ordnungsmäßigen Bedarf
entsprechende Stromstärke ein und veranlaßt bei einer raschen Steigerung dieser Stromstärke die Abschaltung des Netzes um
so rascher, je höher schon vorher die normale Stromstärke war, auf die sich das -Relais eingestellt
hatte, demgemäß also unter Umständen gar nicht, wenn vorher die Stromstärke noch weit von der zulässigen Grenze entfernt
war.
■ Im wesentlichen beruht diese Wirkungsweise des Relais erfindungsgemäß darauf, daß
die durch das erregende Drehfeld hervorgerufene Drehung der Laufscheibe nicht nur
zur Steuerung des Maximalschalters verwendet ist, sondern auch eine die Scheibe aus
dem Drehfeld entfernende-, durch ein Hemmwerk verzögerte Schwenkbewegung veranlaßt.
Das in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiel diene zur weiteren Er- ·
läuterung des Erfindungsgegenstandes. Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung
des Apparates mit Schaltung.
Die Aluminiumscheibe ι ist drehbar in der ■ um die Achse 2 schwingenden Lagergabel 3
gelagert. Zum Ausgleich des Gewichtes der Scheibe 1 und der Lagergabel 3 sowie der
später noch zu beschreibenden Uhrwerksteile dient ein Gegengewicht 5. Der das Gegengewicht
S tragende Arm der Gabel 3 steht unter dem Zuge einer Feder 6, findet aber eine
Bewegungsbegrenzung an dem Anschlagwinkel 7.
Auf der Welle der Scheibe 1 ist ein Zahnrad 8 befestigt, das im Eingriff steht mit
einem Zahnrad 9, das ebenfalls in der Gabel 3 gelagert ist und seinerseits in ein weiteres in
der Gabel 3 gelagertes Zahnrad 10 eingreift. Mit dem. Rad 10 verbunden, und zwar gegebenenfalls
über der Scheibe 21 einstellbar, ist ein- Arm 11 mit einem seitlich hervorragenden
Stift 12, in dessen Bahn der eine Arm des zweiarmigen Hebels 13 liegt, dessen anderer
Arm die Stromschluß feder 16 zur Überbrückung der Stromschlußstücke 14 und 15
eines Hilfsstromkreises 17 trägt, in welchem,
die Spule 18 des Hauptschalters (ölschalters) a5 19 eingeschaltet ist.
Der Wechselstrommagnet 4 ist so eingerichtet, daß der mit Hilfe des Stromwenders
20 einer Phase des Netzes entnommene, stets einen gewissen Teilbetrag des Gesamtstrdmes
ausmachende Strom, der seine Spule durchfließt, eine Umdrehung der Scheibe 1 im
Sinne des eingezeichneten Pfeiles veranlaßt. Die Drehbewegung der Scheibe 1 wird mit
Hilfe der Zahnräder 8, 9 und 10 auf den Arm 11 übertragen und bewegt diesen *auf den
zweiarmigen Hebel 13 zu, so daß, wenn die Drehung der Scheibe 1 eine bestimmte Größe
oder Zahl von Umdrehungen erreicht hat, der Hilfsstromkreis bei 14 und 15 geschlossen
und damit der Elektromagnet 18 unter Strom gesetzt wird, der dann den Hauptschalter 19
öffnet.
Die Zeit, innerhalb welcher nach der Ingangsetzung der Scheibe 1 die Abschaltung
des Netzes erfolgen soll, kann in Sekunden an der Skala der Scheibe 21 eingestellt werden.
Gleichachsig mit dem Zahnrad 9 ist ein loses Zahnrad 22 angeordnet, das vom Zahnrad
9 mit Hilfe einer Uhrfeder (Schleppfeder) 23 mitgenommen werden kann, deren äußeres
Ende, bei 24, am Zahnrad 9 festgemacht ist, während ihr- inneres Ende mit dem Rad 22
fest verbunden ist.
Diese Feder 23 hat die Aufgabe, bei Drehung des Rades 9 dem Rad 22 einen Antrieb
zu. erteilen, ihm aber (unter Spannung der Feder) zu erlauben, hinter dem Rad 9 zurückzubleiben.
Sie steht unter einer gewissen Anfangsspannung, so daß der am Rad 22 angebrachte
Stellungsstift 25 im Ruhezustand hinter dem das äußere Ende der Uhrfeder erfassenden
Stift 24 des Rades 9 liegt. Er würde, sich bei Drehung des Rades 9 dicht
hinter den Stift 24 her bewegen, wenn das Zahnrad 22 nicht gehemmt wäre.
Nun steht aber das Zahnrad 22 im Eingriff mit dem Zahnrad 26 eines Hemmwerkes, das
ebenfalls auf der Gabel 3 bzw. einem seitlichen Anbau dieser Gabel-gelagert ist. Das Rad 26
treibt mittels Sperrklinke 27, Sperrad 28, Zahnrad 29, Zahnrad 30· das Steigrad 31 an,
auf welches das zweckmäßig einstellbare Pendel 32 regelnd einwirkt.
Das Zahnrad 22 greift ferner in ein feststehendes, um die Achse 2 gekrümmtes Zahnsegment
33 ein, so daß eine Drehung des Zahnrades 22 ein Abwälzen dieses Zahnrades
auf dem Zahnsegment und somit eine Schwingbewegung deer Lagergabel 3 mit allen darauf angebrachten Teilen zur Folge hat.
Das Zahnsegment 33 kann durch eine Kulisse 34, deren Einstellung mit Hilfe des Zeigers
35 an der Skala 36 ablesbar ist, mehr oder weniger überdeckt werden, so daß dadurch
die Wälzbewegung des Rades 22 be-' 'grenzt wird.
, Die Abwälzung des Rades 22 auf dem Zahnsegment 33 hat den Zweck und die Wirkung,
daß die Scheibe 1 aus dem Drehfeld des Magnetes 4 herausbewegt wird, gegebenenfälls
so lange, bis sie zur Ruhe kommt.
Zur Erläuterung der Wirkungsweise der Einrichtung- seien drei verschiedene Fälle
näher betrachtet:
Erstens: Das Netz wird (gegen Abend) langsam belastet. Das Relais, dessen Einstellung der Tagesbelastung von beispielsweise
50 Amp. entsprach, beginnt bei 55 Amp. langsam anzulaufen. Der Schaltarm 11 wird
also langsam im Uhrzeigersinn gedreht. Zu- iQ0
gleich wird die Uhrfeder 23 aufgezogen, und es fängt nun auch das vom Pendel 32 geregelte
Uhrwerk an zu laufen. Das Rad 22 wälzt sich auf dem Zahnsegment 33 ab und bewegt die Scheibe 1 langsam fortschreitend
aus dem Drehfeld des Magnetes 4 heraus. Dabei wird das auf die Scheibe 1 einwirkende
Drehmoment fortschreitend verringert, in einem Maße, daß die Drehung der Scheibe 1
nicht rascher vor sich geht, als das Uhrwerk ablaufen kann. Mittels der Lagergabel 3
wird gleichzeitig auch die Feder 6 gespannt, und schließlich halten sich Feder 6 und Dreh- "
moment an der Scheibe 1 das Gleichgewicht, beispielsweise bei 200 Amp.
Der inzwischen fortgeschrittene Arm 11
ist mit dem Räderwerk ebenfalls wieder zum Stillstand gekommen, bevor er mittels des
Hebels 13 den Relaisschalter schließen könnte.
Zweitens: Die Belastung des Netzes beträgt wieder 5.0 Amp. Die Scheibe 1 befindet
sich hierbei wieder vollständig im Drehfeld
Claims (4)
1. Selbstregelndes Maximalzeitrelais nach dem Ferraris-Prinzip, bei dem die
Laufscheibe sich aus dem Drehfeld herauswälzen kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälzbewegung der Laufscheibe
durch deren Drehbewegung veranlaßt, aber der Verzögerung durch ein Hemmwerk ausgesetzt ist, das die auch zur Bedienung
des Schalters benutzte Drehbewegung der Laufscheibe nicht hemmt.
2. Relais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen einstellbaren An-.
schlag (34), der die das Entfernen der Laufscheibe aus dem Drehfeld bewirkende
Wälzbewegung begrenzt. ·
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Erzeugen der Wälzbewegung der Laufscheibe von der Vorrichtung zum
Übertragen ihrer Drehbewegung auf die Schaltersteuerung über eine Schleppfeder (23) angetrieben ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE327254T | 1919-06-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE327254C true DE327254C (de) | 1920-10-09 |
Family
ID=6184765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919327254D Expired DE327254C (de) | 1919-06-03 | 1919-06-03 | Selbstregelndes Maximalzeitrelais nach dem Ferraris-Prinzip |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE327254C (de) |
-
1919
- 1919-06-03 DE DE1919327254D patent/DE327254C/de not_active Expired
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