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Fahrschalter, der beim Loslassen der Kurbel selbsttätig ausschaltet
und die Bremsen anlegt. Die Erfindung bezieht sich auf Trommelregler für Elektromotoren
und, im besonderen auf solche Fahrschalter elektrischer Bahnen, die beim Loslassen
der Fahrkurbel selbsttätig den Strom (Steuerstrom oder Fahrstrom) ausschalten und
die Druckluftbremse der Fahrzeuge oder des Zuges zum Ansprechen bringen.
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Bekannte Regler dieser Art haben den Nachteil, daß das Auslösen der
Bremsen unmittelbar durch die Tätigkeit der auf die Fahrkurbel wirkenden Feder verursacht
wird; diese Feder muß infolgedessen ziemlich stark sein, so daß der Fahrer gezwungen
ist, fortwährend einen entsprechend starken Druck auf die Kurbel auszuüben. Gemäß
der Erfindung besitzt -der Umkehrschalter einen Steuerfinb rträger, der sich um
die Welle der Umkehrtrommel drehen kann und: beispielsweise durch eine Feder in
eine elektrisch unwirksame Lage gebracht wird, die als Notstellung bezeichnet werden
sgll. In dieser Stellung tritt ein Vorsprung des Fingerträgers mit einem Ventil
in Eingriff, durch das die Bremsen in Tätigkeit gesetzt werden; vorausgesetzt, die
Hauptreglertiommel befindet. sich in einer ihrer wirksamen Stellungen, so wird hierbei
der Stromkreis sowohl bei der Umkehrtrommel als auch. bei. der Hauptreglertrommel
unterbrochen.
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Der Fingerträger kann aus seiner Notstellung in eine elektrisch wirksame
Stellung gebracht werden durch Drehen :der Haupttrommel, die vorher in ihre Ruhestellung
gebracht werden muß. 'Ist auf diese Weise der Fingerträger in eine wirksame Stellung
gebracht, so wird er mit Hilfe einer Klinke in dieser gehalten, wodurch alle Beanspruchungell
und Abnutzungen der anfangs in Tätigkeit grsetzten Teile aufgehoben werden, bis
die Reglerkurbel losgelassen wird. Infolgedessen kann die die Kurbel steuernde Feder
verhältnismäßig leicht sein, da es im Falle einer Gefahr nur notwendig ist, .die
Kurbel zu heben und die Klinke auszulösen, während es nicht notwendig ist, 'unmittelbar
den Luftdruck im Bremsventil zu überwinden, wie bei bekannten Konstruktionen; ;die
Folge hiervon ist natürlich@auch, daß ein viel ,geringerer Dru(K vom Fahrer auf
die Kurbel ausgeübt werden muß. . .
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes it auf den Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. i die Vorderansicht eines Reglers
gemäß der Erfindung mit abgehobenem Schutzmantel, Fig. 2 bis 4 in größerem Maßstabe
Vorderansichten für den 'Fall, daß sich der Hauptschalter in der Ruhestellung mit
losgelassener Kurbel befindet, Fig. 5 und 6 Schnitte nach den Linien V-V und VI-V
I v on,Fig. i, Fig. 7 ,eine vergrößerte Ansicht .der Kurbel des Trommelreglers,
teilweise geschnitten, Fig. 8 bis 16 Einzelheiten, wobei Fig, io und 12 Schnitte
nach den Linien X-X und XII-XII der Fig. g ,darstellen, Fig. 17 und 18 .schaubildlich
Idas Zusammenwirken des beweglichen Fingerträgers mit dem Bremsventil.
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Die einzelnen Teile des Fahrschalters sind wie üblich in einem Gehäuse
i . mit Schutzmantel ia untergebracht. Die Hauptschaltwalze 2 (Fig. i) besitzt die
Kontaktstücke 3, die zugehörigen Finger 4 sind,' auf dem Fingerträger 5 angebracht.
Die Umkehrwalze 6 besitzt die üblichen, der Vorwärts- und der Rückwärtsstellung
entsprechenden Kontaktglieder und mehrere Steuerfinger g, die auf einem Fingerträger
io (Fig. 2, 3, 4, 5) angeordnet sind, der lose drehbar auf der Welle 15 der Umkehrtrommel6
sitzt. Die Kurbel i i ist an der Welle i2 der Haupttrommel befestigt. 14 ist ein
auf ,die Achse 15 aufgesteckter Griff. Haupt- und. Umkehrtrommel sind durch das
Schaltbetriebe 16 (Fig. i und 6) verbunden; 16a (Fig. i) ist eine Sperrtrommel von
bekannter Konstruktion.
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Der Fingerträger io sitzt, wie gesagt; lose drehbar auf der Welle
15 der Umkehrtrommel 6, und zwar mittels an seinen Enden angebrachter Arme 17 (Fig.
4, 14), die Bohrungen für die Welle 15 haben. Eine Feder 19 (Fig. 1, 3, 4, 17),
die an dem Fingerträger io und am Gehäuse i befestigt ist; sucht den Fingerträger
io in eine elektrisch unwirksame, d. h. Ausschaltlage zu .drehen.
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An der Rückseite des Fingerträgers io ist ein Vorsprung 18
(Fig. 5, 15, 17, 18) angeordnet, der, sobald der Fingerträger durch die Feder i9
in die Ausschaltlage gebracht wird, mit einem Zapfen 38 in Eingriff tritt (Fig.
3, 5, 17, 18), .der das (nicht dargestellte) Auslaßventil für .die Druckluft steuert
(öffnet). Dieses. ist in einem Räum 32 (Fig. 3, 13, 17, 18) angeordnet und steht
durch ein Rohr 39 (Fig. 4) mit der Luftdruckbremse in Verbindung, so daß
letztere angezogen wird. .
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Um den Fingerträger io gegen die Wirkung der Feder ig in seine elektrisch
wirksame Lage zu bringen, ist folgende Vorrichtung angeordnet: Die Handkurbel i
i der Hauptreglertrommel 2 besitzt einen Vorsprung 21 Fig. 1, 7), der mit den oberen
Ende eines Riegel oder Federkeiles 22 (Fig. i, 7 und. 8) in Eingriff treten kann,
der in einer Nut der Welle 12 gleitet und, durch einen. Ring 23 (Fig. 7) gehalten
wird. Das untere Ende des Riegels a2 stützt sich _ (Fig. 4) auf eine Büchse 24 (Fig.
1, 2, 4, r o, i r, 12), die mit Spiel ,die Welle 12 umgibt und sich auf eine Feder
29 (Fig. 1, 2, 4) stützt, die von einem fest mit der Welle 12 verbundenen Ring 30
(Fig. i) getragen wird. An ihrem oberen Ende hat -die Büchse 24 einen Zahn 25 (Fig.
2, g, 12), der mit einer auf einem wagrechten Zapfen sitzenden Rolle 2,511 (Fig.
2) am Fingerträger io in Eingriff tritt, wenn sich die Hauptreglertrommel 2 bei
herabgedrückter - Fahrkurbel i i in ihrer Ruhestellung und[ die- Umkehrtrommel 6
in einer wirksamen Stellung befinden. - Hierdurch wird der Fingerträger io so gehalten,
daß sein Vorsprung i8 nicht mit dem Zapfen 38 des Auslaßventiles in Berührung kommt
(Fig. 18), die Bremsen also nicht in Tätigkeit treten.
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Am unteren Ende des Fingerträgers i o sitzt eine zweite Rolle 2611
auf einem senkrechten Zapfen (Fig.2, 4, 14, 16), die mit einer Ausnehmung 27 (Fig.
5, g, 11) des am unteren Endle der Büchse 24 vorgesehenen Flansches 26 in Eingriff
tritt, wenn die Büchse 24 mittels der Kurbel i i und! des Federkeils 22 genügend
weit heruntergedrückt wird.
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Die Abwärtsbewegung i&r Büchse 24 bewirkt, -dlaß der Zahn 25 gegen;
die Rolle 25a drückt (Fig. 2) und so der Fingerträger .io etwas um die Achse 15
gedieht wird. Wird nun @die Hauptreglertrommel 2 aus ihrer Ruhestellung gebrach,
so tritt die eine Seite der Ausnehmung 27 im Flansch 26 mit der Rolle 2611 in Eingriff,
und außerdem dreht sich der Fingerträger io, so daß die Steuerfinger 9 in Eingriff
mit den auf ,der Umkehrtromme16 befindlichen Kontaktgliedern treten, die vorher
mit Hilfe des Hebels 14 in eine ihrer Arbeitsstellung n gebracht worden sind.
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Um den Fingerträger io gegen die Wirkung der Feder. ig in seiner elektrisch
wirksamen Stellung zu halten, ist eine Klinke 31 (Fig. 1, 3, 4, 5, 13) vorgesehen,
die um einen Zapfen 33 drehbar auf dem Druckluftraum 32 sitzt und einen Bolzen 34
in der Nähe des einen Endes und eine Rast 35 am anderen En-die besitzt. Am ersteren
Ende der Klinke 31 ist noch ein Zapfen 36 angeordhet; an dem das eine Ende einer
Feder 37 angreift, deren anderes Ende an einem Vorsprung 37d des Preßluftraumes
32 oder an irgendeinem anderen festen Punkt angreift, die - Feder . 37
drückt
die Rast 35 der Klinke 3 1 gegen- den Fingerträger io (Fig. i3), während
der Bolzen 34 über dien Flansch 26 der Büchse 24 tritt (Fig. 4). In diesem Flansch
26 ist neben der Ausnehmung 27 ein kleiner Anschlag 28 (Fig. 2, 4, 1i, 12) vorgesehen,
der beim Vorwärtsdriehen der Hauptreglertrommel 2, gegen die Rolle 26d des Fingerträgers
i o trifft, wodurch. der letztere etwas über seine vorherige Stellung hinausgebracht
wird. Die Feder 37 kann nunmehr die Klinke 31 in eine Stellung bringen, in :der
die Rast 35 in einen Teildes Fingerträgers io eintritt, so daß dieser nunmehr gegen
die Wirkung der Feder i9 in seiner wirksamen Stellung gehalten wird, ohne daß eine
erhebliche Reibung zwischen dem Flansch26 und derRolle26aauftritt. Ist der Anschlag
28 über die Rolle 2611 hinausgetreten, so kann die Hauptreglertrommel2 in irgendeine
ihrer wirksamen` Stellungen gedreht oder aber zurück in ihre Ruhestellunggebracht
werden, ohne (aß die Klinke 31 in Tätigkeit gesetzt wird, vorausgesetzt, daß der.
Fahrer die Kurbel i i dauernd herunterdrückt. _ Läßt dagegen der Fahrer die Kurbel
i i los, während sich die Hauptreglertrommel in einer wirksamen Stellung befindet,
so drückt die Feder 29 die Hülse 24 und die Kurbel i x in ihre angehobene Stellung
(in Fig. i ausgezogen dargestellt) ; bei dieser Bewegung trifft der Flansch 26 der
Hülse 24 gegen den Zapfen 34 der Klinke 31 und verschwenkt sie gegen die Wirkung
der Feder 37, so daß sie außer Eingriff mit dem Fing rträger io gelangt (Fig.4).
Die Folge hiervon ist, daß die Feder ig :den Fingefträger io in seine Notstellung
bringt, in welcher der Vorsprung i8- gegen den Bolzen; 38 des Driickluft-Auslaßventiles
trifft und die Bremsen angezogen werden; .zugleich wird! der Steuerstromkreis sowohl
in der Hauptregler- als auch in der Umkehrtrommel unterbrochen. Ehe der Regler nun
wieder in Tätigkeit gesetzt werden kann, muß die Haupttrommel 2 vorher wieder in
ihre Ruhestellung zurückgedreht werden; der Fingerträger io kann, nunmehr in der
beschriebenen Weise wieder in seine elektrisch wirksame Stellung gelangen.
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Da die Feder 29 nur die Klinke 3 i auszuschalten und die Kurbel i
i. anzuheben hat, kann sie wesentlich schwächer und leichter sein als bei anderen
bekannten Einrichtungen; infolgedessen braucht auch der Fahrer auf die Kurbel i
i nur einen entsprechend geringeren Druck auszuüben.
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Die mechanische Sperrvorrichtung 16 (Fig. 6) zwischen Hauptschaltwalze
2 und Umkehrwalze 6 besteht aus der Nutenscheibe 4o, die fest auf der Welle 15
der Umkehrtrommel 6 sitzt und mit Nuten versehen ist, die den Vorwärts-, Rückwärts-
und Ruhestellungen der Umkehrtrommel entsprechen, sowie aus .dem dreiarmigen. Sperrstück
44 ,das auf, einem Zäpfen 43 am Gehäuse i -drehbar gelagert ist. Ein Arm 44 des
Sperrgliedes 41 steht unter der Wirkung einer Feder 45, die zwischen den Arm und
das Gehäuse i geschaltet ist, und arbeitet mit den Nuten: im Teil 40 zusammen, während-
ein anderer Arm 46 in der Ruhestellung der Umkehrtrommel, wie bekannt, - in eine
Ausnehmung 42 im Ringe 30 der Haupttrommelwelle 12 eingreift. Der dritte,
mittlere Arm 47 arbeitet- mit der Büchse i76-' des Fingerträgers 1O (Fig.2, 3, 6,
14, a6) so zusammen, daß der Fingerträger von dem Ventilzapfen 38 fortbewegt wird.,
wenn sowohl die Hauptals auch die Umkehrtrommel in ihrer Ruhestellung sind. Wird
die Umkehrtrommel aus .der Ruhestellung in eine ihrer wirksamen Stellungen gebracht,
so erhält der Fingerträger ebenfalls eine gewisse Drehbewegung durch den Arm 47,
und das Sperrglied 41 gibt die Welle i2 der Haupttrommel 2 in bekannter Weise frei.