-
Abänderung der Vorrichtung zum :Schärfen und Abziehen von Klingen
für Rasierapparate. Die Erfindung bezieht sich auf die Vorrichtung zum Schärfen
und Abziehen von Klingen für Rasierapparate nach Patent 3I3289. Diese Vorrichtung
dient zum Schärfen und Abziehen von zweischneidigen Klingen.
-
Der Zweck der Erfindung ist nun die Abänderung der Einrichtung nach
d'em gerannten Patent zum .Schleifen für Klingen mit nur einer Schneide. Dieser
Zweck wird dadurch erreicht, daß man die Klinge nicht nur bei. dem einen Richtungswechsel
des hin und her bewegenden Klingenhalters um die Schneide der Klinge umschlagen
läßtä sondern bei jedem. Richtungswechsel, so daß immer die beiden vorhandenen Schnei@denflächen
nacheinander bearbeitet werden. Gemäß :der Erfindung gleitet die Klinge also bei
jedem Richtungswechsel des Klingenträgers vorn Schärfkörper ab und wild d!äbei von
einer Rolle geführt und gehalten, wie irr Hauptpatent eingehend beschrieben.
-
In ;der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel djargestellt, unki zwar
zeigt: Fig. i eine Vorrichtung in Ansicht, Fig.2, 3 und 4 sind Schnitte nach den
Linien -B, C-D, E-F .der Fig. i und 2.
-
Fig.5 zeigt einen Teil .des Apparates in größerem Maßstab, zum Teil
in Ansicht, zum Teil im Schnitt.
-
Die gezeidhnete Vorrichtung besitzt einen Rahmen aus zwei Seitenwänden
1, 2, die unter sich durch zwei Platten 3 und durch eine Stange 5 starr verbunden
sind. Die Wände 1, 2, die .aus Blech hergestellt sind, besitzen U-förmigen Querschnitt.
An je'd'er Wand ist eine Schiene 7 starr befestigt, die Schienen 7 sind parallel
zueinander und zu den Wänden 1, 2, sie sind unter sich durch zwei Streben 9, 1o
verbunden, an denen eine Platte i i befestigt ist. In :der Platte i i ist ein Schlitz
13 vorgesehen, der schräg zur Richtung der Schienen 7 läuft. Im Schlitz 13 ist ein
auswechselbarer Körper 14 angeordnet, welcher auf der einen Seite einen grobwir4nden
Schleifkörper 15 und auf der andern Seite einen feinwirkenden Feinschleif- oder
Abziehkörper 16 trägt. Der Körper 14 ist mittels eines Steckers 17, der in einen
Schlitz des Körpers 14 eingreift, lösbar an der Platte i i befestigt.
-
Zwischen den Seitenwänden 1, 2 ist .ein Schlitten 2o verschiebbar
angeordnet. Der Schlitten 2o besitzt zwei Seitenwände 21, 22, die durch Bolzen 23,
24 miteinander starr verbunden sind. Die Bolzen 24 dienen als Griff zum Verschieben
des Schlittens 2o. Zwischen ;den Seitenwänden 21, 22 sind zwei Deckplatten vorgesehen,
ferner sind auf der äußeren Seite jeder Wand 2 i., 22 zwei zweiarmige Hebe126, 27
vorgesehen. Die Hebel 26, 27 sind drehbar ,auf den Enden der Bolzen
23
angeordnet und sind unter sich. durch eine Feder 30 verbunden. Alle Hebel
26, 27 sind mit einer Aussparung 31 versehen, in welche ein Klingenhalter
32 eingelegt werden kann.
-
Der Klingenhalter 32 besitzt an jedem Ende eine Scheibe 35, und zwischen
denselben ist eine Klinge 33 durch einen Halter 36 auswechselbar gehalten.
-
Wenn der Schlitten 2o in der in Fig. r durch volle Linien gezeichneten
Lage ist, und wenn er in der Richtung des Pfeiles I bewegt wird, so wird der Klingenhalter
in die durch volle Linien gezeichnete Lage eingestellt. Die Scheiben 35 )werden
durch die Federn 30 gegen Laufschienen 6 angedrückt, die auf den Innenflächen der
Flanschen dier Seitenwände r, 2 befestigt sind. Infolge der Reibung der Scheiben
35 auf den Laufschienen 6 werden erstere gedreht, wobei sie den Klingenhalter 32
in seinen Lagern 3 1 in den Hebeln 26 drehen. Die Schneide 45 der Klinge
33. die geschärft werden soll, wird beim Be-. wegen des Schlittens 2o im Sinne des
Pfeiles I nachgezogen und gleichzeitig mit konstantem Druck auf vden Grobschleifkörper
15
gedrückt: Da ;dieser- schräg zur Bewegungsrichtung der Klinge 33 läuft,
so ruht letztere jeweils nur an einer Stelle auf dem Schärfkörper auf. Die Arbeitsfläche
des Schleifkörpers wird vorteilhaft etwas gewölbt. Besteht er z. B. aus einem mit
Schmirgelmasse belegten Stück, so wird die Klinge bei erfolgender Abnützung des
Stückes stets mit Schmirgelmasse in Berührung kommen. Legt der Schlitten 2o den
vollen Weg zurück, so wird aber die. Schneide 45 der Klinge ihrer ganzen Länge nach
geschliffen. Sobald die Klinge vorn vom Schleifkörper 15 abläuft, so kommt
sie auf eine kleine Rolle 42 zu liegen, die drehbar auf dem Bolzen io angeordnet
ist. Wenn der Schlitten 2o noch weiterbewegt wird, so verläßt die Klinge 33 auch
die Rolle 42.. Letztere dient ,der. Klinge als Führung, um das Abgleiten der Schneidkante
der Klinge 33 vom Schleifkörper 15 zu sichern, ohne daß die Schärfkante 45
Schaden erleidet. Sobald die -Klinge 33 die Rolle 42 verlassen hat, wird der Drehung
des Klingenhalters 32 kein Widerstand mehr entgegengesetzt und letzterer dreht sich
um et«Ta 6o°, bis Abflachungen 38 der Scheiben 35 auf die Laufschienen 6" zu liegen
kommen. Dadurch wird nun eine weitere Drehung des Klingenhalters -32 verhindert.
Die Abflachungen 38 stehen im rechten Winkel zur Klinge 33. Letztere nimmt also
eine vertikale Stellring in bezug auf die Bewegungsrichtung des Schlittens ein (wie
Fig.2 darstellt). Zur Begrenzung des Weges des Schlittens 2o dient ein Drahtbügel
43, der auf Zapfen 44 der Schienen 7 drehbar gelagert ist und der unter der Wirkung
einer Blattfeder 46 steht, die am einen Ende an einer der Schienen 7 befestigt ist
und deren anderes Ende den Bügel 43 in der in Fig. r gezeigten Lage hält.
-
Wird nun die Bewegungsrichtung des Schlittens 2o geändert, so steht
das untere Ende der Klinge 33 gegen die Rolle 42 an (Fig. 2). .-Wird der. Schlitten
2o im Sinne des Pfeiles Il weiterbewegt, so wird dadurch der Klingenbalter 32 im
Sinne des Pfeiles (Fg. -) um weitere 6o° gedreht und die Klinge steigt über die
Rolle 42 auf den Schleifkörper 15. Die kreisförmigen Teile der Scheiben 35
sind wieder in Berührung mit den Schienen 6. Die Klinge 33 wird wieder auf .den
Schleifkörper gepreßt. Die Schneide 45 wird geschliffen, jedoch nicht mehr von derselben
Seite der Klinge 33, sondern von der andern Seite her, da ein Wenden der Klinge
um ihre Schneide stattgefunden hat.
-
Gelangt der Schlitten beim Bewegen im Sinne des Pfeiles II in die
vordere Endstellung nahe dem Griffe 5, so findet ein erneutes Umschlagen der Klinge
statt, genau wie vorbeschrieben. Die Klinge 33 gelangt auf eine Rolle 50, die auf
dem Bolzen 9 drehbar sitzt, gleitet an diesem nach unten und wird iwieder vertikal
in bezug auf die Schlittenrichtung eingestellt. Nach vollzogenem Richtungswechsel-
wind die Klinge 33 wieder nach oben auf den Schärfkörper geführt, ohne irgen!d@vie
Schaden erleiden zu können. Um den Klingenhalter in den - Schlitten einzusetzen
oder aus demselben zu entfernen, wird mittels Hand der Anschlag 43 eingestellt,
so daß beim Värwärtsscbieben des Schlittens 2o der Anschlag in Aussparungen 47 der
Seitenwände 2,1; 22 des Schlittens 2o eintritt, in welchem Falle der -Anschlag 43
die durch punktierte Linien dargestellte Lage- einnimmt. Der Schlitten 2o kann nun
soweit nach vorn verschöben werden, daß d'ie Enden 'der Hebel 26, 27 über die Platten
vorstehen, so daß der Klingenhalter 32 leicht aus den Hebeln 26, 27 gehoben werden
kann. Beim Einsetzen des-Klingenhalters in den Schlitten iwird letzterer selbsttätig
in die richtige Arbeitslage geführt.
-
Damit :die Hebel 2-6, 27, die jeweils unbenutzt mit dem Schlitten
hin und her bewegt werden, nicht auf den Gleitschienen 6 reiben, ist auf jeder Seitenwand
2r, 22 des Schlittens ein Anschlag 48 vorgesehen, -gegen welchen die -Hebel 26,
27 -durch die Feder 3o angedrückt werden. Die Schleifkörper z5, 16 können aus gleichem
oder verschiedenem Schleifstoff bestehen, z. B. kann der eine ein mit Schmirgel
belegtes Leder- -oder Holzstück, der andere ein Stahlstück sein -usw. Die-Arbeitsflächen
sind vorteilhaft gewölbt.
Die Vorrichtung könnte auch in der Weise
gebaut sein, daß der Schlitten 2o mit nur einem Paar Hebel 2-6 bzw. 2-7 ausgestattet
wind, und daß der Schleifkörper 14., 15, 16 im Schlitz 13 gewendet werden kann,
so daß die eine oder die andere Seite .desselben zum Schärfen oder zum Abziehen
der Klinge benutzbar wird. Die Schneiden einer Klinge können also mit ein und derselben
Vorrichtung einer verschiedenartigen Bearbeitung ausgesetzt werden.
-
Die Vorrichtung könnte auch so gebaut sein, daß sie sowohl für Klingen
mit einer oder mit zwei Schneidkanteri benutzt werden kann. Zu diesem Zwecke müßte
eine Einrichtung, z: B. ein einstellbarer Anschlag, getroffen sein, welcher die
Bewegung @d'es Schlittens am einen Ende seines Weges begrenzt, ehe die Klinge über
die Rolle abgleitet.