-
Tapetenschneidemaschine. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine
zum Beschneiden von Tapeten, d. h. zum Abtrennen des Randstreifens. Es sind für
diesen Zweck schon Vorrichtungen bekannt, bei denen runde Messerscheiben zur Verwendung
gelangen. Hierbei findet aber Kein regelrechtes Abschneiden, sondern mehr ein Abquetschen
des Randstreifens statt. Infolgedessen besteht die Gefahr, daß der betreffende Rand
der beschnittenen Tapete unsauber und unscharf ist, was dann beim Tapezieren sich
störend bemerkbar macht. Ferner sind bei diesen Vorrichtungen besonders geformte
Messer erforderlich und müssen diese Messer nach ihrem Stumpfwerden zutn Schärfen
immer wieder in Sonderbetriebe gegeben werden. Das sind Mängel, welche letzten Endes
die Verwendbarkeit der Vorrichtung stark beeinträchtigen.
-
Das Neue der Erfindung besteht nun darin, daß das zur Erzeugung eines
ziehenden Schnittes die Tapete gegen das stillstehende Messer bewegt wird, so daß
ein sauberer Tapetenrand erzeugt wird. Als Messer findet eine gewöhnliche Rasierklinge
Verwendung, die mit ihrer Schnittkante schräg gegen die Tapetenbahn gestellt und
mit ihrer einen vorderen Ecke in dem Schlitze einer als Papierführung dienenden
Unterlage gehalten wird. Zur Erleichterung der Ver Stellung der Schnittbreite ist
der Messerhalter mit der Führung so verbunden, daß die Einstellung der Unterlage
gleichzeitig mit der des Messerhalters erfolgt. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt: Abb. i die Maschine in Draufsicht,
Abb. a im Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i, Abb. 3 den Messerhalter mit dem
Messer. Zwischen die Seitenwände b, b' eines Gestelles ist ein Tisch a. eingebaut.
An den beiden Seitenblechen b, b' des Gestelles sind ferner Arme c, c' mittels
Zapfens in entsprechende Augen der Seitenbleche b, b' nach oben schwenkbar
gelagert. Die freien Enden der Arme c, c' tragen ein gemeinsames Lineal d, welches
auf dem Tische a aufliegt, aber mit den Armen c, c' hochgeklappt werden kann. Im
hinteren Teile des Gestelles ist eine Achse e in den Seitenblechen b, b' gelagert
vorgesehen, die zur Aufnahme der zu beschneidenden Tapetenrolle dient und zu diesem
Zwecke herausnehmbar ist. Vor dieser Achse e sitzt zwischen den Armen c, c' eine
hölzerne Walze f, deren tiefste Kante mit der oberen Kante des Tisches ra abschneidet
und somit die Tapete, welche unter ihr hinweggeführt wird, in die richtige Lage
zum Tische a bringt. Der rechte Arm c trägt das Messer. Auf einem in dem Arm c fest
eingesetzten Vierkantbolzen g ist in Längsrichtung verschiebbar und durch eine Schraube
feststellbar eine Hülse (lz) gelagert, die mit einer etwas schräg nach vorn oben
gerichteten Platte i versehen ist. Mit letzterer ist nach oben schwenkbar eine als
Messerhalter ausgebildete
Platte k verbunden. Mittels zweier Führungsstifte
L ist zwischen dieser Platte k und der Klappe n eine gewöhnliche Rasierklinge
ist, wie sie für Rasiervorrichtungen Verwendung finden, festgehalten. Unterhalb
des Messers ist in dem Tische u eine Platte o mit einem Schlitz p in der breiten
Richtung verschiebbar angeordnet, durch welchen beim Schneiden die Klinge in mit
ihrer unteren Vorderecke bis über die untere Fläche der Platte o hindurchgreift
und dadurch geführt wird. Damit beim Verschieben des Messerhalters stets die richtige
Lage von Klinge in und Schlitz p zueinander gewährleistet ist, ist der Schieber
h-k mit der Schlitzplatte o mittels eines Armes Y, der zwischen zwei an ihrem Rücken
ein Stück bildenden Laschen s faßt, welche an einem in dem Schieber h-k eingeschraubten
Stifte t
sitzen, zwangläufig verbunden. Vor dem Tische a ist über diesem eine
Welle u angebracht. Sie besteht aus zwei halbrunden Stäben, die an einem
federnd verschiebbar gelagerten Bolzen v scharnierartig miteinander verbunden sind,
derart, daß diese Stäbe zwecks Einführung des Papierstreifenanfanges auseinandergeklappt
werden können. Das andere Ende der Welle ü greift unter dem Drucke des Federbolzens
v in eine drehbar gelagerte und mit einer Handkurbel z verbundene Büchse w ein,
von der sie mittels eines Stiftes in der Drehrichtung mitgenommen wird.
-
Auf den gleichen Wellen e und u ist je eine Scheibe x und y verschieb-
und feststellbar vorgesehen, welche die sich ab- bzw. aufwickelnde Tapetenrolle
nach links begrenzen.
-
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Das Lineal
d wird mit den Armen c, c' hoch- und vollständig zurückgeklappt. Dann nimmt man
die Welle e heraus, führt sie durch die zu beschneidende Tapetenrolle hindurch und
legt sie mit dieser wieder ein. Die andere Welle u schiebt man aus der Mitnehmerbüchse
w gegen die Wirkung der Feder v heraus, legt den Anfang der Tapete zwischen den
beiden die Welle u bildenden Halbrundstäben fest und bringt diese Welle wieder in
die Mitnehmerbüchse w ein.
-
Nun wird das Lineal d bis zur Auflage auf die auf dem Tische a liegende
Tapete zurückgeklappt, indem zunächst noch der Messerhalter h mit der Klinge
m hochgelegt ist. Darauf stellt man die Klinge m durch Verschieben der Hülse
h auf die Breite des abzuschneidenden Tapetenrandes ein und klappt den Messerhalter
k nach Nuten um, wodurch die Klinge m mit ihrer unteren Vorderecke durch die Tapete
hindurchgedrückt wird. Die Grenzscheiben x-y werden auf die Breite der Tapetenrolle
eingestellt. Durch Drehen der Kurbel z rollt sich die Tapete von der hinteren Achse
e auf die vordere Achse u auf, und diese Bewegung der Tapete hat zur Folge,
daß die Klinge m den Tapetenrand abtrennt, wobei, wie ohne weiteres zu erkennen
ist, dieses Abtrennen durch ziehenden Schnitt und damit scharf und sauber erfolgt.
-
Ist die eine Ecke der Klinge stumpf geworden, so braucht sie nur auf
eine andere Ecke umgelegt zu werden. Und ist die ganze Klinge unbrauchbar geworden,
so wird sie durch eine neue ersetzt. -Zu diesem Zweck wird die Klappe n emporgeklappt
und nachher wieder geschlossen."