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Vorrichtung zum Schleifen und Abziehen zweischneidiger Rasierhobelklingen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schleifen und Abziehen zweischneidiger
Rasierhobelklingen, bei welcher ein Schlitten, der zwischen Führungen des Rahmens
hin und her bewegt wird, die Klinge mittels eines drehbaren Halters über einen Schleifkörper
führt.
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Die Vorrichtung ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
der gegen den Klingenhalterschlitten auf Totgang bewegliche
Schlittengriff
einen ersten Anschlag trägt, der mit einem zweiten an der Klingenhalterwelle derart
zusammenwirkt, daß bei der Verschiebung des Griffes in der einen Richtung zunächst
die Drehsperrung für die Klingenhalterwelle aufgehoben und letztere dann durch die
Reibscheiben zum Schneidenwechsel um etwa 18o° in die neue Schleifstellung geschwungen
wird, während beim Hubwechsel auf der anderen Seite, dem ein Schwingen des Klingenhalters
in die Schleifstellung der anderen Schneidefläche vorangegangen ist, der erste Anschlag
zunächst wieder in die Sperrstellung gelangt und dadurch ein Ausschwingen des Halters
in der falschen Richtung vermieden wird.
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Wie sich aus vorstehender Kennzeichnung ergibt, unterscheidet sich
demnach die Vorrichtung nach der Erfindung von den bekannten Vorrichtungen dieser
Art dadurch, daß das Hemmorgan mit dem Schlitten und gegenüber demselben verschiebbar
ist und bei jedem Wechsel des Schlittenhubes seine Lage derart ändert, daß es bei
Einleitung der Schlittenbewegung in der einen Richtung eine dem Wechsel der zu bearbeitenden
Schneiden entsprechende Verschwenkung des Klingenträgers gestattet, bei Einleitung
der Schlittenbewegung in entgegengesetzter Richtung jedoch den Klingenträger in
jener Lage festhält, welche dem Wechsel der Bearbeitungsseite der beim vorhergehenden
Hub bearbeiteten Schneide entspricht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit zum Teil abgebrochener
Führungsbahn . der Reibrollen; Abb. 2 einen Längsschnitt nach der Linie A-B der
Abb. i ; Abb. 3 einen gleichartigen Längsschnitt bzw. Seitenansicht der Vorrichtung
nach der Linie C-D, wobei sich jedoch der Schlitten in jener Lage befindet, welche
er nach Einleitung der Bewegung vor dem Auflaufen der Klinge auf die Schleiffläche
einnimmt; Abb. q. einen Querschnitt nach der Linie E-F in Abb. i ; Abb. 5 ebenfalls
einen Querschnitt nach der Linie G-H in Abb. i, und Ab. 6 eine Ansicht von
unten.
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Der zur Aufnahme des Schlittens und des Schleifkörperträgers dienende
Rahmen besteht aus zwei im Querschnitt U-förmigen Körpern i, die an ihren Enden
durch Querwände 2 verbunden sind. Der Klingenhalterschlitten besteht aus zwei hochkantig
gestellten Platten 3, welche auf der Innenseite der Schenkel der U-förmigen Rahmenbleche
i gleiten und durch eine Querplatte q. miteinander verbunden und gegeneinander abgesteift
sind. je zwei senkrecht abgebogene Lappen 5 an dieser Platte q. gleiten an dem Rande
des oberen Schenkels eines jeden U-förmigen Bleches i und hindern so den Schlitten
an seitlicher Verschiebung. Je zwei weitere Lappen 6 umgreifen den Seitenrand einer
auf der Platte q. ruhenden Platte 7. Diese Platte 7 kann demnach, auf der Platte
q. durch die Lappen 6 geführt, in der Bewegungsrichtung des Schlittens gleiten,
wobei diese Bewegung einerseits durch zwei an der Stirnseite der Platte 7 nach abwärts
gebogene Lappen 8 und anderseits durch zwei rückwärts an der Unterseite der Platte
7 angeordnete Lager g begrenzt wird. Der über die Lager g nach rückwärts ragende
Teil der Platte 7 ist zweckmäßig zu einem Hohlwulst io gebogen, der die Handhabe
für den Schlitten bildet. In den Lagern g sind zwei Haken ii gelagert, welche auf
durch die Seitenwände 3 des Schlittens ragenden Fortsätzen 12 der Platte q. ruhen.
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An zwei weiteren, gleichfalls die Seitenwände 3 des Schlittens durchsetzenden
Fort-; Sätzen 13 der Platte q. sind Federn 1q. befestigt, welche auf den
Fortsätzen i2 aufliegen und an ihren Enden oben offene Lager 15 bilden, in welche
die Achszapfen 16 der Reibrollen 17 an dem in bekannter Weise ausgebildeten Klingenhalter
18 eingelegt werden. Die Federn 14 drücken demnach beständig die Reibrollen gegen
ihre Laufschienen, die oberen Schenkel der U-förmigen Körper i. Einer oder beide
Achszapfen 16 sind von zu ihrer Achse senkrechten Stiften 34 durchsetzt, welche
bei einer bestimmten Lage der die Haken il tragenden Platte 7 gegenüber dem Schlitten
mit den Enden dieser haken in Eingriff kommen können.
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Der Schleifkörper 2o ist auf einer Brücke i9 angeordnet, welche auf
den unteren Schenkeln der U-förmigen Bleche i befestigt ist. Auf dem Schleifkörper
2o, welcher in bekannter Weise schräg zur Bewegungsrichtung des Schlittens liegt,
befinden sich zwei symmetrisch zu seiner Längsachse angeordnete schwingeinstellbare
Beläge 2i, 22, von welchen der eine zum Schleifen und der andere zum Abziehen oder
Polieren dient. Um das leichte Auflaufen und Abgleiten der Klinge zu ermöglichen,
sind die Schleif-bzw. Polierflächen entsprechend gekrümmt.
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Der Schlittenhub wird einerseits durch eines der Querhäupter 2 und
anderseits durch einen drehbar in den Blechen i gelagerten Bügel 31 begrenzt, der
bei seiner Verdrehung in bekannter Weise in Schlitze 32 der Seitenwände 3 des Schlittens
eintreten kann und eine weitere Verschiebung des Schlittens gestattet, bis die Enden
der Blattfedern 1q. unter Ausnehmungen 33 am Ende der oberen Schenkel der U-förmigen
Rahmenbleche i erscheinen und der Klingenhalter nach oben ausgehoben oder eingelegt
werden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn die Teile die
in Abb. i veranschaulichte Lage haben, so befindet sich der Schlit- i ten am einen
Hubende, wobei die Handhabe io bzw. die Platte 7 so weit gegenüber dem Schlitten
verschoben
ist, daß die Lappen 8 an der Stirnseite der Platte 7 anliegen, und das Ende des
einen Hakens oder Anschlages ii in der Bewegungsbahn des Stiftes 3¢ liegt. Wird
nun die Handhabe io in der Richtung des Pfeiles bewegt, so erfolgt zunächst ein
»toter Gang« der Platte 7 gegenüber dem Schlitten, d. h. der Schlitten bleibt in
Ruhe, bis die Lager g an der rückwärtigen Kante der Platte q. anstoßen. Während
dieses »toten Ganges« sind auch die Anschläge ii in der gleichen Richtung bewegt
worden, so daß ihre Enden aus der Bewegungsbahn der Stifte 34 treten. Bei der Weiterbewegung
der Handhabe io wird nun der Schlitten mitgenommen, wobei sich der Klingenhalter
unter der Einwirkung der an der Rahmeninnenwand anliegenden Reibrollen 17 bis zum
Auflaufen auf die Schleifflächen 21 bzw. 22 so weit dreht, daß die bei Beginn des
Hubes oben befindliche Schneide nach unten gelangt. Die Klinge läuft demnach in
der in Abb.3 dargestellten Lage auf die Schleiffläche auf, so daß ein Wechsel der
bearbeiteten Schneide gegenüber dem vorhergehenden Hub erfolgt. Nach dem Abgleiten
der Klinge von der Schleiffläche können die Reibrollen wieder ihre drehende Wirkung
auf den Klingenträger bis zum Hubende ausüben. Bei der Rückbewegung des Schlittens
aus der in Abb. 3 in punktierter Linie angedeuteten Lage bewegt sich zunächst wieder
die Handhabe mit der Platte 7; ohne den Schlitten mitzunehmen, bis die Lappen 8
an der Stirnseite der Platte q. anliegen, und das freie Ende des Anschlages ii in
die Bewegungsbahn des Anschlages (Stiftes 3q.) getreten ist. Bei der Weiterbewegung
der Handhabe io wird nun der Schlitten mitgenommen, jedoch können sich die Reibrollen
und der Klingenhalter nur so lange drehen, bis der Anschlag 34 am Hakende anstößt;
dann gleiten die Reibrollen auf ihrer Laufschiene. Diese geringe Drehbewegung der
Klinge und die Verhinderung einer weiteren Drehung bewirken, daß die gleiche Schneide
wie beim vorhergehenden Hub auf die Schleiffläche 21 bzw. 22 gelangt, jedoch mit
der anderen Schneidefläche wie vorher über die Schleiffläche gezogen wird. Am Hubende
stößt der Schlitten gegen das Querhaupt 2, und es erfolgt nun beim nächsten Hub
wieder die Freigabe des Klingenhalters und der Wechsel der bearbeiteten Schneide
in der bereits beschriebenen Weise.
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Die Verstellung des Hemmorganes (Anschlag 1i) am Hubende-könnte auch
statt durch den »toten Gang« der Handhabe durch feste, an den U-förmigen Blechen
x angeordnete Anschläge herbeigeführt werden; in diesem Falle empfiehlt es sich,
federnde Airetierorgane vorzusehen, welche das Hemmorgan während des Hubes in seiner
durch die Anschläge eingestellten Lage gegenüber den Anschlägen 34 halten.
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Es könnten als Hemmorgane auch auf die Klingenhalterwelle oder die
Reibräder wirkende Bremsen verwendet werden, die bloß bei der Bewegung des Schlittens
in einer Richtung bis zum Auflaufen der Klinge auf die Schleiffläche zur Wirkung
gelangen, dann aber gegen Ende des Hubes oder beim. Auflaufen der Klinge auf die
Schleiffläche auf ähnliche Weise wie durch die vorgenannten Anschläge oder Haken
außer Wirksamkeit gesetzt werden.