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Verfahren und Vorrichtung zur Ortsbestimmung der Sendestation radiotelegraphischer
oder -telephonischer Anlagen. Es ist unter bestimmten Verhältnissen, beispielsweise
für ein im Nebel landendes Schiff, von großem Interesse, den Ort einer Hertzschen
Sendestation oder einer anderen Station für radiotelegraphische oder telephonische
Entsendungen, d. h. die Richtikng, aus der die von dieser Sendestation ausgesendeten
Wellen auf dem Schiffe aufgenommen werden, - feststellen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind schon Methoden und Apparate bekannt,
die sich der Aussendung gerichteter Hertzscher Wellen bedienen, um den Aufnehmerapparat
instand zu setzen, die. Ortsbestimmung der Sendestation ausführen zu können.
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Bei diesen bekannten Anordnungen wurden von dem Sendeamt mittels einer
drehbaren Richtantenne gerichtete Wellen nacheinander in den verschiedenen, möglichst
nahe aneinanderliegenden und gleichmäßig über den ganzen Horizont verteilten Richtungen
entsandt, und zwar in jeder der Richtungen ein besonderes, für diese Richtung charakteristisches-Signal
(Punkt- bzw. Strichpunktkombination) und zwischen diesen Signalen andere Signale,
die den Namen der betreffenden Sendestation erkennen lassen.
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Bei diesen bekannten Anordnungen war aber die Anordnung so getroffen,
daß die Drehung der Richtantenne auch während der Entsendung der Signale fortgesetzt
wurde, und hierin liegt insofern ein prinzipieller Mangel, als dadurch eine gewisse
Unsicherheit in -der genauen Bestimmung der Richtung der aufgefangenen Signale bedingt
ist. Denn das Senden der verschiedenen Signale dauert immer eine bestimmte Zeit,
und wenn währenddessen die Richtantenne sich weiter dreht, so durchläuft sie während
des Sendens jedes Richtungssignals mehrere Winkelgrade, und dies 'führt zu Ungenauigkeiten
in der Richtungsbestimmung.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes soll daher bei der vorliegenden
Erfindung im Gegensatz zu diesen bekannten Anordnungen der die gerichteten Wellen
erzeugende Apparat während des Aussendens der Richtungssignale keine Drehbewegung
ausführen.
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Die zur Ausübung dieses Verfahrens notwendigen Apparate können dieselben
sein, wie man sie bisher bei der Entsendung gerichteter Wellen verwendet hat. So
eignet sich hierfür eine Vorrichtung, die aus einer großen Anzahl von Rahmen besteht,
welche auf ihrer unteren Seite offen und rings -uni eine gemeinsame vertikale Achse
unter gleichen Winkeln
angeordnet sind. Die beiden Erden.
jedes
Rahmens münden an zwei auf einem festen Kreis einander entgegengesetzt angeordneten
Kontakten, während sich im Innern dieses Kreises ein Kommutator mit zwei Kontakthebeln
dreht. Diese Kontakthebel sind mit dem Hertzschen Schwingungserzeuger verbunden.
Durch Drehung des Kommutators kann man die Ebene der ausgesendeten gerichteten Wellen
drehen.
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Ferner eignet sich für den vorliegenden Fall das sogenannte radiogoniometrische
System. Dasselbe besteht aus zwei festen Antennenrahmen, die in einem Winkel von
9o° zueinander stehen oder im allgemeinen aus mehreren Rahmen, die gleiche Winkel
miteinander bilden. Im Innern derselben wirkt durch Induktion eine drehbare Spule,
die von dem Schwingungsstrom durchflossen wird. Durch Drehen dieser Spule kann die
Richtung, in der die Wellen entsandt werden, gedreht werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich außer dem Verfahren zur Ortsbestimmung
auf eine Vorrichtung, die die Anwendung dieses Verfahrens sowohl bei Systemen mit
festem Rahmen und einem sich drehenden Kommutator ohne Hochspannungsfunken als auch
bei den radiogonionmetrischen Systemen gestattet.
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Diese Vorrichtung besteht aus zwei Motoren, die gleichmäßig rotieren.
Mit Hilfe von zwei Kupplungen, die so miteinander gekuppelt oder geschaltet sind,
daß stets nur eine von beiden gleichzeitig in Wirksamkeit treten kann, wird entweder
der Kommutator bzw. die radiogoniometrische Spule gedreht, oder eine Stromschlußvorrichtung
zum Hervorrufen der gewünschten Signale in Bewegung gesetzt. Auf diese Weise wird
der Sendetaster betätigt, während das Sendefeld selbst in jeder, seiner Stellungen
verharrt. Die Erfindung läßt sich in der verschiedensten Weise verwirklichen.
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Auf beiliegenden Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführung dargestellt.
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Fig. i läßt das Verfahren der Ortsbestimmung -erkennen; Fig. 2- stellt
ein Schaltungsschema dar, wie es für eine Wellenentsendung mit Hilfe einer radiogonioriietrischen
Sendestation sich eignet; Fig. 3 ist eine Einzelheit des Schaltungsschemas der Fig.
2 ; Fig- 4 ist eine etwas abgeänderte Schaltung der Fig. 2, und Fig. 5 zeigt eine
Schaltungsanlage, bei der neben den Richtantennen auch eine gewöhnliche Antenne
zur Verwendung gelangt; Fig. 6 stellt ein Detail dar.
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Das -Prinzip des Verfahrens ist folgendes Das Sendeamt i möge, wie
Fig. @ zeigt, beispielsweise nahe der Küste 2 liegen und sendet eine Reihe Signale
mit Hilfe gerichteter Wellen in folgender Weise aus. In der Richtung nach Norden
(=-N) entsendet die Station das Signal Null (o) unter Verwendung des Morsealphabets,
d. h. das Signal besitzt die Form - - - - -. Das Sendefeld dreht . sich darauf im
Sinne des Uhrzeigers um 3°. In dieser Stellung wird das Signal e abgegeben, das
durch einen -Punkt (.) gebildet wird, Dieses Signal e wird immer nach 3 ° wiederholt.
Hat sich das Sendefeld um 3o° gedreht, so daß es sich in der Stellung N 30° 0 befindet,
so wird ebenfalls mit Hilfe des Morsealphabets das Zeichen i abgegeben, worauf wieder
nach je 3° das Signal e abgegeben wird. Das Sendefeld gelangt dann nacheinander
in die Stellungen N 6o° 0, N 9o° 0, N 12o°0 und N =8o° 0 = Süden.
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In diesen verschiedenen Stellungen werden von dem Sendeamt die Zahlen
2, 3, 4, 5 und 6 abgesandt. Zwischen diesen Hauptzeichen werden, wie schon oben
ausgeführt, nach je 3° die Signale e entsandt. Nachdem das Sendefeld sich um 18o'
gedreht hat, wird das Sendeamt noch weiterhin nach je 3° das Zeichen e senden und
an Stelle der Hauptsignale nach je 30° einen Buchstaben, z. B. H. der den Namen
der- Sendestation erkennen läßt. Die gerichteten Wellen lassen sich gleichzeitig
nach beiden Richtungen vom Sendeamt aus erkennen. Auf diese Weise werden in jeder
Aufnehmerstation- sowohl die geographischen Zeichen, die den Stellungen zwischen
N und S entsprechen, als auch das Charakteristikum des Sendeamts zwischen den Stellungen
S und N wahrgenommen weiden können.
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Zur Erläuterung des Verfahrens mögen nachfolgende Ausfürungen dienen
Ein Schiff 3 befindet sich in der in Fig. i gezeigten Stellung. Dasselbe sei mit
einem gewöhnlichen Aufnehmerapparat für drahtlose Signale versehen. Theoretisch
wird es nur ein Signal des Sendeamtes erhalten, wenn die Sendeebene mit der Richtung
i-3 übereinstimmt. In Wirklichkeit wird der Aufnehmerapparat auf alle die Signale
ansp.echen, welche innerhalb eines gewissen Winkels, der immer größer als 3o° ist
und im allgemeinen einen Wert von annähernd 45' besitzt, entsandt werden. Dieser
Winkel wird dann durch die Linie 1-3 halbiert, so daß gemäß der Fig. i für das Schiff
3 ein Sektor A-i-B wirksam werden wird. Aus dieser Annahme folgt, da.ß innerhalb
des Sektors die Hauptzeichen N 15o° 0 und N 18o° 0 = Süden neben einer Anzahl Hilfszeichen
enthalten sind. Da der Winkel A-i-B größer als 3o* ist, so muß offenbar ständig
ein Hauptzeichen innerhalb des Sektors -liegen,- so daß das betreffende
Fahrzeug
sowohl die geographische Ortsbestimmung wie auch den Namen der Station bestimmen
kann. Die zu dieser Bestimmung notwendigen Arbeiten gehen aus nachfolgenden Beispielen
hervor.
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Es möge angenommen werden, daß bei der Rotation -des Sendefeldes der
-Station x das Schiff 3 nacheinander folgende Signale erhält Zweimal das Zeichen
e, sodann das Signal No. 5, darauf neunmal das Zeichen e, sodann das Signal No.
6 und endlich viermal das Zeichen e. Diese Anzeigen entsprechen folgenden Werten:
2 - 3° = 6°, No. 5 = N =5o° O, g-3°=27°, No.6=S, 4-3°=i2°.
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Aus einer derartigen Umrechnung ergibt sich, daß die Begrenzungslinie
=-A um 6 ° hinter der Stellung N =5o° O liegt, d. h. von N aus gerechnet die Linie
i44° darstellt. In gleicher Weise ergibt sich, daß für die zuletzt erhaltenen Signale
die Empfangslinie =-B um i2° jenseits der Linie =-S liegt. Die Halbierungslinie
dieses, so entstehenden Sektors stellt nach den obigen Ausführungen die Verbindungslinie
i-3 dar, so daß von dem Schiff aus sofort die Ortsbestimmung der Sendestation zu
= N 168 O bestimmt werden kann. Einen Augenblick, nachdem dieses Signal zu dem Schiff
3 gelangt ist, wird derAufnehmerapparat unter einerbestimmten Anzahl von Zeichen
e zweimal den Buchstaben H angeben, der das Kennzeichen der Sendestation darstellt.
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Gelangen zwei Sendestationen- gleichzeitig zur Verwendung, so kann
man bei beiden die Ortsbestimmung vornehmen und infolgedessen eine sehr genaue Bestimmung
des Schiffsortes ausführen. Ferner ermöglicht ein derartiges Verfahren bereits bei
einer einzigen Rotation des Sendefeldes die genaue Bestimmung der Sendestation.
Die Genauigkeit der Ortsbestimmung schwankt dabei nur zwischen 1,5'. Zur Erleichterung
der Ortsbestimmung wird es vorteilhaft sein, die Signale des Telephon:. auf ein
Kreisdiagramm aufzutragen, das in ähnlicher Weise wie die Fig. i ausgeführt ist.
Unter einem Einfluß der Zerstreuung de Wellen oder der Erscheinungen, die auftreten,
wenn die Luftrahmen nicht genau gemäß der theoretischen Formel der beiden Antennen
auf ein Viertel der Wellenlänge eingestellt sind und zwischen den Wellen ein Phasenunterschied
von einer halben Wellenlänge auftritt, können die gerichteten Wellen nicht mehr
ein gutes Maximum in ihrer Hauptebene im Telephon erzeugen noch ein vollständiges
Verstummen des Telephons. In diesem Falle ist es vorzuziehen, die Kupplung an der
Sendestation loser zu machen, uni den Ton zu schwächen. In anderen Arbeitsmethoden
kann man auch das Minimum des Tons festlegen, und -man erhält -dann senkrecht zu
diesem Wert das Schwingungsfeld, das den maximalen Ton erzeugen müßte.
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Es muß übrigens darauf hingewiesen werden, daß zwei Typen der direkten
Luftleitersysteme bestehen. Bei dem einen werden die beiden vertikalen Antennen
zu gleicher Zeit voneinander entgegengesetzten Strömen durchflossen, während bei
der anderen Ausführung die beiden Antennen gleichzeitig durch Ströme gleicher Richtung
durchflossen werden. Im ersten Fall liegt das Maximum der Wellenstärke in der Ebene
der beiden Antennen, während im Zweiten Fall das Sendefeld senkrecht dazu steht.
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Selbstverständlich bilden die zur Erläuterung des Erfindungsgedankens
beschriebenen Signale nur ein Beispiel. Entsprechend den verschiedenen Übereinkommen
zwischen den einzelnen Stationen oder Gesellschaften können die Zeichen in beliebiger
«reise abgeändert werden.
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In Fig. 2 und 3 ist ein Schaltungsschema dargestellt, das die Entsendung
von gerichteten Tonwellen unter Zugrundelegung der bei dem vorgenannten Beispiel
angeführten Signale bestimmt ist. Die automatische Sendung der gerichteten Wellen
geschieht dabei, wie schon oben erwähnt, mit Hilfe einer radiogoniometrischen Spule,
die sich in einem System von zwei Antennenrahmen dreht, die vertikal zueinander
angeordnet sind. Die bewegliche Spule wird durch einen Rahmen 4 gebildet, auf welchen
ein Draht aufgewickelt ist, dessen äußere Enden an zwei Ringe 5 und 6 angeschlossen
sind. Die Ringe 5 und 6 sitzen auf einer Welle 7 und stehen in Kontakt mit zwei
die Ringe 5 und 6 umschließenden festen Ringen 8 und g. _ Die nähere Ausführung
dieses-Apparates ist in Fig. 3 dargestellt. Die beiden festen Ringe 8 und g stehen
in Verbindung mit den beiden Klemmen eines Hochfrequenzkreises, der aus einer Selbstinduktion
=o, einer Kapazität =i, einer Funkenstrecke i2. und einer Dynamomaschine
13
in bekannter Anordnung zusammengesetzt ist. . Die Welle 7, welche den beweglichen
Rahmen 4 trägt, wird durch einen elektrischen Motor 14, welcher sich mit gleichmäßiger
Tourenzahl dreht, angetrieben. Zur Drehung dient gemäß dem in der Figur gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Schneckentrieb 15 und 16. -Die Schnecke 15 wird dabei durch
eine besondere Kupplung mit dem Motor verbunden oder von demselben getrennt. Gemäß
der in Fig.2 dargestellten Ausführung ist diese Kupplung als elektromagnetische
Kupplung ausgeführt, indem auf der Welle der Schnecke 15 eine magnetische Masse
IS und auf der Welle des Motors 14 eine magnetische Masse 17 gesetzt ist. - Die
beiden magnetischen Massen
werden miteinander gekuppelt, sobald
. die Spule ig erregt wird. Diese Spule ig wird durch eine Batterie 2o gespeist.
Der Stromkreis dieser welle 2o wird durch einen Unterbrecher 21 gesteuert.
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An der Welle -7 ist ein Arm 22 befestigt; der bei der Rotation der
Welle mit einer Serie von Kontaktteilen 23, die voneinander je um 3° entfernt sind,
in Berührung kommt.
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Ferner gelangt eine rotierende Welle 24 zur Verwendung, welche durch
.einen Motor 25 in gleichmäßige Drehung versetzt wird und mit dem. Motor durch einen
Schneckentrieb 26, 27 gekuppelt ist. Um die Drehbewegung der Welle 24 unterbrechen
zu können; gelangt auch hier zwischen der Schneckenwelle und dem Motor eine elektromagnetische
Kupplung wie bei dem Motor 14 zur Verwendung, die wirksam wird, sobald die Spule
28 erregt wird. Die Spule 28 ist durch einen Schalter z9 ebenfalls an die Batterie
2o gelegt. Die beiden Schalter 21 und 2g sind so miteinander mechanisch verbunden,
daß der Kontaktstellung des einen die Ausschaltstellung des anderen entspricht.
Damit wird erreicht, daß stets nur eine der beiden elektromagnetischen Kupplungen
ig oder 28 in wirksamer Stellung sich befindet und daß somit stets nur eine der
beiden Wellen 7 und 24 sich dreht.
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Bei der Rotation der Welle 24 nimmt diese einen Arm 30 mit,
welcher dabei in Berührung mit zwei Kontaktserien 31 und 32 kommt. Die Kontakte
der Serie 31 dienen zum Steuern des Stromes der Batterie für die beiden elektromagnetischen
Kupplungen ig und 28. Dadurch treten die beiden folgenden Arbeitsverhältnisse auf
Durch die Drehung der Welle 7 wird der Rahmen 4 nacheiriander in Stufen von je -3°
in die verschiedenen Stellungen gedreht, in denen die Wellen entsandt werden sollen.
Bei den Teildrehungen der Welle 7 steht jedesmal infolge der zwangläufigen Kupplung
zwischen Schalter 21 und 29 die Welle 24 still. Dreht sich dagegen die Welle 24,
so steht die Welle 7 still. Bei der Drehung der Welle 24 werden nacheinander die
Kontakte der Serie 3z geschlossen und dadurch ein Relais 36 zur Wirksamkeit gebracht,-
das auf die Erregung 4o der Dynamomaschine 13 des Schwingungskreises einen Einfluß
- ausübt. Auf diese Weise steuert die Welle 24 den Schwingungskreis und bewirkt
die Entsendung der gewünschten Signale.
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Zur Steuerung des Doppelschalters 21, 29 dient ein Elektromagnet oder
eine elektromagnetische Spule 33, die in dem Stromkreis einer Batterie 34 liegt.
Der Stromverlauf für diesen Stromkreis ist folgender: - - -Von einem Pol der Batterie
34 geht der Strom zur Welle 7, von dort über den Arm 22 zu den Kontakten der- Kontaktserie
28 und von dort zu den Kontakten der Kontaktserie 31. Durch den. Arm 3o; die Welle
24 und die Spule 33 fließt der Strom dann zur Batterie 34 wieder zurück. Der Strom,
der die Aussendung der Signale -bewirkt, wird durch eine Batterie 35 gespeist. Der
Stromverlauf geht von der Batterie 35 üb er- einen Sammelleiter 51 zu den Kontakten
der Kontaktserie 32, den Arm 30, die Welle 24: und von dort über das Relais 36 zur
Stromquelle 35 zurück. Bei Erregung des Relais 36 wird der Stromkreis einer
Batterie 37 geschlossen, der den Sendetaster 38 zur Wirksamkeit bringt. Dieser Sendetaster
liegt in dem Stromkreis einer Dynamomaschine 39. oder einer anderen Stromquelle,
deren Strom durch die Erregerwicklung 4o der Dynamomaschine 13 des Schwingungskreises
geschickt wird. Im gleichen Stromkreis liegt ferner parallel zu dem Schalter 38
eine Wicklung 41, welche entsprechend den Stellungen des Schalters 38 in den Stromkreis
der Stromduelle 39 oder aus demselben geschaltet wird.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist danach folgende.: Wenn der Arm
22 der Welle 7 in Kontakt mit der ersten Klemme 231 der Kontaktserie 23 steht; ist
die radiogoniometrische Spule 4 in die Stellung gedreht, in der das Signal im Augenblick
entsandt werden soll. Es steht entsprechenderweise in der Richtung Norden. In diesem
Moment kommt der Arm 30 der Welle 24 in Berührung mit dem Kontakt 311 der
Serie 31. Der Erregerstromkreis des Elektromagneten 33 und der Schalter zg wird
geschlossen. Dadurch wird der Strom der Batterie 2o durch die elektromagnetische
Kupplung 28 geschickt und die Kupplung zur Wirksamkeit gebracht. Der Motor 25 treibt
infolgedessen die Welle 24 an und führt den Arm 3o nacheinander in Kontakt mit den
Klemmen 321 bis 32s der Serie 32. Diese Klemmen besitzen eine bestimmte Länge, so
daß nunmehr in der Spule 4 auf dem oben beschriebenen Schaltungswege fünf lange
Signale gegeben werden, die nach den vorliegenden Ausführungen der Ziffer o entsprechen.
Das infolgedessen abgesandte geographische Signal der Sendestation entspricht der
Stellung Norden. Während ' dieser Zeit bleibt der Arm 30 in Kontakt mit der
ersten Klemme 311 der Serie 31. Sobald er diese verläßt, öffnet er den Stromkreis
der Quelle 34, so daß der Elektromagnet 33 unwirksam wird. Infolgedessen öffnet
sich der Schalter 29, und der Schalter 21 schließt sich: Die Welle 24 gelangt zur
Ruhe, während nunmehr die Welle 7 durch die elektromagnetische Kupplung Ig zur Rotation
.,gelangt. Der Arm 22 erreicht nunmehr den Kontakt z32 der Serie 23, die der Verschiebung
des Rahmens 4 um 3p
entspricht. Sobald der Kontakt hergestellt ist,
ist der Stromkreis der Quelle 34 von neuem geschlossen, da der Arm 30 vor
Stillsetzung der Welle 24 in Verbindung mit dem Kontakt 312 der Serie 31
gelangt ist. Der Stromkreis der Batterie ist Somit wieder geschlossen, und der Arm
3o bewirkt durch den Kontakt mit der Klemme 32s die Aussendung eines kurzen Signals,
die dem Zeichen e entspricht. Die folgenden Arbeitsvorgänge stellen eine Wiederholung
des eben beschriebenen Vorganges dar, so daß automatisch während der Rotation des
Armes 3o die vorbeschriebenen Signale von der Sendestation abgegeben werden.
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Um das Sendefeld mit größerer Geschwindigkeit rotieren lassen zu können,
kann man die Schaltung auch so abändern, daß die Welle 7 ihre Rotation nur unterbricht,
wenn Hauptsignale abgegeben werden müssen. Diese Forderung tritt, wie bereits oben
beschrieben, nach je 30° ein, und die Stillsetzung der Welle 7 und damit des Rahmens
¢ bewirkt, daß in dieser Stellung die Hauptzeichen abgegeben werden können. -Die
Zwischenzeichen, die gemäß dem vorliegenden Beispiel durch das Zeichen e gebildet
werden, werden dann durch den Hebel 22 selbst erzeugt. Zu diesem Zwecke ist der
Hebel= aus zwei metallischen gegeneinander isolierten Teilen zusammengesetzt (Fig.
6). Ein metallischer Teil 22 ist mit der Welle 7 verbunden. Ein zweiter metallischer
Teil 6o ist gegen den Teil 22 durch den Isolator 61 und gegen die Welle 7 durch
den Ring 59 elektrisch isoliert. Die Verbindungen geschehen auf folgende Weise -
(Fig. 4): Die kurzen Kontakte 32s, 32' usw. der Kontaktgruppe 32 und die Kontakte
312, 313, 3,4 der Kontaktgruppe 31 in Fig. 2 sind weggelassen, und die Kontakte
321 bis 325 sowohl wie auch die Kontakte 232 bis z34 sind direkt an einen gemeinsamen
Verteilungsleiter 5o, 51 gelegt. Die Kontakte 232, 233, 234, die zum Senden kurzer
Signale bestimmt sind, ohne Unterbrechung der Rotation des Rahmens, befinden sich
nicht in der gleichen Ebene wie die Kontakte 231. Die ersteren sind vorgesehen,
um mit dem Arm 22 in Kontakt gebracht zu werden, während die letzteren derart angebracht
sind, daß sie nur mit dem Arm 6o in Kontakt kommen können. Der Kontakt 6o am Hebel
22 ist durch eine Verbindung mit der Achse 24 verbunden. Hieraus folgt, daß der
Arm 22 die Kupplung 28 und infolgedessen den Arm 30 nur dann zur Wirksamkeit
bringt, wenn er unter den Kontakten'-23 diejenigen berührt, welche in Verbindung
mit den großen Kontaktteilen 311 stehen. Letztere dienen zur Sendung der Hauptsignale,
beispielsweise nach je 30°. Sobald eines dieser Hauptsignale entsandt ist, setzt
sich der Arm 22 wieder in Bewegung und schickt selbsttätig die Zwischensignale e
jedesmal dann fort, wenn der Arm 6o in Verbindung mit einer der Klemmen 232, 233
usw. usw. steht. Die Verteilung der Klemmen 23 wird nicht geändert.' Man kann ihnen
aber geringere Breiten geben, wenn man dies für zweckmäßig hält.
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Diese Forderung kann auch in der Weise verwirklicht werden, daß man
den Hebel 22 genügend schmal ausführt und den Kontakt 3Z1, durch die der Hebel
30 in Bewegung gesetzt wird, etwas breiter gestaltet, damit die Kupplung
nicht sofort, sondern erst nach einer bestimmten Zeit unwirksam wird, wenn der Hebel
3o sich annähernd bis zum nächsten Kontakt 31 gedreht hat.
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Selbstverständlich sind die Ausführungen der Zeichnung nur als Erläuterungsbeispiele
gedacht. Man könnte sie, ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen, in der verschiedensten
Weise abändern. So könnten beispielsweise die Kupplungen " durch mechanische Vorrichtungen
ersetzt werden, indem man mechanisch oder elektrisch die entsprechenden. Wellen
bremst oder auch die Arme 22 und 31 in ihren verschiedenen Stellungen festhält.
Durch die Rotation der Welle 7 könnte an Stelle der radiogoniometrischen Spule 4
jedes andere Organ in Drehung versetzt werden, durch das die Entsendung der gerichteten
Wellen möglich ist. Die Welle 7 könnte so z. B. einen Konimutator drehen, welcher
nacheinander die Stromkreise für feste Rahmen schließt, wobei die Rahmen zueinander
in bestimmten Winkeln; die den. verschiedenen Azimuten der Signale entsprehen, angeordnet
sind. Die Stromkreise würden dabei entweder nach dem Schaltungsschema der Fig. 2
oder auf eine ähnliche Weise auszuführen sein, derart, daß der Kommutator bei seiner
Drehung die dem festen Rahmen zugehörigen Kontakte öffnet und schließt, wenn der
Erregerstromkreis 39 der Dynamomaschine geöffnet oder unterbrochen ist. Auf diese
Weise wird man Hochspannungsfunken vollständig vermeiden.
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Zur Vereinfachung der Anlage könnte man beispielsweise sich einer
gewöhnlichen Antenne bedienen, um die Hauptsignale für nicht gerichtete Wellen auszusenden
und nur den Hilfssignalen eine Richtung zu geben. Diese Anordnung würde den Vorteil
besitzen, daß den entsandten Wellen immer die gleiche Stärke erteilt werden könnte,
welches auch die Stellung des Senderahmens im gegebenen Moment sei. Dieses Resultat
läßt sich sehr leicht erhalten, indem man das Schaltungsschema der Fig. q. ändert,
wie es die Fig. 5 zeigt. Gemäß derselben wird der durch den Hebel 22 in. die Spule
33 geschickte Strom
auch noch in einer Spule 40 wirksam; welche
einen Kontakt 49 steuert und die von dem Hebelarm 22 abgegebenen Hauptsignale in
eine feste Antenne 43 schickt. Zu diesem Zwecke schließt der Schalter-49 den Stromkreis
einer Batterie 48, wodurch eine magnetische Spule 47 erregt wird. Der dieser Spule
zugeordnete Anker betätigt einen durch Feder 44 belasteten Umschalter 52, 53 und
bringt die beiden Arme desselben von dem Kontaktteil 57, 58 der Antenne 43 in Berührung
mit den Kontaktteilen 55, 56.