DE3228230A1 - Ergopeptinderivate, verfahren zu deren herstellung, diese enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen und ihre anwendung in der therapeutischen behandlung - Google Patents
Ergopeptinderivate, verfahren zu deren herstellung, diese enthaltende pharmazeutische zusammensetzungen und ihre anwendung in der therapeutischen behandlungInfo
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Description
- 7 - 100-5632
Ergopeptinderivate, Verfahren zu deren Herstellung, diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen
und ihre Anwendung in der therapeutischen Behandlung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Ergopeptinderivate,
Verfahren zu deren Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen, die diese Ergopeptinderivate
enthalten sowie die Anwendung dieser Ergopeptinderivate bei der therapeutischen Behandlung.
Die Erfindung betrifft insbesondere cyclische 9'-Thia-peptidergotalkaloide
in Form der freien Basen oder ihrer Säureadditionssalze.
Diese Verbindungen, im folgenden als erfindungsgemässe Verbindungen bezeichnet, umfassen die 9'-Thiaderivate
der sowohl in der Natur vorkommenden oder fermentativ herstellbaren wie auch synthetisch
zugänglichen cyclischen Peptidergotalkaloxden. Sie können gegebenenfalls die in der Chemie der Peptidergotalkaloxden
üblichen Substituenten tragen. Ferner können sie als Isomere vorliegen, z.B. als 8R- und
8S-Isomere.
Insbesondere werden Verbindungen der Formel I umfasst,
100-5632
worin
R. eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
'R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
Oder eine Benzylgruppe bedeutet,
R3 und R4 unabhängig voneinander je für Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen,
R_ Wasserstoff bedeutet oder, falls R- für
Wasserstoff steht, auch Brom bedeuten kann,
R6 und. R7 je für Wasserstoff stehen oder
Rc und R_ zusammen eine einfache Bindung bilden
oder
R^ für Methoxy und R_ für Wasserstoff stehen
und
Rg Wasserstoff, eine Methylgruppe oder ein
Halogenatom mit einer Ordnungszahl von 9 bis 35 bedeutet.
in Form der freien Basen oder ihrer Säureadditionssalze .
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In der Formel I steht R, beispielsweise für Methyl oder Isopropyl. R„ bedeutet z.B. n- oder iso-Propyl,
n-, iso- oder sec.-Butyl oder Benzyl. R3 bedeutet
beispielsweise eine n- oder iso-Propyl, vorzugsweise eine Aethyl- oder Methylgruppe. R4 steht bevorzugt
für ein Wassers to ff atom oder eine Methylgruppe. R1.
bedeutet bevorzugt Wasserstoff. R, und R_ bilden
O /
zweckmässigerweise eine Bindung oder stehen für
Wasserstoff. RR bedeutet zweckmässigerweise Wasserstoff,
Brom oder Methyl.
Die Verbindungen der Formel I können in Form von zwei
Isomerengruppen vorliegen, nämlich die Verbindungen mit der Konfiguration 8R und diejenigen mit der
Konfiguration 8ST Die Verbindungen der Formel I mit
der Konfiguration 8R sind bevorzugt.
Gemäss der vorliegenden Erfindung gelangt man zu den
erfindungsgemassen Verbindungen, indem man ein entsprechendes reaktives Lysergsäurederivat mit einem
Säureadditionssalz eines entsprechenden schwefelhaltigen Aminocyclols kondensiert und die erhaltenen
Verbindungen gewünschtenfalls in ihre Säureadditionssalze
überführt.
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Unter "Aminocyclol" ist hier ein cyclisch gebautes Tripeptid vom Typ der am Aufbau der Peptidergotalkaloide
beteiligten Polypeptidreste gemeint.
Die erf indungsgeitiassen Verbindungen, die von fermentativ herstellbaren Verbindungen abgeleitet
sind, können ebenfalls erhalten werden, indem man einer flüssigen Kultur eines die entsprechende
9'-Methylen-Verbindung produzierenden Stammes L-Thiazolidin-4-carbonsäure oder ein Salz dieser
Säure zugibt.
Insbesondere gelangt man zu den Verbindungen der Formel I und ihren Säureadditionssalzen, indem man
a) ein Säureadditionssalz einer Verbindung der Formel II oder eines Prekursors davon,
worin R, und R~ obige Bedeutung besitzen, mit einem reaktiven Säurederivat einer Verbindung der
Formel III oder eines Prekursors davon,
100-5632
COOH
III
worin R3, R., R5, Rg, R_ und R_ obige Bedeutung
besitzen, kondensiert oder
b) zur Herstellung einer Verbindung der Formel Ia,
Ia
worin entweder
R, für Methyl steht und R3 Isobutyl oder Benzyl
bedeutet oder
R, für Aethy1 steht und R2 Benzyl bedeutet
oder
R, für Isopropyl steht und R3 Isopropyl, sek.-
Butyl, Isobutyl oder Benzyl bedeutet.
einer flüssigen Kultur eines die entsprechende 9'-Methylen-Verbindung produzierenden Stammes
L-Thiazolidin-4-carbonsäure oder ein Salz dieser Säure zugibt,
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und die erhaltenen Verbindungen gewünschtenfalls in
ihre Säureadditionssalze überführt.
Das erfindungsgemässe Verfahren a) kann analog zu bekannten Methoden für die Kondensation zur Herstellung
von analogen cyclischen Peptidergotalkaloiden erfolgen.
Ein geeignetes Saureadditionssalz der Verbindung der
Formel II ist das Hydrochlorid.
Als reaktionsfähige, funktionelle Derivate einer Verbindung der Formel III können beispielsweise das
Säurechlorid, das Säureazid oder das gemischte Anhydrid mit Schwefelsäure oder Trifluoressigsäure
eingesetzt werden.
Vorzugsweise verwendet man das Additionsprodukt einer Verbindung der Formel III mit Dimethylformamid oder
Acetamid und Thionylchlorid, Phosgen oder Oxalylchlorid.
Vorzugsweise wird die Reaktion in Gegenwart von Triäthylamin oder Pyridin durchgeführt. Geeignete
Lösungsmittel sind z.B. Chloroform, Methylenchlorid, Dimethylformamid oder Acetonitril.
Die Umsetzung kann bei Temperaturen zwischen - 30 ° bis +20 Q C durchgeführt werden.
- 13 - 100-5632
Die Ausgangsverbindung der Formel II und/oder III kann auch in Form eines Prekursors verwendet werden,
d.h. in Form einer Verbindung, die auf an sich bekannte Weise in die Ausgangsverbindung übergeführt
werden kann. Nach der Kondensation kann das erhaltene Produkt nach an sich bekannten Methoden in eine
Verbindung der Formel I übergeführt werden.
Falls die erhaltenen Verbindungen in 9,10-Stellung
ungesättigt sind, werden sie in Form von Gemischen der Isomeren 8R und 8S erhalten, die auf an sich
bekannte Weise aufgetrennt werden können, beispielsweise chromatographisch. Gewünschtenfalls können die
8R- und 8S-Isomeren auf an sich bekannte Weise epimerisiert werden, beispielsweise durch Behandlung
mit Säuren.
Die freien Basen können in Säureadditxonssalze umgewandelt
werden und umgekehrt. Für die Salzbildung geeignete Säuren sind z.B. die Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Weinsäure.
H ti *
- 14 - 100-5632
Die Ausgangsverbindungen der Formel II sind neu und können nach an sich bekannten Methoden, z.B. wie
folgt hergestellt werden:
Nach intramolekularer Kondensation eines geeigneten Derivates der L-Thiazolidin-4-carbonsäure mit einem
geeigneten Derivat einer Verbindung der Formel IV,
COOH
IV H
.X.
worin R2 obige Bedeutung besitzt, werden die erhaltenen Verbindungen der Formel V,
""V^1T V
worin R» obige Bedeutung besitzt, mit Verbindungen der Formel VI,
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COCl
worin R1 obige Bedeutung besitzt und Rg für
eine Schutzgruppe steht, umgesetzt. Durch
anschliessende Hydrierung oder vorzugsweise saure Behandlung des Reaktionsproduktes/ zweckmässigerweise mit Trifluoressigsäure, werden Verbindungen der
Formel VII erhalten,
eine Schutzgruppe steht, umgesetzt. Durch
anschliessende Hydrierung oder vorzugsweise saure Behandlung des Reaktionsproduktes/ zweckmässigerweise mit Trifluoressigsäure, werden Verbindungen der
Formel VII erhalten,
Rq-OOC
3111 VII
worin R^, R^ und Rg obige Bedeutung besitzen- Aus einer
Verbindung der Formel VII wird die entsprechende Säure der Formel VIII freigesetzt,
VIII
worin R, und R„ obige Bedeutung besitzen, und über
das entsprechende Säureazid der Formel IX,
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IX
worin R1 und R2 obige Bedeutung besitzen, in das
Aminocyclol der Formel II überführt. Bevorzugt wird das Säureazid der Formel IX direkt in das Aminocyclol
der Formel II überführt; die Reaktion kann aber auch über eine Verbindung der Formel X,
Z-NH , , „ χ
worin R1 und R? obige Bedeutung besitzen und Z eine
abspaltbare Gruppe, z.B. eine Benzyloxycarbonylgruppe bedeutet, erfolgen.
Soweit die Herstellung der Ausgangsverbindungen nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder nach an
sich bekannten Verfahren bzw. analog zu den hier beschriebenen Verfahren herstellbar.
Das erfindungsgemässe Verfahren b) kann wie folgt durchgeführt werden:
- 11 - 100-5632
Als Stämme, die 9'-Methylenderivate der Verbindungen
der Formella produzieren, können Stämme von Claviceps
purpurea verwendet werden sowie solche, die aus einem Ausgangsstamm von Claviceps purpurea durch
Mutation unter Einwirkung von Strahlen oder Behandlung mit mutagenen Substanzen oder durch Selektion gev/onnen
werden können.
. Zur Herstellung von 9'-Thia-ergotamin und 9'-Thiaergotaminin,
zum Beispiel, wird als bevorzugter Ergotamin/Ergotaminin produzierender Stamm die
Claviceps purpurea Mutante NRRL 12043 verwendet. Eine Kultur davon wurde am 20.9.1979 beim United
States Department of Agriculture (Northern Regional Research Center) , Peoria, 111. , USA unter der KuI tur.-nummer
NRRL 12043 deponiert.
Zur Herstellung von 9'-Thia-ergocristin und 9'-Thiaergocristinin
wird als bevorzugter Ergocristin/ Ergocristinin produzierender Stamm die Claviceps
purpurea Mutante NRRL 12044 verwendet. Eine Kultur davon wurde am 20.9.1979 bei der oben erwähnten
Deponierungsstelle unter der Kulturnumrcer NRRL 12044 deponiert.
Die zur Herstellung der übrigen Verbindungen der Formel I verwendbaren Stämme sind bekannt und stehen
ebenfalls der Oeffentlichkeit zur Verfügung.
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Charakteristikum und fermentative Gewinnung der
Stänune NRRL 12043 und 12044
a) Charakteristikum_des_Stammes_NRRL_12043
Der Ausgangspilzstaitim wurde aus einem auf Bromus im
Wallis (Schweiz) gefundenen Sklerotium, welches Ergotamin enthielt, isoliert. Durch mehrere mutagene
Behandlungsschritte unter Verwendung von Ultra-Violett-Strahlen und Chemikalien gelangte man zu dem erfindungsgemäss
verwendeten Stamm NRRL 1204 3, welcher folgendermassen charakterisiert werden kann:
Es wird ein kleines Mycelstück des Stammes NRRL 1204
im Zentrum einer Agarplatte mit einem Medium der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung ausgeimpft:
60 g Saccharose, 10 g Asparagin, 0,5 g Casamino-Acids (Difco), 0,25 g KH2PO4, 0,25 g MgSO4.7 H2O, 0,125 g
KCl, 16 mg FeSO4. 7H2O, 10 mg ZnSO4.7 H3O, 15 g Agar
und dest. Wasser ad 1 Liter. Der pH-Wert wird mit einer 25%-igen Ammoniak-Lösung auf 6,0 eingestellt.
Das Medium wird 20 Minuten bei 12O0C sterilisiert. Bei 240C ist nach 7 Tagen eine Kolonie von etwa 3 cm
Durchmesser, nach 14 Tagen von etwa 5 cm und nach 20 Tagen von etwa 8 cm Durchmesser entstanden. Die
Kolonie ist gewölbt und leicht gefaltet. Der Rand ist diffus. Die Farbe der Kolonie ist im Zentrum beigeviolett
und am Rand beige-grau. Eine 2 0 Tage alte
2 8 Kolonie enthält pro cm ca. 1.10 Konidien. Diese sind oval und haben Dimensionen von 6 - 12 χ 4 - 7 μ.
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b) Charakteristikum_des_Stammes_12044
Der Ausgangspilzstamm wurde aus einem auf Roggen in Nordamerika gefundenen Sklerotium, welches Ergocristin
enthielt, isoliert. Durch mehrere mutagene Behandlungsschritte unter Verwendung von Ultra-Violett-Strahlen
und Chemikalien gelangte man zu dem erfindungsgemäss verwendeten Stamm NRRL 12044, welcher
folgendermassen charakterisiert werden kann:
Es wird ein kleines Mycelstück des Stammes NRRL 12044
im Zentrum einer Agarplatte mit einem Medium der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung ausgeimpft:
70 g Malzextrakt (Wander), 30 g Kartoffeln (Stocki, Knorr), 15 g Agar und dest. Wasser ad. 1 Liter. Der
pH-Wert beträgt 5,3 - 5,7. Das Medium wird 2 0 Minuten bei 120 ° C sterilisiert. Bei 24 ° C ist nach 7 Tagen
eine Kolonie von etwa 2 cm Durchmesser, nach 14 Tagen von etwa 4 cm und nach 20 Tagen von etwa 5 cm Durchmesser
entstanden.
Das Mycel ist flach gewölbt und mit einem weissen, in den Luftraum ragenden, watteartigen Hyphengeflecht
bedeckt. Im Zentrum wird ein kraterförmiger Hocker von
etwa 1 cm Durchmesser ausgebildet. Von ihm gehen radiale Falten aus. Das dem Agar aufliegende Mycel ist
violett gefärbt. Es entstehen konzentrische Zonen mit stärkerer und solche mit schwächerer Pigmentierung.
Der Rand ist diffus* Ein 20 Tage altes Mycel enthält
2 8
pro cm ca. 1.10 Konidien. Diese streuen in ihren Dimensionen ziemlich stark (5 - 12 χ 3 - 7 fi; meist jedoch 5 - 6 χ 3 ju) · Das Mycel enthält keine Alkaloide.
pro cm ca. 1.10 Konidien. Diese streuen in ihren Dimensionen ziemlich stark (5 - 12 χ 3 - 7 fi; meist jedoch 5 - 6 χ 3 ju) · Das Mycel enthält keine Alkaloide.
to - * *
„ t* m · ·
WM ·* *"
- 20 - 100-5632
Vermehrun2_und_Imgf stoff hers teilung;
a) NRRL_12g43
Vermehrung und Impfstoffherstellung des Stammes
NRRL 12043 können in der Weise erfolgen, dass man von einer der oben beschriebenen Kolonien die Konidien
in sterilem Wasser abschwemmt und damit Schrägagarröhrchen
mit dem Agarmedium beimpft, bestehend aus: 70 g Malzextrakt (Wander), 30 g Kartoffeln (Stocki,
Knorr), 15 g Agar und dest. Wasser ad 1 Liter. Der pH-Wert beträgt 5,3 - 5,7. Das Medium wird 20 Minuten
bei 12O0C sterilisiert. Nach 14 Tagen enthält eine solche Sehrägagarkultür (12 ml Medium in einem
Reagenzglas von 18 mm Durchmesser und 20 cm Länge,
9 keilförmig ausgelegt) etwa 1.10 Konidien. Von einer
solchen Schrägagarkultur werden Konidien in sterilem Wasser aufgeschwemmt und dabei eine Konzentration
von 10 - 10 Sporen/ml hergestellt. Mit je 0/5 ml dieser Suspension werden Schrägagarröhrchen mit dem
gleichen Medium gleichmässig beimpft. Diese Kulturen werden bei 240C während 14 Tagen bebrütet. Hierauf
werden sie bei -4O0C gelagert.
b) NRRL__12044
Vermehrung und Impfstoffherstellung des Stammes NRRL 12044 können in der Weise erfolgen, dass man von
einer der oben beschriebenen Kolonien die Konidien in sterilem Wasser abschwemmt und damit Schrägagarröhrchen mit dem oben beschriebenen Agarmedium beimpft.
Nach 18 Tagen enthält eine solche Schrägagarkultur
322823Q
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(12 ml Medium in einem Reagenzglas von 18 mm Durchmesser und 20 cm Länge, keilförmig ausge-
g
legt) etwa 1 - 2.10 Konidien. Von einer solchen Schrägagarkultur werden Konidien in sterilem Wasser aufgeschwemmt und dabei eine Konzentration von 10 - 10 Sporen/ml hergestellt. Mit je 0,5 ml dieser Suspension werden Schrägagarröhrchen mit dem gleichen Medium gleichmässig beimpft. Diese Kulturen werden bei 240C während 14 Tagen bebrütet. Hierauf werden sie bei -4 00C gelagert.
legt) etwa 1 - 2.10 Konidien. Von einer solchen Schrägagarkultur werden Konidien in sterilem Wasser aufgeschwemmt und dabei eine Konzentration von 10 - 10 Sporen/ml hergestellt. Mit je 0,5 ml dieser Suspension werden Schrägagarröhrchen mit dem gleichen Medium gleichmässig beimpft. Diese Kulturen werden bei 240C während 14 Tagen bebrütet. Hierauf werden sie bei -4 00C gelagert.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Sporen erst über Vorstufe(n) heranzuzüchten, bevor das Produktionsmedium
angeimpft wird. Anfänglich soll man ein Medium wählen, in welchem gute Sporenkeimung und ein schnelles
Mycelwachstum stattfindet. Für ein solches Medium sind geeignet: eine Kohlenstoffquelle in reichlicher Konzentration
in Form eines Mono- oder Disaccharide, gegebenenfalls in Kombination mit einem Polyalkohol, eine
Stickstoffquelle in Form einer Aminosäure oder eines
Ammoniumsalzes, ferner Mineralsalze, Spurenelemente und
komplexe Zusätze aus pflanzlichen Samen. Das pH wird vorteilhaft zwischen 5 und 7 eingestellt. Das Medium
wird in der ersten Stufe mit Konidien reichlich beimpft und auf der Schüttelmaschine oder in Fermentern von
verschiedenen Grossen bei 22 - 260C während 4-7
Tagen inkubiert. Es entsteht eine dichte Kultur aus lockeren, watteartigen, 2 - 3 mm messenden, unpigmentierten
Mycelflocken, welche aus langen Hyphen von 3 - 6 μ. Durchmesser bestehen.
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Mit einem Teil der in einer oder gegebenenfalls mehreren
Vorstufen erhaltenen Kultur wird das Produktionsmedium beimpft, welches vorteilhaft eine solche Zusammensetzung
aufweist, dass in kurzer Zeit ein hohes Mycelgewicht erreicht wird. Als beste und billigste Kohlenstoffquelle
hat sich Saccharose erwiesen, als Stickstoffquelle Ammoniumsalze, wie Oxalat, Zitrat, Succinat und
Formiat. Feiner sollen Mineralsalze und als Spurenelemente Eisen und Zink zugegen sein. Die Kulturen
werden entweder in Erlenmeyerkolben oder in Fermentern von verschiedenen Grossen durchgeführt. Wichtig ist
eine gute Belüftung. Die optimale Temperatür liegt bei
24 0C.
Am Anfang der Alkaloidbildung, normalerweise zwischen
dem 3. und 6. Tag der Hauptkultur, werden 1-5 g/Liter L-Thiazolidin-4-carbonsäure, oder von einem Salze
dieser Säure, wie z.B. das Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsalz, zur Hauptkultur gegeben. Hierauf werden die
Kulturen weiter während 6-12 Tagen bebrütet. Es entsteht im Verlaufe von 9-18 Tagen eine dichte Kultur,
die hauptsächlich aus 0,5 - 3 mm langen und 0,1 - 1 mm dicken zylindrischen kompakten Mycelpartikeln neben
feinen Flocken besteht. Die Mycelpartikel zeigen in ihrer Struktur das Bild eines plectenchymatischen
Gewebes aus kugeligen oder polyedrischen bis kurzzylindrischen, dickwandigen und stark vakuolisierten
Zellen von 6 - 12 χ 6 - 14 ju, vornehmlich 8 χ 9 μ,
welches von bis zu 100 ju langen Hyphen durchzogen ist.
- 23 - 100-5632
Sie sind bräunlich pigmentiert. Das Kulturfiltrat ist
ebenfalls bräunlich gefärbt.
Wenn sich die Zunahme des Gewichtes und des Alkaloidgehaltes
des Mycels verringert, können nach an sich
bekannten Methoden die Alkaloide mit organischen Lösungsmitteln aus dem gesamten Kulturbrei extrahiert
werden, oder man trennt das Mycel durch Filtration oder Zentrifugation vom Filtrat und extrahiert beide
Teile separat. Der Hauptanteil der Peptidalkaloide ist im Mycel angereichert.
Diese Schwefel-enthaltenden Ergotpeptine lassen sich aus der Kulturbrühe, aus dem Kulturfiltrat oder aus
dem Mycel durch bekannte extraktive Verfahren isolieren. Die Reinigung erfolgt unter Anwendung üblicher
Reinigungssehritte, wie zum Beispiel durch Fällungen
aus aktiven mit inaktiven Lösungsmitteln oder durch üeberfuhren in schwerlösliche Salze. Besonders geeignet
sind bekannte Reinigungsverfahren, wie z.B.
Chromatographie an Aluminiumoxiden, Kieselgelen, Sephadex LH-20 usw. in den jeweils geeigneten Lösungsmittel
systemen. Wie die bekannten Ergotpeptine sind auch diese neuen 9'-Thia-ergopeptine gegen
Tageslicht empfindlich. In freier Form und in polaren Lösungsmitteln isomerisieren sie bis zu einem bestimmten
Gleichgewicht in die jeweils andere Form.
t»*» V #
B · ir 4
- 24 - 100-5632
In Salzform, wie sie z.B. mit Methansulfonsäure hergestellt
werden können, sind 9'-Thia-ergotamin und
9'-Thia-ergocristin über längere Zeit stabil.
Erfindungsgemäss erhaltene Verbindungen können, falls
erwünscht, nach an sich bekannten Methoden in weitere Verbindungen der Formel I überführt werden.
So können die Verbindungen der Formel I, worin R3
und/oder R. und/oder Rft für Wasserstoff stehen,, zu
weiteren Verbindungen der Formel I, worin R_ und/oder R4 Alkyl bedeuten und/oder Rg Methyl bedeutet,
alkyliert werden.
Ferner können die Verbindungen der Formel I, worin R6 und R- zusammen eine einfache Bindung bilden, zu
weiteren Verbindungen der Formel I, worin R_ und R_
ο / je Wasserstoff bedeuten, reduziert werden.
Ausserdem können die Verbindungen der Formel I, worin
Rg für Wasserstoff steht, halogeniert werden.
Die erfindungsgemässen Verbindungen sind in der Literatur bisher nicht beschrieben worden. Sie weisen
im Tierversuch interessante pharmakologische Eigenschaften auf und können daher als Heilmittel verwendet
werden.
Insbesondere zeigen diese Verbindungen eine Dopaminrezeptoren-stimulierende
Wirkung. Die dopaminergen Eigenschaften konnten an Ratten, bei denen durch eine 6-Hydroxydopamin-Injektion in die substantia nigra
eine unilaterale Verletzung der nigro-neostriatalen Dopaminbahn erzeugt wurde, mit Dosen zwischen etwa
- 25 - 100-5632
0,5 bis 100 mg/kg festgestellt v/erden [Methode nach
ü. Ungerstedt, Acta physiol. scand. Suppl. 367, 69-93
(1971)]. Nach Verabreichung des Wirkstoffes war eine deutliche Aktivierung dadurch erkennbar, dass die
Ratten in Richtung der nicht denervierten Seite
rotierten.
Die neuen Substanzen können aufgrund ihrer dopaminergen Eigenschaften zur Behandlung von
Parkinsonismus Anwendung finden.
Ferner besitzen die neuen Verbindungen eine Prolaktinsekretions-hemmende
Wirkung. So hemmen sie bei der Ratte die Implantationen nach subkutaner Applikation
von Dosen zwischen 0,01 und 1 mg/kg und die Laktation mit Dosen von 1 bis 10 mg/kg p.o. [Lit.:
Experiential 1330 (1978)].
Die neuen Substanzen können aufgrund ihrer Prolaktinsekretions-hemmenden
Eigenschaften z.B. zur Laktationshemmung, Galaktorrhoehemmung, zur Behandlung
des hyperprolaktinaemischen Hypogonadismus und der Akromegalie oder zur Behandlung von Prolaktinomen
Anwendung finden.
Ferner bewirken die neuen Substanzen am Schlaf/Wach-Zyklus
bei der chronisch implantierten Ratte ab ca. 3 mg/kg i.p. oder 10 mg/kg p.o. eine Reduktion
der Dauer des paradoxalen Schlafes und eine Verlängerung des Wachzustandes [siehe J.M. Vigouret
et al., Pharmacology 16, 1, 156 - 173 (1978)]. üeberdies bewirken sie bei 0,3 mg/kg i.p. eine Erhöhung
des Glukosestoffwechsels in Hirnnervenkernen sensorischer Informationsverarbeitung (Methode nach
L. Solokoff, Journal of Cerebral Blood Flow and Metabolism 1981, 3., 7-36, H. E. Savaki et al., Brain Research
1982, 233, 347 und J. McCulloch et al., Journal of Cerebral Blood Flow and Metabolism 1981, JL, 133-136).
- 26 - 100-5632
Aufgrund dieser Resultate sind die neuen Substanzen für die Behandlung der senilen
Demenz, insbesondere im Frühstadium und zur Vigilanzerhöhung geeignet.
Ausserdem besitzen die erfindungsgemässen Verbindungen
vasokonstriktorische Aktivität, welche in vitro an Spiralstreifen der Arteria carotis externa
des Hundes [E. Müller-Schweinitzer,'Naunyn-Schmiedeberg's
Arch. Pharmacol., 292, 113 - 118 (1976)], mit Dosen ab 10 nM/Liter gezeigt werden kann.
Aufgrund ihrer vasokonstriktorischen Wirkung werden die neuen Substanzen zur Behandlung der Migräne
verwendet.
Ferner bewirken sie an der Ratte mit zerstörtem Gehirn und Rückenmark [Brit. J. Pharmac. Chemother. 3_0
(1967), 78 - 87] mit einer Dosis von etwa 5 bis etwa 50 yg/k'g i.v. einen langanhaltenden pressorischen
Effekt verbunden mit einer Blutdrucksteigerung. An der Mellander-Katze [Angiologica 3 (1966), 77 - 99}
0 bewirken sie eine starke, dosisabhängige und langanhaltende
Konstriktion der Kapazitätsgefässe in Dosen von etwa 0,5 bis etwa 5 0 ,ug/kg i.a.
Aufgrund dieser Aktivität können die Substanzen als venentonisierende Mittel Anwendung finden.
Schliesslich bewirken die erfindungsgemässen Verbindungen
aufgrund der Ergebnisse am Schlaf/Wach-Zyklus eine serotoninerge Wirkung. Im Hinblick auf
diese Wirkung und die Ergebnisse am Ungerstedt-Modell können sie als Antidepressiva vor allem bei
älteren Leuten Anwendung finden.
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Gegenstand der Erfindung sind auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die die erfindungsgemässen Verbindungen
enthalten. Für ihre Herstellung können die in der Pharmazie gebräuchlichen Hilfs- und Trägerstoffe
verwendet v/erden.
Ferner betrifft die Erfindung die Anwendung der
neuen Substanzen als Pharmazeutika, beispielsweise bei der therapeutischen Behandlung/ z.B. zur Behandlung des Parkinsonismus oder als Prolaktinsekretionshemmer.
neuen Substanzen als Pharmazeutika, beispielsweise bei der therapeutischen Behandlung/ z.B. zur Behandlung des Parkinsonismus oder als Prolaktinsekretionshemmer.
In den nachfolgenden Beispielen, die die Erfindung näher erläutern, erfolgen alle Temperaturangaben in
Celsiusgraden und sind unkorrigiert.
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- 28 - 100-5632
Beispiel 1 (Verfahren a);
9,lO-Dihydro-9'-thia-a-erqokryptin oder
N-([2'R,5'S,10'aS,10'bS]-Hexahydro-lOb-hydroxy-5-isobutyl~2-isopropyl-3,6~dioxo-8H,IQH-oxazolo[3,2-a] thiazolo[4/3-c]pyrazin-2-yl)-6-methyl-5R-ergolin-8ßcarboxamid oder
[5'α,10α]-9,lQ-Dihydro-12'-hydroxy-2'-(1-methyläthyl)-5'-(2-methylpropyl)-9'-thiaergotaman-3',6 *,18-trion
30 ml absolutes Dimethylformamid werden unter Rühren auf - 15 ° abgekühlt und tropfenweise mit einer
Lösung von 1 ml Oxalylchlorid in 5 ml absolutem Acetonitril versetzt. Anschliessend trägt man 2,95 g
trockene 9,10-Dihydro-lysergsäure ein, wobei unter
vorübergehender Lösung ein grauweisser Niederschlag ausfällt. Nach 30 Minuten Rühren bei 0 ° verdünnt
man unter starkem Kühlen mit 6 ml absolutem Pyridin und trägt 1,40 g (2R,5S,10aS,1ObS)-2-Amino-dihydro~
10b-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-8H,10H-oxazolo [3,2-a]thiazolo[4,3-c]pyrazin~3(2H),6(5H)-dion-0
hydrochlorid ein, rührt kräftig während 2 Stunden und lässt die Temperatur langsam von - 10 ° bis 0 °
steigen.
Zur Aufarbeitung wird unter starker Kühlung mit 6,5 ml Citrat-Puffer pH = 4 verdünnt und mit 2N-Soda—Lösung
alkalisch gestellt. Nach dreimaliger Extraktion mit Methylenchlorid, Trocknen über Natriumsulfat,
Filtrieren und Eindampfen der Extrakte wird das Rohprodukt an 100 g Kieselgel ehromatographiert, wobei
die Titelverbindung mit 3 % Methanol in Methylenchlorid .eluiert und aus Methylenchlorid/Aether
kristallisiert wird.
Smp.: 182 - 184 ° (Zers.); [ct]£u = + 9,6° (c = 0,5 in
Dimethylformamid).
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Das Ausgangsmaterial kann wie folgt hergestellt werden:
Zu einer Lösung von 95,8 g N-tert.Butyloxycarbonyl-L-leucin
in 450 ml absolutem Aether werden 61,0 g L-Thiazolidin-4-carbonsäure-methy!ester in 450 ml
absolutem Aether zugegeben. Nach 15 Minuten Rühren bei Raumtemperatur wird eine Lösung von
94,4 g Dicyclohexylcarbodiimid in 200 ml absolutem Aether zugetropft. Nach 90 Minuten Rühren bei
Raumtemperatur wird vom Harnstoff abfiltriert. Das Filtrat wird der Reihe nach mit IN-Salzsäure-Lösung,
Eiswasser, 2N-Natriumbicarbonat-Lösung und Eiswasser extrahiert.
Nach dreimaliger Nachextraktion mit Aether werden die organischen Phasen vereinigt, mit Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Das resultierende gelbe Harz wird direkt weiter umgesetzt.
Man löst das so erhaltene, geschützte Dipeptid in 350 ml absolutem
Methylenchlorid und versetzt die klare Lösung unter Eiskühlung mit 140 ml Trifluoressigsäure.
Nach 16 Stunden Stehenlassen bei Raumtemperatur wird die rotbraune Lösung am Rotationsverdampfer
eingeengt, in Methylenchlorid aufgenommen und mit 2N~Soda-Lösung alkalisch gestellt. Nach zweimaliger
Nachextraktion mit Methylenchlorid werden die organischen Phasen vereinigt, über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Die Titelverbindung kristallisiert nach Aufnahme in Aether
und Zugabe von Hexan in weissen Kristallen vom
«· *»»··· »· ·· Τ1ΟΟΟΟΠ
- 30 - 100-5632
Smp. 142 - 143 °; [cc]^ = - 113 ° (c = 0,8 in
Chloroform).
72,7 g (6S,8aS)-Dihydro-6-isobutyl-3H-thiazolo [3,4-a]pyrazin-5(6H),8(7H)-dion in 175 ml absolutem
Dioxan werden mit 114 ,5 g S(+)-Isopropyl-benzyloxymalonsäure-äthyl-esterchlorid
und 50,9 g 2,6-Lutidin vermengt und 4 Stunden bei + 70 ° gerührt.
Nach Verdünnen mit 1 Liter Aether wird der Reihe nach je zweimal mit 2N-Salzsäure-Lösung und gesättigter
Natriumbicarbonat-Lösung geschüttelt. Die wässrigen Phasen werden noch zweimal mit
Aether nachextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und am Vakuum eingedampft. Das bräunliche Rohprodukt wird an 2,4 kg Kieselgel chromatographiert,
wobei das Acylierungsprodukt mit 2 % Methanol in Methylenchlorid als gelbes OeI
eluiert wird, welches direkt weiter umgesetzt wird.
Man löst das gelbe OeI in 600 ml Trifluoressigsäure und lässt die Lösung 18 Stunden bei Raumtemperatur
stehen. Nach Einengen der rotbraunen Lösung wird der Rückstand in 1 Liter Methylenchlorid aufgenommen
und mit 2N-Soda-Lösung alkalisch gestellt.
Die wässerige Phase wird noch zweimal mit 300 ml Methylenchlorid nachextrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen werden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingedampft.
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Das rotbraune Rohprodukt wird an 2,4 kg Kieselgel chromatographiert, wobei die Titelverbindung mit
2 % Methanol in Methylenchlorid eluiert wird.
Kristallisation aus Aether/Petroläther ergibt
20
weisse Kristalle vom Smp. 106 - 108 °; [al
- 7,5 ° (c = 1,0 in Chloroform).
-2-carbon säure
27,6 g (2R,5S,10aS,10bS)-Hexahydro-lOb-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-3,6-dioxo-8H,10H-oxazolo
[3 , 2-a]thiazolo[4,3-c]pyrazin-2-carbonsäureäthylester
werden in 600 ml 1N-Natronlauge gelöst und 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Zur
Aufarbeitung wird bei 0 ° mit 2N-SaIzsäure-Lösung auf pH = 4 75 gestellt und wiederholt mit Essigester
extrahiert. Nach Trocknen der organischen Extrakte und Eindampfen des Lösungsmittels unterhalb
+ 30 ° und anschliessendem Verdünnen mit Aether erhält man die Titelverbindung als weisse
Kristalle vom Smp. 149 - 151 ° (Zers.).
In ein auf - 15 ° gekühltes, gerührtes Gemisch'von
7,0 ml absolutem Dimethylformamid und 100 ml absolutem Methylenchlorid tropft man innert
10 Minuten eine Lösung von 6,0 ml Oxalylchlorid in 50 ml absolutem Methylenchlorid zu und rührt
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- 32 - 100-5632
noch weitere 10 Minuten. Nach Verdünnen mit 100 ml absolutem Aether werden 17,3 g (2R,5S,1OaS,1ObS) Hexahydro-1Ob-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-3,6-dioxo-8H,10H-oxazolo[3,2-a]thiazolo[4,3-c]pyrazin-
2-carbonsäure rasch eingetragen, wobei eine klare Lösung entsteht, die noch 10 Minuten bei - 10 °
gerührt wird. Dann überschichtet man mit einer Lösung von 30 g Natriumazid in 120 ml Wasser, verdünnt mit 800 ml Methylenchlorid und schüttelt das
2-Phasengemisch 4 Minuten kräftig. Dann fügt man 1 Liter eiskalte, gesättigte Natriumbicarbonat-Lösung
hinzu, trennt die organische Phase ab und trocknet gut über Natriumsulfat. Nach Einengen des
Lösungsmittels und Verdünnen mit abs. Aether erhält man die Titelverbindung als weisse Kristalle.
Smp. 100 ° (Verpuffung).
12£λ5§λ1 OaS^l ObS )_-2-Amino^dihYd rg-1 Ob-hvdroxY-5-
S-, 2-a]_thiazolo
Eine Lösung von 12,7 g (2R,5S,1OaS,1ObS)-Hexahydro
10b-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl~3,6-dioxo-8H,
lOH-oxazolo[3,2-a]thiazolo[4,3-c]pyrazin-2-carbonylazid
in 180 ml absolutem Methyl-äthylketon wird mit 3,18 ml 10N-Salzsäure-Lösung versetzt
und während 15 Minuten unter Rückfluss gekocht. Nach Eindampfen des Reaktionsgemisches und
Verdünnen mit absolutem Aether erhält man die Titelverbindung als gelbliche Kristalle. Smp.
123 - 126 ° (Zers.).
- 33 - 100-5632
9 ' -Thia-p.-ergokryptinin und 9 ' -Thia-a-erg'okryptin. oder
N-([2'R,5'S,10'aS,10'bS]-Hexahydro-lOb-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-3,6-dioxo-8H,10H-oxazolo[3,2-a]
thiazoio[4,3-c]pyrazin-2-yl)9,lO-didehydro-6-metnyl-5R-ergolin-8a-carboxamid und
N-([2'R,51S,10'aS,10'bS]-Hexahydro-lOb-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-3,6-dioxo-8H/10H-oxazolo[3,2-a]
thiazolo[4/3-c]pyrazin-2-yl)9,lO-didehydro-6-methyl-
SR-ergolin-SS-carboxamid oder
[5'α,8a]-12'-Hydroxy-2'-(1-methyläthyl)-5'-(2-methylpropyl)-9'-thiaergotaman-3',6',18-trion und
[5 'cc] -12 ' -Hydroxy-2 ' - (1-methyläthyl) -5 ' - (2-methylpropyl)-9'-thiaergotaman-3',6',18-trion
2,50 g wasserfreie Lysergsäure werden in 25 ml absolutem Dimethylformamid durch Zugabe von 2,11 g
Trifluoressigsäure gelöst und unter Rühren auf - 10 gebracht. Bei dieser Temperatur tropft man innert
5 Minuten eine Mischung von 2,52 g Trifluoressigsäureanhydrid in 15 ml absolutem Acetonitril zu und
rührt die klare Lösung noch 10 Minuten. Anschliessend trägt man unter starker Kühlung 15 ml Pyridin und
2,71 g (2R,5S,10aS,10bS)-2-Amino-dihydro-10b-hydroxy-5-isobutyl-2-isopropyl-8H,10H-oxazolo[3,2-a]thiazoio
[4,3-c]pyrazin-3(2H),6(5H)-dion-hydrochlorid ein und
rührt das Reaktionsgemisch 1 Stunde zwischen - 10 ° bis 0 ° weiter.
Zur Aufarbeitung verdünnt man mit 2 00 ml Methylenchlorid
und schüttelt mit 100 ml 2N-Soda-Lösung gut durch. Die wässrige Phase wird noch dreimal mit
je 100 ml Methylenchlorid nachextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Natriumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird an 250 g Kieselgel chromatographiert,
όIlÖ
- 34 -
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wobei mit 2 % Methanol in Methylenchlorid reines 9' -Thia-ct-ergokryptinin eluiert wird, das aus
Methanol kristallisiert. Smp. 228 - 230 ° (Zers.)i
20
[α] = + 281 ° (c = 0,8 in Dimethylformamid).
[α] = + 281 ° (c = 0,8 in Dimethylformamid).
Mit 3 % Methanol in Methylenchlorid werden zuerst
Mischfraktionen, dann das reine 9'-Thia-a-ergokryptin eluiert, das aus Aether kristallisiert. Smp. 20 3 205
° (Zers.); [α]^° = + 46 ° (c = 0,7 in Dimethylformamid)
.
10 Beispiel 3 (Verfahren b):
9'-Thia-ergotamin und 9'-Thia-ergotaminin
1. Züchtung des Stammes NRRL 12043 a) Vorkultur
Die Konidien einer Schrägagarkultur des Claviceps
9 purpurea Stammes NRRL 1204 3 (etwa 10 ) werden in 10 ml
sterilem Wasser suspendiert. Mit 1 ml dieser Konidien-Suspension werden 2 00 ml eines Vorkulturmediums folgender
Zusammensetzung
Saccharose | 4 H2 |
ProfIo | |
0 | |
Ammoniumoxalat | O |
Ca (NO3) 2. | 0 |
KH2PO4 | |
MgSO4. 7H2 | |
KCl | |
FeSO4. 7H2 | |
ZnSO . 7H2 |
destilliertes Wasser
g/Liter 100
10
0,25 0,25 0,125 0,0166 0,0068 1 Liter
100-5632
welches sich in 500 ml Erlenmeyerkolben befindet, angeimpft j das pH wird mit NH4OH auf 6,5 eingestellt. Das
Medium wird 20 Minuten bei 120° sterilisiert. Diese Vorkultur wird bei 24° rotierend 5 Tage geschüttelt
(180 UpM, 5 cm Kreis)- Am Ende des Wachstums hat die Kultur ein pH von 5,3 und ein Myceltrockengewicht von
22 g/L.
b)
Mit 10 ml der Vorkultur werden 50 ml eines Hauptkulturmediums
folgender Zusammensetzung
g/Liter 24 0
Saccharose Ammoniumoxalat
Ca (NO | 3)2. 4H2O |
MgSO4. | 7H2O |
KH2PO4 | |
KCl | |
FeSO4. | 7H2O |
ZnSO.. | 7H2O |
destilliertes Wasser
ad
9,6
2,5
0,625 0,625 0,312 0,0252 0,0102 1 Liter
welches sich in 500 ml Erlenmeyerkolben befindet, angeimpft; das pH wird mit NH.OH-25%ig auf 6,2 eingestellt.
Das Medium wird 20 Minuten bei 110° sterilisiert .
Diese Kultur wird bei 24° auf einer Rundschüttelmaschine (180 UpM, 5 cm Kreis) inkubiert. Nach 4 Tagen Bebrütungszeit
werden pro Kultur 90 mg L-Thiazolidin-4-carbonsäure zugegeben. Die Kulturen werden noch 10 Tage auf der
Rundschüttelmaschine inkubiert. Nach beendeter Fermentation werden die Kulturen abfiltriert. Das Mycelium
wird schonend getrocknet. Das Trockenmycelgewicht der
Hauptkultur beträgt 85 g/L. Der Alkaloidgehalt beträgt
- 36 - 100-5632
12 mg/g. Der Anteil an 9'-Thia-ergotamin + 9'-Thia-ergotaminin beträgt 10 % des Gesamtalkaloidgehaltes.
2. Isolierung der Titelverbindungen
500 g Trockenmycel werden zweimal mit je 16 00 ml Methanol + 2 % konz. Ammoniak sowie zweimal mit je
1200 ml Methanol während je 5 Minuten mit einem ültra-Turrax-Gerät
homogenisiert und die vereinigten FiI-träte im Vakuum bei max. 40° Badtemperatur eingedampft
(ca. 50g weinroter Rückstand). Dieser Rückstand wird in 500 ml Methanol gelöst und in einem
Chromatographie-Rohr von 10 cm Durchschnitt durch 500 g Aluminiumoxid der Aktivitätsstufe II (Woelm)
filtriert, mit 2000 ml Methanol nachgewaschen und das gesamte Filtrat im Vakuum zur Trockne eingedampft
(25 g gelber Schaum). Dieser Rückstand wird nun an der 200-fachen Menge Kieselgel 60 (Merck) in Methylenchlorid
+ 2 % Methanol chromatographisch aufgetrennt. Die Fraktions-Rückstände werden dünnschicht-chromatographisch
untersucht und diejenigen Fraktionen, welche nur Substanzflecke entsprechend 9' -Thia-ergotamin
enthielten (vgl. Rf-Werte in Tabelle 1), vereinigt.
Fraktionen, die nach dünnschichtchromatographischer Analyse und entsprechend
ihrem Rf-Wert nur 9'-Thia-ergotamin enthalten,
werden in Essigester gelöst, durch eine Talkschicht
- 37 - 100-5632
blankfiltriert und nach Konzentrierung im Vakuum mit wenig Hexan versetzt, wobei das Alkaloid auskristallisiert,
ümkristallisation aus dem gleichen Lösungsmittel liefert reine Kristalle von weisser bis
gelblicher Farbe. Smp.: ab 199° langsame Zersetzung; [CC]1. ~ -165° (c = 0,5 in Chloroform).
mg
9'-Thia-ergotamin werden in wenig Aethanol gelöst
und mit einer alkoholischen Lösung, enthaltend 29 mg Methansulfonsäure, versetzt, wobei das Alkaloid
als Methansulfonat auskristallisiert, ümkristallisation aus Methanol liefert ein reines, weisses Salz.
Smp. : ab 2.
Methanol).
Methanol).
20
Smp.: ab 211° Zersetzung; [«K = + 76° (c = 0,51 in
21z?i?i§r§H22t§5}iSiSi Die Chr oma togrammfrakt ionen
mit dünnschichtchromatographisch einheitlichem Fleck und Rf-Wert (siehe Tabelle 1) werden in Essigester gelöst,
vereinigt und durch eine Talkschicht klarfiltriert. Die konzentrierte Lösung wird mit wenig Hexan
versetzt, wobei das Alkaloid in weisser kristalliner Form ausfällt, ümkristallisation aus dem gleichen Lösungsmittel
ergibt die reine Verbindung. Smp.: ab 199°
20
Zersetzung; 1>]D = +343° (c = 0,55 in Chloroform).
Zersetzung; 1>]D = +343° (c = 0,55 in Chloroform).
Dünnschicht-chromatographische Rf-Werte im Vergleich
zu Ergotamin (Et) und Ergotaminin (Et-in).
- 38 -
100-5632
10
15
Schicht und Pliessmittel |
Thia- Et |
Et | Thia- Et-in |
Et-in . |
Alox1) | ||||
Essigester/sec.Butanol 9:1 |
0,44 | 0,34 | 0,68 | 0,59 |
Toluol/iso-Propanol 9:1 |
0,58 | 0,50 | 0,69 | 0,63 |
Toluol/iso-Propanol 19:1 |
0,30 | 0,24 | 0,58 | 0,46 |
Kieselgel2* | ||||
Toluol/iso-Propanol 85:15 |
0,15 | 0,11 | 0,43 | 0,31 |
CH-Cl„/MeOH 93:7 Δ |
0,25 | 0,22 | 0,65 | 0,52 |
2)
Aluminiumoxid-Fertigplatten Merck F 254 (Typ E) Kieselgel-Fertigplatten Merck F 254.
20
Auf Dünnschichtplatten erscheinen die Substanzflecke im
UV-Licht 254 nm als blauviolette und bei 366 nm als hellblaue Flecke. Auch können sie mit Joddämpfen als
braune Flecke erkannt werden.
25
• Das für die Ergotpeptine typische van ürk-Reagens bewährt
sich ausgezeichnet zur Detektion der Substanzflecke, Nach dem Besprühen erscheinen diese Verbindungen mit
blauvioletter Farbe, die durch Einwirkung des Tageslichtes
oder durch Ueberströmen mit einem Hauch Königswasserdämpfen
intensiviert werden.
■-=-· Γ: β
- 39 - 100-5632
Beispiel 4 (Verfahren b);
91-Thia~ergocristin und 9'-Thia-ergocristinin
1. Züchtung des Stammes NRRI. 12044
Der Stamm NRRL 12044 wird analog zu Beispiel 3 gezüchtet.
Das Trockenmycelgewicht der Hauptkultur beträgt 80 g/L. Der Alkaloidgehalt beträgt 10 mg/g.
Der Anteil an Titelverbindungen beträgt 8 % des Gesamtalkaloidgehaltes.
2. Isolierung der Titelverbindungen
500 g Trockenmycel werden zweimal mit je 1500 ml Methanol + 2 % konz. Ammoniak und zweimal mit je
1500 ml Methanol mit einem Ultraturrax-Gerät je 5 Minuten homogenisiert. Die vereinigten Filtrate
werden im Vakuum bei max. 40 ° Badtemperatur eingedampft
(190 g weinroter Rückstand). Nach dem Lösen in 900 ml Methanol wird durch eine 10 cm hohe Schicht
aus 600 g Aluminiumoxid (basisch, Aktivi'tätsstufe 2)
filtriert, mit 2000 ml Methanol nachgewaschen und das Filtrat im Vakuum zur Trockene eingedampft (108 g).
Dieser Rückstand wird nun in Methanol an 3000 g Sephadex LH-20 aufgetrennt und Fraktionen zu 200 ml
aufgefangen und eingedampft. Die Fraktionsrückstände, die dunnschichtchromatographisch die neuen Thia-ergotpeptide
enthielten, werden vereinigt (526 mg) und nochmals an 120 g Sephadex LH-20 in Methanol chromatographiert,
woraus 156 mg reines Gemisch von 9'-Thiaergocristin/-cristinin
erhalten werden. Die Trennung dieser beiden Verbindungen erfolgte durch bekannte chromatographische Methoden an Kieselgel
(Merck) mit Methylenchlorid + 2 % Methanol.
- 40 - 100-5632
Fraktionsrückstände, die nach dünnschichtchromatographischer Analyse und
entsprechend ihrem Rf-Wert (vgl. Tabelle 2) nur 9'-Thia-ergocristin enthalten/ werden vereinigt
und aus Benzol kristallisiert (28 mg). Smp. : 146 °
20 sintern unter langsamer Zersetzung; [α] = - 176 (c = 0,5 in Chloroform).
2 Chromatogramm-
fraktionen, die sich dünnschichtchromatographisch einheitlich zeigen und den Substanzfleck mit den
entsprechenden Rf-Werten (siehe Tabelle 2) aufweisen, werden vereinigt und aus Aethanol-Essiqester kristallisiert.
Schmelzpunkt: 209 - 210 ° unter Zersetzung; [a]D = + 344 ° (c = 0,51 in CHCl3).
100-5632
Dünnschicht-chromatographisehe Rf-Werte im Vergleich
zu Ergocristin (Ec) und Ergocristinin (Ec-in).
Schicht und Fliessmittel |
Thia- Ec |
Ec | Thia- Ec-in |
Ec-in |
Alox1^ | ||||
Essigester/see. Butanol 9:1 |
0,68 | 0,63 | 0,78 | 0,70 |
Toluol/iso-Propanol 9:1 |
0,68 | 0,62 | 0,69 | 0,66 |
Toluol/iso-Propanol 19:1 |
0,50 | 0,42 | 0,58 | 0,47 |
Kieselgel2* | ||||
Toluol/iso-Prooanol 85:15 |
0,37 | 0,28 | 0,56 | 0,48 |
CH9Cl9/MeOH 93:7 z |
0,47 | 0,41 | 0,70 | 0,60 |
2)
Aluminiumoxid-Fertigplatten Merck F 254 (Typ e) Kieselgel-Fertigplatten Merck F 254.
Zur Detektion der Substanζflecken, siehe Beispiel 3.
- 42 - 100-5632
Analog zu Beispiel 1 können auch folgende Verbindungen hergestellt werden:
a) das 9,10-Dihydro-2-methyl-9'-thia-a-ergokryptin,
Smp.: 176 - 180 ° (Zers.); t«]^0 = - 1/25 °
(c = 0,6 in Dimethylformamid)
b) das 9,10-Dihydro-6-nor-6-äthyl-9'~thia-a-ergo-
20 kryptin, Smp.: 212 - 214 ° (Zers.); [a]*υ =>
+7,9° (c = 0,5 in Dimethylformamid)
c) das 9,10-Dihydro-9'-thia-ergotamin. Smp.: 235 237
°f ta]ß - ~ 23,6 ° (c = 0,5 in Dimethylformamid)
Analog zu Beispiel 2 können auch das 9'-Thiaergotamin,
das 91-Thia-ergotaminin, das 9'-Thiaergocristin,
das 9'-Thia-ergocristinin sowie folgende Verbindung hergestellt werden:
d) das 2-Brom-9 '-thia-ot-ergokryptin, Smp.: 170-173 °,
(Zers.)? [<*]q° = + 16,4 °(c=O,7 in Dimethylformamid)
und das 2-Brom-t9'-thia-a~ergokryptinin, Smp.: 198-200
° (Zers.); t«]^0 - + 355 ° (c -O in Dimethylformamid)
.
Analog zu Beispiel 3 oder 4 können auch das 9'-Thiaa-ergokryptin
und das 9'-Thia-a-ergokryptinin hergestellt
werden, indem man einen Ergokryptin/Ergokryptinin produzierenden Stamm verwendet.
Claims (16)
1.J-. Ein cyclisches 9 '-Thia-peptidergotalkaloid in
Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
2. Eine Verbindung der Formel I,
- 2 - 100-5632
worin
R. eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder eine Benzylgruppe bedeutet,
R3 und R4 unabhängig voneinander je für Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen,
R5 Wasserstoff bedeutet oder, falls R_ für
Wasserstoff steht, auch Brom bedeuten kann, Rg und R7 je für Wasserstoff stehen oder
R, und R_ zusammen eine einfache Bindung bilden
ο /
oder
R6 für Methoxy und R7 für Wasserstoff stehen
und
R„ Wasserstoff, eine Methylgruppe oder ein
Halogenatom mit einer Ordnungszahl von 9 bis
35 bedeutet,
in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
3. Eine Verbindung der Formel Ia,
Ia
- 3 - 100-5632
worin entweder
R, für Methyl steht und R- Isobutyl oder Benzyl
bedeutet oder
R. für Aethyl steht und R? Benzyl bedeutet
R. für Aethyl steht und R? Benzyl bedeutet
oder
R, für Isopropyl steht und R_ Isopropyl
R, für Isopropyl steht und R_ Isopropyl
sek.-Butyl, Isobutyl oder Benzyl bedeutet,
in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes
.
4. Das 9,10-Dihydro-9'-thia-a-ergokryptin in Form
der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
. 5. Das 9,10-Dihydro-2-methyl-9'-thia-a-ergokryptin
in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes.
6. Verfahren zur Herstellung eines cyclischen 9'-Thia-peptidergotalkaloids in Form der freien
Base oder eines Säureadditionssalzes, dadurch gekennzeichnet, dass man ein entsprechendes
reaktives Lysergsäurederivat mit einem Säureadditionssalz eines entsprechenden schwefelhaltigen
Aminocyclols kondensiert und die erhaltene , Verbindung gewünschtenfalls in ein
Säureadditionssalz überführt.
- 4 - 100-5632
7. Verfahren zur Herstellung eines cyclischen 9'-Thia-peptidergotalkaloids, das von einem
fermentativ herstellbaren 9' -Methylen-peptidergotalkaloid
abgeleitet ist, in Form der freien Base oder eines Säureadditionssalzes, dadurch
gekennzeichnet, dass man einer flüssigen Kultur eines die entsprechende 9'-Methylen-Verbindung
produzierenden Stammes L-Thiazolidin-4-carbonsäure oder ein Salz dieser Säure zugibt und die
erhaltene Verbindung gewünschtenfalls in ein Säureadditionssalz überführt.
8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I gemäss Anspruch 2 und ihren Säureadditionssalzen,
dadurch gekennzeichnet, dass man ein Säureadditionssalz einer Verbindung der Formel II oder eines Prekursors davon,
II
worin R, und R„ wie im Anspruch 2 definiert sind,
mit einem reaktiven Säurederivat einer Verbindung der.Formel III oder eines Prekursors davon,
COOH
III
- 5 - 100-5632
worin R_, R./ Rc, R,, R_ und R0 wie im
ο 4 b ο / ο
Anspruch 2 definiert sind, kondensiert und die erhaltenen Verbindungen gewünschtenfalls in ihre
Säureadditionssalze überführet.
9. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der
Formel Ia gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass man einer flüssigen Kultur eines die entsprechende 9'-Methylen-Verbindung
produzierenden Stammes L-Thiazolidin-4-carbonsäure oder ein Salz dieser Säure zugibt.
10. Eine pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1
bis 5, zusammen mit pharmakologisch
indifferenten Stoffen.
11. Eine Verbindung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, zur Anwendung als Pharmazeutikum.
12. Eine Verbindung der Formel II gemäss Anspruch 3 und ihre Säureadditionssalze.
- 6 - 100-5632
13. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel II gemäss Anspruch 8 und ihrer Säureadditionssalze
, dadurch gekennzeichnet, dass man in einer Verbindung der Formel IX,
IX
worin R, und R? wie im Anspruch 2 definiert
sind/ die Azidocarbonylgruppe in eine Aminogruppe überführt und die erhaltenen Verbindungen
gewünschtenfalls in ihre Säureadditionssalze überführt.
14. Eine Verbindung der Formel V, VII, VIII, IX oder
X wie in der Beschreibung definiert.
15. Ein Ergotamin/Ergotaminin produzierender Stamm von Claviceps purpurea, hinterlegt unter der
Nummer NRRL 1204 3.
16. Ein Ergocristin/Ergocristinin produzierender Stamm von Claviceps purpurea, hinterlegt unter
der Nummer NRRL 12044.
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