DE4225284A1 - Clonostachydiol und Helmidiol, neue Makrodiolide mit pharmakologischer Wirkung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Clonostachydiol und Helmidiol, neue Makrodiolide mit pharmakologischer Wirkung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Sekundärstoffe aus Pilzen sind schon seit langer Zeit bekannt und werden im
großen Maßstab in verschiedenen Anwendungsgebieten, so z. B. als
Cholesterinsenker oder als Antitumormittel benutzt. Es ist außerdem bekannt,
daß Fungi imperfecti unter herkömmlichen Kulturbedingungen Makrodiolide
produzieren wie z. B. Colletodiol [Amstrutz, R.; E. Hungerbühler & D. Seebach:
168. Revidierte Struktur des Makrodiolids Colletodiol. Helv. Chim. Acta 64:
1796-1799, 1981] oder Grahamimycin [Ronald, R. C. & S. Gurusidaiah:
Grahamimycin A1: A novel dilactone antibiotic from Cytospora. Tetrahedron
Lett. 21: 681-684, 1980]. Über eine biologische Wirkungen bzw. eine
pharmakologische Anwendbarkeit ist nichts bekannt.
Die Erfindung betrifft:
- 1. Eine Verbindung der Formel I
und
R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, einen cyclischen oder offenkettigen C1-C20-Alkylester, einen substituierten oder unsubstituierten aromatischen Ester oder einen Heteroarylester bedeuten. - 2. Ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Clonostachys cylindrospora und/oder Alternaria sp. in einem Nährmedium kultiviert werden, bis sich die Verbindungen der Formel I in der Kultur anhäufen.
- 3. Eine Verwendung der Verbindungen der Formel I als pharmakologisch wirksame Substanzen, insbesondere als Anthelminthika.
Im folgenden wird die Erfindung detailliert beschrieben, insbesondere in ihren
bevorzugten Ausführungsformen. Ferner wird die Erfindung durch den Inhalt der
Patentansprüche bestimmt.
Die teilaufgereinigten, isolierten und als Einzelkultur vermehrten Pilze
Clonostachys cylindrospora und/oder Alternaria sp., bevorzugt Clonostachys
cylindrospora DSM 7149 und/oder Alternaria sp. DSM 7150, synthestisieren die
Verbindungen der Formel I, in welcher R1 die oben genannten Bedeutungen hat
und R2 sowie R3 immer Wasserstoff bedeuten.
Betreffend Clonostachydiol wird vorzugsweise die Verbindung der Formel I
synthetisiert, bei welcher die freie CH2-Gruppe des Substituenten R1 mit dem
Ringsauerstoff verbunden ist.
Die Bestimmung der Pilzart bzw. -gattung wird anhand von morphologischen,
taxonomischen und biochemischen Kriterien nach dem Fachmann bekannten
Methoden vorgenommen. Diese Bestimmungskriterien sind z. B. in Carmichel, J.
W.; W. B. Kendrick; I. L. Conners & L. Sigler Eds.: Genera of the
Hyphomycetes; University Alberta Press, 1980, für Clonostachys cylindrospora
bzw. in Von Arx, J. A. (Ed.): The genera of Fungi sporulating in pure culture;
Gantner Verlag, Vaduz, 1981, für Alternaria publiziert.
Der Stamm Clonostachys cyclindrospora wird aus einer Erdprobe aus Rantepao,
Sulawesi (Indonesien), der Stamm Alternaria sp. aus einer Pflanzenprobe aus
Argentinien isoliert. Die Isolierung und Aufreinigung erfolgt nach dem Fachmann
bekannten Verfahren durch Kulturverdünnung und Ausplattieren auf dem
jeweiligen Selektivagar.
Aufgrund von mehreren, aufeinderfolgenden Isolierungs- und
Aufreinigungsschritten kann sowohl von Clonostachys cylindrospora wie auch
von Alternaria sp. je eine Pilzkolonie isoliert werden, die die Verbindungen der
Formel I sehr effizient in den Kulturüberstand abgeben und somit als
Hauptproduzenten bezeichnet werden.
Als Hauptproduzenten werden die Pilzisolate bezeichnet, die die Verbindungen der Formel I in einer 10- bis 100fach erhöhten Menge (als Hauptmetabolit) im Vergleich zu Isolaten der gleichen Pilzart produzieren bzw. in den Kulturüberstand abgeben.
Als Hauptproduzenten werden die Pilzisolate bezeichnet, die die Verbindungen der Formel I in einer 10- bis 100fach erhöhten Menge (als Hauptmetabolit) im Vergleich zu Isolaten der gleichen Pilzart produzieren bzw. in den Kulturüberstand abgeben.
Diese stark produzierenden Pilzkolonien werden vermehrt und jeweils ein Isolat
von Clonostachys cylindrospora und Alternaria sp. bei der Deutschen Sammlung
von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Mascheroder Weg 1B, 3300
Braunschweig, Deutschland, nach den Regeln des Budapester Vertrages am
03. 07. 1992 unter den folgenden Nummern hinterlegt:
- 1. Clonostachys cylindrospora DSM 7149;
- 2. Alternaria sp. DSM 7150.
Anstelle der Stämme DSM 7149 und DSM 7150 können natürlich auch deren
Mutanten und Varianten eingesetzt werden, soweit sie die Verbindungen der
Formel I synthetisieren. Solche Mutanten können in an sich bekannter Weise
durch physikalische Mittel, beispielsweise Bestrahlung, wie mit Ultraviolett oder
Röntgenstrahlen oder chemische Mutagene, wie beispielsweise
Ethylmethansulfonat (EMS), 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon (MOB) oder N-
Methyl-N′-nitro-N-nitrosoguanidin (MNNG) erzeugt werden.
Das Screening nach Mutanten und Varianten, die die Verbindungen der Formel I
synthetisieren erfolgt nach folgendem Schema:
- - Abtrennung des Mycels nach der Fermentation;
- - Adsorption des Kulturfiltrates an ein Polystyroladsorberharz;
- - Elution mit 80%igem Methanol;
- - Aufkonzentrierung und Analytik mittels Dünnschichtchromatographie auf Kieselgelplatten; als Laufmittel wird ein Chloroform-Methanol-Gemisch (Verhältnis 9 : 1) verwendet;
- - Detektion mittels Ansprühen mit einer Mischung aus Anisaldehyd und Schwefelsäure.
Clonostachys cylindrospora und damit auch das Isolat DSM 7149 besitzt ein
braun bis gelb gefärbtes Mycel. Die typischen Conidiophoren sind in
gewundenen, langen Reihen angeordnet.
Alternaria sp. bzw. das Isolat DSM 7150 besitzt ein weißes Luftmycel und
graubraune Conidiophoren. Der Pilz bildet die für Alternaria charakteristischen
Conidiophoren.
Die im folgenden beschriebenen Fermentationsbedingungen gelten sowohl für
Clonostachys cylindrospora bzw. Alterneria sp. und die jeweils hinterlegten
Isolate.
In einer Nährlösung, die eine Kohlenstoffquelle und eine Stickstoffquelle sowie
die üblichen anorganischen Salze enthält, produzieren die o. g. Pilze die
Verbindungen der allgemeinen Formel I.
Als bevorzugte Kohlenstoffquellen für die aerobe Fermentation eignen sich
assimilierbare Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, wie Glukose, Laktose oder D-
Mannit sowie kohlenhydrathaltige Naturprodukte, wie z. B. Malzextrakt. Als
stickstoffhaltige Nährstoffe kommen in Betracht: Aminosäuren, Peptide und
Proteine sowie deren Abbauprodukte, wie Peptone oder Tryptone, ferner
Fleischextrakte, gemahlene Samen, beispielsweise von Mais, Weizen, Bohnen,
Soja oder der Baumwollpflanze, Destillationsrückstände der Alkoholherstellung,
Fleischmehle oder Hefeextrakte, aber auch Ammoniumsalze und Nitrate. An
anorganischen Salzen kann die Nährlösung beispielsweise Chloride, Carbonate,
Sulfate oder Phosphate der Alkali- oder Erdalkalimetalle, Eisen, Zink, Kobalt und
Mangan enthalten.
Die Pilze Clonostachys cylindrospora und Alternaria sp. können gemeinsam oder
auch einzeln fermentiert werden.
Die Bildung der Verbindungen der Formel l mit Clonostachys cylindrospora bzw.
DSM 7149 verläuft besonders gut in einer Nährlösung, die etwa 0,2 bis 5%,
bevorzugt 1 bis 4% Malzextrakt und 0,02 bis 0,5%, bevorzugt 0,1 bis 0,4
Hefeextrakt enthält, sowie 0,2 bis 5,0%, bevorzugt 0,5 bis 2% Glucose und
0,01 bis 0,1%, bevorzugt 0,04 bis 0,06% (NH4)2HPO4, jeweils bezogen auf
das Gewicht der gesamten Nährlösung.
Die Bildung der Verbindungen der Formel I mit Alternaria sp. bzw. DSM 7150
verläuft besonders gut in einer Nährlösung, die etwa 0,2 bis 5%, bevorzugt 1
bis 4% Stärke (löslich) und 0,2 bis 5%, bevorzugt 1 bis 4 Maisstärke enthält,
sowie 0,2 bis 5,0%, bevorzugt 0,5 bis 2% Glucose, 0,2 bis 5, bevorzugt 1 bis
4% Hefeextrakt, 0,2 bis 5%, bevorzugt 1 bis 4% Cornsteep (z. B. von der
Fa. Sigma) und 0,001 bis 5%, bevorzugt 0,01 bis 1% CaCO3, jeweils bezogen
auf das Gewicht der gesamten Nährlösung.
Die Kultivierungen erfolgen aerob, also beispielsweise submers unter Schütteln
oder Rühren in Schüttelkolben oder Fermentern, gegebenenfalls unter Einführen
von Luft oder Sauerstoff. Sie können in einem Temperaturbereich von etwa 15
bis 30°C, vorzugsweise bei etwa 20 bis 30°C, insbesondere bei 23 bis 28°C,
durchgeführt werden. Der pH-Bereich sollte zwischen 1 und 7 liegen, vorteilhaft
zwischen 2,5 und 4,5. Man kultiviert die Pilze unter diesen Bedingungen im
allgemeinen über einen Zeitraum von 24 bis 300 Stunden, bevorzugt 36 bis 140
Stunden.
Vorteilhaft kultiviert man in mehreren Stufen, d. h. man stellt je Stamm zunächst
eine oder mehrere Vorkulturen in einem flüssigen Nährmedium her, die dann in
das eigentliche Produktionsmedium, die Hauptkultur, beispielsweise im
Volumenverhältnis 1 : 10, überimpft werden. Die Vorkultur erhält man z. B.,
indem man ein versportes Mycel in eine Nährlösung überimpft und etwa 36 bis
120 Stunden, bevorzugt 48 bis 72 Stunden, wachsen läßt. Das versporte Mycel
kann beispielsweise erhalten werden, indem man den Stamm etwa 3 bis 40
Tage, bevorzugt 4 bis 10 Tage, auf einem festen oder flüssigen Nährboden,
beispielsweise Hefe-Malz-Agar oder Kartoffel-Dextrose-Agar, wachsen läßt.
Der Fermentationsverlauf kann jeweils anhand der pH-Werte der Kulturen oder
der Mycelvolumina sowie durch chromatographische Methoden, wie z. B.
Dünnschichtchromatographie oder High Pressure Liquid Chromatography,
überwacht werden. Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind sowohl im
Mycel als auch im Kulturfiltrat enthalten.
Die Isolierung der genannten Verbindungen der Formel I aus dem jeweiligen
Kulturmedium erfolgt nach bekannten Methoden unter Berücksichtigung der
chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften der Produkte. Es
können z. B. das Adsorptions-, Ionenaustausch- oder Gelfiltrationsverfahren
angewandt werden.
Zum Testen der Metabolit-Konzentration im Kulturmedium oder in den einzelnen
Isolierungsstufen wird das Verfahren der Dünnschichtchromatographie,
beispielsweise an Kieselgel mit Butanol/Eisessig/Wasser oder
Ethylacetat/Methanol/Wasser Mischungen als Laufmittel in dem Fachmann
bekannten Konzentration, angewandt. Die Detektion bei der
dünnschichtchromatographischen Auftrennung kann beispielsweise durch UV-
Lösung und Färbereagentien wie Anisaldehyd oder Tetrazolblau erfolgen, wobei
die Menge der gebildeten Substanz zweckmäßig mit einer Eichlösung verglichen
wird.
Zur Isolierung der Verbindungen der Formel I werden Kulturbrühe und Mycel der
einzelnen Fermentationen zuerst z. B. durch Filtration oder Zentrifugation
getrennt. Das Kulturfiltrat wird über ein Adsoberharz, wie z. B. XAD® Adsorber
der Fa. Amberlite gegeben, an dem die Verbindungen der Formel l binden und
mit einem Lösungsmittel/Wasser-Gemisch, z. B. Methanol Wasser 4 : 1, eluiert
werden können.
Die Reinisolierung der Verbindungen der Formel I erfolgt durch Chromatographie
an geeigneten Materialien, vorzugsweise z. B. an Kieselgel, Aluminiumoxid,
Ionenaustauschern oder Adsorberharzen, durch anschließende Elution mit
organischen, polaren Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen, wie z. B.
Essigsäurealkylester, Gemische aus Essigsäurealkylester mit einem niederen
Alkanol, Chloroform oder Methylenchlorid bzw. Gemischen dieser Lösungsmittel
mit niederen Alkanolen, gegebenenfalls auch mit Wasser, bzw. einem für
Ionenaustauscher-Harzen geeigneten pH- bzw. Salzgradienten, wie
beispielsweise Kochsalz oder Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-HCl (Tris-
Puffer), und Vereinigung der biologisch aktiven Fraktionen. Eine Reinigung ist
aber auch durch extraktive Methoden wie flüssig/flüssig-Extraktion oder
fest/flüssig-Extraktion oder durch Kristallisation möglich.
Die von den Pilzen hergestellten, dann teilisolierten oder isolierten und
aufgereinigten Verbindungen der Formel I können für die Veresterungsreaktion
eingesetzt werden.
Die Veresterungsreaktion wird am R2 und/oder R3 Substituenten
durchgeführt werden.
Die Ester werden nach dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt
(Organicum, VEB, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1984).
Chemisch synthetisiert werden:
Gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder offenkettige C1-C20-Alkylester, substituierte oder unsubstituierte aromatische Ester oder Heteroarylester.
Vorzugsweise werden gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder offenkettige C1-C10-Alkylester, hydroxy-, amino-, C1-C10-alkylamino-, oxialkyl-, sulforyl-, C1-C10-alkylsulfonyl-, halogen- oder thiosubsituierte aromatische Ester, wobei die Substituenten am aromatischen Ring gleich oder verschieden sein können und der Aromat vorzugsweise ein Benzoyl- oder Aminobenzoylderivat ist, synthetisiert.
Gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder offenkettige C1-C20-Alkylester, substituierte oder unsubstituierte aromatische Ester oder Heteroarylester.
Vorzugsweise werden gesättigte oder ungesättigte, verzweigte oder unverzweigte, cyclische oder offenkettige C1-C10-Alkylester, hydroxy-, amino-, C1-C10-alkylamino-, oxialkyl-, sulforyl-, C1-C10-alkylsulfonyl-, halogen- oder thiosubsituierte aromatische Ester, wobei die Substituenten am aromatischen Ring gleich oder verschieden sein können und der Aromat vorzugsweise ein Benzoyl- oder Aminobenzoylderivat ist, synthetisiert.
Die Verbindungen der Formel I sind im festen Zustand und in Lösungen im pH-
Bereich zwischen 3 und 8, insbesondere 5 und 7, stabil und lassen sich damit in
übliche galenische Zubereitungen einarbeiten.
Die Verbindungen der Formel I eignen sich aufgrund ihrer wertvollen
pharmakologischen Eigenschaften sehr gut zur Anwendung als Heilmittel.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen biologische Aktivität, indem sie
eine anthelminthische Wirkung gegen Plathelminthes (Plattwürmer) und
Nemathelminthes (Rundwürmer) zeigen. Innerhalb dieser Stämme sind die
Verbindungen insbesondere wirksam gegen Haemonchus, Trichostrongylus,
Ostertagia, Cooperia, Chabertia, Strongyloides, Oesophagostomum,
Hyostrongylus, Ancylostoma, Ascaris und Heterakis.
Die Arzneimittel eignen sich vorzugsweise zur Prophylaxe und/oder Therapie von
Wurmbefall. Therapiert werden vorzugsweise Säuger, ganz vorzugsweise
Nutztiere, wie z. B. Schafe, Ziegen, Kühe, Pferde und Schweine.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können grundsätzlich als solche in
Substanz verabreicht werden. Bevorzugt ist die Verwendung in Mischung mit
geeignetem Trägermaterial. Als Trägermaterial können die üblichen
Futtermittelmischungen verwendet werden.
Die Anwendung betrifft auch pharmazeutische Zubereitungen der Verbindungen
der Formel I.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden im allgemeinen oral oder parenteral
verabreicht, aber auch eine rektale Anwendung ist prinzipiell möglich. Geeignete
feste oder flüssige galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise
Granulate, Pulver, Tabletten, Dragees, (Mikro-)Kapseln, Zäpfchen, Sirup,
Emulsionen, Suspensionen, Aerosole, Tropfen oder injizierbare Lösungen in
Ampullenform sowie Präparate mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe, bei deren
Herstellung üblicherweise Trägerstoffe und Zusätze und/oder Hilfsmittel wie
Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit- oder Schmiermittel,
Geschmacksstoffe, Süßungsmittel oder Lösungsvermittler Verwendung finden.
Als häufig verwendete Träger- oder Hilfsstoffe seien z. B. Magnesiumcarbonat,
Titandioxid, Laktose, Mannit und andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine,
Stärke, Vitamine, Cellulose und ihre Derivate, tierische pflanzliche Öle,
Polyethylenglykole und Lösungsmittel, wie etwa steriles Wasser, Alkohole,
Dimethylsulfoxid, Glycerin und mehrwertige Alkohole genannt.
Gegebenenfalls können die Dosierungseinheiten für die orale Verabreichung
mikroverkapselt, um die Abgabe zu verzögern, oder über einen längeren
Zeitraum ausgedehnt werden, wie beispielsweise durch Überziehen oder
Einbetten des Wirkstoffs in Teilchenform in geeignete Polymere, Wachse oder
dergleichen.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten
hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine
bestimmte Dosis der Verbindungen der Formel I enthält. Bei festen
Dosierungseinheiten wie Tabletten, Kapseln und Suppositorien kann diese Dosis
bis zu etwa 800 mg, bevorzugt jedoch etwa 10 bis 400 mg, und bei
Injektionslösungen in Ampullenform bis zu etwa 2 g, vorzugsweise aber etwa
10 mg bis 1 g, pro Tag betragen. Die Dosierung variiert je nach der zu
therapierenden Säugerspezies.
Die zu verabreichende Tagesdosis ist abhängig vom Körpergewicht, Alter,
Geschlecht und Zustand des Säugers. Unter Umständen können jedoch auch
höhere oder niedrigere Tagesdosen angebracht sein. Die Verabreichung der
Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer einzelnen
Dosierungseinheit oder aber in mehreren kleineren Dosierungseinheiten als auch
durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in bestimmten Intervallen erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden dadurch hergestellt, daß man die
Verbindungen der Formel I mit üblichen Träger- sowie gegebenenfalls Zusatz-
und/oder Hilfsstoffen in die bzw. eine geeignete Darreichungsform bringt.
In den sich anschließenden Beispielen wird die Erfindung weiter erläutert.
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht und Mischungsverhältnisse bei
Flüssigkeiten beziehen sich auf das Volumen, wenn keine anderen Angaben
gemacht wurden.
100 ml Nährlösung (20 g Malzextrakt, 2 g Hefeextrakt, 10 g Glucose, 0,5 g
(NH4)2HPO4 in 1 l Leitungswasser, pH-Wert vor der Sterilisation 6,0) in einem
500 ml sterilen Erlenmeyerkolben werden mit dem Stamm DSM 7149 bzw.
DSM 7150 beimpft und 72 Stunden bei 25°C und 140 UpM auf einer
rotierenden Schüttelmaschine inkubiert. Anschließend werden 20 ml
Kulturflüssigkeit in einem sterilen 500 ml Erlenmeyerkolben mit dem Nährboden
(Kartoffelinfus 4,0 g/l [Infus aus 200 g Kartoffeln in 1000 ml H2O], 20,0 g/l D-
Glucose, pH vor der Sterilisation 5,6), dem zusätzlich 15 g Agar/l zur
Verfestigung zugegeben wurde, gleichmäßig verteilt und dekantiert. Die Kulturen
werden 10 bis 14 Tage bei 25°C inkubiert. Die nach dieser Zeit entstandenen
Sporen eines Kolbens werden mit 500 ml entionisiertem Wasser, das einen
Tropfen eines handelsüblichen nichtionischen Tensids (z. B. ®Triton X 100, Fa.
Serva) enthält, abgeschwemmt, sofort weiterverwendet oder bei -22°C in 50%
Glycerin aufbewahrt.
Ein steriler 500 ml Erlenmeyerkolben mit 100 ml der unter a) beschriebenen
Nährlösung wird mit einer auf einem Schrägröhrchen gewachsenen Kultur oder
mit 0,2 ml Sporensuspension angeimpft und auf einer Schüttelmaschine bei
140 UpM und 25°C inkubiert. Die maximale Produktion der Verbindung der
Formel I ist nach ca. 120 Stunden erreicht. Zum Animpfen von 10 und 100 l
Fermentern genügt eine 72 Stunden alte Submerskultur (Animpfmenge ca. 5%)
aus der gleichen Nährlösung.
Ein 10 l Fermenter wird unter folgenden Bedingungen betrieben:
- a) Nährmedium zur Fermentation von Clonostachys cylindrospora
DSM 7149:
20 g/l Malzextrakt
10 g/I Glucose
2 g/l Hefeextrakt
0,5 g/l (NH4)2HPO4
pH 6,0 (vor der Sterilisation).Der pH-Wert wird mit wäßriger 2 N NaOH oder HCl eingestellt. - b) Nährmedium zur Fermentation von Alternaria sp. DSM 7150:
10 g/l Glucose
5 g/l Stärke (löslich)
5 g/l Maisstärke
5 g/l Hefeextrakt
5 g/l Cornsteep
2 g/l CaCO3
pH 5.5 (vor der Sterilisation).Inkubationszeit: 120 Stunden Inkubationstemperatur: 35°C Rührergeschwindigkeit: 200 UpM Belüftung: 5 l Luft/min
Durch wiederholte Zugabe weniger Tropfen ethanolischer Polyollösung kann die
Schaumbildung unterdrückt werden. Das Produktionsmaximum beider Stämme
wird nach ca. 96 Stunden erreicht. Der pH-Wert beträgt bei der Ernte ca. pH 3,5
bis 4,0. Die Ausbeuten liegen bei ca. 40 mg/l für Clonostachydiol und 30 mg/l
für Helmidiol.
a) Die Kulturlösung (ca. 10 l) des Clonostachydiol-Produzenten Clonostachys
cylindrospora DSM 7149 aus einer Fermentation wie in Beispiel 1 und 2
beschrieben, wird filtriert. Das Kulturfiltrat (ca. 9 l) wird dreimal mit je 3 l
Essigester extrahiert, die organischen Phasen vereinigt und zur Trockene
eingedampft. Anschließend wird das Mycel zweifach mit Aceton (je ca. 1 l)
extrahiert, das organische Lösungsmittel im Vakuum abgezogen und der
verbleibende wäßrige Rückstand lyophylisiert. Die Rohprodukte aus dem
Kulturfiltrat und dem Mycel werden vereinigt und an Kieselgel (Säule: 20×4,5
cm; Laufmittel: Essigester/n-Hexan (1 : 1)) chromatographiert. Die
Clonostachydiol-enthaltenen Fraktionen werden im Vakuum eingeengt und an
Sephadex LH-20® (Säule: 100×2,5 cm, Laufmittel: MeOH) chromatographiert.
Es werden 32,7 mg/l farbloses, kristallines Clonostachydiol erhalten. Die
Substanz kann zur weiteren Reinigung unter Verwendung von geeigneten
organischen Lösungsmitteln bzw. Lösungsmittelgemischen (wie z. B.
Isopropanol, Ethanol, Essigester, Chloroform oder n-Hexan) umkristallisiert
werden.
Die Kulturlösung (ca. 10 l) des Helmidiol-Produzenten Alternaria sp. DSM 7150
aus einer Fermentation wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben wird filtriert. Das
Kulturfiltrat (ca. 9 l) wird dreimal mit je 3 l Essigester extrahiert, die organischen
Phasen vereinigt und zur Trockene eingedampft. Anschließend wird das Mycel
zweifach mit Aceton (je ca. 1 l) extrahiert, das organische Lösungsmittel im
Vakuum abgezogen und der verbleibende wäßrige Rückstand lyophylisiert. Die
Rohprodukte aus dem Kulturfiltrat und Mycel werden vereinigt und an Kieselgel
(Säule: 38×8 cm; Laufmittel: CHCl3-MeOH (9 : 1)) chromatographiert. Die
Helmidiol-enthaltenen Fraktionen werden im Vakuum eingeengt und an
Sephadex LH-20® (Säule: 100×0,5 cm, Laufmittel: MeOH) chromatographiert.
Eine weitere Reinigung erfolgt durch Chromatographie an Kieselgel (Säule:
40×4 cm; Laufmittel: Aceton/n-Hexan (1 : 2)). Es werden 59 mg/l reines
farbloses, kristallines Helmidiol erhalten. Die Substanz kann zur weiteren
Reinigung unter Verwendung von geeigneten organischen Lösungsmitteln bzw.
Lösungsmittelgemischen (wie z. B. Isopropanol, Ethanol, Essigester, Chloroform
oder n-Hexan) umkristallisiert werden.
- a) Clonostachydiol wird als amorpher Feststoff isoliert. Die Substanz ist z. B.
löslich in CH2Cl2, CHCl3, Essigsäureethylester, Aceton, Dimethylsulfoxid, Ethanol
und Isopropanol.
Schmelzpunkt 164°C
Rf=0,58 (CHCl3/MeOH, 9 : 1)
Rf=0,30 (Ethylacetat/n-Hexan, 1 : 1)
Rf=0,95 (n-Butanol/Eisessig/Wasser, 4 : 1:5, ohne Phase)
Summenformel=C14H20O6 (284 g/Mol)
HR-FAB-MS (M⁺, 284.1260, C14H20O6).Elementaranalyse:
Berechnet für C₁₄H₂₀O₆:
C 5913; H 7,09;
Gefunden:
C 59,24; H 6,99.[α]D²⁰ (c=1,0 in MeOH: +103°
UVλmax. MeOH (ε): 209 nm (16 400)
IR (KBr): 1690, 1652, 1641 cm-1
CD λmax. ([R]²⁰): 221 nm (+85 000)
¹H-NMR und ¹³C NMR: siehe Tabelle 1 - b) Helmidiol wird als amorpher farbloser Feststoff isoliert und ist z. B. löslich in CH2Cl2, CHCl31 Essigsäureethylester, Aceton, Dimethylsulfoxid, Ethanol und Isopropanol.
Schmelzpunkt: 131 °C.
Rf=0,92 (Ethylacetat/Methanol/H2O, 6 : 2 : 1)
Rf=0,68 (CHCl3/Methanol, 9 : 1)
Rf=0,29 (Ethylacetat/n-Hexan, 4 : 1)
Rf=0,73 (n-Butanol/Eisessig/H2O, 4 : 1:5, obere Phase).
Summenformel:
C16H24O6 (312 g/Mol).
El-MS (70 eV) m/e (%) = 156 (M⁺/2; 70), 139 (100), 114 (30), 111 (50), 93 (43), 84 (45), 55 (72), 43 (44).
[α]D 22 (c=1,01 in CHCl3): -14,9°
[α]D 22 (c=1,0 in MeOH): + 3,8°
IR (cm-1): 2980; 2940; 2865; 1724; 1655; 1458; 1355; 1300; 1280; 1270; 1170
UV (MeOH): λmax(ε)nm 207 (17850)
UV (MeOH+HCl): +λmax(ε)nm: 206 (18650)
UV (MeOH+NaOH): λmax(ε)nm: 215 (16040)
CD (MeOH): λextremnm ([R]105): 220,1 (-2,932)
Rf=0,92 (Ethylacetat/Methanol/H2O, 6 : 2 : 1)
Rf=0,68 (CHCl3/Methanol, 9 : 1)
Rf=0,29 (Ethylacetat/n-Hexan, 4 : 1)
Rf=0,73 (n-Butanol/Eisessig/H2O, 4 : 1:5, obere Phase).
Summenformel:
C16H24O6 (312 g/Mol).
El-MS (70 eV) m/e (%) = 156 (M⁺/2; 70), 139 (100), 114 (30), 111 (50), 93 (43), 84 (45), 55 (72), 43 (44).
[α]D 22 (c=1,01 in CHCl3): -14,9°
[α]D 22 (c=1,0 in MeOH): + 3,8°
IR (cm-1): 2980; 2940; 2865; 1724; 1655; 1458; 1355; 1300; 1280; 1270; 1170
UV (MeOH): λmax(ε)nm 207 (17850)
UV (MeOH+HCl): +λmax(ε)nm: 206 (18650)
UV (MeOH+NaOH): λmax(ε)nm: 215 (16040)
CD (MeOH): λextremnm ([R]105): 220,1 (-2,932)
Sprühreagentien und Anfärbung | |
Vanillin-H₂SO₄-Reagenz | |
rotbraun | |
Molybdatophosphorsäure-Reagenz | hellblau |
Orcin-Reagenz | grau |
Anis-Reagenz | blau |
1H-NMR (200 MHz, CDCl3): Es liegt ein symmetrisches Molekül vor; Signalsatz
für eine Molekülhälfte:
δ = 1,28 (d, 3H, 7-CH3, J=6,5 Hz); 1,69 (m, 2H, 6-CH2); 1,90 (m, 2H, 5- CH2); 4,31 (m, 1H, 4-H); 5,14 (m, 1H, 7-H); 5,98 (dd, 1H, 2-H, J=15,7 und 1,7 Hz); 6,91 (dd, 1H, 3-H, J=15,7 und 5,5 Hz) ppm.
13C-NMR (50,3 MHz, CDCl3):
δ = 18,6 q, 7-CH3; 28,9 t, C-6 oder C-5; 30,6 t, C-5 oder C-6; 70,1 d, C-4 oder C-7, 70,3 d, C-7 oder C-4; 122,0 d, C-2; 194,3 d, C-3; 165,6 s, C-1 ppm.
δ = 1,28 (d, 3H, 7-CH3, J=6,5 Hz); 1,69 (m, 2H, 6-CH2); 1,90 (m, 2H, 5- CH2); 4,31 (m, 1H, 4-H); 5,14 (m, 1H, 7-H); 5,98 (dd, 1H, 2-H, J=15,7 und 1,7 Hz); 6,91 (dd, 1H, 3-H, J=15,7 und 5,5 Hz) ppm.
13C-NMR (50,3 MHz, CDCl3):
δ = 18,6 q, 7-CH3; 28,9 t, C-6 oder C-5; 30,6 t, C-5 oder C-6; 70,1 d, C-4 oder C-7, 70,3 d, C-7 oder C-4; 122,0 d, C-2; 194,3 d, C-3; 165,6 s, C-1 ppm.
In getrennten Ansätzen werden jeweils 10 mg Helmidiol in CH2Cl2 unter Zugabe
von einer Spatelspitze 4-DimethyIaminopyridin (DMAP) sowie
Dicyclohexylcarbodiimid gelöst und je 2 Tropfen 2-S-Phenylbuttersäure bzw. 2-
R-Phenylbuttersäure zugegeben. Die Lösungen werden bei Raumtemperatur 14
Stunden gerührt. Erneute Zugabe einer Spatelspitze Dicyclohexylcarbodiimid
sowie ein Tropfen der jeweiligen chiralen Säuren führt nach weiteren 40
Stunden bei Raumtemperatur zu guten Umsätzen. Die Reaktionsmischungen
wurden auf 10%ige wäßrige NaHCO3-Lösungen gegeben, mehrmals mit
Chloroform extrahiert, unter Na2SO4 getrocknet und an Sephadex LH-20 (Säule:
2,5×100 cm; Laufmittel: MeOH) chromatographiert. Man erhält 40 mg
Helmidiol-2-S-Phenylbutyrat (S-PBA) sowie 42, 1 mg Helmidiol-2-R-Phenylbutyrat
(R-PBA).
16 mg Helmidiol werden mit 1 ml Acetanhydrid in 5 ml Pyridin gelöst und
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Aufarbeitung erfolgt durch wäßrige
Hydrolyse (Eiswasser), Extraktion mit Chloroform und Chromatographie an
Kieselgel (Säule: 1,5×20 cm; Laufmittel: CHCl3/MeOH, 9 : 1). Die Ausbeute
beträgt 19 mg reines amorphes Helmidiol-Diacetat.
El-MS (70 eV) m/e (%) = 396 (M⁺, 0,2); 354 (0,85); 337 (2,6), 294 (8); 199
(4,6); 155 (16,6); 139 (73); 93 (22); 55 (19); 43 (100).
MS-Hochauflösung: gefunden wie berechnet 396,1784 entsprechend C20H28O8
Summenformel: C20H28O8
1H-NMR (200 MHz, CDCl3): siehe Tabelle 2.
MS-Hochauflösung: gefunden wie berechnet 396,1784 entsprechend C20H28O8
Summenformel: C20H28O8
1H-NMR (200 MHz, CDCl3): siehe Tabelle 2.
Tabelle 2: Vergleich der NMR-Daten der Derivate von Helmidiol zum nativen
Metaboliten.
Helmidiol; Acl = Helmidiol-Diacetat; S-PBA = 2-S-Phenylbutyrat*; R-PBA = 2-R-Phenylbutyrat*; 200 MHz; * = mit DCC oder dem Harnstoffanalogen verunreinigt.
Helmidiol; Acl = Helmidiol-Diacetat; S-PBA = 2-S-Phenylbutyrat*; R-PBA = 2-R-Phenylbutyrat*; 200 MHz; * = mit DCC oder dem Harnstoffanalogen verunreinigt.
Die anthelmintische Wirkung von Clonostachydiol und Helmidiol wird an
Lämmern mit 30 bis 40 kg Körpergewicht untersucht. Dazu werden die Lämmer
artifiziell mit Infektionsstadien von Labmagennematoden (Haemunchus
contortus) infiziert. Nach Abschluß der Entwicklungszeit (Präpatenzperiode) der
Nematoden erfolgte die Applikation von Clonostachydiol und Helmidiol.
Durch koproskopische Untersuchungen vor und bis zu 14 Tagen nach der
Applikation und anschließender Sektion mit helminthologischer Aufarbeitung
wurde die prozentuale Reduktion der Schaf-Nematoden ermittelt (s. Tabelle 2).
Claims (12)
1. Verbindung der allgemeinen Formel I
und
R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, einen cyclischen oder offenkettigen C1-C20-Alkylester, einen substituierten oder unsubstituierten aromatischen Ester oder einen Heteroarylester bedeuten.
R2 und R3, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, einen cyclischen oder offenkettigen C1-C20-Alkylester, einen substituierten oder unsubstituierten aromatischen Ester oder einen Heteroarylester bedeuten.
2. Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1, in welchen R2 und R3, die
gleich oder verschieden sein können, einen gesättigten oder
ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten, einen cyclischen oder
offenkettigen C1-C10-Alkylester, einen hydroxyl-, amino-, C1-C10-
alkylamino-, oxialkyl-, sulforyl-, C1-C10-alkylsulfonyl-, halogen- oder
thiosubstituierte aromatische Ester, wobei die Substituenten am
aromatischen Ring gleich oder verschieden sein können, und der
aromatische Ester ein Benzoyl- oder Aminobenzoylderivat ist, bedeuten.
3. Verbindungen der Formel I zur Verwendung als Arzneimittel.
4. Arzneimittel, enthaltend Verbindungen der Formel l und pharmazeutische
Träger.
5. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Clonostachys cylindrospora
und/oder Alternaria sp. in einem Nährmedium kultiviert werden, bis sich
die Verbindungen der Formel I in der Kultur anhäufen.
6. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß Clonostachys cylindrospora DSM 7149
und/oder Alternaria sp. DSM 7150 in einem Nährmedium kultiviert
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nährmedium 0,2 bis 5% Malzextrakt, 0,1 bis 0,5% Hefeextrakt, 0,5 bis
2% Glucose und 0,01 bis 0,1% (NH4)2HPO4 enthält, jeweils bezogen auf
das Gewicht der gesamten Nährlösung.
8. Verfahren nach den Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nährmedium 0,2 bis 5% lösliche Stärke, 0,2 bis 5% Maisstärke, 0,2 bis
5,0% Glucose und 0,2 bis 5% Hefeextrakt, 0,2 bis 5% Cornsteep und
0,01 bis 1% CaCO3 enthält, jeweils bezogen auf das Gewicht der
gesamten Nährlösung.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kultivierung bei 18 bis 30°C und in dem pH-
Bereich zwischen 1 und 7 erfolgt.
10. Verwendung der Verbindungen der Formel I zur Herstellung eines
anthelminthischen Arzneimittels.
11. Clonostachys cylindrospora DSM 7149 sowie Varianten und Mutanten,
soweit sie die Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 herstellen.
12. Alternaria sp. DSM 7150 sowie Varianten und Mutanten, soweit sie die
Verbindungen der Formel I nach Anspruch 1 herstellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225284 DE4225284A1 (de) | 1992-07-31 | 1992-07-31 | Clonostachydiol und Helmidiol, neue Makrodiolide mit pharmakologischer Wirkung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924225284 DE4225284A1 (de) | 1992-07-31 | 1992-07-31 | Clonostachydiol und Helmidiol, neue Makrodiolide mit pharmakologischer Wirkung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4225284A1 true DE4225284A1 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6464518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924225284 Withdrawn DE4225284A1 (de) | 1992-07-31 | 1992-07-31 | Clonostachydiol und Helmidiol, neue Makrodiolide mit pharmakologischer Wirkung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4225284A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6596714B1 (en) * | 2000-05-18 | 2003-07-22 | Phoenix Scientific, Inc. | Parasiticidal formulation for animals and a method of making this formulation |
-
1992
- 1992-07-31 DE DE19924225284 patent/DE4225284A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6596714B1 (en) * | 2000-05-18 | 2003-07-22 | Phoenix Scientific, Inc. | Parasiticidal formulation for animals and a method of making this formulation |
US6858601B2 (en) | 2000-05-18 | 2005-02-22 | Phoenix Scientific, Inc. | Parasiticidal formulation for animals |
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |