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Wagen zur Zwischenlagerung und zum Einbringen eines Anfahr-
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stranges von oben in die Strangführung einer Stranggießanlage Die
Erfindung betrifft einen auf der Gießbühne einer Stranggießanlage verfahrbaren Wagen
mit einem Anfahrstrangbett zur Zwischenlagerung und zum Einbringen eines mit Anfahrkopf
versehenen Anfahrstranges in die Strangführung, wobei der Anfahrstrang mit einem
über dem Anfahrstrangbett verfahrbaren Förderwagen verbunden und über einen an die
Kokillenöffnung bringbaren viertelkreisförmigen Führungsabschnitt in die Strangführung
geleitet wira.
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Bei Stranggießanlagen ist es bekannt, einen kurzen Anfahrstrang noch
während des Auslaufens des Gießstranges von oben durch die Stranggießkokille in
die Strangführung einzubringen.
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Dadurch kann die Stillstandszeit verkürzt werden.
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Zur Zwischenlagerung und zum Einbringen eines Anfahrstranges ist ein
auf der Gießbühne verfahrbarer Wagen mit einem aus Rollen gebildeten Anfahrstrangbett
bekannt. Oberhalb des Anfahrstrangbettes ist auf waagerechten Schienen ein Förderwagen
verfahrbar. Auf dem Förderwagen befindet sich eine Seilwinde zum Abheben des Anfahrstranges
vom Auslaufrollgang und zum Ablegen desselben auf dem Anfahrstrangbett. Zum Einführen
des Anfahrstranges in die Strangführung wird der Förderwagen über einen Mitnehmerbolzen
mit dem Anfahrstrang verbunden und auf Schienen in Richtung Kokille. verfahren.
Der Mitnehmerbolzen wird am Anfang eines viertelkreisförmig abwärts zur Kokille
führenden Ubergangsstückes ausgerastet, worauf die Bewegung des Anfahrstranges durch
angetriebene Rollen der Strangführung bestimmt wird. Hierbei ist der schwere Anfahrkpf
auf dem offenen Ubergangsstück nicht definiert geführt, so daß es durch Umschlagen
desselben zu Unfällen und zu Beschädigung der Kokille kommen kann. Dieser aufwendige
Förderwagen ist daher zur betriebssicheren Einführung eines Anfahrstranges nicht
geeignet. Nachteilig ist bei diesem Wagen außerdem, daß zur überbrückung des Abstandes
bis zur ersten angetriebenen Strangführungsrolle die Länge des Anfahrstranges relativ
groß sein muß. (DE-OS 2710739) Es ist auch schon ein auf der Gießbühne verfahrbarer
Wagen bekannt, auf dem ein mit Rollen und einer umlaufenden Förderkette versehenes
Anfahrstrangbett schwenkbar angeordnet ist.
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Die Förderkette ist mit einer Klinke versehen, die in eine Öffnung
des Anfahrstranges einrastet. Die Einführung des Anfahrstranges in die Kokillenöffnung
wird durch eine besondere vertikale Rollenführung am Ende des Anfahrstrangbettes
unterstützt. (DE-AS 2221187) Mit der Erfindung sollen die Nachteile der bekannten
Vorrichtungen vermieden werden. Ihre Aufgabe ist die Schaffung eines kostengünstigen
Wagens zur Zwischenlagerung und zum Einbringen des Anfahrstranges in die Strangführung,
wobei insbesondere der Anfahrkopf sicher bis in die Kokille geführt und ein erheblich
kürzerer Anfahrstrang verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein etwa dem
Anfahrstrangquerschnitt entsprechender Förderwagen mit seitlichen Führungsrollen
in beidseits der Bahn des Anfahrstranges auf dem Anfahrstrangbett und dem viertelkreisförmigen
Führungsabschnitt verlaufenden u-förmigen Seitenführungen bis unmittelbar über die
Kokillenoberkante verfahrbar ist.
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Mit dem einfachen, flachen Förderwagen kann der Anfahrkopf bis zum
Eintritt in die Kokille geführt und sicher gehalten werden. Da sich dadurch der
ungestützte Abstand bis zu ersten angetriebenen Strangführungsrolle verringert,
kann ein kürzerer Anfahrstrang verwendet werden. Ein kürzerer Anfahrstrang erfordert
ein kürzeres Anfahrstrangbett und einen kleineren Wagen mit geringerem Platzbedarf
auf der Gießbhne.
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Auch das bekannte Hochschwenken des Anfahrstrangbettes zur Übernahme
des Anfahrstranges vom Kran gestaltet sich bei kürzerem Anfahrstrangbett konstruktiv
und funktionell günstiger.
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Der Förderwagen kann vorteilhaft mit einem Seilzug verbunden sein.
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Eine besonders betriebssichere Verbindung zwischen Förderwagen und
Anfahrkopf wird dadurch geschaffen, daB der Förderwagen mit einer klauenförmigen
Durchgangsöffnung zur formschlüssigen Aufnahme des Anfahrkopfes versehen ist. Nach
dem Einfahren des Anfahrstranges kann die Verbindung ohne Handarbeit durch Zurückfahren
des Wagens gelöst werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Anfahrstrangbett
mit den zugeordneten Seitenführungen und dem in den Seitenführungen gehaltenen Förderwagen
aus einer zur Kokille abfallend geneigten Einbringstellung in eine senkrechte Übernahmestellung
schwenkbar.
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Darüber hinaus schlägt die Erfindung vor, daß der viertelkreisförmige
Führungsabschnitt durch eine auf dem Wagen auf horizontaler Achse drehbar gelagerte
Trommel gebildet ist, deren Mantel viertelkreisförmig in die Vertikale führende
Abschnitte der Seitenführungen des Förderwagens zugeordnet sind. Dadurch wird die
überleitung des Anfahrstranges von der Horizontalen in die Vertikale weiter verbessert.
Hierbei kann vorteilhaft das Anfahrstrangbett ohne den letzten viertelkreisförmigen
Führungsabschnitt (Trommel mit Seitenführungen) zur Ubernahme des Anfahrstranges
hochgeschwenkt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 einen Wagen beim Einbringen eines Anfahrstranges
in die Strangführung, Fig. 2 den Wagen mit hochgeschwenktem Anfahrstrangbett beim
Uebernehmen des Anfahrstranges, Fig. 3 in vergrößerter Darstellung den Förderwagen
in der in Fig. 2 dargestellten Position des Anfahrstrangbettes, Fig. 4 eine Vorderansicht
zu Fig. 3 und Fig. 5 in vergrößerter Darstellung den unmittelbar über der Kokille
stehenden Förderwagen.
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Auf der Gießbühne 1 einer Stahlstranggießanlage ist eine Kokille 2
angeordnet, an die sich eine bogenförmige aus Stützrollen bestehende Strangführung
3 anschließt. Auf der GieB-bühne 1 ist ein Wagen 4 zwischen einer Ladeposition und
der Kokille 2 verfahrbar. Ein an der Oberseite mit Rollen 5 versehenes Anfahrstrangbett
6 ist auf einer am Wagen 4 befindlichen Achse 7 aus einer zur Kokille 2 abfallend
geneigten Position gemäß Fig.1 in eine vertikale Position gemäß Fig. 2 schwenkbar
gelagert. Als Schwenkantrieb für das Anfahrstrangbett 6 ist der Wagen 4 mit einem
Druckmittelszylinder 8 versehen, dessen Kolbenstange 9 über ein horizontal verfahrbares
Führungsstück 10 und eine Schubstange 11 mit dem Anfahrstrangbett 6 verbunden ist.
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Am kokillenseitigen Ende des Wagens 4 ist eine Trommel 12 frei drehbar
gelagert. Durch die Trommel 12 ist die aus den
Rollen 5 des Anfahrstrangbettes
6 gebildete Bahn eines Anfahrstranges 13 viertelkreisförmig zur Vertikalen geführt.
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Am Anfahrstrangbett 6 sind seitlich der Bahn des Anfahrstranges 13
u-Schienen 14 angeordnet, an die sich im Führungsbereich der Trommel 12 bogenförmig
abwärts zur Kokille 2 führende u-Schienen 15 ansch,ließen. In den u-Schienen 14
und 15 ist ein Förderwagen 16 mit seitlichen Rollen 17 geführt, an dem ein Seil
18 einer am Anfahrstrangbett 6 angeordneten Seilwinde 19 befestigt ist. Der Förderwagen
16 ist stirnseitig entgegengesetzt zur Seilbefestigung zur Aufnahme eines am Anfahrstrang
13 angeordneten Anfahrkopfes 20 mit einer quer verlaufenden Durchgangsöffnung 21
versehen. Die Durchgangsöffnung 21 ist zur Herstellung einer Zugverbindung durch
Vorsprünge; 22 verengt, denen am Anfahrkopf 20 Mulden 23 zugeordnet sind.
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Am Anfahrstrangbbtt 6 ist entgegengesetzt zur Seilwinde 19 zwischen
zwei Rollen 5 ein Haltebolzen 24 gelagert, der über einen Hebel 25 mit einem Betätigungszylinder
26 verbunden ist.
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Zur Aufnahme des Anfahrstranges 13 befindet sich der Wagen 4 in der
Ladeposition. Nachdem der Förderwagen 16 durch die Seilwinde 19 zurückgezogen ist,
wird das Anfahrstrangbett 6 in die vertikale Position geschwenkt. Danach wird der
Anfahrstrang 13 vom Kran auf den ausgefahrenen Haltebolzen 24 gehängt, wobei der
Anfahrkopf 20 in die Durchgangsöffnung 21 des Förderwagens 16 eintritt (Fig. 2,
3, 4). Daraufhin wird das Anfahrstrangbett 6 in eine zur Kokille 2 abfallend geneigte
Position geschwenkt und der Haltebolzen 24 zurückgezogen. Der vom Haltebolzen 24
freigegebene Anfahrstrang 13 wird durch die Schwerkraft soweit auf dem Anfahrstrangbett
6
in Richtung Kokille 2 bewegt, bis die Vorsprünae 22 des Förderwagens 16 in den Mulden
23 des Anfahrkopfes 20 einrasten.
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Zum Einfahren des Anfahrstranges 13 wird zunächst der Wagen 4 soweit
verfahren, bis der Mantel der Trommel 12 die Projektion der Kokillenöffnung tangiert.
Das Einfahren des Anfahrstranges 13 in die Kokille 2 wird durch Abspulen des Seiles
18 von der Seilwinde 19 gesteuert. Dabei läuft der Anfahrstrang 13 zunächst über
die Rollen 5 des Anfahrstranabettes 6 und wird danach durch die frei rotierende
Trommel 12 in einem Bogen von der Horizontalen in die vertikale Kokillenachse geleitet.
Der den Anfahrkopf 20 haltende Förderwagen 16 läuft zunächst in den geraden Führungsschienen
14 und danach durch die gebogenen Führungsschienen 15 bis über die Kokille 2, so
daß der Anfahrkopf 20 sicher und genau in die Kokille 2 geführt wird. Sobald der
Anfahrstrang 13 von angetriebenen Rollen der Strangführung 3 gestützt wird, werden
die Vorsprünge 22 durch weiteres geringfügiges Absenken des Förderwagens aus den
Mulden 23 des Anfahrstranges 13 ausgerastet (Fig. 5). In dieser Position kann durch
Zurückfahren des Wagens 4 der Förderwagen -16 ohne Handarbeit vom Anfahrkopf 20
in Querrichtung entfernt werden.
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