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Verfahren und Vorrichtung zum Entdrallen und Aus-
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richten von Kabeladern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entdrallen
und Ausrichten von Kabel adern.
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Bei der Konfektionierung von Schalt- bzw. Steckkabeln müssen die Adern
an beiden Kabelenden unter anderem entdrallt, erkannt und in die gewünschten Positionen
gebracht werden, um sie mit Steckern oder Lütleisten verbinden zu können. Diese
Vorgänge mußten bisher in aufwendiger Arbeitsweise von Hand mit Hilfe von Vorrichtungen
durchgeführt werden. Einer automatischen Fertigung steht das bisher nicht befriedigend
gelöste Problem des maschinellen Entdrallens und Richtens der verdrallten, abgemantelten
Adern entgegen. Bisher wurden die verdrallten Adern der abgemantelten Kabel manuell
mit der Hand mehrfach gegen eine Tischkante geschlagen und anschließend zwischen
den Fingern oder einer Zange ausgestreift und ausgerichtet. Dieses bisherige Entdrall-
und Richtverfahren ist umständlicht, liefert ein unbefriedigendes Ergebnis und führt
vor allem bei der maschinellen Weiterverarbeitung zu Störungen bzw. macht diese
fast unmöglich.
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Durch die DE-OS 28 33 563 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
automatischen Entdrallen von Schaltkabeladern bekanntgeworden, wobei man sich einer
dynamischen Entdrallmethode bedient. Hierbei wird das Kabel an einer angetriebenen
Welle so befestigt, daß die abgemantelten Enden völlig frei bleiben. An einer oder
mehreren Stellen
der Kabelrotierebene werden die Adern von der Rotierebene
durch Ablenkmittel abgelenkt und beim Rotieren der Welle zu Schwingungen angeregt,
wodurch die Adern entdrallt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren
sehr umständlich ist, da die Entdrallbedingungen von sehr vielen Faktoren abhängig
sind, wie beispielsweise Schwingungen, Luftwiderstand und Fliehkraft. Darüberhinaus
sind realtiv hohe Drehzahlen erforderlich, um eine wirksame Entdrallung zu erzielen.
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In der DE-PS 28 42 033 wurde ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
parallelen Ausrichten von bereits entdrallten Schaltkabeladern beschrieben. Hierbei
werden die entdrallten Schaltkabeladern zwischen zwei einander gegenüber stehend
angeordneten Stiftpaaren eingelegt und die Schaltkabeladern durch Gegeneinanderbewegen
der Stiftpaare längs der Stifte in eine Ebene gebracht. Anschließend wird je ein
Stift der beiden Stiftpaare entlang der Schaltkabeladern entlangbewegt, so daß ein
Abschnitt von parallel angeordneten Schaltkabeladern entsteht. Dieser Abschnitt
von parallel angeordneten Schaltkabeladern ist erforderlich, um einen Zugang für
eine Einrichtung zur Erkennung der Adern zu haben. Dieses bekannte Verfahren setzt
nicht nur-gut entdrallte, sondern auch bereits gerichtete Adern voraus, was mit
dem Verfahren nach DE-OS 28 33 563 jedoch nicht erreichbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Entdrallen und Ausrichten von Kabeladern zu schaffen, das sich auch leicht automatisieren
läßt, an das sich dann weitere Vorgänge zur Automatisierung der Konfektionierung
von Schaltkabeln anschließen können.
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Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst,
daß die abgemantelten, verdrallten Adern des am Ende der Ummantelung festgehaltenen
Kabels auf eine
Platte aufgelegt und mit Hilfe einer rotierenden
zu den Adern querstehenden Profilwalze über den gesamten Bereich der freiliegenden
Adern vorzugsweise mehrmals ausgestreift werden.
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Ein verbessertes Ausrichten kann gemäß einem weiteren Vorschlag der
Erfindung dadurch erfolgen, daß während des Aus streifens der Adern eine relative
Verdrehung zwischen dem festgehaltenen Kabel und den auf der Platte aufliegenden
Adern mit Kabelmitte als Drehachse mehrmals nacheinander in beiden Drehrichtungen
erfolgt.
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Vorzugsweise werden nach dieser Verdrehung noch eine oder mehrere
Ausstreifbewegungen der Profilwalze durchgeführt. Anhand der Zeichnung wird das
erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert; Es zeigen: Figur 1 einen Teil eines
abgemantelten, verdrallten Endes eines Kabels, Figur 2 eine schematische Darstellung
des Entdrall- und Ausrichtvorgangs der Kabeladern, Figur 3 eine Seitenansicht und
Figur 4 eine stirnseitige Ansicht einer Profilwalze, Figur 5 eine vergrößerte Darstellung
der Profilwalze gemäß Figur 3 und Figur 4 und Figur 6 ein Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zur Drehführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Mit 1 ist ein Teil eines Kabels bezeichnet, das als Schaltkabel oder
Steckkabel konfektioniert werden soll. Mit 2 sind die verdrallten Adern bezeichnet,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren entdrallt und ausgerichtet werden sollen.
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Figur 2 zeigt das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
in
schaubildlicher Darstellung. Das abgemantelte Kabel 1 wird am Ende der Ummantelung
mit der Hand gehalten oder in einer Vorrichtung 3 festgespannt. Die abgemantelten,
verdrallten Adern 2 werden auf eine Platte 4 aufgelegt und mit Hilfe einer zu den
Adern 2 querstehenden, sich ständig zu den Adernenden hin drehenden Profilwalze
5 vorzugsweise mehrmals ausgestreift. Mit einem Pfeil 6 ist die Drehrichtung der
Profilwalze 5 und mit einem Pfeil 7 die Ausstreifbewegung der Profilwalze 5 angedeutet.
Da die Ausstreifbewegungen mehrmals durchgeführt werden, werden mit der Profilwalze
5 Hubbewegungen ausgeführt, wobei die Profilwalze 5 unter leichtem Druck an die
Adern 2 angedrückt wird.
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Wie insbesondere aus Figur 3 bis 5 zu ersehen ist, weist die Profilwalze
5 radiale Rillen 8 auf, die voneinander einen Abstand A aufweisen. Mit 9 sind die
Mittellinien der radialen Rillen 8 angedeutet, wie aus Figur 3 und 5 besser zu ersehen
ist. Die Tiefe der radialen Rillen 8 und der Abstand A der Profilwalze 5 sind dem
Durchmesser der noch mit einer Isolationsschicht versehenen Adern 2 angepaßt.
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Die Profilwalze 5 weist außer den radialen Rillen 8 noch quer verlaufende
Nuten 10 auf, wie insbesondere der Figur 4 zu entnehmen ist. Durch diese Nuten 10
wird im Zusammenhang mit der rotierenden Profilwalze 5 erreicht, daß auch übereinanderliegende
Adern mit Sicherheit voneinander getrennt und entdrallt werden. Diese Vorgänge lassen
sich relativ einfach automatisieren, wenn die Achse 11 der Profilwalze periodische
Hubbewegungen ausführt, wie durch den Pfeil 7 angedeutet ist. Auf diese Weise werden
die Adern nicht nur sicher entdrallt, sondern auch gerichtet.
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Vorzuasweise wird ein verbessertes Ausrichten der Adern 2
dadurch
erreicht, daß zwischen dem ummantelten Kabel 1 und den freien Adern 2 während der
Entdrallzyklen nacheinander in beiden Drehrichtungen eine relative Verdrehung mit
Kabelmitte als Drehachse 12 erfolgt, wie durch einen Pfeil 13 angedeutet ist. Diese
relative Verdrehung kann dadurch vorgenommen werden, daß entweder die Klemmvorrichtung
oder die Platte 4 zusammen mit der Profilwalze 5 um die Drehachse 12 geschwenkt
wird. Nach dem Verdrehen werden noch ein bis zwei Entdrallzyklen durchgeführt und
dann das Kabel entnommen.
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Die Anzahl der Entdrallzyklen vor dem Verdrehen richtet sich nach
der Anzahl der verdrallten Adern 2 und deren Grad der Verdrallung. Der Drehwinkel
in beide Drehrichtungen (Pfeil 13) richtet sich nach dem gewünschten Gütegrad der
gerichteten Adern 2.
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Figur 6 zeigt eine Vorrichtung zum Entdrallen und Ausrichten der Adern
2 eines Kabels, wobei gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugsziffern wie zuvor
versehen sind.
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Der Antrieb für die Hubbewegung (Pfeil 7) der Profilwalze 5 erfolgt
über einen Kurbeltrieb 14 von einem Motor 15 über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Schneckengetriebe, wobei die Drehachse des Motors 15 mit der Drehachse 12 möglichst
zusammenfällt. Wie zuvor ausgeführt worden ist, verläuft die Drehachse 12 praktisch
durch die Mitte des Kabels 1. Der Motor 15 treibt über eine verlängerte Achse eine
Schnecke an, die in einem Getriebegehäuse 16 gelagert ist. Von dieser Schnecke wird
ein Schneckenrad angetrieben, das auf einer Welle 17 befestigt ist, welche ebenfalls
im Getriebegehäuse 16 drehbar gelagert ist. Zu beiden Seiten der aus dem Getriebegehäuse
16 herausragenden Enden der Welle 17 sind Kurbeln 18 befestigt, deren freien Enden
über Kurbelzapfen 18a mit
Kurbelstangen 19 gelenkig verbunden sind.
An den freien Enden der Kurbelstangen 19 ist die Achse 11 der auf dieser drehbar
angeordneten Profilwalze 5 befestigt. Die beiden Kurbelstangen 19 sind über einen
Distanzbolzen 2C miteinander starr verbunden. Bei Drehung der Kurbeln 18 führen
die Kurbelzapfen 18a eine kreisförmige Bewegung aus, wie durch eine gestrichelte
Linie 21 angedeutet ist.
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Bei einem Drehzyklus vollführt also die Profilwalze 5 zwei Hubbewegungen
in Pfeilrichtung 7 aus. Damit sich die Profilwalze 5 in Pfeilrichtung 22 beugen
kann, ist die Achse 11 in einem Langloch 23 einer Strebe 24 geführt, welche an einem
Führungsblock 25 befestigt ist. Der Führungsblock 25 hat entsprechende Bohrungen
zum Durchgang von Führungsstangen 26, welche in einem an der Unter seite der Platte
4 angebrachten Schenkel 27 einerseits und in einer Platte 28 andererseits befestigt
sind. Die Platte 28 ist an einer Strebe 29 befestigt, an welcher auch die Platte
4 befestigt ist. Mit Hilfe einer Feder 30 wird das vordere Ende der Kurbelstangen
19 und damit auch die Profilwalze 5 gegen die Platte 4 gezogen. Die Zugfeder 30
ist sowohl an einer Kurbelstange 19 als auch im Führungsblock 25 festgelegt. Die
Strebe 29 ist mit dem Getriebegehäuse 16 fest verbunden und wird außerdem durch
Bleche 31 abgestützt. Das obere Blech 31 ist so bemessen und mit einer Kante 32
versehen, daß durch Auflaufen des Distanzbolzen 20 die Profilwalze 5 in der letzten
Phase der periodischen Bewegung abgehoben wird. Dies erleichtert das vorzugsweise
seitliche Einführen der verdrallten Adern 2 von der der Strebe 24 abgewendeten Seite
her.
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Der Antrieb der Profilwalze 5 in Drehrichtung 6 erfolgt über einen
Zahnriemen 33 von einem Zahnrad 34, welches fest mit dem Kurbelzapfen 18a der Kurbel
18 verbunden ist, welche sich auf der Rückseite des Getriebegehäuses 16 befindet.
Der Zahnriemen 33 steht selbstverständlich auch
über ein mit der
Profilwalze 5 in Verbindung stehendes, in der Zeichnung nicht sichtbares, Zahnrad
in Verbindung.
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Durch entsprechende Bemessung der Durchmesser der beiden Zahnräder
des Zahnriementriebes kann der Profilwalze 5 eine entsprechende Rotationsgeschwindigkeit
erteilt werden, die beispielsweise doppelt so hoch sein kann als die translatorische
Bewegung der Profilwalze 5 in Richtung des Pfeiles 7.
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Wie zuvor ausgeführt worden ist, soll zwischen Kabel 1 und Platte
4 bzw. Profilwalze 5 eine relative Verdrehung in Pfeilrichtung 13 periodisch stattfinden.
Dazu kann das Kabel 1 entsprechend um die Drehachse 12 gedreht werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 6 wird praktisch die ganze Entdrallvorrichtung gedreht, und zwar dadurch,daß
an dem Getriebegehäuse 16 ein hohlzylindrischer Ansatz 39 angeflanscht ist, der
zur Lagerung in einem Lagerbock 35 dient. Dadurch ist'das Getriebegehäuse 16 mit
den daran befestigten Teilen in dem Lagerbock 35 drehbeweglich. Beispielsweise bildet
die Unterseite des Lagerbockes 35 eine Anschraubfläche 36 für eine ortsfeste Verbindung.
Die Schwenkbewegung der Entdrallvorrichtung wird mit Hilfe eines Zahnrades 37 vorgenommen,
das mit dem Antriebsmotor 15 und dem Ansatz 39 des Getriebegehäuses 16 fest verbunden
ist. Der Antrieb des Zahnrades 37 erfolgt über einen Zahnriemen 38 von einem in
der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb, welcher periodische Bewegungen ausführt.
Damit kann also die Entdrallvorrichtung um die Drehachse 12 geschwenkt werden, während
das Kabel 1 fest eingespannt bleibt.
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11 Patentansprüche 6 Figuren
Bezugszeichenliste 1
Kabel 2 Adern 3 Vorrichtung 4 Platte 5 Profilwalze 6 Pfeil 7 8 radiale Rillen 9
Mittellinien 10 Nuten 11 Achse der Profilwalze 5 12 Drehachse 13 Pfeil 14 Kurbeltrieb
15 Motor 16 Getriebegehäuse 17 Welle 18 Kurbel 18a Kurbelzapfen 19 Kurbelstange
20 Distanzbolzen 21 gestrichelte Linie 22 Pfeilrichtung 23 Langloch 24 Strebe 25
Führungsblock 25 Führungsstangen 27 Schenkel 28 Platte 29 Strebe 30 Feder 31 Bleche
32 Kante 33 Zahnriemen 34 Zahnrad 35 Lagerbock 36 Anschraubfläche 37 Zahnrad 38
Zahnriemen 39 hohlzylindr. Ansatz