DE3222920A1 - Verfahren und apparat zur herstellung von nicht korrodierendem aethylalkoholkraftstoff - Google Patents
Verfahren und apparat zur herstellung von nicht korrodierendem aethylalkoholkraftstoffInfo
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Description
Die Suche nach neuen Energiequellen mit dem Ziel, Erdöldervirate
zu ersetzen, führte zum Äthylalkohol, einer der besten Alternativen, um durch Kraftstoff angetriebene Maschinen und Ausrüstungen
zu betreiben. Allerdings stören an metallischen Stoffen durch Alkohol hervorgerufene Korrosionsprobleme. Wie von verschiedenen Laboratorien durchgeführte Versuche gezeigt haben,
übt der Alkohol eine relativ starke korrodierende Wirkung auf Metalle aus.
Diese Korrosion beschäftigt viele Hersteller und Halter von
Automobilen, denn die Korrosion des Alkohols beeinträchtigt in fast tödlicher Weise die Lebensdauer der Kraftstoffkreise der
Wagen, d.h. Leitungen, Kraftstofftanks, Pumpen und insbesondere Kolben und Zylinder und andere Teile des Motors.
Eine der Maßnahmen zur Lösung des Korrosionsproblems des Motors
seitens der Automobilindustrie besteht in der Beschichtung oder Oberflächenbehandlung der kritischen Teile mit Sonderwerkstoffen
oder im Einsatz von korrosionsbeständigem Material zur Herstellung
dieser Teile. Bei dieser Maßnahme handelt es sich jedoch um eine Vorsorgemaßnahme mit behelfsmäßigem Charakter, neben
der Tatsache, daß es sich um kostspielige Verfahren handelt. Im übrigen ist nachteilig, daß hierdurch ein absoluter Schutz des
Motors gegenüber der Korrosion durch den Kraftstoff nicht erreicht wird. - Die Verwendung besonderer Stahllegierungen wäre
eine andere Maßnahme, um den Korrosionseffekt des Kraftstoffs
gering zu halten, ihr Einsatz verteuert jedoch das Endprodukt.
Andererseits sind auch im Bereich der Alkoholerzeugung Korrosionsprobleme an den Produktionsanlagen gegeben, und zwar ab dem
Gärtank bis zum Verteilersystem des Produktes. Die Praxis zeigt,
Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
4 -
daß mehr als 40 % der Ausrüstungen Reparaturen unterzogen werden müßten oder bereits nach der ersten Zuckerrohrernte ausgewechselt
wurden, obwohl diese Ausrüstungen aus rost- und säurebeständigem Stahl hergestellt waren, der an sich eine
Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren bei ähnlichen Einsatzfällen
aufweist.
Untersuchungen haben gezeigt, daß reiner Äthylalkohol keine Metalle angreift, weil er nach der Definition der metallischen
Korrosion chemisch stabil und inert ist. Wenn jedoch in reinem Äthylalkohol korrodierende Stoffe wie Sulfat-, Acetat- und
Chlorionen enthalten sind, tritt das Phänomen der Korrosion auf, selbst im Fall des rost- und säurebeständigen Stahls. Die
Tabelle I zeigt Beispiele für die Korrosion des rost- und säurebeständigen Stahls durch verdünnten Äthylalkohol mit Anteilen
von Verunreinigungen auf. Die Korrosion erfolgt in der typischen Form von Lochfraß, was den Ergebnissen von im Laboratorium
durchgeführten Versuchen entspricht.
Korrosionsrate von rost- und säurebeständigem Stahl AISI 304 durch Äthylalkohol, der korrodierende Agentien enthält.
Äthyl alkohol |
H2O (%) |
Korrodierende Agentien |
Korrosions rate |
Versuchs bedingungen |
■ |
( % ) | Typ % | (mm/Jahr) | |||
9 | 91 | H2SO, Spuren | 0,05 | 85 0C | |
CH3OOH Spuren | 181 Tage | ||||
H2SO4 1,3 | 85 0C | ||||
42 | 53 | GH3COOH 1,5 | 0,15 | 181 Tage | |
Äthyl acetat 2,3 |
Die normalerweise in Kraftstoffproben gefundene Gesamtsäurezahl,
ermittelt an einer Reihe von Tankstellen, liegt in der Bandbreite von 3 bis 8 mg NaCH pro Liter, obwohl Vorschriften
im allgemeinen eine Gesamtsäurezahl von maximal 3,0 mg pro Liter vorschreiben. Daneben weisen erzeugte KraftstoffChargen
häufig das Vorhandensein von Chlorionen (Cl) aus.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und einen Apparat zur Erzeugung von nicht korrodierendem Kraftstoff aus Alkohol.
Die Erfindung besteht darin, daß der Rohsprit, das in der ersten Phase der Weindestillation erzeugte Gemisch aus Wasser-Alkohol,
in einer alkalischen Lösung in dampfförmigem oder flüssigem Zustand in einem Zwischenbehälter gehalten wird,
bevor es in einem der beiden genannten Aggregatzustände in die zweite Destillationkolonne eintritt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figur 1 zeigt ein typisches Verfahrensdiagramm für die
Destillation von Alkohol, wobei die wesentlichen Ausrüstungen angegeben sind, wobei die Kolonne 1 aus rost- und säurebeständigem
Stahl AISI 316 besteht; aus Kupfer besteht die Kolonne 2.
Der durch Gärung des Zuckerrohrsaftes erzeugte Lutter mit 8 bis
10 % Äthylalkohol wird in der Kolonne 1 einer Primärdestillation unterzogen, wo der verdünnte Alkohol (etwa 50 %), der Rohsprit,
gewonnen wird. Anschließend kommt der Rohsprit im dampfförmigen Aggregatzustand sofort in die Destillationskolonne 2,
wo hydrierter Alkoholkraftstoff gewonnen wird.
Aufgrund dieser Tatsache können flüchtige Säuren, hauptsächlich organische Säuren aus der Gärung, ebenso anorganische Säuren
oder Ionen, im erzeugten Produkt zurückbleiben, und zwar aufgrund ihrer Verdampfung bzw. ihrer nicht flüchtigen Bestandteile.
- Der wesentliche Zweck der Erfindung besteht darin, diese Verunreinigungen in einem Zwischenbehälter·3 zurückzuhalten,
der am Einlauf der Destillationskolonne 2 - gemäß Figur 2 - installiert ist.
Die Figur 3 zeigt die Einzelheiten der besagten Vorrichtung, die aus einer in drei Schüsse unterteilten Kolonne 4 besteht,
nämlich: Sumpf 5, Füllkörper 6, Kopfteil 7 und innenliegende
— 7 —
Dampfschlangen 8. Zu sehen sind ebenfalls der Einlauf 9 des
Gemisches aus Wasser-Alkohol (50 bis 90 0GL), Lösung 10, Einlauf
des Rohsprits 11, Drainage 12 und Dampfeintritt 13.
Die Funktionen der zwischengeschalteten Kolonne 3 sind die
folgenden:
Der Verunreinigungen enthaltende Rohsprit wird in Form von
Dampf oder Flüssigkeit zu der heißen alkalischen Lösung 10 geleitet, die sich im Sumpf befindet, und zwar durch einen ge-
ο -
lochten Ring im Innern, so daß der besagte Rohsprit, nach
seiner Neutralisierung, sofort verdampft wird und durch die Füllkörperanordnung 6 läuft, wo die neutralisierten und gegebenenfalls
mitgerissene Verunreinigungen durch den Dampf des Rohsprits zurückgehalten werden; an die Destillationskolonne 2
wird lediglich von Verunreinigungen freier Rohsprit abgegeben.
In Übereinstimmung mit der Figur 4 kann der Füllkörper 6 durch
Böden 14 ersetzt werden, wie es im Fall von Destillationskolonnen gegeben ist, allerdings ist hierbei die Notwendigkeit
der Umwälzung der alkalischen Lösung 10 für die Kolonnen durch eine Pumpe 15 zur Neutralisierung des Rohsprits gegeben.
Hinsichtlich des Betriebes der gesamten Destillation genügt es durch geeignete Instrumente,.die Wärmebilanz und die Stoffbilanz
im Bereich der zwischengeschalteten Kolonne zu überwachen, Erfindungsgemäß ist der Verbrauch an neutralisierenden Mitteln
minimal, denn die Konzentrationen der Verunreinigungen im Rohsprit liegen in der Größenordnung von ppm, und auch die Reaktion
ist praktisch stöchiometrisch.
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Es wurden 20 Liter hydrierter Alkoholkraftstoff, der im Handel
erhältlich ist, aufbereitet, unterteilt in 10 Teile, wofür 100 ml Lösung aus Natriumkarbonat von 5 % verwendet wurden. Gewonnen
wurde nicht korrodierender Alkohol, und zwar praktisch ohne Verlust.
Es wurden 2 Liter Rohsprit mit 46 % Alkohol aufbereitet, wofür 100 ml Lösung aus Natriumkarbonat von 5 % verwendet wurden, die
mit demselben Rohsprit aufbereitet wurden; es wurde behandelter Rohsprit mit einem Volumen gewonnen, das nahe am Ausgangsvolumen
lag. Der so gewonnene Rohsprit wurde einer Rektifizierung unterworfen
und hydrierter Alkohol mit einer Konzentration von 93 % gewonnen. Der Korrosionsversuch an Stahlblech zeigte im Tauchversuch,
daß im Verlauf von 30 Versuchstagen keinerlei Korrosion stattfand.
Neben der Gewinnung von nicht korrodierendem Alkoholkraftstoff
reduzierte sich die Korrosion in der Destillieranlage hinter der neutralisierenden Kolonne fühlbar, zumal in dem aufzubereitenden
Stoff keine korrodierenden Verunreinigungen gefunden wurden. Diese Tatsache erlaubt es, weniger edle metallische Stoffe einzusetzen,
wodurch dazu beigetragen wird, die Herstellungskosten für Alkoholkraftstoff zu senken.
Die Analysen der Alkohole der Beispiele erbrachte die folgenden Ergebnisse:
Produkt Alkoholkraftstoff Alkohol
ITEM vor der Aufbereitung aufbereitet
Spezifische Masse
0,815
91,0
1,0 2,9 2,5 7,2
bei 20 T | 0,814 |
Grad INPM | 91,5 |
Gesamtsäurezahl | 6,0 |
Adelhyde | 1,8 |
Estere | 18,2 |
Höherwertige Alkohole | 4,5 |
Der Korrosionsversuch an Stahlblechen erbrachte im Tauchversuch
die folgenden Ergebnisse:
Lochfraßkorrosion (Bewertung nach ASTM C46-76)
Alkoholtyp Versuchsdauer Korrosion
(Tage)
Nicht aufbereiteter
A - 2
A - 3
A - 5
keine
Kraftstoff | Kraft- | 7 |
30 | ||
60 | ||
Aufbereiteter stoff |
300 | |
Leerseite
Claims (5)
1.) Verfahren zur Gewinnung von nicht korrodierendem Äthylalkoholkraftstoff,
welches dazu bestimmt ist, korrodierende Agentien, wie Sulfat-, Acetat- und Chlorionen, im konventionellen
Rohsprit auszuschalten, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohsprit (Gemisch aus Wasser-Alkohol) vor dem
Andrejewslci, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
Eintritt in die zweite Phase der konventionellen Destillation in dampfförmigem oder flüssigem Aggregatzustand mittels eines
alkalischen Mittels in einem Zwischenbehälter neutralisiert wird, wo er verdampft wird, nachdem er in dampfförmigem oder
flüssigem Aggregatzustand in die besagte Phase eingespeist wurde.
2. Apparat zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter (3) sich aus einem Sumpf (5), einer Füllkörperanordnung (6), einer innenliegenden
Dampfschlange (8) und einem Kopfteil (7) zusammensetzt.
3. Apparat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sumpf (5) eine alkalische Lösung (10) enthält, in die der aus
der ersten Phase der konventionellen Destillation stammende Rohsprit eingespritzt wird, wobei er in der besagten Lösung
noch durch die Dampfschlange (8) läuft.
4. Apparat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörperanordnung (6) über einem Sumpf mit alkalischer
Lösung (10) und unter dem Kopfteil (7) positioniert ist, ohne mit diesen in Verbindung zu stehen.
5. Apparat für die Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter (3) in Abständen angebrachte Böden (14) aufweist, die über einem Sumpf
(5) mit einer alkalischen Lösung (10) und unter dem Kopfteil (7) positioniert sind, ohne mit diesen in Verbindung zu stehen.
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