DE2627016C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

Die in Brennereien ausdestillierte Maische hat einen pH-Wert 4—5 und muß vor Ableitung in die Kanalisation neutralisiert, d. h. auf einen pH-Wert 7—8 gebracht werden. Hierzu wurden bisher gesonderte, den Brennblasen nachgeschaltete Neutralisationsanlagen vorgesehen, in welchen die Neutralisationslauge mit der Abfallmaische vermischt werden mußte. Derartige Neutralisationsanlagen erfordern hohen Investitionsaufwand, der sich nur bei größeren Brennereianlagen bezahlt macht.
Nach dem Brennvorgang herrscht in der Blase bei Überdruck eine Temperatur von mehr als 900C, die nur allmählich absinkt. Mit dem Offnen der Einfüllöffnung bei Überdruck sind erhebliche Gefahren verbunden, und auch das Ablassen der heißen Maische ist problematisch, ihre Temperatur muß erheblich herabgesetzt werden, bevor sie in die Kanalisation abgeleitet werden kann. Neutralisieren und Abkühlen bringen daher erhebliche Verzögerungen im Arbeitsprozeß, was den Brennvorgang vor allem bei kleinen Brennereianlagen wesentlich verteuert.
Die Erfindung dient der Aufgabe, die Neutralisation ausdestillierter saurer Maische und deren Abkühlvorgang mit möglichst geringem Investitions- und Arbeitsaufwand kurzzeitig durchzuführen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird am Ende des Brennvorganges eine auf Menge und Säuregrad der Maische abgestimmte Charge kalter Lauge unter Druck in die heiße Brennblase eingegeben und auf die Maische zur Einwirkung gebracht
Da bei jedem Brennvorgang der Maischeinhalt ebenso bekannt ist wie der Säuregrad, läßt sich ohne weiteres die zur vollständigen Neutralisation der Maische benötigte Lauge mit deren wiederum bekannten pH-Wert bereitstellen und bei verhältnismäßig niederiger Temperatur kurzzeitig zugeben. Dabei entsteht in der Brennblase ein Abkühlschock, der den Destilliervorgang praktisch augenblicklich beendet und
to zuverlässig verhindert daß sich Laugendämpfe mit Alkoholdämpfen mischen können. Durch die Einleitströmung und die gegenseitige Reaktion der heißen und kalten flüssigen oder teilflüssigen Bestandteile wird zudem eine intensive Durchmischung erzielt die einen schnellen und gleichmäßigen Abbau des Säuregrades der Maische zur Folge hat Zudem wird durch die Abkühlung der Druck in der Blase schnell abgebaut so daß die Einfüllöffnung schon kurz nach der Laugenzugabe gefahrlos geöffnet werden kann. Bei genügender Einwirkungszeit ist es auch ohne weiteres möglich, die neutralisierte Maische unmittelbar in die Kanalisation abzulassen.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß in die Brennblase einer Destilliervorrichtung die Druckleitung einer Pumpe eingeführt ist, die saugseitig an einen Laugenbehälter angeschlossen ist Die Investitionskosten sind dabei unverhältnismäßig kleiner als bei herkömmlichen Neutralisationsanlagen und lassen sich bei kleineren Brennereien schon nach kurzer Betriebsdauer durch Verminderung der Arbeitszeit einsparen.
Wenn die Pumpe nicht selbstsperrend ist, kann ihr druckseitig ein Absperrorgan nachgeschaltet sein. Sie wird zweckmäßigerweise als Wasserstrahl-Injektionspumpe ausgebildet, deren Antriebsvolumen wenigstens dem angesaugten Laugenvolumen entspricht. Durch die - eventuell zusätzlich zugeführte Wassermenge läßt sich dann die Endtemperatur der neutralisierten Maische steuern.
Die Saugleitung der Pumpe wird zweckmäßigerweise zum trichterförmigen Boden des Laugenbehälters geführt. Wenn dann der höchste Flüssigkeitsspiegel des Laugenbehälters tiefer liegt als der Einlauf in die Brennblase, kann auch bei undichten Ventilen mit Sicherheit der Zulauf von Neutralisationslauge in die Brennblase vermieden werden.
Der Laugenbehälter läßt sich mit einem Flüssigkeitsstandanzeiger versehen, etwa einer Skala, die bei gegebenem pH-Wert der Lauge nach dem jeweiligen pH-Wert der Maische geeicht sein kann. Der Behälter wird dann stets vollständig und kurzzeitig geleert.
Die Zeichnung gibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise wieder. Dort sitzt eine Brennblase 1 mit einem Destillieraufsatz 2 in bekannter Weise in einem topfartigen Gestell 3, das einen den Boden der Brennblase umgebenden Heizraum 4 bildet. Zum Beheizen der Brennblase kann Dampf über eine Leitung 5 in diesen Heizraum 4, der auch mit Heizwasser gefüllt sein kann, und ferner über eine Leitung 6 unmittelbar in die Brennblase eingeblasen werden. Deren Einfüllöffnung 7 ist durch einen Deckel 8 druckdicht verschlossen, und zum Ablassen der ausdestillierten Maische dient eine Leitung 9 mit einem Schieber 10.
Außerhalb der Brennblase ist ein zylindrischer
.augenbehälter 11 mit trichterförmigem Boden 12 in geeigneter, nicht näher gezeigter Weise angebracht.
Der Laugenbehälter ist durch einen abnehmbaren Deckel 13 verschlossen und weist einen Flüssigkeitsstandanzeiger wie eine Skala 14 auf.
Vom trichterförmigen Boden 12 führt eine Saugleitung 15 zu einer Wasserstrahl-Injektionspumpe 16, die zuführseitig durch ein erstes Absperrorgan 17 an die Wasserleitung angeschlossen und druckseitig durch ein zweites Absperrorgan 18 mit einer pnlaufleitung 19 verbunden ist, die oberhalb des Maischespiegels in die Brennblase eingeführt und so S-förmig nach unten abgebogen ist, daß ihr Düsenende 20 mit Abstand unterhalb aes üblichen Maischespiegels liegt Um gleichbleibende Brennergebnisse zu erhalten, wird durchgehend mit gleicher Maische-Einfüliung gearbeitet Aus Messungen früherer Abfallmaischen ist auch der am Ende des Brennvorganges vorhandene Säuregrad bekannt Es kann daher die Menge der zur Neutralisation erforderlichen Lauge, deren pH-Wert wiederum bekannt ist, im Laugenbehälter 11 bereitgestellt werden und läßt sich an der Skala 14 ablesen. Wenn ständig mit einer bestimmten Lauge gleichen pH-Wertes gearbeitet wird, läßt sich auch die Skala 14 unmittelbar nach dem Säuregrad der Maische eichen, der von der Art des verwendeten Brenngutes abhängig ist
Am Ende des Brennvorganges, wenn nur noch Nachlauf minderen Alkoholgehaltes gewonnen werden kann, liegt die Temperatur in der Brennblase noch über 90°C. Jetzt können die beiden Absperrorgane 17 und 18 geöffnet werden, wobei der ganze Inhalt des Laugenbehälters 11 abgesaugt und dabei mindestens die gleiche Menge kalten Wassers zugegeben wird. In der Brennblase entsteht dadurch ein Kälteschock, wodurch die Destillation praktisch augenblicklich unterbrochen und verhindert wird, daß Laugendämpfe in den Destillationsaufsatz 2 aufsteigen. Da zudem die auf Raumtemperatur befindliche Lauge und das kalte Wasser unmittelbar unter Leitungsdruck und mit großer Geschwindigkeit in die heiße Maische einströmen,
ίο vermischen sie sich dort intensiv und so schnell, daß nach wenigen Minuten der ganze Blaseninhalt neutralisiert ist Da wenigstens soviel Frischwasser wie Lauge zugegeben wird, wird schon dadurch die Temperatur in der Brennblase beträchtlich gesenkt und der bisher dort
herrschende Überdruck unverzüglich abgebaut so daß die Einfüllöffnung 7 gefahrlos geöffnet werden kann. Durch Zugabe weiteren Wassers läßt sich auch die Temperatur schnell soweit senken, daß die neutralisierte Maische durch öffnen des Schiebers 10 abgelassen werden kann. Es empfiehlt sich, wenigstens kurz vor dem Ablassen weiteres Frischwasser zuzugeben, damit man die Maische direkt in die Kanalisation weiterleiten kann.
Der höchste Flüssigkeitsspiegel im Laugenbehälter
liegt unterhalb der Einleitung des Rohres 19 in die Brennblase. Die Lauge kann daher auch dann, wenn das Absperrorgan 18 nicht völlig abdichtet, schon vor Beginn des Brennvo-ganges eingefüllt werden. Die Absperrorgane sind zweckmäßigerweise als Ventile ausgeführt.
Hierzu i Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Brennvorganges eine auf Menge und Säuregrad der Maische abstimmte Charge kalter Lauge unter Druck in die geschlossene heiße Brennblase eingegeben und auf die Maische zur Einwirkung gebracht wird.
2. Vorrichtung zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß in die Brennblase (1) einer Destilliervorrichtung die Druckleitung (19) einer Pumpe (16) eingeführt ist, die saugseitig an einem Laugenbehälter (11) angeschlossen ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpe (16) druckseitig ein Absperrorgan (18) nachgescbaltet ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (16) als Wasserstrahl-Injektionspumpe ausgebildet ist, deren Antriebsvolumen wenigstens dem angesaugten Laugenvolumen entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet daß die Saugleitung (15) der Pumpe zu einem trichterförmigen Boden (12) des Laugenbehälters (14) geführt ist
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der höchste Flüssigkeitsspiegel des Laugenbehälters (11) tiefer liegt als der Einlauf in die Brennblase (1).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Laugenbehälter (U) mit einem Flüssigkeitsstandanzeiger (14) versehen ist.
DE19762627016 1976-06-16 1976-06-16 Verfahren und Vorrichtung zum Neutralisieren ausdestillierter saurer Maische Expired DE2627016C3 (de)

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