DE739021C - Verfahren und Einrichtung zum Regeln und UEberwachen des Prozessverlaufes bei der biologischen Verarbeitung von Naehrloesungen zum Zuechten von Mikroorganismen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Regeln und UEberwachen des Prozessverlaufes bei der biologischen Verarbeitung von Naehrloesungen zum Zuechten von Mikroorganismen

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DE739021C DES129557D DES0129557D DE739021C DE 739021 C DE739021 C DE 739021C DE S129557 D DES129557 D DE S129557D DE S0129557 D DES0129557 D DE S0129557D DE 739021 C DE739021 C DE 739021C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M41/00Means for regulation, monitoring, measurement or control, e.g. flow regulation
    • C12M41/30Means for regulation, monitoring, measurement or control, e.g. flow regulation of concentration
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  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
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Description

  • Verfahren und Einrichtung zum Regeln und überwachen des Prozeßverlaufes bei der biologischen Verarbeitung von Nährlösungen zum Züchten von Mikroorganismen, Bei der Züchtung sauerstoffverbrauchender Mikroorganismen, z. B. von Hefen, entsteht aus dem verbrauchten Sauerstoff eine präktisch volumetrisch gleich große Menge Kohlensäure, da der respiratorische Quotient für die Atmungsvorgänge auch bei Mikroorganistnen = i ist. Bei anaeroiben Gärprozessen entstehen Kohlensäure oder auch andere Gase ohne gleichzeitigen Ve#braurh von Luftsauerstoff, lediglich durch Abspaltung beim Ab- bau der Kohlehydrate, beispielsweise Kohlensäure bei der alkoholischen Gärung. Bei der Züchtung von Hefen und anderen Mikroorganisrhen können beide Vorgänge neben# einander stattfinden, je nachdem in welehern Umfang neben reinem Waehstum noch eine alkohofische oder sonstige Gärung stattfindet.
  • Der Einfachheit halber ist in folgendem an Stelle von Mikroorganismen im allgemeinen nur Hefe gesetzt uhd statt allgemeiner Gärungsvorgänge alkoholische Gärung.
  • Bei der üblichen Lüftungszüchtung von Hefen wird eine bestimmte Menge Luftsauerstoff mit C-Atotnen des - Zuckermoleküls zu C 02 zum Zwecke der Energiebeschaffung verbrannt.
  • Bei der alkoholischen Vergärung von Kohlehydraten wird das Zuckermolekül durch die Fermente der Hefe zu Alkohol und Kohlensäure gespalten, ohne daß gleichzeitig ein Verbrauch von Sauerstoff erfolgt (solch-- Gä- rungen verlaufen ohne jede Sauerstoff- oder Luftzufuhr und ergeben neben dem Alkohol als Produkt praktisch reine Kohlensäure in einer der Gärungsgleichung entsprechenden Menge).
  • Die genaue Größe des Gasumsätzes ist für die Durchführbarkeit des neuen Verfahrens ohne Byleutung. Es genügt, daß der Gasumel Z> satz in einem konstanten oder annähernd konstanten Verhältnis zum Hefewachstum steht, was erfahrungsgemäß der Fall ist, da man, wie bekannt, die. Ausbeute an Hefe bzw. Eiweiß aus einer gegebenen ilenge Zuckerlei
    Vorhandensein ausreichender Mengen aley.'
    Aufbaustoffe durch Steigerung der Mlen
    bzw. des Feinheitsgrades der zugeffibrt#ij.:"
    Luft erhöhen oder durch entgegengesetite Maßnahmen jederzeit willkürlich verringern!. kann.
  • Auch wenn eine sonstige Begleiterscheinung der reinen T-Tinwandlung 0.2 + C (des Zuckernioleküls) = CO. vorhanden wäre, die eine zusät7liche Abspaitung einer gewissen Men-e CO. neben der aus dem Luftsauerstoff stammenden Menge bedingen würde, muß ein bestimmtes konstantes Verhältnis zwischen verbrauchtem Sauerstoff und gebildeter Koblensäu-re herrschen, wenn die begleitende CO,-Erzeugung von Hefewachstum zwangsläufig abhängig ist.
  • Außerdem ist es bekannt, daß bei einer Verminderung des Wachstums bei der Hefezüchtung eine vermehrte Alkoholbildung erfolgt in der Weise, (laß unter Berücksichtigung des durch die Abluft entfernten Al- kohols die Beziehung (Hefezuwachs malKonstante) + Alkoliolerzeugung = Konstant besieht.
  • Aus den beiden grundsätzlichen Feststellungen ergibt sich, daß erstens bei rein alkohol ischei Gärung CO.. ohne Verbrauch von 0, entsteht, und zweitens bei reinem Wachstum CO4 in einem ganz bestimmten Verhältnis zum verbrauchten 0, entsteht.
  • Es läßt sich also aus dem Verhältnis gebildete CQ, zu verbrauchtem 0. im Abgas das Verhältnis gebildeter Alkohc71 zu gebildeter Hefesubstanz bestimmen und demnach auch beeinflussen.
  • Bei der höchstmöglichen Hefeausbeute muß also theoretisch genau so viel Sauerstoff (02) verbraucht werden, als Kohlensäure (C 0:, .) entsteht, während mit sinkender Hefeausbeute eine geringere Menge 0, verbraucht wird, als CO. entsteht, bis im GrenzfaLl. der rein alkoholischen Gärung nur CO. entsteht, ohne daß gleichzeitig 0. verbraucht wird.
  • Hier sei unter anderem verwiesen auf j. E f f r o n t. Comptes rendus hebdomanaires de la soci#t# de Biol. 93, 1248, 1925, wo als Ergebnis eines anairoben und eines airoben Gärversuches mit Hefe aus ioogvergärbarem Zucker entweder 5o g Alkohol und 48, 1 g Kohlensäure oder 56 g Trockerillefe und 58 g Kohlensäure erhalten wurden.
  • Nach Claasen (Zeitschrift für Spiritusindustrie 1935) werden zur Erzeugung von ioog Hefesubstanz Sog 0, verbraucht, und es entstellen 144e- CO,. Die Messung von Gasen erfolgt nach Volumen. Die Urnrechnwig der Claasenschen Zahlen auf Volumen (15' C .-35 nim Hg) ergibt darnach einen Verbrauch von 6 110.2 und eine Erzeugung von, So 1 CO,. Diese Zahlen entsprechen den von Claastn an anderen Stellen abgegebenen Ausbeutewerten von etwas unter 5o - Hefesubstanz äus ioo g Zucker. Bei den in. letzter Zeit häu--fig nachgewiesenen höheren Ausbeuteziffern an Hefesubstanz wird sich die erzeugte Menge CO2 entsprechend vermindern und im Grenzfalle den Wert des verbrauchten Q, mit 61 1 erreichen. Man kann also mangels anderen Angaben setzen, daß i kg Hefesubstanz beiVerbrauchvon61olO2(i5 C735nunHg) entsteht. Da für die Erzeugung von Alkohol nach der Gärungsglekliung bei Erzeugung von 5 1 g Alkohol rund 49 9 C 02 gebildet werden = 27,3 1 (15' C 735 nun Hg), so kann gesetzt würden, daß für die Erzeugung von i kg Alkohol rund 55o 1 CO, ohne gleichzeitigen Verbrauch von 0, entstehen.
  • Man kann aus der Zusammensetzung der Abluft Schlüsse auf den Verlauf des Hefewachstums ziehen. Auf Grund dieser Schlüsse kann man unter Berücksichtigung der (las Wachstum beeinflussenden Faktoren und durch gegebenenfalls auf empirischem Weg erprobte Maßnahmen regelnd eingreifen und den Prozeß so beeinflussen, daß die gewünschten Wachsturnsverhältnisse erreicht werden. Man hat durch die Abluftanalyse eine einfache und bequem anwendbare Kontrollmetlhode für den Ablauf des Hefezüchtungsprozesses in der Hand, die es gestattet, je- weils die augenblickliche Wachstumsausnutzung der verbrauchten Nährstoffe festzustellen. Di.e Untersuchung der Abluft: auf CO, und 02 kann innerhalb weniger Minuten von einfachen Arbeitern durchgeführt werden, ist also nicht vom La:boratorium abhängig und kann auch unter Verwendung bekannter automatischer Geräte selbsttätig und sogar splbstregistrierend erfolgen, wodurch ein außerordentlich hoher Stand der Betriebsüberwachung möglich ist.
  • Nach der vorliegenden Erfindung soll keine schematische Dosierung der Luft vorgenominen werden, sondern- eine Anpassung unter Berücksichtigung der tatsächlich stattgefundenen Ausnutzung des Luftsauerstoffes, und zwar nicht auf Grund des Verhältnisses des ausgenutzten Sauerstoffes zum unausgenutzten, was zunächst am nächsten liegen würde, sondern auf Grund einer ganz anderen #Größe, nämlich auf Grund des Verhältnisses der Kohlensäure, die aus Luftsauerstoff entstanden ist, und der Kohlensäure, die nicht aus Luftsauerstoff entstanden ist. Da beim Hefewachstum nur Kohl-ensäure aus Luftsauerstoff, bei alkoholischer Gärung aber nur Kohlensä#ure aus Kohlehydrat ohne Verbrauch von Luftsauerstoff entsteht, ist dieses Verhältnis ein Maßstab dafür, in welchem Ausinaß das Kohlehydrat zum Zellwachstum und in welchem Ausmaß es zur Alkoholbildung verbraucht wurde. Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, den biologischen Prozeß im gewünschten Sinne entweder auf reines Hefewachstum oder auf ein bestimmtes Verhältnis. von Hefewachstum zu alkoholischer Gärung zu steuern-.
  • Vor allen Dingen ist das neue Regelverfahren bei den neueren, vollkontinuierlichen Züchtungsverfahren, die mit gleichmäßigem Würzezulauf und gleichmäßigem Würzeablauf arbeiten, vorteilhaft anwendbar,- da bei diesen Züchtungsverfahren die Verhältnisse im Gärgefäß nicht zeita:bhängig. veränderlich sind. Aber auch bei anderen Züchtungsverfahren, z. B * beim bekannten Zulaufverfahren, bringt die neue Regelmethode noch viele Vorteile, so vor allen Dingen, die Möglichkeit einer sparsamen Luftanwendung in allen Ziichtungsstadien unter Sicherung -on Höchstausheuten.
  • Aus der Zusammensetzung der Abluft läßt sich errechnen, in welchen Anteilen das Kohlehydrat beispielsweise zum Aufbau von Hefesubstanz und zur Erzeugung von Alkohol verbraucht wird. Wenn die Menge der Ab- luft bzw. der zur Belüftung angewendeten Luft genau bekannt ist, lassen sich sogar die -erzeugten Mengen Hefe und Alkohol aus der Zusammensetzung der Abluft errechnen. Veränderungen im Verlauf des Züchtungsprozesses lassen sich auf diese Weise erkennen, bevor sie durch andere Methoden feststellbar sind. Da der Stickstoff der Luft bei der Hefezüchtung keine Mengenveränderung erleidet, kann mittels der nach Abzug der gasanalytisch feststellbaren Gehalte des Abgases an 02 und CO2 verbleibenden Menge Stickstoff aus der Abgaszusammensetzung ohne weiteres das Verhältnis der Menge -der Ahluft zur Menge der. zugeleiteten Luft errechnet werden.
  • Wesentlich ist dabei nur, daß die das Gärgefäß verlassende Abgasmenge in irgendeiner Form gesammelt und abgeleitet wird, so daß in der Sammelleitung die Durglimischung der etwa an verschiedenen Stellen mit verschieausgetretenen analytischen dener Zusammensetzung Bestimmung Gase eintritt, aus dienenden bevor der die Flüssigkeit zur Proben gas- - an einer weiter entfernten, Stelle der Abluftleitung entnorumen, werden-. Der Zweck und der große Vorzug des neuen Verfahrens ist es, aus der augenblicklichen Zusammensetzung der Abluft, die an Hand einer solchen momentanen Durchschnittsprobe der das Gärgefäß v.erlassenden Abluft feststellbar ist, die notwendigen Maßnahmen für die Beeinflussung des Verfahrens in der gewollten Richtung abzuleiten, und zwar in solcher Vollkommen'heit, daß sogar eine selbsttätige Regelung möglich ist.
  • Abb-..i zeigt ein Schema für eine Einriebtung zur Durchführung des Verfahrens, Dem Gärgefäß i wird bei :2 Luft zugeführt, bei 3 läuft Würze Yti. Die Abluft wird unter dem Deckel des Gärgefäßes i gesammelt und durch den * Brüdenabzu94 ins Freie geführt. In einiger Entfernung vom Gärgefäß wird bei 5 die Probe entnommen und durch die Leitung6 dein beispielsweise automatischen Gasanalysengerät 7 zugeleitet. Auf Grund der Anzeige oder durch automatische Beeinflussung wird eine der Wachstumsbedingungen, z. B. die Nährstoffzufuhr, mittels des WürzeitAgenregelorgans 9 beeinflußt, so daß ein anderes Verhältnis zwischen zugeführter Nährstoffmenge, zugeführter Luftmenge und arbeitender Hefemenge herbeigeführt wird, bei dem die gewollten Wachstumsbedingungen herrischen. An Stelle der Würzezulaufmenge können auch andere Faktoren, z. B. Luftmenge, zusätzliche Stellhefezusatzmenge, ,Temperatur, Azidität usw. ibeeinflußt werden. Das Verfahren kann in Verbindung mit beliebigen Gärgefäßen und Gärverfahren angewendet werden. Eine Reihe der die Züchtungsbedingungen beeinflussenden Faktoren kann mit oder,ohne Hilfe besonderer Regeleinrichtungen. leicht 'konstant geh-alten werden, so daß die Regelung auf Grund der Gasanalyse der Abluft gemäß vorliegender Erfinding auf einen oder höchstens zwei der das Hefewachstum bestimmenden Faktoren beschränkt werden kann. Bei Konstanthaltung aller übrigen Faktoren kann man den regelnden Einfluß beispielsweise entweder auf die zugeführte Luftmenge oder auf die zugeführte .L\Tährstbffmenge oder auf die Hefekonzentration im Gärgefäß ausüben.
  • Nach dem neuen Verfahren kann der Prozeßverlauf bei der Züchtung von Mikroorganismen dhne oder mit gleichzeitiger Erzeugung von Gärungsprodukten g&egelt werden. Die Messung der Zusammensetzung der Abluft kann unter Benutzung bekannter Geräte von Hand, automatisch und gegebenenfalls- auch selbstregistrierend erfolgen. Auch können durch solche Geräte unmittelbar oder mittelbar Regelorgane betätigt werden bzw. verstellt werden.
  • Die kegelung ermöglicht die praktisch verlustfreie biologische Verarbeitung von Lösungen mit schwankender Zusammensetzung und Konzentration. Man kann damit auch unter schwierigen Verhältnissen arbeiten und Verluste bei der biologischen Verarbeitung von Lösungen weitgehend einschränken. Wenn andere Gärungsgase als CO2 entstehen, z.B. bei manchen Gärungen Wasserstoff-, können auch die Abgas- oder Abluftzusammetisetzungen unter Berücksichtigung ihres Gehaltes an anderen Gasen als CO., und 0. als Regelgruhdlage benutzt werden.
  • Nachgtehend sind zwei Ausführungsbeispiele skizziert. Das erste behandelt die Erzeugung yon Hefe mit gleienzeitiger Alkoholerzeugung nach dem Zulaufverfahren. Wenn ein bestimmtes Verhältnis zwischen erzeiigter Hefe und >erzeugtem Alkohol erstrebt wird, ist es nützlich, dieses Verhältnis schon während der Zulaufzeit möglichst weitgehend einzuhalten. D.ies-gestattet, mit geringsten Luftmengen höchste Ausbeuten zu erreichen. EF sollen z. B. aus ioo kg vergärbarem Kohlehydrat ioo kg Preffhefe = 25 kg Hefetrockensubstanz -und etwa 3o 1 Alkohol erzAgt werden.
  • Durch Rechnung oder durch Versuch läßt sich das genaue Verhältnis des verbrauchten Sauerstoffs zur gebildeten Kohlensäure leicht ermitteln, bei dem der gewünschte Gärungsverlauf eintritt. Zum Beispiel: 25 kg I-.Iefesul)-stanz entsprdchen 25-o,6i=i5,25M3C0, aus Luft - 02; 3o 1 Alkohol = 23,7 1,9 entsprechen 23,7 - 0,55 = 13 n13 C 02 (zusätzlich erzeugt).
  • Wenn die Luftmenge während der Gesamtdatter des biolügischen Prozesses so reguliert wird, daß das ermittelte Verhältnis der Verminderung des Sauerstoffgehaltes gegenüber der zugeleiteten Luft zum Kohlensäuregehalt der Abluft eingehalten wird, so wird die sparsamste Luftanwendung erreicht und in Verbindung damit der geringste Alkeholverlust durch Verdunstung.
  • Das zweite Ausführungsbeispiel beschreibt die Züchtung ven Hefe, z. B. Futterhefe, ohne gleichzeitige Alkoholerzeugung in einem vollkontinuierlichen Züchtungsverfahren mit kontinuierlichem Würzezufluß und kontinuierlichem Würzeabfluß. - Da hierbei die Alkoholbildung unterdrückt werden soll, ist ein :2 1 010 wenig überschreitender Wert von Sauerstoff - + Kohlensäure in der Abluft anzustreben.
  • Bei konstanter Luftzuführung kann die zufließende Würzeinenge von der Zusammensetzung der Abluft abhängig reguliert werden, oder es kann die Hefekonzentration im Gärraum davon abhängig manuell oder automatisch eingestellt werden. 'Die Hefekonzentration kann durch die Beeinflussung des in den Apparat zurückgeführten, aus dem Ablauf abseparierten Hefeschlammes geregelt werden oder auch durch Abziehen von Bodensatzhefe aus dem Apparat oder Gärgefäß oder aus besonderen Teilen- desselben.
  • Auf diese Weise wird die Alkoholbildung von vornherein unterbuncien und der Umweg der Hefebildung vom Kohlehydrat über den Alkohol mit seinem geringereii Ausnutzungsgrad ünd seiner längeren Prozeßzeit von vornherein ausgeschaltet.
  • Abb. 2 zeigt die Veränderung der Abgaszusammensetzung bei einem Versuch, bei welchem die Züchtungsbedingungen bewußt geändert wurden. Im Diagramm zeigt die ausgezogene Linie 9 den 0,-Gehalt und die punktierte Linie io den CO,-Gehalt der Ab- gase. Die Richtung für zunehmenden CO, Gehalt ist aufwärts, für zunehmenden 0,-Gehalt der Abluft abwärts eingetragen, so daß der fehlende- Sauerstoff (21 Oi,-0,-Gelialt der Abluft) dieselbe Richtung im Diagramm hat wie die entstandene Kohlensäure. Im Beispielsfalle wurde bei einem mit kontinuierlichem Zulauf der Nährlösung und kontinuierlichem Ablauf der verbrauchten Lösung arbeitenden Verfahren die Abgaszusammensetzung gemessen.
  • Dem Gärgefä ß liefen je Stunde 220 1 Würze mit i 0/bZuckergelialt (davon 0,210/0 PCntOSCn), also stündlich 2,2 kg Gesamtzucker zu. Der Hefezuwachs betrug je Stunde i, 12 kg Hefetrockensubstanz mit 5 1 % Eiweiß. Es wurden stündlich 30 in" Luft zugeleitet, die mittelfein verteilt war. Vom Zucker (Hexosen-Pentosen-Gemisch) wurden 9601, verbraucht. Die lUft Zeigte 911 01102 und --, 1 0/" CO,., das entspricht einem 0,-Verbrauch von etwa 1,86 0/0, berechnet auf zuggeleitete Luft, und eine ge- bildete C 02-Menge Von 2, 110/0, berechnet auf zugeleitete Luft. Von den 2, 11 010 C 02 sind 1,86 0/0 aus Luftsauerstoff entstanden und o,25 01, durch alkoholische Gärung oder sonstige Begleiterscheinungen der Züchtung. Die' ablaufende Nährlösung zeigt nur Spuren von Alkohol entsprechend 0,02 % Zucker im Zulauf = o,o44 kg Zucker/Std.
  • Im Beharrungszustande (bei ii) des Züchtungsprozesses laufen die beiden Linien 9 und io in engem Abstand parallel. Bei einer Steigerung der Zuckerkonzentration der zugeleiteten Würze auf das i,Sfache trat (bei 12) ein starkes Ansteigen der Linie io (CO2) auf 3,05 01, und ein etwas schwächeres Ansteigen der Linie 9 (02) auf 18,6 010 ein, d. h. es s ind jetzt etwa 3,05 % Kohlensäure entstanden, davon o,83 01, durch alkoholische Gärung o. dgl. und 2,22 Ofq aus Luftsauerstoff. Auf zugeleitete Luft gerechnet sind 3,08'io CO,! entstanden, davon 2,25% aus Luftsauerstoff und 0,83% durch Nehenvergärungen. Die erzeugte Hefemenge hat, wie auch die Analysen über den im Verhältnis zum Zucker verbrauchten Nährstickstoff in der Nährlösung bestätigen, im Verhältnis 1,91 : 2,25, d. li. um etwa 18 0/0, zugenommen bei 5o 010 mehr KohlehYdrat. Die praktische Zuwach.9bestiminung ergab 1,30 kg Hefetrockensubstanz/Std., also etwa 16 "/, mehr als vorher. Eine Alkoholmenge, die umgerechnet 0,35 lo = 0,77 kg Zucker entspricht, wurde in der verbrauchten Nährlösung durch Destillation und pyknometrische Wägung festgestellt.
  • Nun wurde die zugeleitete Zuckermenge wieder auf das normale Maß zurückgesetzt, indem bei einem noch bestehenden Zuckergehalt von 1,5 01,) die Menge der zufließenden Lösung auf i So I/Std. vermindert wurde, so daß stündlich :2,25 kg Zucker zugeführt wurden. Die Linien 9 und io des Analysenwertes kehrten (bei 13) auf ihre dem Beh#arrungszustand - (bei ii) entsprechende Lage zurück, und der Hefezuwachs wurde mit stündlich i, i i kg innerhalb der Meßbegrenzungen genau so hoch wie bei ii festgestellt. Alkohol war wieder nur in kaum feststellbaren Spur.en, vorhanden.
  • Als weiterer Beeinflussungsversuch wurde die Luftmenge um 1/4 auf 2.2,5 c-bm/Std. reduziert. Es machte'sich ein Ansteigen des C 02-Gehaltes der Abluft auf 2,7 Olo und ein Ab- sinken des 02-Gehaltes auf Iß,7 of, bemerkbar (s. Punkt 14 des Diagramms). Von den 2,7 ofo C 0,- stammen 2,2 "/, aus dem Luftsauerstoff und o,5 Of, aus Nebenvorgängen. des Hefewachstums, insbesondere aus alkoholischer Gärung. Die Hefeausbeute wurde mit stündlich o,92 kg ermittelt, was praktisch dem aus den Analysen errechneten Wert von entspricht. Bei 15 wurde die Luftmenge von 30 m# wiederhergestellt und damit der alte Beharrungszustand wie bei i i wieder erreicht.
  • Als dritter Beeinflussungsversuch 'wurde die Hefekonzentration- im Cärgefäß von io Of, auf 5 0/, durch Hefeentzug reduziert. jetzt trat keine Veränderung des CO.-Gehaltes ein, depselbe blieb 'bei 2, 15 % angenähert konstant, während der 02-Gehalt auf 19,4 anstieg. Von den :2, 15 0/0 C 02 waren aus 02 1,45 0/, entstanden, und ohne 0,-Verbra ch 0,70 of, (s. Diagrammstreifen bei 16). ' ie Hefeausbeute wurde zu o,golcg/Std. rmittelt (aus 2,25 kg Zucker/Std.), während in der verbrauchten Lösung eine 0,62kg Zucker/Std. entsprechende Alkoholmenge festgestellt wurde. Die Errechnung der Hefeausbeute vor der Änderung des Gasumsatzes hätte ergeben: während die Alkoholmenge sich aus der Luftmenge von 30 cbm und der Zahl von 0,70 04 mit aus Luftsauerstoff entstandenem C 02 sich entsprechend der Gärtingsgleichung wie folgt ermitteln läßt: es entstanden 30 000 - 0,0070 =:2io 1 CO,: das sind-, wenn die Luft bei 15' und 735- crn i19 gemessen wurde, 378 g C 02, die nach der Gärungsgleichung bei der Erzeuzung von 378 Alkohol abgespalten wurden, wobei 378 + 395 = 773 9 Zucker verbraucht sein müssen. Der Unterschied des entstandenen Alkohols entsprechend 7h 9 Zucker - 62o g Zucker = 153 g Zucker, d. s. etwa So g Alkohol, kann, zum Teil durch Verdunsten an die Abluft verlorengegangen sein und im übrigen durch BegleiterscheiIÄ nungen der Hefezüchtung und Alkoholgärung Qrklärt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Regeln und Überwachen des Prozeßverlaufes bei der biologisdhen Verarbeitung von Nährlösungen zum Züchten von Mikroorganismen, vorzugsweise von Hefen, mit oder ohne gleichzeitige Erzeugung von Gärungsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung entsprechend der zweckmäßig selbsttätig ermittelten Zusammensetzung der Abgase, z. B. deren Gehalt an CO, und 0" erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung in. bekannter Weise selbsttätig durch die Meßinstrurnente gesteuert wird. 3. Einrichtung zur Durchfül-irung des V£r£ahrens nach Anspruch i. bestehend aus Gärgefäß (i) und gegebenenfalls# selbsttätig arbeitendem Gasanalysen,-erät (7) für die Abgase sowie aus Re#gelorganen (8) zur Bemessung der Luftmenge, der Würzemenge und bzw. oder der Mikroorganismenkonzentration. 4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein selbsttätig arbeitendes Gas-.analysengerät (7), welches das Regelorgan (8) für die Bemessung der Luftmenge, der Würzernenge und bzw. oder der Mikroorganismenkonzentration steuert.
DES129557D 1937-11-17 1937-11-17 Verfahren und Einrichtung zum Regeln und UEberwachen des Prozessverlaufes bei der biologischen Verarbeitung von Naehrloesungen zum Zuechten von Mikroorganismen Expired DE739021C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1080048B (de) * 1958-11-14 1960-04-21 Patentauswertung Vogelbusch Ge Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Zufuhr von Naehrloesung und Luft waehrend des Hefewachstums in Back-, Naehr- oder Futterhefemaischen
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FR2465783A1 (fr) * 1979-09-21 1981-03-27 Uhde Gmbh Procede pour faire fermenter en continu des mouts aqueux en vue d'obtenir de l'alcool et une biomasse de levure
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