DE3222482C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Calciumhydrogenphosphatdihydratmassen mit verbesserter
Monofluorophosphatkompatibilität der im Oberbegriff des
Anspruches 1 genannten Art.
Das auch als "Dicalciumphosphatdihydrat" bezeichnete Calciumhydrogenphosphatdihydrat
wird in Zahnpasten und in Zahnpulvern
als Schleifmittel verwendet.
Calciumhydrogenphosphatdihydrat wird nach dem gebräuchlichen
Stand der Technik dadurch hergestellt, daß zunächst eine
Löschkalktrübe mit Phosphorsäure unter Bildung eines Calciumhydrogenphosphatdihydratniederschlags
umgesetzt wird, wobei
dann der Calciumhydrogenphosphatdihydratniederschlag aus der
Mutterlauge abgetrennt, getrocknet und zum feinpulvrigen Endprodukt
vermahlen wird.
Bei der Verwendung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat in
Zahnpasten trat zunächst die Schwierigkeit auf, daß das Calciumhydrogenphosphatdihydrat
zum Abbinden und Krümligwerden
neigt. Wenn dieser Prozeß des Abbindens in Zahnpasten eintritt,
läßt sich die Zahnpasta nur noch schwer oder gar nicht
mehr aus der üblicherweise als Verpackung für Zahnpasta dienenden
Tube herausdrücken.
Eine zweite Schwierigkeit bei der Verwendung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
in Zahnpasten trat mit der Einführung der
Monofluorophosphatzusätze zu solchen Zahnpastaformulierungen
auf. Beobachtungen zeigten, daß die Monofluorophosphatkomponenten
der Formulierung mit dem Calciumhydrogenphosphat chemisch
reagierten, wodurch die zunächst wasserlöslichen Monofluorophosphatkomponenten
in eine wasserunlösliche Form
überführt werden. Da die in Zahnpastaformulierungen wirksame
Form der Monofluorophosphatzusätze jedoch die wasserlösliche
Form ist, erfordert die Praxis die Entwicklung
von Zahnpastaformulierungen, bei denen zumindest eine wirksame
Menge der der Formulierung zugesetzten Monofluorophosphatkomponenten
wasserlöslich bleibt.
In diesem Sinne ist auch der in der vorliegenden Beschreibung
verwendete Terminus Technicus "Monofluorophosphatkompatibilität"
zu verstehen, nämlich als die Tendenz, die Monofluorophosphatkomponenten
in solchen Formulierungen wasserlöslich zu
erhalten.
Die Monofluorophosphatkompatibilität und die Stabilität von
Calciumhydrogenphosphatdihydrat in Zahnpastaformulierungen
scheinen insofern zusammenzuhängen, als die Monofluorophosphatkompatibilität
durch die Stabilität beeinflußt wird.
Dabei bewirkt eine Verbesserung der Stabilität im allgemeinen
auch eine Verbesserung der Monofluorophosphatkompatibilität.
Die Monofluorophosphatkompatibilität einer bestimmten Formulierung
kann nach verschiedenen Verfahren bestimmt werden.
Vorzugsweise wird die Monofluorophosphatkompatibilität einer
Formulierung in der Weise bestimmt, daß zunächst die Formulierung
hergestellt wird, die Formulierung dann für eine bestimmte
Dauer unter bestimmten Bedingungen gelagert wird,
und daß dann der Anteil an wasserlöslichem Monofluorophosphat
bestimmt wird, der nach dem Lagern der Formulierung unter
diesen Bedingungen in der Formulierung verbleibt. Nach einem
alternativen Bestimmungsverfahren wird eine simulierte Formulierung
hergestellt, beispielsweise aus dem zu prüfenden
Calciumhydrogenphosphatdihydrat, Glycerin und einer eingewogenen
Menge einer Monofluorophosphatkomponente, beispielsweise
Natriummonofluorophosphat. Die so hergestellte simulierte
Formulierung wird dann für mindestens eine Stunde bei
erhöhter Temperatur gehalten und so einer beschleunigten
Alterung unterzogen. Nach Abschluß der beschleunigten Alterung
wird der in der Formulierung verbleibende Anteil an wasserlöslichem
Monofluorophosphat bestimmt. Neben diesen beiden vorstehend
beschriebenen Verfahren bestehen selbstverständlich
zahlreiche weitere Standardverfahren zum Bestimmen der relativen
Monofluorophosphatkompatibilität von Calciumhydrogenphosphatdihydratprüflingen.
Aus der Druckschrift US 22 87 699 A1 ist bekannt, daß Calciumhydrogenphosphatdihydrat
durch den Zusatz geringer Mengen an
Alkalimetallpyrophosphat stabilisiert werden kann, wobei das
Alkalimetallpyrophosphat während der Herstellung des Calciumhydrogenphosphates
der Mutterlauge bei einem bestimmten pH
zugesetzt wird. Nach diesem Stand der Technik wird der Mutterlauge
nach dem Fällen des Calciumhydrogenphosphats eine kleine
Menge Alkalimetallpyrophosphat zugesetzt, wobei die gesamte
Trübe dann kurz erhitzt wird, während in der Mutterlauge der
pH auf einem Wert von größer als 7 gehalten wird.
Alternativ kann der Niederschlag auch während des anschließenden
Waschens behandelt werden.
Außerdem ist bekannt, daß Calciumhydrogenphosphatdihydrat auch
durch andere Pyrophosphate stabilisiert werden kann.
Ein weiteres Verfahren zur Stabilisierung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
ist aus der Druckschrift US 20 18 410 A1 bekannt.
Nach diesem Stand der Technik kann das Calciumhydrogenphosphatdihydrat
durch den Zusatz eines Magnesiumsalzes stabilisiert
werden, beispielsweise durch den Zusatz von
Magnesiumphosphat, Magnesiumsulfat, Magnesiumstearat oder
Magnesiumhydrogenphosphat.
Ein weiteres Verfahren zum Stabilisieren von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
ist schließlich aus der Druckschrift
GB 15 48 465 A bekannt. Nach diesem Stand der Technik wird
das Calciumhydrogenphosphatdihydrat mit Magnesiumhydrogenphosphattrihydrat
stabilisiert, wobei das Magnesiumhydrogenphosphattrihydrat
entweder zusammen mit dem Calciumhydrogenphosphat
gefällt wird oder im Anschluß an dieses direkt auf
das frisch gefällte Calciumhydrogenphosphatdihydrat gefällt
wird. Die Fällung des Magnesiumhydrogenphosphattrihydrats
erfolgt dabei in einer Menge von 1 bis 50%, bezogen auf das
Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats.
Alle vorgenannten Stabilisierungsverfahren haben jedoch noch
nicht das Problem der Unverträglichkeit des Calciumhydrogenphosphatdihydrats
mit den Monofluorophosphatzusätzen in Zahnpasten
zufriedenstellend lösen können. Nach wie vor fehlt in
der einschlägigen Industrie ein ausreichend stabilisiertes
und monofluorophosphatkompatibles Calciumhydrogenphosphatdihydratprodukt.
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines verbessert
monofluorophosphatkompatiblen Calciumhydrogenphosphatdihydratproduktes
zu schaffen, wobei dieses Produkt speziell
für die Herstellung von Zahnpastaformulierungen geeignet sein
soll.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
gemäß der Lehre des Anspruchs 1.
Die Erfindung zeigt also, daß ein Zusatz bereits relativ
kleiner Mengen von Magnesiumoxid zum Reaktionsgemisch
während der Herstellung des Calciumhydrogenphosphatdihydrats
die Monofluorophosphatkompatibilität des Endproduktes signifikant
verbessert.
Das Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
mit verbesserter Monofluorophosphatkompatiblität
umfaßt die folgenden drei, bzw. wahlweise
vier Reaktionsstufen:
- (a) Man setzt eine Löschkalktrübe mit Phosphorsäure unter Bildung einer Calciumdihydrogenphosphatlösung um,
- (b) man versetzt die Calciumdihydrogenphosphatlösung mit Magnesiumoxid, einer zusätzlichen Menge der Löschkalktrübe und ca. 0,1% bis ca. 1,0% Pyrophosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats, unter Bildung einer Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit einem pH-Wert von ca. 4,9 bis ca. 5,5,
- (c) man trennt das Calciumhydrogenphosphatdihydrat aus der Trübe ab,
- (d) und vermischt gegebenenfalls das Calciumhydrogenphosphatdihydrat mit einem Stabilisator.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorzugsweise zunächst
die Calciumhydrogenphosphatlösung hergestellt, dann
das Magnesiumoxid zugesetzt und schließlich weitere Löschkalktrübe
der Lösung zugesetzt, und zwar in einer solchen Menge,
daß eine Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit einem pH im
Bereich von ca. 5,4 bis ca. 5,9 gebildet wird. Anschließend
wird so viel Pyrophosphorsäure zugesetzt, daß der pH auf einen
pH-Wert im Bereich von ca. 4,9 bis ca. 5,5 erniedrigt wird.
Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Menge an zugesetzter
Pyrophosphorsäure mindestens 0,1 Gew.-% beträgt,
und zwar bezogen auf das Gewicht des herzustellenden Calciumhydrogenphosphatdihydrats.
Das der vorstehend beschriebenen Weiterbildung des Verfahrens
entsprechende Verfahren kann also durch die folgenden
vier Verfahrensstufen beschrieben werden:
- (a) Man setzt eine Löschkalktrübe mit Phosphorsäure unter Bildung einer Calciumdihydrogenphosphatlösung um,
- (b) man versetzt die Calciumdihydrogenphosphatlösung mit Magnesiumoxid und zusätzlicher Löschkalktrübe unter Bildung einer Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit einem pH-Wert von ca. 5,4 bis ca. 5,9,
- (c) man versetzt die Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit so viel Phosphorsäure, daß der pH der Trübe auf einen pH-Wert von ca. 4,9 bis ca. 5,5 erniedrigt wird, und daß gleichzeitig gewährleistet ist, daß dabei zumindest 0,1% Phosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats, mit der Trübe versetzt wird, und
- (d) trennt das Calciumhydrogenphosphatdihydrat aus der Trübe ab.
Bei der Herstellung des Calciumhydrogenphosphatdihydrats
nach dem Verfahren der Erfindung können in der zweiten Verfahrensstufe
die Pyrophosphorsäure und die Löschkalktrübe in
beliebiger Reihenfolge zugesetzt werden, solange der pH nach
Abschluß der Zugabe beider Komponenten innerhalb der angegebenen
Grenzen verbleibt. Lediglich das Magnesiumoxid wird
vorzugsweise vor der Zugabe der zusätzlichen Löschkalktrübe
zur Lösung zugesetzt.
Der zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung eingesetzte
Kalk ist der gleiche Drehrohrofenkalk oder Schachtofenkalk,
der auch beim gebräuchlichen Calciumhydrogenphosphatverfahren
eingesetzt wird.
Die Löschkalktrübe wird durch Eintragen von Kalk entweder
in Wasser oder in rückgeführte Mutterlauge oder in ein Gemisch
aus Wasser und rückgeführter Mutterlauge hergestellt.
Bei der rückgeführten Mutterlauge handelt es sich dabei um
die Mutterlauge, die nach dem Abtrennen des Calciumhydrogenphosphatdihydratproduktes
aus der Produkttrübe verbleibt.
Der Kalk wird in die flüssige Phase bei einer Temperatur von
vorzugsweise im Bereich von ca. 70°C bis ca. 74°C unter Einstellung
einer CaO-Konzentration in der Löschkalktrübe von
ca. 100 bis ca. 150 g CaO/l eingetragen. Bei höheren Konzentrationen
geht das Gemisch in eine gelatinöse Masse über,
die nur schwer zu handhaben ist, während bei geringeren Konzentrationen
als der vorstehend angegebenen unteren Konzentrationsgrenze
der Wirtschaftlichkeitsgrad des Verfahrens
unnötig erniedrigt wird.
Die auf diese Weise hergestellte Löschkalktrübe wird dann
zur Bildung einer Calciumdihydrogenphosphatlösung in vorgelegte
Phosphorsäure eingetragen.
Die zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte Phosphorsäure
hat vorzugsweise eine den Lebensmittelvorschriften entsprechende
Reinheit und eine Anfangskonzentration von vorzugsweise
ca. 85%. Der Kalktrübe und der Phosphorsäure
können unterschiedliche Mengen rückgeführter Mutterlauge zugesetzt
werden, wobei sich die im Einzelfall jeweils zugesetzte
Menge Mutterlauge nach den Anforderungen und Vorstellungen
hinsichtlich der jeweiligen Verfahrensführung richtet. Der
Kenndatenbereich der so hergestellten Calciumdihydrogenphosphatlösung
liegt dabei vorzugsweise zumindest im wesentlichen
innerhalb des folgenden Rahmens:
Durch die vorstehenden Bereichsangaben soll der Anmeldungsgegenstand
in keiner Weise prinzipiell eingeschränkt werden.
Die angegebenen Bereiche sind vielmehr vorzugsweise einzuhaltende
Grenzparameter, die dem typischen Verfahrensparameterbereich
entsprechen. Unter bestimmten Umständen wird der
Verfahrenstechniker jedoch ohne weiteres erkennen, daß er
auch über die angegebenen Höchstgrenzen oder unter die angegebenen
unteren Grenzen hinausgehen kann, solange das so
eingestellte Reaktionsgemisch dadurch besser in den Rahmen
der Gesamtprozeßführung eingepaßt ist.
Wenn die Kalktrübe und die Phosphorsäure unter den oben angegebenen
Bedingungen zusammengebracht werden, ist gewährleistet,
daß sich unter diesen Bedingungen eine Calciumdihydrogenphosphatlösung
bildet. Der zumindest im wesentlichen erfolgte Abschluß
der Reaktion bzw. die im wesentlichen richtige Führung eines
kontinuierlichen Verfahrens im stationären Zustand ist durch
die stabilisierte Einstellung eines pH im Bereich von ca. 1,0
bis ca. 2,0 angezeigt.
Die Herstellung der Calciumdihydrogenphosphatlösung kann dabei,
wie bereits angedeutet, im kontinuierlichen Verfahren, im diskontinuierlichen
Verfahren oder im quasikontinuierlichen Verfahren
(Semi-Batch-Prozeß) durchgeführt werden.
Anschließend wird dann das Magnesiumoxid der so hergestellten
Calciumdihydrogenphosphatlösung entweder vor der Zugabe der
zusätzlichen Löschkalktrübe oder während der Zugabe der
Löschkalktrübe zugesetzt. Vorzugsweise erfolgt der Zusatz
des Magnesiumoxids zu einem Zeitpunkt, zu dem der pH einen
Wert im Bereich von ca. 1 bis ca. 4 hat. Dabei erfolgt die
Magnesiumoxidzugabe insbesondere vorzugsweise im unteren
Abschnitt des vorstehend angegebenen pH-Bereichs. Statt dessen
kann die Magnesiumoxidzugabe jedoch durchaus auch durch
direktes Eintragen des Magnesiumoxids in die Phosphorsäure
oder sogar in die Löschkalktrübe selbst erfolgen.
Die Menge an zugesetztem Magnesiumoxid ist ausgesprochen
klein. Im allgemeinen wird das Magnesiumoxid in einer Menge
von ca. 0,05 bis ca. 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Calciumoxids, zugesetzt. Die Zugabe größerer Anteile Magnesiumoxid
sind zwar nicht schädlich, jedoch nicht erforderlich.
Bei einer Führung des Verfahrens in der Weise, daß bestimmte
Prozeßströme, beispielsweise Mutterlauge, rückgeführt werden,
kann ein Teil des Magnesiumoxids mit einem solchen rückgeführten
Prozeßstrom in den Prozeß rückgeführt werden, wobei diese
Rückführung dann selbstverständlich nicht notwendigerweise in
Form von Magnesiumoxid oder Magnesiumhydroxid erfolgen muß.
Durch eine solche Rückführung des in dem vorstehend genannten
Sinne verstandenen Magnesiumoxids kann die zur Aufrechterhaltung
des im Verfahren erforderlichen Magnesiumoxidkonzentrationsniveaus
notwendige Menge von frischem Magnesiumoxid,
die dem Verfahren von außen zugeführt werden muß, erniedrigt
werden. Der unter den jeweils gegebenen Verfahrensparametern
zweckmäßigste und optimale stationäre Zustand zwischen Rückführung
und Zugabe kann dabei vom Fachmann durch einfache Routineversuche
ohne weiteres ermittelt werden.
Sobald die Calciumdihydrogenphosphatlösung hergestellt worden
ist, können die Pyrophosphorsäure und zusätzlicher
Löschkalk zur Bildung der Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe
zugesetzt werden. Da diese Reaktion exotherm verläuft,
ist zur Regelung der Reaktionstemperatur für eine Außenkühlung
zu sorgen. Dabei wird die Reaktionstemperatur vorzugsweise
so geregelt, daß sie kleiner als oder höchstens ungefähr
gleich 45°C ist. Bei einer Reaktionstemperatur über ungefähr
45°C können wasserfreie Calciumhydrogenphosphatkristalle
gebildet werden.
Vorzugsweise wird der Calciumdihydrogenphosphatlösung zuerst
die zusätzliche Löschkalktrübe zugesetzt, und zwar in einer
Menge, die ausreicht, in der sich bildenden Trübe einen pH
im Bereich von ca. 5,4 bis ca. 5,9, insbesondere vorzugsweise
einen pH von 5,7, einzustellen. Nach Erreichen des angegebenen
pH, bzw. nach stabiler Einstellung des angegebenen pH im stationären
Zustand, wird nach der hier beschriebenen speziellen
Ausgestaltung des Verfahrens der Erfindung vorzugsweise die
Pyrophosphorsäure in einer solchen Menge zugesetzt, daß der
so eingestellte pH auf einen Wert im Bereich von ca. 4,9 bis
ca. 5,5, insbesondere vorzugsweise auf einen Wert im Bereich
von ca. 5,2 bis ca. 5,4, insbesondere vorzugsweise auf einen
Wert von 5,3, erniedrigt wird. Dabei ist jedoch darauf zu
achten, daß in jedem Fall mindestens ca. 0,1 Gew.-% Pyrophosphorsäure,
bezogen auf das Gewicht des herzustellenden Calciumhydrogenphosphatdihydrats,
zugegeben werden, während die maximal
erforderliche Menge Pyrophosphorsäure vorzugsweise nicht
größer als ungefähr 1,0 Gew.-% sein sollte.
Selbst wenn die Pyrophosphorsäure und die Löschkalktrübe der
Calciumdihydrogenphosphatlösung vorzugsweise in der vorstehend
angegebenen und beschriebenen Reihenfolge zugesetzt werden,
so wird der erfinderische Bereich des beanspruchten Verfahrens
nicht verlassen, wenn die genannten beiden Reaktanden der
Lösung in anderer Reihenfolge zugeführt werden. Signifikant
ist jedoch in jedem Fall, daß der sich schließlich einstellende
pH nach der vollständigen Zugabe beider Komponenten
im Bereich von ca. 4,9 bis ca. 5,5, vorzugsweise bei ca. 5,3,
liegt.
So ist die vorstehende Beschreibung beispielsweise dahingehend
zu verstehen, daß nach dem Verfahren der Erfindung die
Pyrophosphorsäure der Calciumdihydrogenphosphatlösung auch
vor der Zugabe der zusätzlichen Löschkalktrübe oder zusammen
mit dieser Löschkalktrübe zugesetzt werden kann. Die Menge
der zugegebenen Pyrophosphorsäure sollte im Bereich von
ca. 0,1% bis ca. 1,0%, bezogen auf das Gewicht des herzustellenden
Calciumhydrogenphosphatdihydrats, liegen und liegt
vorzugsweise im Bereich von ca. 0,3% bis ca. 0,4%.
Nach Herstellung der Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe in
der vorstehend beschriebenen Weise, wird das Calciumhydrogenphosphatdihydratprodukt
von der Mutterlauge abgetrennt. Die
Mutterlauge kann dann sowohl zum Anfang des Verfahrens, insbesondere
also zur ersten Stufe, zurückgeführt als auch ausgetragen werden.
Das Abtrennen des Calciumhydrogenphosphatdihydratproduktes
von der Trübe erfolgt in prinzipiell beliebiger und an sich
bekannter Weise. So kann das Abtrennen beispielsweise durch
Dekantieren, Zentrifugieren oder Filtrieren erfolgen. Aus
verfahrenstechnischen Gründen erfolgt das Abtrennen vorzugsweise
durch Dekantieren.
Nach dem Abtrennen von der Trübe kann das Calciumhydrogenphosphatdihydrat
getrocknet, vermahlen und wahlweise mit
einem Stabilisator versetzt werden.
Die dem Calciumhydrogenphosphatdihydrat zugesetzten Stabilisatoren
dienen dem Zweck, das Zusammenbacken und Verklumpen zu
verhindern, zu dem ein nichtstabilisiertes Calciumhydrogenphosphatdihydrat
beim Entwässern neigt. Zu diesem Zweck
sind zahlreiche Stabilisatoren bekannt, beispielsweise unter
anderem Magnesiumhydrogenphosphat, tertiäres Magnesiumphosphat,
Magnesiumstearat und Magnesiumsulfat. Der Stabilisator
wird in einer Menge im Bereich von ca. 0,5 bis ca. 5,0 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats,
zugesetzt. Als Stabilisatoren zum Stabilisieren des nach dem
Verfahren der Erfindung hergestellten Produkts werden vorzugsweise
Magnesiumhydrogenphosphattrihydrat, Magensiumphosphatoktahydrat
sowie deren Gemische verwendet.
Vorzugsweise wird der Stabilisator dem Calciumhydrogenphosphatdihydrat
durch trockenes Vermischen beider Komponenten
zugesetzt, nachdem das Calciumhydrogenphosphatdihydrat getrocknet
oder nachdem das Calciumhydrogenphosphatdihydrat
und vermahlen worden ist. Nichtsdestoweniger kann
der Stabilisator jedoch auch der Produkttrübe vor dem Abtrennen
des Calciumhydrogenphosphatdihydrats zugesetzt werden
oder kann dem noch nassen oder feuchten Calciumhydrogenphosphatdihydrat
vor dem Trocknen und Vermahlen eingearbeitet
werden, ohne den Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
zu verlassen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
mit verbesserter Monofluorphosphatkompatibilität,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) eine Löschkalktrübe mit Phosphorsäure unter Bildung einer Calciumdihydrogenphosphatlösung umsetzt,
- (b) die Calciumdihydrogenphosphatlösung mit Magnesiumoxid, einer zusätzlichen Menge der Löschkalktrübe von ca. 0,1% bis ca. 1,0% Pyrophosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats, unter Bildung einer Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit einem pH-Wert von ca. 4,9 bis ca. 5,5 versetzt,
- (c) das Calciumhydrogenphosphatdihydrat aus der Trübe abtrennt,
- (d) und gegebenenfalls das Calciumhydrogenphosphatdihydrat mit einem Stabilisator vermischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Magnesiumoxid in einer Menge von ca. 0,05 bis
0,5%, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats,
zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den pH-Wert in (b) auf ca. 5,3 einstellt.
4. Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrogenphosphatdihydrat
mit verbesserter Monofluorphosphatkompatibilität,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) eine Löschkalktrübe mit Phosphorsäure unter Bildung einer Calciumdihydrogenphosphatlösung umsetzt,
- (b) die Calciumdihydrogenphosphatlösung mit Magnesiumoxid und zusätzlicher Löschkalktrübe unter Bildung einer Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit einem pH-Wert von ca. 5,4 bis ca. 5,9 versetzt,
- (c) die Calciumhydrogenphosphatdihydrattrübe mit so viel Pyrophosphorsäure versetzt, daß der pH der Trübe auf einen pH-Wert von ca. 4,9 bis ca. 5,5 erniedrigt wird, und daß gleichzeitig gewährleistet ist, daß dabei zumindest 0,1% Pyrophosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats, mit der Trübe versetzt werden,
- (d) das Calciumhydrogenphosphatdihydrat aus der Trübe abtrennt,
- (e) und gegebenenfalls das Calciumhydrogenphosphatdihydrat mit ca. 0,5% bis ca. 5% Magnesiumhydrogenphosphat, Magnesiumphosphat oder einem Gemisch beider Phosphate, bezogen auf das Gewicht des Calciumhydrogenphosphatdihydrats, mischt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den pH-Wert in (b) auf 5,7 einstellt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den pH-Wert in (c) auf 5,3 einstellt.
7. Mit einem Stabilisator vermischtes Calciumhydrogenphosphatdihydrat,
erhalten nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 1.
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