DE1277222B - Verfahren zur Stabilisierung von Dicalciumphosphatdihydrat - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von DicalciumphosphatdihydratInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
COIb
A61k
12 i-25/32
30 h -13/10
30 h -13/10
Nummer: 1277222
Aktenzeichen: P 12 77 222.4-41 (K 57982)
Anmeldetag: 22. Dezember 1965
Auslegetag: 12. September 1968
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von Dicalciumphosphatdihydrat mit
Hilfe eines Magnesiumphosphates.
Es ist bekannt, Dicalciumphosphatdihydrat, vor allem solches, das für kosmetische oder medizinische
Zwecke Verwendung finden soll, gegen Verlust des Hydratwassers zu stabilisieren. Als Stabilisierungsmittel
wurden für diese Zwecke bereits Stoffe wie Tetranatrium-, Calcium-, Magnesium- sowie CaI-ciumdinatriumpyrophosphat,
Alkalitripolyphosphat, Alkalihexametaphosphat, Di- und Trimagnesiumphosphat getrennt oder in den verschiedensten
Mischungen miteinander verwendet. Es zeigte sich jedoch, daß für manche Fälle, insbesondere bei
Verwendung des Dicalciumphosphatdihydrates in fluoridhaltigen Zahnpasten, außer einer Stabilisierung
des Dicalciumphosphatdihydrates gegen Hydratwasserverlust auch eine Stabilisierung hinsichtlich
der Hydrolyse zu Apatit und Monocalciumphosphat erforderlich ist, wozu die genannten Stoffe
jedoch nicht ausreichen.
Letzteres ist insbesondere bei Verwendung des Dicalciumphosphates in Zahnpasten von Bedeutung,
die entweder CaCOs als Putzkörper oder Na2PO3F als Fluorkomponente enthalten.
Durch das bei der Hydrolyse entstehende Monocaiciumphosphat, welches deutlich sauer reagiert
(pH-Wert etwa 4), könnte in einem Fall CO2 in Freiheit gesetzt werden, was zu einem Aufblähen
der Zahnpastatuben führen kann, im anderen Fall würde der Fluorkomplex zerstört werden.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die Stabilität des Dicalciumphosphatdihydrates
bezüglich Hydratwasserverlust und Hydrolyse verbessern läßt, wenn man als Stabilisierungsmittel ein
Magnesiumammoniumphosphat, z. B. Magnesiumammoniumphosphathexahydrat in Verbindung mit
einem Alkali- oder Erdalkalipyrophosphat verwendet. Hierbei empfiehlt es sich, insbesondere dann,' wenn
es sich um ein feinkörniges Produkt handelt, das Dicalciumphosphatdihydrat mit 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,8 Gewichtsprozent, Pyrophosphat und mit so viel Magnesiumammoniumphosphat
zu stabilisieren, daß der MgO-Gehalt des Dicalciumphosphatdihydrates anschließend 0,2 bis
maximal 0,4 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent, beträgt. Die Stabilisierungsmittel können
in einfacher Weise während der Herstellung des Dicalciumphosphates, bevor dieses isoliert wird, bei
pH-Werten zwischen 7,5 und 8,5 in den Reaktor gegeben werden. Handelt es sich jedoch um ein
grobkristallines Produkt, z. B. mit einer Korngröße Verfahren zur Stabilisierung
von Dicalciumphosphatdihydrat
von Dicalciumphosphatdihydrat
Anmelder:
Knapsack Aktiengesellschaft, 5033 Knapsack
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Harnisch, 5023 Lövenich; Dipl.-Chem. Dr. Josef Cremer,
5030 Hermülheim;
Dipl.-Chem. Dr. Friedrich Schulte, 5030 Hürth
von 45 bis 90 Gewichtsprozent >45 μ, so empfiehlt es sich, die Stabilisierungsmittel mindestens zum
Teil mit dem festen, trockenen Dicalciumphosphat zu vermählen. In einem solchen Falle setzt man
beispielsweise dem Dicalciumphosphat während seiner Herstellung neben 0,1 bis 0,4 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent Pyrophosphat, bezogen auf Dicalciumphosphatdihydrat,
so viel Magnesiumammoniumphosphat zu, daß der MgO-Gehalt des Dicalciumphosphatdihydrates anschließend
0,2 bis maximal 0,4 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent, beträgt, vermischt
anschließend das isolierte und getrocknete Produkt mit 0,4 Gewichtsprozent Pyrophosphat und vermahlt
beides auf die gewünschte Korngröße. Auch der Magnesiumammoniumphosphatanteil kann z. B.
erst mit dem festen, trockenen Dicalciumphosphat vermischt und vermählen werden.
Vergleicht man die stabilisierende Wirkung des Magnesiumammoniumphosphatmonohydrates, des
Magnesiumammoniumphosphathexahydrates und des Dimagnesiumphosphattrihydrates in Verbindung
mit Pyrophosphaten miteinander, so ergibt ach, daß, wie die folgende Tabelle zeigt, die besten
Ergebnisse mit dem Magnesiumammoniumphosphatmonohydrat erzielt werden.
Der Aufstellung der Tabelle liegt ein Kurztest zugrunde, der nur etwa 5 Minuten in Anspruch
nimmt und wie folgt ausgeführt wurde:
Jeweils 5 g Dicalciumphosphatdihydrat, das mit 0,8 Gewichtsprozent Pyrophosphat im Reaktor stabilisiert
war, wurden mit 20 g Wasser zu einem Brei angerührt und mit so viel der betreffenden Magnesiumverbindung versetzt, daß der MgO-Gehalt 0,1
bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Phosphat,
SW 600/5»
betrug. Der pH-Wert der Mischung wurde zunächst bei Zimmertemperatur bestimmt und anschließend
die Probe unter dauernder Rührung auf 100° C erhitzt. Nach 5 Minuten — vom Beginn des Erhitzens
gerechnet — wurde die Mischung wieder auf Zimmertemperatur abgekühlt und der pH-Wert
erneut gemessen; dieser pH-Wert darf bei einem guten Stabilisator nicht unter 5,5 liegen.
5-Minuten-Teste einiger stabilisierend wirkender Mg-Phosphate
Menge | pH | pH | |
Stabilisator | berechnet | (nach | |
als % | Erhitzen) | ||
MgO | 200C | 20°C | |
0,0 | 7,1 | 4,7 | |
MgNH4PO4 · H2O | 0,1 | 7,4 | 5,45 |
desgl. | 0,2 | 7,4 | 6,2 |
desgl. | 0,3 | 7,4 | 6,4 |
desgl. | 0,4 | 7,5 | 6,5 |
desgl. | 0,5 | 7,5 | 6,5 |
desgl. | 1,0 | 7,6 | 6,5 |
MgNH4PO4 · 6H2O | 0,1 | 7,5 | 5,2 |
desgl. | 0,2 | 7,6 | 5,7 |
desgl. | 0,3 | 7,7 | 6,1 |
desgl. | 0,4 | 7,8 | 6,2 |
desgl. | 0,5 | 7,8 | 6,2 |
desgl. | 1,0 | 7,9 | 6,3 |
MgHPO4-3 H2O | 0,2 | 7,4 | 5,6 |
desgl. | 0,3 | 7,4 | 6,0 |
desgl. | 0,4 | 7,5 | 6,0 |
desgl. | 0,5 | 7,6 | 6,2 |
25
30
35
Es zeigte sich, daß bei Stabilisierung mit Magnesiumammoniumphosphaten
günstigere pH-Werte beim Kurzzeittest erzielt werden als mit vergleichbaren Mengen von als Stabilisierungsmittel bekannten
Magnesiumphosphaten.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß die zur Stabilisierung verwendete Pyrophosphatmenge
stark herabgesetzt werden kann.
Ein Reaktor mit schnellaufendem Propellerrührer wird mit 2201 Wasser gefüllt. Gleichzeitig werden
in einem anderen Behälter 100 kg CaCOe in Wasser suspendiert; die Dichte der CaCOa-Suspension
beträgt etwa 1,3 bis 1,5 g/ml. In der ersten Verfahrensstufe werden die Carbonatsuspension und
eine 70 bis 85gewichtsprozentige Phosphorsäure gleichzeitig in den Reaktor gepumpt. Der Phosphorsäurezulauf
wird so gesteuert, daß der pH-Wert zwischen 2,3 und 2,6 schwankt. Sobald sich die
gesamte Carbonatmenge umgesetzt hat, erfolgt in einem zweiten Verfahrensschritt die End-pH-Einstellung
unter Umsetzung der überschüssigen Phosphorsäure mit Calciumchlorid (25 bis 35gewichtsprozentig)
und Natronlauge (20 bis 50gewichtsprozentig) im stöchiometrischen Mengenverhältnis.
Dabei steigt die Temperatur im Reaktor von ursprünglich 25 bis 300C (1. Stufe) auf 40 bis 45°C
an. Bei pH 8,0 wird die Zufuhr von Calciumchlorid und Natronlauge abgestellt. Anschließend erfolgt
die Stabilisierung mit 0,3% MgO als MgNH4PO4 ·
H2O und 0,3% Na4P2O7.
Das Dicalciumphosphat wird abfiltriert und gewaschen, Der Filterkuchen wird in einem Wirbelschichttrockner
getrocknet, mit 0,4 Gewichtsprozent Natriumpyrophosphat vermischt und in einer Sichter-Pendelmühle
auf die Körnung von 99,5% <40μ gemahlen. Die Körnung des eingesetzten Natriumpyrophosphates
muß der Korngröße des erhaltenen Dicalciumphosphates entsprechend ebenfalls bei etwa 60 bis 80%
>40 μ liegen.
Die Maßnahmen und Bedingungen des Beispiels 1 werden mit der Änderung eingehalten, daß an Stelle
des MgNH4PO4 · H2O eine äquivalente Menge
MgNH4PO4 · 6H2O verwendet wird.
Die Umsetzung erfolgt unter den Maßnahmen und Bedingungen wie im Beispiel 1 angegeben, mit
dem Unterschied, daß die 0,3 Gewichtsprozent MgNH4PO4 · H2O nicht bei pH 8,0 in den Reaktor
gegeben, sondern mit dem getrockneten Dicalciumphosphat vermischt und vermählen werden. Die
Körnung des eingesetzten Magnesiumphosphates muß der Korngröße des erhaltenen Dicalciumphosphates
entsprechend ebenfalls bei 45 bis 90% >45 μ liegen.
Die Maßnahmen und Bedingungen werden analog denen des Beispiels 3 gewählt, mit der Abänderung,
daß an Stelle des MgNH4PO4 · H2O eine äquivalente
Menge MgNH4PO4 ■ 6H2O verwendet wird.
Ein Dicalciumphosphat, dem während der Herstellung 0,8 Gewichtsprozent Natriumpyrophosphat
zugesetzt worden war, wurde isoliert und anschließend mit 0,4 Gewichtsprozent Natriumpyrophosphat
gemeinsam vermählen. Eine Probe davon ergab im oben beschriebenen 5-Minuten-Test einen pH-Wert
von 4,9. Dies zeigt, daß eine teilweise Hydrolyse des Dicalciumphosphates eingetreten war und somit
die Stabilisierung hinsichtlich der Hydrolyse des Dicalciumphosphates mit Pyrophosphat allein nicht
ausreichte.
Claims (8)
1. Verfahren zur Stabilisierung von Dicalciumphosphatdihydrat mit Hilfe eines Magnesiumphosphates,
dadurch ge ken η ζ e i c h net,
daß man als Stabilisierungsmittel Magnesiumammoniumphosphat in Verbindung mit einem Alkali- oder Erdalkalipyrophosphat verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Magnesiumammoniumphosphat
Magnesiumammoniumphosphatmonohydrat verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Magnesiumammoniumphosphat
Magnesiumammoniumphosphathexahydrat verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Dicaleiumphosphatdihydrat mit 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,8 Gewichtsprozent,
Pyrophosphat und mit so viel Magnesiumammoniumphosphat stabilisiert, daß der MgO-Gehalt
des Dicalciumphosphatdihydrates anschließend 0,2 bis maximal 0,4 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,3 Gewichtsprozent, beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Stabilisierungsmittel während der Herstellung des Dicalciumphosphates bei pH-Werten zwischen
7,5 und 8,5 in die Reaktionszone gibt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Stabilisierungsmittel mindestens zum Teil mit dem festen, trockenen Dicalciumphosphat vermahlt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Stabilisierungsmittel
in die Reaktionszone neben 0,1 bis 0,4 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent,
Pyrophosphat, bezogen auf Dicaleiumphosphatdihydrat, so viel Magnesiumammoniumphosphat
gibt, daß der MgO-Gehalt des Dicalciumphosphatdihydrates 0,2 bis maximal 0,4 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,3 Gewichtsprozent, beträgt und man anschließend das isolierte und
getrocknete Produkt noch mit 0,4 Gewichtsprozent Pyrophosphat vermischt und auf die
gewünschte Korngröße vermahlt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnesiumammoniumphosphatanteil
erst mit dem festen trockenen Dicalciumphosphat vermischt und auf die gewünschte
Korngröße vermählen wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 189 527.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 189 527.
809 600/529 9.6S O Bundcadruckerei Berlin.
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