DE1259861B - Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Dicalciumphosphat-Dihydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Dicalciumphosphat-DihydratInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i - 25/32
Nummer: 1259 861
Aktenzeichen: K 56393IV a/12 i
Anmeldetag: 16. Juni 1965
Auslegetag: 1. Februar 1968
Als Putzkörper in glycerin- und wasserhaltigen Zahnpasten wird vorwiegend Dicalciumphosphat-Dihydrat,
in folgendem kurz als DCP bezeichnet, eingesetzt. Das Kristallwasser dieser Verbindung
kann jedoch, z.B. während der Lagerung bei etwas erhöhter Temperatur, leicht abgespalten werden,
wobei teilweise die wasserfreie Verbindung CaHPO4 entsteht.
Diese Umwandlung führt schließlich zu einer Erhärtung der Paste. Wie aus der folgenden Tabelle
ersichtlich ist, genügen 10 bis 20 Gewichtsprozent der wasserfreien Verbindung, um die Stabilisierung deutlich
in negativer Weise zu beeinflussen.
CaHPO4- | Glycerintest | |
Material | Zusatz Gewichts |
|
prozent | ungenügend | |
Unstabilisiertes DCP | sehr gut | |
Stabilisiertes DCP ... | 0 | sehr gut |
Stabilisiertes DCP ... | 1 | sehr gut — gut |
Stabilisiertes DCP ... | 5 | gut |
Stabilisiertes DCP ... | 10 | befriedigend |
Stabilisiertes DCP ... | 20 | ungenügend |
Stabilisiertes DCP ... | 30 | |
Als Maß für die Stabilisierung dient der sogenannte Glycerintest. Hierbei wird das DCP mit Glycerin und
Wasser zu einer gerade noch beweglichen Paste angerührt und V2 Stunde im Wasserbad auf 1000C erhitzt.
Bei einem sehr guten Glycerintest hat sich nach dieser Zeit die Konsistenz der Paste nicht geändert.
Erhärtet jedoch die Paste, so ist das Ergebnis als ungenügend zu bezeichnen. Zwischen diesen beiden
Extremen liegen die Übergänge, die mit gut, befriedigend und ausreichend bezeichnet werden.
Um die Wasserabspaltung weitgehend herabzudrücken, ist eine Stabilisierung des DCP unbedingt
erforderlich. Als Stabilisierungsmittel sind unter anderem folgende Verbindungen bekannt:
1. Alkalimetallpyrophosphate, z.B. Tetranatriumpyrophosphat.
Die eingesetzten Mengen liegen bei 0,5 bis 1,25 Gewichtsprozent, bezogen auf DCP, und werden entweder in einem getrennten
Arbeitsgang in wäßriger Lösung mit dem DCP zusammengebracht oder in der für die Herstellung
des DCP erforderlichen Phosphorsäure gelöst.
2. Erdalkalimetallpyrophosphate, z.B. Calciumpyrophosphat, Magnesiumpyrophosphat.
Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem
Dicalciumphosphat-Dihydrat
Dicalciumphosphat-Dihydrat
Anmelder:
Knapsack Aktiengesellschaft,
5030 Hürth-Knapsack
5030 Hürth-Knapsack
Als Erfinder benannt:
Dr. Heinz Harnisch, 5146 Lövenich;
Dr. Josef Cremer, 5030 Hermülheim;
Dr. Friedrich Schulte, 5030 Hürth
Dr. Heinz Harnisch, 5146 Lövenich;
Dr. Josef Cremer, 5030 Hermülheim;
Dr. Friedrich Schulte, 5030 Hürth
Die zur Stabilisierung erforderlichen Mengen betragen beim Calciumpyrophosphat 5 Gewichtsprozent
und beim Magnesiumpyrophosphat 3 Gewichtsprozent. Das Calciumpyrophosphat wird in die für die Herstellung des DCP benötigte
Phosphorsäure gegeben, während das Magnesiumpyrophosphat aus MgO und Pyrophosphationen
in der Phosphorsäure hergestellt wird.
3. Alkalimetallhexametaphosphate.
Von diesen Verbindungen werden 0,3 bis 3 Gewichtsprozent in einem besonderen Verfahrensschritt oder in Verbindung mit einem anderen,
z.B. der Filtration, in wäßriger Lösung mit dem DCP vermischt.
4. Alkalimetalltripolyphosphate.
Die Anwendung dieser Stabilisatoren erfolgt analog der Alkalimetallhexametaphosphate.
5. Alkali- und Erdalkalipyrophosphatgemische, z. B. Ca2P2O7 + CaNa2P2O7 · 4H2O.
Das Calciumpyrophosphat wird während der Neutralisation der vorgelegten Phosphorsäure mit
Calciumhydroxid bei pH 5 bis 7 durch Hinzufügen von 0,4 bis 0,8 Gewichtsprozent PoIyphosphorsäure,
die etwa 40% H4P2O7 enthält,
gebildet. Das getrocknete DCP wird dann außerdem noch mit 0,6 bis 1,2 Gewichtsprozent
CaNa2P2O7 · 4 H2O vermischt. Die auf diese
Weise erzielbaren Ergebnisse sind jedoch nicht befriedigend, da, vorwiegend bei größeren Ansätzen,
eine gleichmäßige Vermischung der geringen Stabilisatormengen mit dem DCP nicht oder nur nach extrem langen Mischzeiten erreicht
werden kann.
709 747/529
6. Magnesiumphosphate, z.B. Trimagnesiumphosphat, Dimagnesiumphosphat.
Beim Dimagnesiumphosphat liegen die eingesetzten Mengen bei 2 bis 4 Gewichtsprozent, beim Trimagnesiumphosphat bei 0,5 bis 2 Gewichtsprozent. In beiden Fällen wird die Stabilisatorwirkung durch Vermischen mit dem getrockneten DCP erreicht.
Beim Dimagnesiumphosphat liegen die eingesetzten Mengen bei 2 bis 4 Gewichtsprozent, beim Trimagnesiumphosphat bei 0,5 bis 2 Gewichtsprozent. In beiden Fällen wird die Stabilisatorwirkung durch Vermischen mit dem getrockneten DCP erreicht.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß sich die bekannte Stabilisierung von Dicalciumphosphat mittels
Phosphaten der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle, wobei ein Teil des Stabilisierungsmittels dem Dicalciumphosphat
während der Herstellung und ein zweiter Teil dem isolierten Produkt zugesetzt wird,
verbessern läßt, wenn der zweite Teil des Stabilisierungsmittels mit dem isolierten Dicalciumphosphat
gemeinsam vermählen wird, bis Korngrößen im wesentlichen kleiner als 40 μ erreicht sind.
Vorteilhafterweise werden zunächst 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,8 Gewichtsprozent,
Stabilisierungsmittel, bezogen auf das Dicalciumphosphat, dem Dicalciumphosphat im Verlaufe seiner
Herstellung und anschließend 0,2 bis 0,6 -Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,4 Gewichtsprozent, Üem isolierten,
festen Dicalciumphosphat zugesetzt und gemeinsam mit diesem vermählen.
Es hat sich gezeigt, daß man besonders dann zu günstigen Ergebnissen gelangt, wenn man den Teil
des während der Herstellung des Dicalciumphosphates zugesetzten Stabilisierungsmittels bei. pH -Werten
von 7,5 bis 8,5, vorzugsweise bei pH 8,0, zugibt und der vor dem Vermählen des Dicalciumphosphates
zugesetzte Anteil des Stabilisators etwa die gleiche Korngröße wie das Dicalciumphosphat
aufweist.
Insbesondere zur Herstellung eines stabilisierten Dicalciumphosphates einer Korngröße
< 40 μ aus einem grobkristallinen Dicalciumphosphat, welches zu mehr als 30 Gewichtsprozent, beispielsweise zu 70
ίο bis 80 Gewichtsprozent, eine Korngröße
> 40 μ aufweist, hat sich vorliegende Erfindung bewährt. Man verfährt in solchen Fällen vorteilhafterweise so, daß
man 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent Stabilisierungsmittel, .bezogen auf Dicalciumphosphat, dem Dicalciumphosphat
im Verlaufe seiner Herstellung bei pH-Werten von 7,5 bis 8,5 zusetzt, dem isolierten festen Dicalciumphosphat,,
das zu mehr als 30 Gewichtsprozent eine Korngröße > 40 μ aufweist, anschließend 0,2 bis
0,6 Gewichtsprozent Stabilisierungsmittel, ebenfalls bezogen auf das Dicalciumphosphat, von etwa der
gleichen Korngröße wie das feste Dicalciumphosphat zumischt und dann das Dicalciumphosphat mit dem
Stabilisierungsmittel zusammen bis zu den gewünschten Korngrößen < 40 μ vermahlt.
as - Als Stabilisierungsmittel können hierbei die für
diese Zwecke bereits bekannten Stoffe, wie z.B. Tetranatrium-, Calcium-, Magnesium-; sowie Calcium-?
dinatriumpyrophosphat, Alkalitripolyphosphat, Alkalihexametaphosphat, Di-- und Trimagnesiumphosphat
getrennt oder in den verschiedensten Mischungen miteinander eingesetzt werden.
Stabilisierungsmittel Na4P2O, | Zugabe vor dem Vermählen | Stabilisiert in Reaktor | Γτ1 vppritifPQt | ausreichend |
Zugabe in den Reaktor | • . . 1,2* | bei pH | VJJiy wCJ. Ill LCo L | befriedigend — ausreichend |
* '* ' " | 0,5 | _ | befriedigend | |
0,2 ;/ | 0,5 | . 8,0 | befriedigend — ausreichend | |
0,3 K | 0,4 | 8,0 | befriedigend | |
0,3 | 0,4 | 8,0 | gut — befriedigend. | |
0,4 | 0,4 | 8,0 | gut — befriedigend | |
0,5 | 0,4 | 8,0 | gut | |
0,6 | 0,4 | 8,0 | sehr gut | |
0,7 | 0,4 | 8,0 | gut | |
0,75 | 0,3 | 8,0 | ||
0,75 r | 8,0 |
Stabilisierungsmittel Na1P2O7 | Zugabe vor dem Vermählen | Stabilisiert in Reaktor | Ct\ VPPl* IT! f" P ^t" | sehr gut |
Zugabe in den Reaktor | 0,4* | bei pH | VJJLV WW.L JJLl vwo L | sehr gut |
U, ο | 0,4 | 8,0 | gut | |
0,9 | 0,2 | 8,0 | ungenügend | |
0,9 | 0,4 | 8,0 | ausreichend — ungenügend | |
0,75 | 0,4 | 3,0 | ausreichend | |
0,75 | 0,4 | 3,5 | befriedigend | |
0,75 | 0,4 | 6,0 | sehr gut | |
0,75 | 0,4 | 7,0 | ||
0,75 | 8,5 |
Stabilisierungsmittel Na4P2O7 | Menge des mit dem Dicalciumphosphat vermischten Na4P2O7 |
Glycerintest | ungenügend | |
Menge des in den Reaktor zugegebenen Na4P2O7 |
Menge des vor dem gemeinsamen Vermählen zugegebenen Na4P2O7 |
.— | sehr gut | |
0,8* | * | — | ungenügend | |
0,8 | 0,4 | 0,2 | ausreichend | |
0,8 | — | 0,4 | befriedigend | |
0,8 | — | 0,6 | gut | |
0,8 | — | 0,8 | gut | |
0,8 | — | 1,0 | gut | |
0,8 | — | 1,2 | gut bis sehr gut | |
0,8 | — | 1,5 | sehr gut | |
0,8 | — | 2,0 | ||
0,8 | — |
Die Zahlenangaben sind als Gewichtsprozent, bezogen auf Dicalciumphosphat, zu verstehen.
Wie aus der Tabelle III hervorgeht, genügen 0,4 Gewichtsprozent Na4P2O7 als Stabilisierungsmittel
völlig, um einen sehr guten Glycerintest zu erzielen, wenn man das Pyrophosphat gemeinsam mit dem
Dicalciumphosphat vermahlt, während 2,0 Gewichtsprozent Pyrophosphat eingesetzt werden müssen, um
zu dem gleichen Ergebnis zu gelangen, wenn man das Na4P2O7 mit dem Dicalciumphosphat lediglich
vermischt. In beiden Fällen war die gleiche Menge Pyrophosphat, nämlich 0,8 Gewichtsprozent, des Dicalciumphosphat
während der Herstellung im Reaktor zugesetzt worden.
Ein Reaktor aus V4A (Inhalt Im3) mit schnelllaufendem Propellerrührer (1500 UpM) wird mit 2201
Wasser gefüllt. Gleichzeitig werden in einem anderen V4A-Behälter 100 kg CaCO3 in Wasser suspendiert;
die Dichte der CaCOs-Suspension beträgt etwa 1,3 bis 1,5. In der ersten Verfahrensstufe werden die
Carbonatsuspension und eine 70- bis 85 gewichtsprozentige Phosphorsäure gleichzeitig in den Reaktor
gepumpt. Der Phosphorsäurezulauf wird mit Hilfe eines Regelventils so gesteuert, daß der pH-Wert
zwischen 2,3 und 2,6 schwankt. Sobald sich die gesamte Carbonatmenge umgesetzt hat, erfolgt in
einem zweiten Verfahrensschritt dieEnd-pH-Einstellung
unter Umsetzung der überschüssigen Phosphorsäure mit Calciumchlorid (25- bis 35 gewichtsprozentig) und
Natronlauge (20- bis 50 gewichtsprozentig) im stöchiometrischen Mengenverhältnis. Dabei steigt die Temperatur
im Reaktor von ursprünglich 25 bis 30°C (erste Stufe) auf 40 bis 45 0C an. Bei pH 8,0 wird die
Zufuhr von Calciumchlorid und Natronlauge abgestellt. Anschließend erfolgt die Stabilisierung mit
0,8 Gewichtsprozent Natriumpyrophosphat. Das fertige DCP wird mittels eines Vakuumtrommelfilters
abfiltriert und gewaschen. Der Filterkuchen mit etwa 40 Gewichtsprozent Haftwasser wird in einem zweistufigen
Wirbelschichttrockner getrocknet, mit 0,4 Gewichtsprozent Natriumpyrophosphat vermischt und
in einer Sichter-Pendelmühle auf die Körnung von 99,5 °/o < 40 μ gemahlen. Die Körnung des eingesetzten
Natriumpyrophosphates muß der Korngröße des erhaltenen DCP entsprechend ebenfalls bei
etwa 60 bis 80% > 40 μ liegen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Stabilisieren von Dicalciumphosphat mittels Phosphaten der Alkali- und/oder
Erdalkalimetalle, wobei ein Teil des Stabilisierungsmittels dem Dicalciumphosphat während der Herstellung
und ein zweiter Teil dem isolierten Produkt zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Teil des Stabilisierungsmittels mit dem isolierten Dicalciumphosphat gemeinsam
vermählen wird, bis Korngrößen im wesentlichen kleiner als 40 μ erreicht sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,8 Gewichtsprozent, Stabilisierungsmittel, bezogen auf das Dicalciumphosphat, dem
Dicalciumphosphat im Verlaufe seiner Herstellung und 0,2 bis 0,6 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,4 Gewichtsprozent, dem isolierten, festen Dicalciumphosphat zusetzt und mit diesem vermahlt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Teil des während der
Herstellung des Dicalciumphosphats zugesetzten Stabilisierungsmittels bei pH-Werten von 7,5 bis
8,5, vorzugsweise bei pH 8,0, zugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vor dem Vermählen des
Dicalciumphosphates zugesetzte Anteil des Stabilisators etwa die gleiche Korngröße wie das Dicalciumphosphat
aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
eines stabilisierten Dicalciumphosphates einer Korngröße < 40 μ aus grobkristallinem Dicalciumphosphat,
das zu mehr als 30 Gewichtsprozent, beispielsweise zu 70 bis 80 Gewichtsprozent, eine
Korngröße > 40 μ aufweist, 0,4 bis 0,9 Gewichtsprozent Stabilisierungsmittel, bezogen auf das
Dicalciumphosphat, dem Dicalciumphosphat im Verlaufe seiner Herstellung bei pH-Werten von
7,5 bis 8,5 zusetzt, dem isolierten festen Dicalciumphosphat, das zu mehr als 30 Gewichtsprozent
eine Korngröße > 40 μ aufweist, 0,2 bis 0,6 Gewichtsprozent Stabilisierungsmittel, bezogen auf
das Dicalciumphosphat, von etwa der gleichen Korngröße wie das feste Dicalciumphosphat zu-
7 8
setzt und man das Dicalciumphosphat mit dem Calciumdinatrmmpyrophosphat, Alkalitripoly-
Stabilisierungsmittel zusammen bis zu den ge- phosphat, Alkalihexametaphosphat, Di- und Tri-
wünschten Korngrößen < 40 μ vermahlt. magnesiumphosphat eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Stabilisierungs- 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
mittel Tetranatrium-, Calcium-, Magnesium- sowie Deutsche Auslegeschrift Nr. 1189 527.
709 747/529 1.68 © Bundesdruckerei Berlin
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