DE1667748C3 - Verfahren zur Herstellung von Natriumsiliciumfluorid aus einer auf nassem Wege gewonnenen Phosphorsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Natriumsiliciumfluorid aus einer auf nassem Wege gewonnenen PhosphorsäureInfo
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- C01B33/08—Compounds containing halogen
- C01B33/10—Compounds containing silicon, fluorine, and other elements
- C01B33/103—Fluosilicic acid; Salts thereof
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsiliciumfluorid hoher Reinheit aus einer auf
nassem Wege hergestellten Phosphorsäure, die in bekannter Weise durch Behandeln von Fluorrapatit
oder Mineralphosphat mit Schwefelsäure erhalten wird.
Das übliche Verfahren zum Ausscheiden von Fluorverbindungen aus der auf nassem Wege hergestellten
Phosphorsäure besteht darin, Natriumsilicat, Natriumhydroxyd, oder Natriumcarbonat der Phosphorsäure
zuzusetzen, um die Fluorverbindungen als unlösliches Natriumsiliciumfluorid auszufällen und den erhaltenen
Niederschlag anschließend abzufiltrieren. Das auf diesem Wege gewonnene Natriumsiliciumfluorid enthält
jedoch große Mengen verschiedener metallischer Verunreinigungen, die unter anderem von dem anwesenden
Gips herrühren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Natriumsiliciumfluorid
hoher Reinheit aus einer auf nassem Wege gewonnenen Phosphorsäure.
Wenn eine Phosphorsäure verwendet wird, die im wesentlichen gleiche Anteile von Siliciumfluorwasserstoffsäure
und einer Siliciumverbindung enthält, ist die Reinheit des daraus hergestellten Natriumsiliciumfluorids
unter anderem von dem Herstellungsverfahren für die Phosphorsäure, der Art des verwendeten Mineralphosphats
und der Wärmebehandlung des Rohmaterials abhängig.
Es wurde nun gefunden, daß die Reinheit des Erzeugnisses durch die Anwesenheit von Natriumfluorid,
Natriumbifluorid oder einem Gemisch dieser Fluoride in der auf nassem Wege hergestellten
Phosphorsäure entscheidend verbessert werden kann.
Das Verfahren der Erfindung ist daher durch den Zusatz eines Natriumsalzes zur Phosphorsäure in
Gegenwart von Natriumfluorid, Natriumfluorid, Natriüfnbiflüöfid
öder einer Mischung dieser Verbindungen in Mengen von weniger als 10 g je Liter Phosphorsäure
gekennzeichnet. Vorzugsweise filtriert man vor dem Zusatz des Natriumsalz.es die Phosphorsäure durch eine
Filterschicht, die aus Calciumsulfatkris'allen einer
Größe unter 25 my besteht und durch Hydration von Calciumsulfathalbhydrat in Wasser oder Phosphorsäure
gebildet worden ist.
weise weniger als etwa 10 g pro Liter der auf nassem Wege hergestellten Phosphorsäure, welche 15 bis
45 Gew.% P2Os und 1 bis 5 Gew.% Siliciumfluorwasserstoffsäure
enthält Vorzugsweise wird auf 1 Liter S Phosphorsäure 3 bis 7 g Fluorid zugesetzt Bei
Verwendung von Phosphorsäure, die beispielsweise aus gebranntem Mineralphosphat von Marokko gewonnen
worden ist und 1,59 Gew.% SiO2 und 1,93 Gew.% Fluor
enthält betrug die Reinheit des ohne eine Beimischung
ίο von Natriumfluorids hergestellten Natriumsiliciumfluorids
nur 94,2%, und dessen wäßrige Lösung war weißlich getrübt durch eine feine Ausfällung von
Kieselsäure, die in der Lösung schwebte. Wenn dagegen 2 g/l von Natriumfluorid beigemischt wurden, wurde ein
Natriumsiliciumfluorid mit einer Reinheit von 98,8% erhalten. Wenn 6 g/l von Natriumfluorid zugesetzt
wurden, wurde ein Natriumsiliciumfluorid ~ir:it einer
Reinheit von 99,8% erhalten, und es ließ sich keine weißlich Trübung beobachten. Wenn daher eine kleine
Menge von weniger als etwa 10 g/l von Natriumfluorid
zugesetzt wird, läßt sich ein sehr günstiges Ergebnis erzielen. Auch wenn eine größere Menge als etwa 10 g/l
verwendet wird, läßt sich diese Wirkung nicht mehr verbessern.
Das in dem Verfahren der Erfindung zu verwendende Natriumfluorid oder Natriumbifluorid muß nicht im
pulverisierten Zustand vorliegen. Es kann auch eine Lösung oder eine Aufschlämmung sein oder sich in einer
Mischung von Natriumfluorid mit saurem Natriumfluorid oder Fluorwasserstoffsäure befinden. Wenn Natriumfluorid
verwendet wird, bringt man einen Teil des hergestellten Natriumsiliciumfluorids vermittels eines
herkömmlichen Verfahrens zur Reaktion mit Natriumkarbonat oder Natriumhydroxyd und verwendet das auf
diese Weise erhaltene Natriumfluorid für das Verfahren nach der Erfindung.
Als Natriumsalz wird Natriumkarbonat, Natriumphosphat, Natriumchlorid, Natriumsulfat oder Natriumhydroxyd
verwendet. Vorzugsweise wird eine solche
durch Messungen bestimmten Menge entspricht, welche zur Herstellung von Natriumsiliciumfluord erforderlich
ist.
re sind die im Mineralphosphat vorhandenen Verunreinigungen organischer Art in einem Gemisch von
teerartigen oder kolloidalen Stoffen vorhanden. Diese Stoffe bewirken eine Verminderung des Reinheitsgrades
des herzustellenden NatriumsiliciJmfluorids und
jo sollten daher vorzugsweise vor dessen Herstellung
ausgeschieden werden. Diese Stoffe besitzen jedoch eine so große Haft- oder Klebefähigkeit, daß sie in
diesem Zustand nur sehr schwach durch eine Filtration abzuziehen sind. Es ist deshalb erforderlich, zum
Filtrieren ein Hilfsmittel zu verwenden. Als Hilfsmittel für das Filtrieren können vorteilhafterweise feine
Kristalle von Calciumsulfat verwendet werden, die durch Hydrieren von Gipshalbhydrat in Wasser oder in
einer wässrigen Lösung mit weniger als 30 Gew.% Phosphorsäure erhalten werden. Vorzugsweise liegt die
Größe der Calciumsulfatkristalle unter 75 μ, insbesondere zwischen 10 und 40 μ. Im Hinblick auf den Grad der
Hydration ist es nicht erforderlich, daß das Gipshalbhydrat vollkommen in Gips (Dihydrat) übergeführt wird,
6«, es kann sogar ein beträchtlicher Anteil von Gipshalbhydrat
vorhanden sein. Wenn eine auf nassem Wege hergestellte Phosphorsäure verwendet wird, deren
organsichc Verunreinigungen bereits vorher ausge-
schieden worden sind, wird die Farbe des dann erhaltenen Natriumsiliciumfluorids noch weiter verbessert
Erfindungsgemäß kann Natriumsiliciumfluorid unter
Erzielung eines hohen Reinheitsgrades aus einer auf nassem Wege hergestellten Phosphorsäure unabhängig
von der Sorte und der Wärmebehandlung des als Rohstoff verwendeten Mineralphosphats hergestellt
werden.
Im Folgenden werden einige Beispiele gegeben, in denen sich die vom-Hundert-Angaben auf Gewichtsprozente
beziehen.
Jeweils 700 ecm von auf nassem Wege aus Mineralphosphat
von Marokko dargestellter Phosphorsäure, die 28,7% P2O5 und solche Verunreinigungen wie 1,93%
F, 1,59% SiO2,2,16% SO3,0,22% Fe2O3 und 0,17% AI2O3
enthält, wurde über Nacht stehen gelassen, um die Ausfällung auszutcneiden, und dann in jeweils vier
Gefäße aus Polyäthylen von 1,5 i Fassungsvermögen eingefüllt Jedes der vier Gefäße wurde mit einem
Rührwerk versehen und unter beständigem Rühren im Wasserbad erwärmt, bis die Temperatur der Phosphorsäure
55 bis 65°C erreichte. Dann wurden in jedes der Gefäße 10,5 g Natriumkarbonat innerhalb von etwa
5 Minuten eingeführt. Gleichzeitig wurde in das Gefäß A 1 g Natriumfluorid, in das Gefäß B 2 g, und in das
Gefäß C5g Natriumfluorid gegeben und zur Reaktion gebracht, während die gleiche Temperatur für zwei
Stunden beibehalten .vurde. In das Gefäß D wurde nur Natriumkarbonat, jedoch kein Natriur-.fluorid gegeben.
Nach Beendigung der Reaktion wurde der Niederschlag im heißen Zustand durch Saugfiltratiof! unter Verwendung
eines Büchnertrichters abgetrennt, durch eine ausreichend große Menge Wassers wieder in eine
Aufschlämmung übergeführt, gewaschen, filtriert und dann bei einer Temperatur von 1050C für 3 Stunden
getrocknet. Die getrockneten Erzeugnisse wurden dann nach einem Standard-Verfahren chemisch analysiert
Dadurch wurde festgestellt, daß die Reinheit des in den Gefäßen A, Bund Cnach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten Erzeugnisses 96,9, bzw. 99,2 und 100% betrug und daß die Reinheit des zum Vergleich aus dem
Gefäß D gewonnenen Erzeugnisses 93,9% betrug. Wenn von jedem dieser Erzeugnisse 0,5 g auf 100 ecm
Wasser gegeben wurden, verrührt und das sich dann ergebende Aussehen der wäßrigen Lösungen untersucht
wurde, zeigte die Probe D eine kräftige weiße Trübung, die Proben A und B waren etwas weißlich
getrübt, und in der Probe C konnte überhaupt keine weißliche Trübung festgestellt werden.
In ein Gefäß mit einem Fassungsvermögen von 500 ecm wurden 56 g Natriumsiliciumfluorid und 240 g
einer 30%igen Lösung von Natriumhydroxyd gegeben und gerührt, um bei einer Temperatur von 8O0C
während etwa 30 Minuten zur Reaktion gebracht zu werden. Nach Beendigung der Reaktion wurde die
Mischung etwa 30 Minuten lang stehen gelassen, um Natriumfluorid auszufällen. Die überschüssige Flüssigkeit
wurde abgegossen und das Natriumfluorid mit Wasser gewaschen und anschließend gefiltert, so daß
93 g von nassem kristallinem Natriumfluorid mit einem Wassergehalt von 25% erhalten wurden.
Ein gleiches Polyäthylengefäß, wie es für das Beispiel
1 verwendet wurde, wurde mit 700 ecm Phosphorsäure gefüllt, die auf nassem Wege aus Mineralphosphat von
Togo hergestellt worden war und 29,8% P2Oj und
solche Verunreinigungen wie 2,6% SO3, 2,4% F und 1,7% SiO2 enthielt Die Phosphorsäure wurde im
Wasserbad auf eine Temperatur von etwa 60°C erhitzt, und dann wurden 17,5 g Natriumkarbonat und 6,5 g des
in der vorstehenden Weise hergestellten nassen Natriumfluorids zugegeben und bei der gleichen
Temperatur im Verlauf von 2 Stunden zur Reaktion gebracht Nach Beendigung der Reaktion wurde das
erhaltene Reaktionserzeugnis durch einen Porzellanfilter unter Saugen filtriert Der Filterkuchen wurde
wiederum in eine Aufschlämmung übergeführt, die gründlich mit Wasser gewaschen, filtriert und dann bei
einer Temperatur von 105°C während 3 Stunden getrocknet wurde. Die Reinheit des getrockneten
Erzeugnisses betrug 99,8%, und das Aussehen seiner wäßrigen Lösung war gut Im Vergleich dazu betrug die
Reinheit des aus der gleichen Phosphorsäure ohne die Beimischung von Natriumfluorid erhaltenen Natriumsiliciumfluorids
98,1 %.
700 ecm Phosphorsäure, die auf nassem Wege hergestellt worden war und der in Beispiel 1
verwendeten entsprach, wurden in ein Gefäß aus
gegeben und auf etwa 65°C erhitzt. Dann wurden 15 g
2 Stunden aufrechterhalten wurde.
Durch die gleiche Behandlung wie in Beispiel 1 wurde dann Natriumsiliciumfluorid mit einer Reinheit von
99,8% erhalten.
100 ecm Phosphorsäure mit einer Konzentration von
10% P2Os wurden in einen Becher von 300 ecm
Fassungsinhalt gegeben und auf 40° C erhitzt. Dann wurde unter Rühren Gipshalbhydrat zugesetzt, um eine
Aufschlämmung zu erhalten, in der das Gewichtsverhältnis von Gipshalbhydrat zur Phosphorsäure etwa
2:10 beträgt. Nach dem Zusammensetzen des Gipshalbhydrats wurde alle 10 Minuten eine kleine Probe
aus der Aufschlämmung entnommen und die Veränderung der Kristallform des hergestellten Gipses unter
einem Mikroskop beobachtet. 20 Minuten nach dem Zusetzen des Gipshalbhydrats begannen feine Gipskristalle
(Dihydrat) in der Aufschlämmung gebildet zu werden, und 40 Minuten danach zeigten sich voll
ausgebildete, durchsichtige Tafelkristalle von Gips. Auch im Verlauf von 2 Stunden wuchsen diese feinen
Kristalle nicht weiter, sondern behielten eine Größe von 10 bis 4Ou, 15 ecm dieser Aufschlämmung von Gips
wurden auf 1 I der gleichen, wie in Beispiel 2 verwendeten, auf nassem Wege hergestellten Phosphorsäure
gegeben, und diese Mischung wurde filtriert. Die organischen Verunreinigungen in der erhaltenen
Phosphorsäure betrugen 0,2%. Dazu ist zu sagen, daß die organischen Verunreinigungen in der Phosphorsäure
vor der Filtration 0,4% betrugen. Wenn dann die so erhaltene Phosphorsäure in der gleichen Weise wie in
Beispiel 2 behandelt wurde, konnte Natriumsiliciumfluo-
fij rid mit einer Reinheit von 99,8% erhalten werden. Die
Farbe des Natriumsiliciumfluorids war besser als in dem Falle, in welchem die auf nassem Wege hergestellte
Phosphorsäure nicht filtriert worden war.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Natriumsiliciumfluorid
hoher Reinheit aus einer durch nassen Aufschluß gewonnener. Phosphorsäure, die Siliciumfluorwasserstoffsäure
enthält, durch Zusatz eines Natriumsalzes zur Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatz des Natriumsalzes in Gegenwart von Natriumfluorid, Natriumbifluorid
oder einer Mischung dieser Verbindungen in Mengen von weniger als 10 Gramm pro Liter
Phosphorsäure erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Zusatz des Natriumsalzes
die Phosphorsäure durch eine Filterschicht filtriert, die aus Calciumsulfatkristallen einer Größe
von unter 75 my besteht und durch Hydratation von Calciumsulfat-halbhydrat in Wasser oder Phosphorsäure
gebildet worden ist.
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