DE3206563C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für eine
Waschmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.
Zur Dosierung der Reinigungsmittel (Wasserzusatzmittel)
und zur Steuerung der Zahl der Spülgänge ist eine solche
Steuereinrichtung bekannt aus der DE-OS 29 21 911, wo auch
ausführlich auf die Voraussetzungen und Möglichkeiten
einer Waschmaschinensteuerung mit dem Ziel eingegangen ist,
den Wasser-, Waschmittel- und Energieverbrauch sowie die
Waschzeit zu senken. Es heißt dort einleitend, vgl S. 6, 2. Abs.:
"Bei den heute gebräuchlichen Waschautomaten sind die
Programmabläufe fest vorgegeben und beziehen sich ebenso
wie die angegebenen Dosiervorschriften für Waschmittel
auf die Maximalbeschickung der Maschine von beispielsweise
4 oder 5 kg Trockenwäschegewicht. Variabel gestaltet sich
dagegen die in die Waschmaschinentrommel eingeleitete
Wassermenge, da sie über eine Füllstandsmessung festgelegt
wird. Diese bewirkt, daß zur Einstellung konstanter Füllhöhen
zusätzlich zur Mindestwassermenge (Erreichen der
Füllstandsmarke bei unbeladener Maschine) entsprechend
der Menge und Beschaffenheit (insbesondere Saugfähigkeit)
der zu waschenden Wäsche automatisch eine darauf abgestimmte
zusätzliche Wassermenge eingeleitet wird, die zum
Befeuchten des Waschguts dient.
Diese zusätzliche, zur Wäschebefeuchtung benötigte
Wassermenge wird als gebundene Flotte bezeichnet."
Das Einleiten unterschiedlicher Wassermengen je nach der
Menge des Waschgutes (und bei unterschiedlichen Waschgutarten
auch je nach Saugfähigkeit) wird dadurch bewerkstelligt,
daß zunächst bei stehender Trommel Wasser bis
zu einem bestimmten Niveau eingeleitet wird. Dann wird
die Waschtrommel bewegt, so daß sich das Waschgut voll
Wasser saugen kann, wodurch das Wasserniveau absinkt.
Daraufhin ist ein Nachtanken bis zum Erreichen des gleichen
Wasserniveaus wie zuvor erforderlich. Nach erneuter Bewegung
der Waschtrommel muß dieser Vorgang unter Umständen
mehrmals wiederholt werden. Dementsprechend wird bei einer
kleinen Waschgutmenge und/oder bei geringer Saugfähigkeit
nur eine relativ kleine Wassermenge in die Maschine eingeleitet,
bevor der Hauptwaschgang beginnt.
Aus der obengenannten DE-OS ist es nun zu Einsparungszwecken
bekannt, eine Meßeinrichtung vorzusehen zur Erfassung
der in den Spülbehälter laufenden Wassermenge bis
zum Erreichen eines vorgegebenen Niveaus; die Meßeinrichtung
gibt eine von der zulaufenden Wassermenge abhängige
Impulszahl an eine Auswerteschaltung ab, welche den Eingangswert
mit Festwerten vergleicht und unter Zwischenordnung
eines Zeitgliedes in einem Stellglied die Reinigungsmittel-
Dosiermenge sowie über eine Programmeinheit
die Zahl der Spülgänge bestimmt.
Als Meßeinrichtung für
die zulaufende Wassermenge kommt eine Waage (an sich für
ähnliche Zwecke bekannt aus den DE-OS 20 34 847 und
28 44 755) in Frage oder ein Durchflußmesser (an sich
bekannt aus der DE-OS 29 38 536), oder die Anzahl der Nachtankvorgänge
oder die Einschaltzeit eines Magnetventils
mit annähernd konstanter Durchflußmenge je Zeiteinheit
(bekannt aus der DE-OS 30 02 786) werden erfaßt.
Diese Methoden der Wassermenge mögen sehr genau
sein, die bedingen aber einen relativ hohen technischen
Aufwand.
Durch die US-PS 37 72 900 ist eine Temperaturmeßeinrichtung bei einer
Waschmaschine bekannt, bei welcher durch Vergleich mit einem vorgegebenen
Temperaturwert und Zufuhr von kaltem bzw. warmem Wasser die
Solltemperatur geregelt wird.
Aus der DE-AS 29 50 929 ist es bei einer Waschmaschine bekannt, in Abhängigkeit
von der gemessenen Spülwasserverschmutzung die Anzahl der erforderlichen
Spülgänge zu bestimmen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuereinrichtung
anzugeben, bei welcher diejenigen Meßwerte
mit ausreichender Genauigkeit auf einfache Weise ermittelt
werden, die zur sparsamen Bemessung der zuzuführenden
Wasser und/oder Wasserzusatzmittelmenge, der Anzahl von
Wasch- und/oder Spülgängen und/oder der Dauer des Programmablaufs
benötigt werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Steuereinrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruches.
Dabei ist von Überlegungen ausgegangen worden, die im
folgenden anhand eines Beispiels beschrieben werden,
das sich mit der Einsparung von Wasser, Energie und Waschzeit
durch Begrenzung der Anzahl der einzelnen Spülgänge
auf das erforderliche Maß befaßt:
Früher wurde die Anzahl der Einzelspülgänge unabhängig von
den tatsächlichen Erfordernissen vom Programmschalter der
Waschmaschine vorgegeben. Dabei kam es dann oft vor, daß
mehr oder öfter gespült wurde als erforderlich, mit der
Folge eines hohen Verbrauches an Wasser und Energie.
Zur wünschenswerten Begrenzung der Anzahl der Einzelspülgänge
auf das erforderliche Maß ist die Kenntnis einiger
Parameter vorauszusetzen, deren Gültigkeit für den üblichen
Waschprozeßablauf anerkannt ist.
Es sind dies:
- 1. die optimale Waschmittelkonzentration in der verwendeten Waschlauge
- 2. die Menge der zu waschenden Wäsche
- 3. die Beschaffenheit und besonders die Saugfähigkeit der zu waschenden Wäsche
- 4. die Auswaschbarkeit von Waschmittelresten aus der Wäsche
- 5. das Füllverhalten des benutzten Waschautomaten in Bezug auf Leitungswasser.
Bezüglich des Füllverhaltens der Waschautomaten an Leitungswasser
ist zu bemerken, daß die Wassermenge, die ihnen
zugeleitet wird, über eine Füllstandsmessung festgelegt
wird. Diese bewirkt, daß eine gewisse Mindestwassermenge
zur Erreichung der Füllstandsmarke für die unbeladene
Maschine eingeleitet wird, und daß dann eine zusätzliche
Wassermenge folgt, die der Menge und der Beschaffenheit
- insbesondere der Saugfähigkeit - der zu waschenden
Wäsche entspricht, und die also zum Befeuchten der Wäsche
dient. So wurden folgende Wassermengen in Abhängigkeit
von Trockengewicht der eingesetzten Wäsche (Frottee)
gemessen:
Es besteht also ein fester Zusammenhang von wäschetypischer
Wasseraufnahme über das Grundniveau hinaus und dem
Wäschetrockengewicht.
Setzt man nun voraus, daß der Waschautomat die Waschlauge
während des Hauptwaschgangs gleichmäßig erwärmt, so besteht
ein ähnlicher Zusammenhang zwischen Aufheizdauer und
Wäschetrockengewicht.
Weiterhin läßt sich ein Zusammenhang zwischen der Dauer
des Hauptwaschgangs und dem Wäschetrockengewicht feststellen.
Für Frottee sieht dieser z. B. wie folgt aus:
Wäschetrockengewicht (kg) | |
Gesamtdauer des Hauptwaschgangs (min) | |
1 | |
59 | |
2 | 67 |
3 | 76 |
4 | 82 |
Bezüglich der Auswaschbarkeit von Waschmitteln aus Textilien
gelten ebenfalls feste Zusammenhänge. So hängt die Anzahl
der erforderlichen Einzelspülgänge vom Trockengewicht der
Wäsche ab. Für Frottee gilt die Beziehung, daß für
n kg Wäsche n +1 Spülgänge erforderlich sind, optimale
Dosierung des Waschmittels vorausgesetzt.
Mit Hilfe der Erfindung sollen nun diese Zusammenhänge
mit dem Wäschetrockengewicht zur Steuerung einer Waschmachine
ausgenutzt werden, ohne die Kenntnis dieses
Gewichtes selbst zu haben. Damit kann dann beispielsweise
die erforderliche Anzahl an Einzelspülgängen gesteuert
werden, daß heißt, es kann bestimmt werden, welcher Einzelspülgang
der letzte sein soll oder bei welchem Spülgang
beispielsweise die Zugabe von Weichspüler erfolgen kann,
wobei vorauszusetzen ist, daß die Beziehung, nach welcher
das Ausspülen abläuft, bekannt ist (z. B. für Frottee:
für n kg Wäsche n +1 Spülgänge).
Anhand der Zeichnung werden der prinzipielle Aufbau der
Steuereinrichtung und der Steuerablauf näher beschrieben.
Im oberen Teil der Zeichnung ist von links nach rechts
in Blöcken der zeitliche Ablauf des Waschprozesses angegeben.
Der erste dargestellte Programmabschnitt innerhalb
des Waschprozesses ist durch den Block A gekennzeichnet.
Es ist dies der Programmabschnitt "Hauptwaschgang", in
dessen Verlauf der Wassermenge in der Waschmaschine eine
konstante Heizleistung zugeführt wird. Der darauf folgende
Programmablauf ist mit B bezeichnet, bestehend aus
den Einzelblöcken B 1, B 2, B 3, welche Einzelspülgänge
darstellen.
Unter diesen Programmabschnitten des Waschprozesses sind Bestandteile der
Steuereinrichtung dargestellt, die im Programmabschnitt A zu
unterschiedlichen Zeitpunkten Meßwerte erfassen und auswerten,
wodurch über Steuermittel St in den
Programmablauf B eingegriffen wird, welcher dem zur Meßwerterfassung
gehörende Programmabschnitt A folgt.
Der Eingriff in den Programmablauf B erfolgt hier durch
Beendigung der Spülgänge mit dem Ende des dritten
Spülganges B 3.
Zwischen einer Meßeinrichtung M und den Steuermitteln St
ist ein Zwischenspeicher Z zur Zwischenspeicherung des
zuerst anfallenden Meßwertes geschaltet sowie ein Differenzbildner
D zur Differenzausbildung zwischen dem zwischengespeicherten
Meßwert und dem als zweitem anfallenden Meßwert.
Diesem Differenzbildner folgt ein Speicher S, der
die gebildete Differenz speichert, bis sie zur Steuerung
des Steuermittels St im Verlaufe des folgenden
Programmablaufs B benötigt wird.
Eine der möglichen Arbeitsweisen der skizzierten Steuereinrichtung
ist folgende:
Die Waschmaschine wird mit 3 kg trockener Frotteewäsche
für den zweiten Waschgang (Programmabschnitt A) und
176 g Waschmittel beschickt, dann wird als Hauptwaschgang
(Programmabschnitt A) ein üblicher Kochwaschgang bei 363 K (90°C)
durchgeführt. Die Dauer des Hauptwaschganges
wird mit Hilfe der Meßeinrichtung M, des Zwischenspeichers
Z und des Differenzbildners D ermittelt als Differenz
zwischen einer ersten und einer zweiten Zeitmessung am
Anfang bzw. Ende des Hauptwaschganges. Die Dauer beträgt
beispielsweise 77 Minuten. Nach den oben angegebenen
Zusammenhängen bedeutet das, daß das Spülen nach dem vierten
Einzelspülgang abgebrochen werden kann, bzw. daß nach dem
dritten Einzelspülgang ein Weichspüler zugegeben werden
kann. Durch das Steuermittel St wird dementsprechend das
Spülprogramm nach dem vierten Einzelspülgang auf Weichspülen
umgeschaltet.
Die dabei zugrunde gelegte Dauer des Hauptwaschganges
entspricht der Messung des Zeitintervalls zwischen dem
Zeitpunkt des Erreichens der Maximaltemperatur der aufgeheizten
Wassermenge und dem vorangegangenen Zeitpunkt,
als das Wasser von dem Aufheizen noch kalt war.
Es ist selbstverständlihc auch möglich, Zeitpunkte beim
Erreichen anderer Temperaturniveaus festzulegen, welche
dann der Zeitintervallbildung zugrunde gelegt werden.
Ein anderer denkbarer Verfahrensablauf ist folgender:
Nach Füllung der Waschmaschine und dem Beginn des Hauptwaschganges
wird in der 20. und in der 30. Minute des
Hauptwaschganges je eine Temperaturmessung mit der
Meßeinrichtung M in der Waschlauge durchgeführt.
Der erste Meßwert wird im Zwischenspeicher Z gespeichert
und zur Differenzbildung mit dem zweiten Meßwert dem
Differenzbildner D zugeführt. Hier wird eine Temperaturdifferenz
von beispielsweise 10,5 Grad ermittelt,
die nach den oben gefundenen Zusammenhängen charakteristisch
für eine Wassermenge in der Maschine ist, welche
3 kg Frotteewäsche entspricht. Dies entspricht einer
Dauer des Hauptwaschganges von 75 Minuten, und es sind
vier Einzelspülgänge erforderlich. Über den Speicher S
wird das Steuermittel St dementsprechend derart gesteuert,
daß das Spülen nach dem vierten Einzelspülgang abgebrochen
wird. Bei einer üblichen Maschine bedeutet dies die
Einsparung eines Einzelspülgangs, für den andernfalls
30 Liter Wasser benötigt worden wären.
Gegenüber bekannten Steuereinrichtungen, zur Einsparung
von Energie, Wasser u.s.w. hat die beschriebene Einrichtung
den Vorteil, daß zur Erfassung der erforderlichen
Meßwerte Bestandteile einer Waschmaschine mitverwendet
werden können, die zu anderen Zwecken ohnehin vorhanden
sind. Wird beispielsweise mit der Meßeinrichtung M zu
verschiedenen Zeitpunkten die Temperatur der Waschlauge erfaßt,
so kann hierzu ein ohnehin vorhandener Temperaturfühler
mitbenutzt werden. Die Festlegung der Meßzeitpunkte
hierfür kann durch die ohnehin vorhandene Programmsteuerung
erfolgen.
Wird durch die Meßeinrichtung M und den Differenzbildner D
die Zeit ausgehend von einem vorbestimmten
Temperaturniveau bis zum Erreichen eines höheren
Temperaturniveaus gemessen, so kann zur Festlegung der
Meßzeitpunkte der ohnehin vorhandene Temperaturfühler
benutzt werden, und die Zeitmeßwerte können aus dem Taktgeber
der ohnehin vorhandenen Programmsteuerung abgeleitet
werden.
Claims (1)
- Steuereinrichtung für eine Waschmaschine, mit zumindest einer Meßanordnung zur Bestimmung der in einem ersten Programmabschnitt (A) in die Waschmaschine eingeflossenen Wassermenge unter Speicherung des ermittelten Wertes, wobei das Wäschetrockengewicht einen Parameter bildet, wobei die Wassermenge in dem ersten Programmabschnitt (A) erwärmt wird, und mit einem von dieser Meßanordnung in einem zweiten, auf den ersten Programmabschnitt (A) folgenden Programmabschnitt (B) beeinflußten. Steuermittel (St) zur Bemessung einer zuführenden Wasser- und/oder Wasserzusatzmittelmenge, der Anzahl von Wasch- und/oder Spülgängen und/oder der Dauer des Programmablaufs, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßanordnung zumindest eine Meßeinrichtung (M) zur Temperatur- und Zeitmessung enthält, welche nach dem Zufluß der Wassermenge ein Zeitintervall, in welchem die Wassermenge und die Wäsche mit gleichbleibender Heizleistung erhitzt werden, und die Temperaturdifferenz, die während dieses Zeitintervalls entsteht, sowie daraus die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs bestimmt.
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