DE102007002184A1

DE102007002184A1 - Verfahren zum Waschen von Wäschestücken in einem programmgesteuerten Hausgerät, sowie solches Hausgerät

Info

Publication number: DE102007002184A1
Application number: DE102007002184A
Authority: DE
Inventors: Gundula Czyzewski; Ingo Schulze; Stephan Dr. Sommer; Cornelia Witt
Original assignee: BSH Bosch und Siemens Hausgeraete GmbH
Current assignee: BSH Hausgeraete GmbH
Priority date: 2007-01-15
Filing date: 2007-01-15
Publication date: 2008-07-17
Anticipated expiration: 2027-01-16
Also published as: PL2115206T3; EA014995B1; US20100000026A1; CN101583754A; WO2008086932A1; DE102007002184B4; CN101583754B; EP2115206B1; US8863559B2; EA200970682A1; EP2115206A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäschestücken in einem programmgesteuerten Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken, bei dem eine in einem Laugenbehälter vorhandene Waschflüssigkeit erwärmt wird und eine Waschtemperatur eingestellt wird, wobei wäschestückespezifische und/oder gerätespezifische Parameter erfasst werden und abhängig von den Parameterwerten das Aufheizen der Waschflüssigkeit zum Einstellen einer spezifischen Waschtemperatur durchgeführt wird. Die Erfindung betrifft auch ein entsprechendes Hausgerät.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäschestücken in einem programmgesteuerten Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken, insbesondere einer Waschmaschine, bei dem eine in einem Laugenbehälter vorhandene Waschflüssigkeit erwärmt und eine Waschtemperatur eingestellt wird. Die Erfindung betrifft auch ein Programmgesteuertes Hausgerät zum Waschen von Wäschestücken mittels einer Waschflüssigkeit, mit einem Laugenbehälter zum Aufnehmen der Waschflüssigkeit und einer Heizung zum Erwärmen der Waschflüssigkeit auf eine Waschtemperatur sowie einer programmierten Steuerung.
Aus der DE 199 06 723 B4 sind ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine sowie eine entsprechende programmgesteuerte Waschmaschine bekannt. Abhängig von einem ausgewählten Waschprogramm wird eine Waschtemperatur eingestellt.
Darüber hinaus ist aus DE 31 26 135 C1 ein Verfahren zum Einstellen der Laugentemperatur mittels einer Temperaturmessung in einer programmgesteuerten Trommelwaschmaschine bekannt.
Das Waschen von Wäschestücken eines Wäschepostens in einem Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken, insbesondere einer Waschmaschine, erfolgt üblicherweise in drei Phasen. Bei einer ersten Phase erfolgen ein Wassereinlass sowie eine Benetzung der in einer Trommel einer Waschmaschine zum Waschen eingebrachten Wäschestücke. In dieser ersten Phase wird die Wäsche, die sich in der Innentrommel befindet, mit der Waschflüssigkeit bzw. der Lauge, die sich im Laugenbehälter der Waschmaschine befindet, benetzt. In einer zweiten Phase erfolgt ein Aufheizen auf die jeweilige Zieltemperatur des gewählten Waschprogramms. Dabei erfolgt eine Ansteuerung einer Heizung überwiegend kontinuierlich. Nur in bestimmten Programmen oder Programmmodifikationen erfolgt ein Unterbrechen des Aufheizens in dieser zweiten Phase. Dies führt jedoch in den überwiegenden Fällen zu einer entsprechenden Verlängerung der Gesamtwaschdauer. In einer dritten Phase, welche als Nachwaschphase nach Erreichen der Zieltemperatur bezeichnet wird, erfolgt teilweise ein zeitlich begrenztes Nachheizen über eine vordefinierte Hysterese in der Temperaturregelung. In anderen Fällen wird nach einmaligem Erreichen der Zieltemperatur ein Nachheizen ausgeschlossen.
Das Aufheizen des Wäschepostens in der zweiten Phase sowie das eventuelle Nachheizen in der dritten Phase erfolgen jeweils indirekt über die Lauge. Dazu ist üblicherweise im unteren Teil des Laugenbehälters ein Heizkörper angeordnet. Die Lauge wird durch den Heizkörper erwärmt. Bei Bewegung der Trommel kommen immer andere Wäschestücke mit der erwärmten Lauge in Kontakt. Durch den Austausch zwischen der freien und der gebundenen Flotte erfolgt die Erwärmung der Wäsche.
Da die Wäsche in einem Wäscheposten nicht direkt, sondern indirekt über die Waschlauge erwärmt wird, ergibt sich abhängig von der Textilart und der Textilmenge ein Temperaturgefälle zwischen dem Inneren des Wäschepostens und der ihn umgebenden freien Flotte. Dieses Temperaturgefälle ist umso größer, je geringer der Austausch zwischen der freien und der gebundenen Flotte stattfindet. Gleichzeitig vergrößern eine erhöhte Beladungsmenge, abnehmende Fallmechanik wegen hohem Füllverhältnis und sinkendes Verhältnis freier zu gebundener Flotte dieses Temperaturgefälle wesentlich.
Dies hat zur Folge, dass bei hoher Beladung die mittlere Temperatur des Wäschepostens, die „Wäschetemperatur", deutlich unterhalb der Temperatur der die Wäschestücke umgebenden Lauge, der „Laugentemperatur", liegt. Bei den haushaltüblichen kurzen Waschzeiten kann dies dazu führen, dass die mittlere Wäschetemperatur unterhalb bestimmter Mindestwerte, beispielsweise unterhalb 50°C für eine hinreichende Bleicheaktivierung, verbleibt und somit die Waschleistung nachhaltig verschlechtert wird.
Eine bedingte Verbesserung kann in diesem Zusammenhang durch eine entsprechende Verlängerung der Waschzeit gegebenenfalls mit einem Nachheizen erreicht werden. Dies wiederum führt jedoch zu einer vom Benutzer nicht gewünschten deutlichen Verlängerung der Waschzeit.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, bei dem die Waschzeit verkürzt werden kann und dennoch eine verbesserte Reinigung der Wäsche stücke erzielt werden kann. Ebenfalls soll ein entsprechend ertüchtigtes Hausgerät angegeben werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, welches die Merkmale nach Patentanspruch 1 aufweist, sowie ein Hausgerät, welches die Merkmale des Patentanspruchs 11 aufweist, gelöst.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Waschen von Wäschestücken in einem programmgesteuerten Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken wird in einem Laugenbehälter vorhandene Waschflüssigkeit erwärmt und eine Waschtemperatur eingestellt. Wäschestückespezifische Parameter und/oder hausgerätespezifische Parameter und Betriebsparameter werden erfasst, und abhängig von diesen Parametern wird das Aufheizen der Waschflüssigkeit zum Einstellen einer spezifischen Waschtemperatur durchgeführt.
Bei einem erfindungsgemäßen programmgesteuerten Hausgerät zum Waschen von Wäschestücken mittels einer Waschflüssigkeit, mit einem Laugenbehälter zum Aufnehmen der Waschflüssigkeit und einer Heizung zum Erwärmen der Waschflüssigkeit auf eine Waschtemperatur sowie einer programmierten Steuerung, ist vorgesehen dass die Steuerung eingerichtet ist zum Erfassen wäschestückespezifischer und/oder gerätespezifischer Parameter und Steuern der Heizung abhängig von den Parametern zum Aufheizen der Waschflüssigkeit zum Einstellen einer spezifischen Waschtemperatur.
Die Waschtemperatur wird, insbesondere durch die programmierte Steuerung, somit an die momentane individuelle Situation des Waschvorgangs spezifisch angepasst und dadurch ein verbesserter Waschvorgang ermöglicht. Die anzusteuernde Waschtemperatur und der Heizprozess werden an vorab erfasste Zustandsgrößen des Waschprozesses angepasst. Dadurch lassen sich die Zeiten zur Erreichung der mittleren Waschtemperatur gezielt verkürzen und dadurch auch kürzere Waschprogramme realisieren. Darüber hinaus kann eine bessere Gleichmäßigkeit des Waschvorgangs erzielt werden und eine verbesserte Waschleistung auch bei unterschiedlichsten Wäschestücken und relativ hohen Beladungen ermöglicht werden.
Bevorzugt wird abhängig von den erfassten Parametern der insbesondere von der Heizung des Hausgeräts zu erbringende Energieeintrag zum Einstellen einer mittleren Waschtemperatur ermittelt. Bevorzugt wird der erforderliche Energieeintrag insbesondere durch entsprechende Steuerung der Heizung in zumindest zwei verschiedenen Phasen, insbesondere abhängig vom Fortschritt des gewählten Waschprogramms, mit vordefinierten Temperaturspitzen erzeugt. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Energieeintrag erzeugt wird, bevor die Waschtemperatur einen unteren Temperaturgrenzwert unterschreitet.
Die Einstellung der Waschtemperatur wird vorzugsweise abhängig von dem Wert eines auftretenden Temperaturgradienten bei oder nach einem Betriebszustandswechsel der Heizung zum Aufheizen der Waschflüssigkeit durchgeführt. Insbesondere bei der Einstellung der Waschtemperatur wird bzw. werden bei der Bewertung des Temperaturgradienten vorzugsweise die Menge und/oder die Saugfähigkeit der Wäschestücke in der Trommel berücksichtigt.
Besonders bevorzugt wird durch ein insbesondere in der programmierten Steuerung realisiertes Expertensystem abhängig von den erfassten Parameterwerten das Aufheizen der Waschflüssigkeit gesteuert.
Als wäschestückespezifische Parameter werden, insbesondere mit geeigneter, grundsätzlich bekannter und der programmierten Steuerung zugeordneter Sensorik, bevorzugt die Beladungsmenge und/oder die Saugfähigkeit der Wäschestücke erfasst. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass als gerätespezifische Parameter und Betriebsparameter die Zieltemperatur des gewählten Waschprogramms und/oder der mittlere Wasserstand im Laugenbehälter während einer Aufheizphase und somit insbesondere während einer vorab geschilderten zweiten Phase des Waschvorgangs, und/oder die Gerätetemperatur und/oder die Geräteumgebungstemperatur erfasst werden.
Vorzugsweise berechnet ein Expertensystem aus verschiedenen Eingangswerten den nötigen Energieeintrag zur Erreichung einer gewünschten mittleren Waschtemperatur und steuert das Aufheizen entsprechend. In einem relativ einfachen Fall bedeutet dies, dass bei einer höheren Beladung auf eine für das Textil der zu waschenden Wäschestücke unkritische höhere Zieltemperatur aufgeheizt wird. In einer besonderen Ausbildung kann die vorab ermittelte Energie auch über verschiedene Phasen mit vordefinierten maximalen Temperaturspitzen abhängig vom Programmfortschritt aufgeteilt werden. Dies kann vorausplanend schon erfolgen, bevor von der Temperaturregelung der untere Temperaturgrenzwert erneut unterschritten wird. Die Temperaturregelung im Heizprozess kann auch zusätzlich auf einer Bewertung des Temperaturgradienten bei eingeschalteter bzw. ausgeschalteter Heizung unter Berücksichtigung der erkannten Beladung, insbesondere der Beladungsmenge und/oder der Saugfähigkeit der Wäschestücke, basieren. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass mit einer Variation einer vordefinierten Hysterese die mittlere Temperatur der Wäsche in der zweiten Phase (Aufheizen auf die jeweilige Zieltemperatur) und der dritten Phase (Nachwaschen nach Erreichen der Zieltemperatur) geregelt wird.
Neben der gezielt erreichbaren Verkürzung zum Einstellen der mittleren Waschtemperatur kann hier dann auch gleichzeitig die Sicherstellung der mittleren Zieltemperatur gewährleistet werden. Ein hocheffizienter und zeitoptimierter Waschvorgang kann dadurch ermöglicht werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 19906723 B4 [0002]
- DE 3126135 C1 [0003]

Claims

Verfahren zum Waschen von Wäschestücken in einem programmgesteuerten Hausgerät zur Pflege von Wäschestücken, bei dem eine in einem Laugenbehälter vorhandene Waschflüssigkeit erwärmt wird und eine Waschtemperatur eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass wäschestückespezifische und/oder gerätespezifische Parameter erfasst werden und abhängig von den Parametern das Aufheizen der Waschflüssigkeit zum Einstellen einer spezifischen Waschtemperatur durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von den erfassten Parametern der Energieeintrag zum Einstellen einer mittleren Waschtemperatur ermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erforderliche Energieeintrag in zumindest zwei verschiedenen Phasen, insbesondere abhängig vom Fortschritt des gewählten Waschprogramms, mit vordefinierten Temperaturspitzen erzeugt wird.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Energieeintrag erzeugt wird, bevor die Waschtemperatur einen unteren Temperaturgrenzwert unterschreitet.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Waschtemperatur abhängig von dem Wert eines auftretenden Temperaturgradienten bei oder nach einem Betriebszustandswechsel einer Heizung zum Aufheizen der Waschflüssigkeit durchgeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Einstellung der Waschtemperatur bei der Bewertung des Temperaturgradienten die Menge und/oder Saugfähigkeit der Wäschestücke in der Trommel berücksichtigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch ein Expertensystem abhängig von den erfassten Parametern das Aufheizen der Waschflüssigkeit gesteuert wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als wäschestückespezifische Parameter die Beladungsmenge in der Trommel und/oder die Saugfähigkeit der Wäschestücke erfasst werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als gerätespezifische Parameter die Zieltemperatur des gewählten Waschprogramms und/oder der mittlere Wasserstand im Laugenbehälter während einer Aufheizphase und/oder die Gerätetemperatur und/oder die Geräteumgebungstemperatur erfasst werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit steigender Beladungsmenge eine höhere Zieltemperatur als Waschtemperatur eingestellt wird.
Programmgesteuertes Hausgerät zum Waschen von Wäschestücken mittels einer Waschflüssigkeit, mit einem Laugenbehälter zum Aufnehmen der Waschflüssigkeit und einer Heizung zum Erwärmen der Waschflüssigkeit auf eine Waschtemperatur sowie einer programmierten Steuerung, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung eingerichtet ist zum Erfassen wäschestückespezifischer und/oder gerätespezifischer Parameter und Steuern der Heizung abhängig von den Parametern zum Aufheizen der Waschflüssigkeit zum Einstellen einer spezifischen Waschtemperatur.