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Die
Erfindung betrifft einen Benetzungsprozess für die Wäsche in einer programmgesteuerten Waschmaschine,
der auf die Wäschemenge
in einer in einem Laugenbehälter
um eine nicht vertikale Achse drehbar gelagerten Wäschetrommel
mittels eines Wasserzulaufsystems und einer Steuereinrichtung abgestimmt
werden kann, durch die der Zulauf von Wasser in den Laugenbehälter zeitlich
steuerbar ist, und der in einer ersten Phase mit einem Zulauf einer ersten
abgemessenen Menge von Wasser in den Laugenbehälter bei ruhender oder dauerdrehender Wäschetrommel
beginnt.
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Bei
der Anpassung der zum Waschen benötigten Wassermengen in programmgesteuerten Waschmaschinen
sollen vor allem die Benetzungsprozesse in der Weise optimiert sein,
dass bei jeder Wäschemenge
und jeder Textilart und der dazu angepassten Wassermenge im Laugenbehälter der
jeweilige Wäscheposten
in möglichst
kurzer Zeit vollständig
und gleichmäßig benetzt
ist, ehe der eigentliche Waschprozess beginnt.
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Bisher
bekannte Benetzungsphasen benutzen einen eigenen vorbestimmten Reversierrhythmus
der Wäschetrommel
bei reduzierter Trommeldrehzahl für unterschiedliche Wäschemengen
oder ein Vorfüllen
des Laugenbehälters
im Stillstand der Wäschetrommel,
anschließendem
Dauerdrehen der Wäschetrommel
in Schöpfrichtung
und daran anschließender
Benetzungsphase wie vorstehend beschrieben oder mit zusätzlich eingeschalteter Schleuderphase
zur Beschleunigung der Laugendurchdringung der Wäsche.
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Andere
Benetzungsphasen sehen unterschiedliche Abläufe mit Stillstandzeiten der
Wäschetrommel,
unidirektionaler oder reversierender Trommelbewegung bei niedriger
Drehzahl und eventuell reduzierten Reversierrhythmen vor.
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Die
bisher bekannten Benetzungsprozesse konnten in Bezug auf das Optimum
von Verfahrensabläufen
nicht befriedigen. Insbesondere haben die bekannten Benetzungsprozesse
kaum zutreffend Rücksicht
genommen auf unterschiedlich große Wäscheposten, so dass bei sehr
großen
Wäscheposten (nahe
der Beladungsgrenze) keine vollständige Benetzung stattfindet,
bei kleinen Wäscheposten
demgegenüber
gemessen an ihrem Benetzungserfolg die Benetzungsphase zu lange
dauert. Außerdem
ist bei den bekannten Benetzungsprozessen im allgemeinen die Gleichmäßigkeit
der Benetzung unbefriedigend.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Benetzungsabläufe so einzurichten,
dass die Gleichmäßigkeit
der Benetzung in jedem Wäscheposten
befriedigen kann, und gleichzeitig die Benetzungsprozesse automatisch
an die Menge der Wäsche
eines Wäschepostens
dahingehend anzupassen, dass bei gleichmäßiger Benetzung die Wäsche mit
der optimalen Menge an Wasser bzw. Lauge benetzt ist, um damit den
Waschprozess erfolgreich durchführen
zu können.
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Erfindungsgemäß ist eine
eingangs beschriebene Waschmaschine gemäß dem Kennzeichen des Anspruches
1 dadurch ausgebildet, dass die Wäschetrommel in der ersten Phase
unter Zulauf von Wasser so lange zumindest im wesentlichen dauernd
angetrieben wird, bis aufgrund der Messsignale über die zugelaufene Wassermenge
im wesentlichen kein Saugverhalten mehr festgestellt werden kann,
und in einer zweiten Phase zumindest im wesentlichen dauernd angetrieben
und eine weitere Wassermenge eingefüllt wird, bis das Niveau im
Laugenbehälter
einen aufgrund des in der ersten Phase erkannten Wasserstandsverlaufs
in Bezug auf Maximalhöhe
und Änderungsgeschwindigkeit
des Wasserstands und in Bezug auf Zurückfallen des Niveaus aufgrund
von Nachsaugen des Wassers durch die Wäsche bestimmten oder einen
an den von einem Expertensystem innerhalb der zweiten Phase erkannten
Wasserstandsverlaufs beim Füllen
und Nachsaugen von Wasser durch die Wäsche angepassten Wasserstand
erreicht hat.
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Diese
Beobachtung und Auswertung der Parameter des laufenden Benetzungsprozesses
gestattet nämlich
die Anpassung der jeweiligen Schritte des Prozesses an die Art und
die Menge des vorliegende Wäschepostens.
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In
Ausgestaltung der Erfindung mindestens enthält mindestens eine der beiden
Phasen wenigstens einen Abschnitt, in dem die Wäschetrommel reversierend angetrieben
wird, ohne dass der Wasserstandsverlauf einen unmittelbaren Einfluss
auf die Steuerung des Wasserzulaufs hat (Anspruch 2). Damit gelingt
nämlich
eine Abkürzung
des Benetzungsprozesses, weil die zu behandelnden Wäsche zeitweilig
schneller in der Trommel umgeschichtet wird, so dass beim anschließenden Dauerdrehen
in Schöpfrichtung
neue Bezirke des Wäschepostens durch
geschöpfte
Wassermengen benetzt werden. Damit wird außerdem die Gleichmäßigkeit
der Benetzung verbessert.
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Die
Intensität
der Benetzung ist vor allem dann sehr groß, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausbildung
die Dauerdrehrichtung der Wäschetrommel der
Richtung der Wirksamkeit einer in ihr angebrachten Schöpfeinrichtung
entspricht (Anspruch 4).
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Von
Vorteil ist, wenn die während
eines Abschnittes mit andauernder Wäschetrommeldrehung und/oder
während
eines Abschnitts mit reversierender Trommeldrehung durch den Wasserstandsverlauf
bestimmten Messsignale einem elektrischen Filter mit an den Benetzungsprozess
angepassten Algorithmen zugeführt
werden und der Wasserzulaufs unter Anwendung des Ausgangssignals
des Filters gesteuert wird (Anspruch 3). Dann kann nämlich während dieses
Abschnitts aus der aktuellen Situation heraus bereits entschieden
werden, ob noch weitere Mengen von Wasser erforderlich sein werden, um
die Wäsche
intensiv zu durchtränken,
so dass die erforderliche Zulaufmenge schon frühzeitig ermittelt und zugeführt werden
kann.
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Vorteilhafterweise
dauert der Abschnitt mit dauernd drehender Wäschetrommel bis zum Erreichen
des vorbestimmten Niveaus nach dem Rücksaugen durch die Wäsche (Anspruch
5). Dann kann entweder unmittelbar die nächste Phase oder der Waschprozess
begonnen werden.
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In
einem vorteilhaften Verfahren zum Abstimmen des Benetzungsprozesses
eines in einer Wäschetrommel
einer Waschmaschine zu behandelnden Wäschepostens gemäß der Erfindung
folgt der ersten Phase eine zweite Phase, wenn in der ersten Phase
gemäß den Messparametern
nicht schon eine kleine Laugenmenge als ausreichend für eine kleine
Wäschemenge
bestimmt worden ist (Anspruch 6).
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Für die Bestimmung
des Erreichens des vorbestimmten Niveaus können Mittel zum Messen des Wasserstands
vorgesehen sein, die eine Zeitmesseinrichtung zum Bestimmen der Öffnungsdauer
eines Zulaufventils (Anspruch 7) oder eine Flüssigkeitsmengenmesseinrichtung
zum Bestimmen der zugelaufenen Flüssigkeitsmenge enthalten (Anspruch
8).
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Vorteilhafterweise
weist die Steuereinrichtung einen Vergleicher für den Messwert des Zielniveaus
zum Beenden der Phase auf (Anspruch 9). Dann kann nämlich nach
einem Vergleich mit dem errechneten Referenzwert entschieden werden,
ob aufgrund der Größe des Wäschepostens
der ersten Phase eine zweite oder gar weitere Phase des Benetzungsprozesses
folgen. In jeder Phase kann übrigens
einer Stufe mit Dauerdrehen der Wäschetrommel eine Stufe mit
reversierender Trommelbewegung an einem frei wählbaren Zeitpunkt der Phase
zugeordnet werden.
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Wenn
gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Mittel zum
Messen des Wasserstands während
der reversierenden Trommelbewegung und/oder der Vergleicher unwirksam
geschaltet sind (Anspruch 10), kann eine angemessene Benetzung des
Wäschepostens
durchgeführt
werden, ohne dass weiteres Wasser hinzugeführt wird, das die Durchfeuchtung
bei dem vorliegenden Wäscheposten,
der vielleicht in bisher unerkannter Weise für so viel Wasser zu klein ist,
zur Übersättigung
führen
würde.
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Erst
im anschließenden
Abschnitt der Benetzung durch unidirektionales Drehen der Wäschetrommel
nur in Schöpfrichtung
kann wieder anhand der nun zu messenden Menge an Zulaufwasser festgestellt
werden, wie groß der
Wäscheposten
ist. Dazu hat sich bei einer gegebenen Geometrie des Laugenbehälter-/Trommelsystems
eine Drehzahl von ca. 20 Upm (entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 0,5 m/s) als sehr geeignet herausgestellt (Anspruch 11).
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Entsprechend
hat sich die reversierende Trommelbewegung in Abstimmung mit den
Konstruktionsmerkmalen des Laugenbehälters und/oder der Wäschetrommel
mit einer Drehzahl im Bereich von 40 Upm (entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 1 m/s) als sehr geeignet erwiesen (Anspruch 12). Aus diesen
Voraussetzungen können
die beiden Phasen des Benetzungsprozesses zusammen zwischen 60 Sekunden
und 4 Minuten dauern, was insgesamt zu einem zeitlich ideal optimierten
Benetzungsprozess führt.
Die angegebenen Zeiten sind abhängig
von der Größe und der
Saugfähigkeit
des jeweiligen Wäschepostens
und können
entsprechend angepasst werden.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Waschmaschine sowie für
diese Ausgestaltung geeignete Verfahrensschritte sind nachstehend
anhand eines Ausführungsbeispiels
für einen
Benetzungsprozess näher
erläutert.
Es zeigen
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1 einen
Benetzungsprozess für
einen großen
Wäscheposten
anhand eines Diagramms und
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2 eine
schematische Darstellung der für die
Erfindung relevanten Teile einer Waschmaschine, in der ein Benetzungsprozess
gemäß 1 angewendet
wird.
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Voraussetzung
für die
Beschreibung des in 1 dargestellten Benetzungsprozesses
ist eine Waschmaschine zumindest ähnlich der 2 mit
einem Laugenbehälter 1,
in dem eine Wäschetrommel 2 gelagert
und durch den Antriebsmotor 14 antreibbar ist. Gemäß neueren
Erkenntnissen für
die Ergonomie beim Umgang mit derartigen Waschmaschinen ist die
Drehachse 3 der Wäschetrommel 2 aus der
Horizontalen um einen kleinen Winkel (z.B. 13°) nach vorn oben gerichtet,
so dass der Benutzer der Waschmaschine leichteren Zugang und Einblick
ins Innere der Wäschetrommel 2 erhält. Durch
diese Anordnung wird im Zusammenwirken mit besonders geformten Wäschemitnehmern 4 und
Schöpfeinrichtungen 5 für die Lauge 6 vor
allem in Drehrichtung des Pfeils 16 außerdem auch eine Intensivierung
der Durchflutung der Wäsche 7 mit
Lauge und eine Verminderung der sogenannten freien Flotte erreicht,
die diejenige Menge an Waschlauge im Laugenbehälter 1 bezeichnet,
die von der Wäsche
nicht aufgenommen worden ist und sich im wesentlichen unterhalb des
tiefsten Punktes der Wäschetrommel 2 im
Laugenbehälter
befindet. Abgesehen von solchen modernen Bauweisen ist der beschriebene
Benetzungsprozess natürlich
ebenso vorteilhaft bei konventioneller Bauweise anwendbar.
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Die
Waschmaschine weist außerdem
ein Laugenzulaufsystem auf, das eine Wasseranschlussarmatur für das Hauswassernetz 8,
ein elektrisch steuerbares Ventil 9 und eine Zuleitung 10 zum Laugenbehälter 1 umfasst,
die gegebenenfalls auch über
eine Waschmitteleinspüleinrichtung 11 geführt sein
kann, aus der das Zulaufwasser Waschmittelportionen in den Laugenbehälter transportieren
kann. Das Ventil 9 kann durch eine Steuereinrichtung 12 in Abhängigkeit
von einem Programmablaufplan gesteuert werden, der an ein Zeitprogramm
und/oder an das Erreichen von gewissen Messwerten von Parametern
(Laugenniveau, Temperatur der Lauge, Drehzahl der Wäschetrommel
usw.) innerhalb der Waschmaschine gebunden sein kann. Ferner befindet
sich im Laugenbehälter 1 eine
Laugenheizeinrichtung 13, die ebenfalls und nach ähnlichen
Kriterien durch die Steuereinrichtung 12 geschaltet werden
kann.
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Ein
Waschprogramm beginnt typischerweise – wie auch in 1 – mit dem Öffnen des
Ventils, um Wasser aus dem Hauswassernetz 8 in den Laugenbehälter 1 zu
führen.
Dort soll das Wasser auf möglichst
schnelle Weise mit der in der Wäschetrommel 2 lagernden
Wäsche 7 intensiv
in Berührung
gebracht werden, damit einerseits das mitgeführte Waschmittel möglichst
schnell seine chemische Wirkung entfalten und andererseits die durch
die Heizeinrichtung 13 eingebrachte Wärme schnellstens auf die Wäsche 7 ü bertragen
werden kann.
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Im
Diagramm der 1 ist die Drehzahl n der Wäschetrommel 2,
das Volumen V des zugelaufenen Wassers [1/10 Liter] und der Wasserstand
N [mm] im Laugenbehälter 1 über der
Zeit t aufgetragen. Insbesondere die Drehzahl-Steuerung kennzeichnet
den neuartigen Benetzungsprozess. Wasserzuführung, gegebenenfalls Zuführung von
Waschmittel und Steuerung der Heizeinrichtung 13 werden entsprechend
dem Stand der Technik vorgenommen. Der insgesamt im Programm hinterlegte
Benetzungsprozess umfasst zwei Phasen Ph1 und Ph2, von denen die
Phase Ph2 je nach Bedürfnis
ein- bzw. ausgeblendet wird. Sollte die Benetzung in den Phasen Ph1
und Ph2 noch nicht ausreichen, so wird optional noch eine weitere
Phase Ph3 angeschlossen (siehe weiter unten). An den Benetzungsprozess
schließt sich
unmittelbar der Waschprozess W an, der mit einer bekannten Form
der reversierenden Trommelbewegung mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 1,25 m/s fortfährt.
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In
der Phase Ph1 wird nach dem Zulauf einer ausreichenden Menge Flüssigkeit
(z. B. 2 Liter Wasser ggf. plus Waschmittel) die Trommel 2 in
Bewegung gesetzt. Sie wird dabei ausschließlich in einer Richtung bewegt
(Abschnitt AD1), und zwar in derjenigen
Richtung (Pfeil 16), in der die Schöpfeinrichtungen 5 an
der Wäschetrommel 2 bestimmungsgemäß wirken.
Die Soll-Drehzahl der Wäschetrommel 2 wird bei
den haushaltsgerecht gewählten,
hier aber nicht näher
bezeichneten geometrischen Abmessungen der Wäschetrommel auf einen Wert
von ca. 20 Upm (entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa
0,5 m/s) eingestellt. Entsprechend der jeweiligen Verteilung des
Wäschepostens
in der Wäschetrommel
schwankt die Ist-Drehzahl allerdings um diesen Wert. Die Trommelbewegung
wird für
die Dauer von ca. 30 Sekunden aufrecht erhalten. Ca. 12 Sekunden
dauert es nämlich
bereits, bis die erforderliche Erstmenge des Zulaufwassers im Laugenbehälter 1 vorhanden
ist. Danach wird die Wäsche
bereits mit geschöpftem
Wasser benetzt.
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Der
Wert dieser Erstmenge wird ermittelt, und zwar entweder durch Messung
der Ventil-Öffnungszeit,
die bei anzunehmender genügend
gleichmäßiger spezifischer
Zulaufmenge des Ventils 9 ein Maß für die absolute Zulaufmenge
ist, oder durch unmittelbare Messung der Zulaufmenge beispielsweise mittels
eines Durchflussmengenmessers (nicht dargestellt). Der Wert für die Erstmenge
wird zum Erreichen des durch eine Niveaumesseinrichtung 15 überwachten
Soll-Laugenniveau N1-o im Laugenbehälter (bei 121)
in Beziehung gesetzt, so dass sich daraus mittelbar diejenige Menge
ergibt, die vom Wäscheposten 7 aufgesogen
worden ist. Ein großer
Wäscheposten
saugt viel Wasser auf, so dass die Erstmenge an Zulaufwasser bis
zum Erreichen des Soll-Niveaus N1-o im Laugenbehälter 1 stärker anwächst als
bei einem kleineren Wäscheposten.
Die Sauggeschwindigkeit kann am Diagramm des Wasserstands N gemessen
werden und ist ein Maß für die spezifische
Saugfähigkeit
der Textilart.
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In
der Phase Ph1 wird die Wäschetrommel 2 nach
ihrem Dauerantrieb in der Schöpfrichtung
(Pfeil 16) etwa 20 Sekunden lang mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 1,0 m/s reversierend angetrieben. Durch den Reversierabschnitt
AR1 wird eine gute Durchmischung des Wäschepostens
erreicht und der Wäsche
außerdem
Gelegenheit gegeben, sich aus dem bereits zugelaufenen Wasser weiter
zu benetzen. Dieser Abschnitt AR1 kann bis
zu einer Minute lang sein und mehr Intervalle enthalten, als hier durch
nur wenige Intervalle innerhalb einer relativ kurzen Zeitdauer dargestellt
ist. Die Dauer dieses Abschnitts AR1 ist
im wesentlichen abhängig
vom gewählten
Reversierrhythmus, vom Laugenniveau und von den maschinentechnischen
Gegebenheiten.
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Nach
dem Reversierabschnitt AR1 beginnt entweder
die Waschphase W, wenn es sich um einen kleinen, wenig saugfähigen Wäscheposten
gehandelt hätte,
oder die zweite Phase Ph2, wenn es sich – wie hier dargestellt – um einen
größeren Wäscheposten
handelt, der verhältnismäßig viel
Wasser saugen kann.
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Die
beschriebenen Unterschiede im Wasserstandverhalten zwischen unterschiedlich
großen
Wäscheposten
und unterschiedlichen Textilien macht sich die Erfindung zunutze,
um anhand dieser Unterschiede zu entscheiden, ob der Benetzungsprozess am
Ende der Phase Ph1 schon abgebrochen werden kann (bei einem kleinen
oder gering saugfähigen
Wäscheposten),
oder ob er in besonderer Weise fortgesetzt werden muss. Bei einem
kleinen Wäscheposten
wird nämlich
die Erstmenge an Zulaufwasser vielleicht nur nahezu vollständig (bis
auf den Rest der freien Flotte) aufgesogen, weil alle Teile des
Wäschepostens
ohne nennenswerte Verzögerung
mit dem Zulaufwasser in Berührung
gebracht werden und die Erstmenge bereits ausreichend groß für den kleinen Wäscheposten
war. Ist der Wäscheposten
auf diese Weise als klein erkannt worden, was man daran erkennen
kann, dass das Niveau N gegen Ende der Phase Ph1 nur etwa bis auf
die Höhe
des Volumendiagramms V sinkt, dann wird an dieser Stelle sofort in
die Waschphase W übergegangen.
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Sofern
voraussetzungsgemäß auf zuvor
beschriebene Weise festgestellt worden ist, dass der zu behandelnde
Wäscheposten
so groß ist,
dass das in dieser Phase Ph1 erreichte Laugenniveau N nicht ausreichen
kann, um die Wäsche
vollständig
zu benetzen, wird eine zweite Phase Ph2 des Benetzungsprozesses
eingeleitet. Im vorliegenden Diagramm ist nämlich die Niveaulinie N gegen
Ende der Phase Ph1 unter die Volumenlinie V gefallen. Das bedeutet,
dass soviel Wasser in der Wäsche
aufgenommen worden ist, dass das Niveau N unter denjenigen Stand
fällt, der
dem zugeflossenen Volumen V entsprechen würde, wenn das Wasser ohne Saugeffekte
in dem Laugenbehälter 1 stehen
würde.
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Diese
zweite Phase Ph2 beginnt nun, da die erste Phase mit Dauerdrehen
beendet wurde, mit einem ersten Abschnitt AR2 und
fortgesetzter andauernder Trommelbewegung in der einen Drehrichtung 16 mit
Drehzahlen um 20 Upm (entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 0,5 m/s). In diesen Abschnitt kann bei Bedarf auch ein
Abschnitt mit einer Reversierphase mit ca. 40 Upm (entsprechend einer
Umfangsgeschwindigkeit von etwa 1,0 m/s) eingelagert sein (nicht
dargestellt). Außerdem
können
in diesen Abschnitt auch einzelne Kurzschleuder-Intervalle eingebettet
sein, um die Wäsche
besser mit der neu aufgenommenen Flüssigkeit zu durchfluten.
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In
diesem Abschnitt AR2 der Phase Ph2 wird Wasser
in einer vorbestimmten Menge zugeführt. Während dieses Abschnittes AR2 mit andauernder Wäschetrommeldrehung und/oder
während
eines späteren
Abschnitts AR2 mit reversierender Trommeldrehung
innerhalb der Phase Ph2 können
vom Wasserstandsensor 15 abgegebenen Signale einem Filter,
der in der Steuereinrichtung 12 enthalten und nicht besonders
dargestellt ist, mit an den Benetzungsprozess angepassten Algorithmen
zugeführt werden
und die Steuerung des Wasserzulaufs unter Anwendung des Ausgangssignals
des Filters stattfinden. Dann kann nämlich während dieses Abschnitts aus
der aktuellen Situation heraus bereits entschieden werden, ob noch
weitere Mengen von Wasser erforderlich sein werden, um die Wäsche intensiv
zu durchtränken,
so dass die erforderliche Zulaufmenge schon frühzeitig ermittelt und zugeführt werden
kann. Solche Algorithmen berücksichtigen
zugelaufene Wasservolumina, die Verläufe von Wasserständen während einzelner
Zeitabschnitte und gegebenenfalls auch nach dem Füllen und
nach Zulauf- und Rücksaugzeiten
erreichte Niveaus von Wasserständen,
bei denen kein Saugen durch die Wäsche mehr stattfindet (sogenannte
Ausgleichsplateaus) und bestehen in mathematischen Gleichungen,
die im Filter abgelegt sind und die Signalfolgen prozess- und gerätespezifisch
verändern.
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Der
Abschnitt AR2, bei dem die Wäschetrommel 2 wie
in der Phase Ph1 unidirektional in Schöpfrichtung 16 mit
einer Drehzahl von ca. 20 Upm (entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit
von etwa 0,5 m/s) dauernd angetrieben wird, kann wiederum durch
einen Reversierabschnitt AR2 unterbrochen sein
und dient wieder zum allmählichen
Nachsaugen des Wassers in den Wäscheposten
(erkennbar am langsam sinkenden Niveau N) und zum Prüfen der spezifischen
und der absoluten Saugfähigkeit
des Wäschepostens 7,
mittelbar also der Textilart und der Wäschemenge. Dazu wird (bei 15)
gemessen, ob das Laugenniveau unter einen Grenzwert N2_u sinkt, der als Maß für die dieser Phase zugeordnete
Wäschemenge
gilt. Wird dieser Wert unterschritten, so wird während der andauernden Bewegung
der Wäschetrommel 2 wieder
Wasser nachgefüllt,
bis der Niveau-Schaltwert
N2-o erreicht ist. Die bis zum Erreichen
des Schaltpunktes N2-o zugelaufene Gesamtwassermenge
ist – wie
in Phase Ph1 – ein
Maß für die Wäschemenge
und bestimmt, ob nun (bei einem mittelgroßen Wäscheposten) direkt in den Waschprozess
W übergegangen
oder ob eine weitere Phase Ph3 des Benetzungsprozesses eingeleitet
wird. Beispielsweise kann der typische Wert der Gesamtwassermenge
für einen
mittelgroßen
Wäscheposten
bei maximal 18 Litern liegen.
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Die
beiden zusätzlichen
dicken, strichpunktierten Linien auf niedrigerem Niveau als die
auf Niveau 50 liegende Linie V in der Phase Ph2 sowie die zusätzlichen
strichpunktierten und strichzweipunktierten Linien N deuten an,
dass bei weniger saugfähigen
bzw. kleineren Wäscheposten
entsprechend weniger Wasser in den Laugenbehälter eingefüllt werden muss.
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Die
Entscheidung zum Übergang
in die Waschphase W hängt
aber auch noch von der spezifischen Saugfähigkeit dieses Wäschepostens
ab. Ist nämlich
die Sinkgeschwindigkeit des Niveaus N am Beginn der Phase Ph2 gering,
dann handelt es sich um Textilien, die nicht besonders rasch mit
Wasser benetzt werden können.
Dies sind beispielsweise mehrlagige Textilien, solche mit beschichteten
oder wasserabweisenden Fasern oder Membranen, die besonders schwer
benetzbar sind. Wenn dann noch zusätzlich das Niveau N, wie im
Absatz 0032 beschrieben, am Ende der Phase Ph2 das Niveau N doch
noch unter die Volumenlinie V sinkt, dann ist die Entscheidung für eine weitere
Phase Ph3 zu treffen, in der Teile der Phase Ph2 wiederholt werden
können.
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Liegt
aber nun ein besonders großer
Wäscheposten
vor (Gesamtwassermenge über
18 Liter), dann wird ebenfalls eine weitere Phase Ph3 eingeleitet.
Die Phase Ph3 kann wiederum einen Abschnitt enthalten wie den Abschnitt
AR2 in Phase Ph2 mit reversierenden Trommelbewegungen
mit kurzen Intervallen von Drehzahlen bis zu 40 Upm (entsprechend
einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 1,0 m/s) in jeder Richtung.
Ansonsten beginnt die Phase Ph3 mindestens aber nochmals mit einem
Dauerdrehabschnitt wie AR2 mit nur 20 Upm
(entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von etwa 0,5 m/s) in der
Schöpfrichtung 16 und
enthält
eventuell sogar eingeschaltete Kurzschleuder-Intervalle. Auch hier ist wieder die
Niveau-Regelung nur beim Dauerdrehen eingeschaltet, damit während der
Benetzungsbewegung bei Bedarf, nämlich
nur bei starkem Nachsaugen, noch weiteres Wasser eingeleitet wird.
Die Struktur des Bewegungsablaufes und seiner Abhängigkeiten
entsprechen der Phase Ph2.
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Auch
in dieser Phase Ph3 wird ein Abschnitt angeschlossen, bei dem die
Trommel 2 unidirektional mit ca. 20 Upm (entsprechend einer
Umfangsgeschwindigkeit von etwa 0,5 m/s) dauernd angetrieben wird,
und der wiederum zum Auffüllen
mit Wasser dient. Das Soll-Laugenniveau N3-o ist
nun aber das zum Waschen vorgesehene Niveau und dient nicht mehr
zur Bestimmung der Wäschemenge.
Nach einer gewissen Dauer der Durchmischung in Schöpfrichtung
beginnt der Waschprozess mit den bekannten Parametern. Die Dauer
der Durchmischung in diesem Dauerdreh-Abschnitt kann von Phase zu Phase
variiert werden; vorzugsweise wird sie mit zunehmender Zahl der
Phasen länger.
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Die
Niveaus (der Ausgleichsplateaus) in den einzelnen Phasen sollten
sich ebenfalls steigern, jedoch wenigstens von der ersten Ph1 auf
die zweite Phase Ph2. Mit der Zahl der Phasen steigende Laugenniveaus
erhöhen
zwar die relative Gesamtwassermenge für große Wäscheposten; diese Erhöhung ist
allerdings gering und man kommt schneller zu einer intensiveren
Durchfeuchtung der Wäsche.
Wird in fortgeschrittenen Phasen ein konstantes Niveau gewählt, so
ist zur befriedigenden Durchfeuchtung aber eine besonders hohe Schöpfleistung
der Wäschemitnehmer 4 und
eine gute Umschichtung der Wäsche
innerhalb des Wäschepostens
sicherzustellen.
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Zur
Optimierung der Schöpfwirkung
kann eine niveau- oder beladungsabhängige Anpassung der Trommeldrehzahl
in Schöpfrichtung 16 sinnvoll sein,
wenn die Durchfeuchtung intensiviert und/oder beschleunigt werden
soll. Es kann sich anstelle der hier vorgeschlagenen Vorschaltung
aus programmtechnischen Gründen
als vorteilhafter er weisen, die Reversierphasen in die Dauerdrehphase
einzubeziehen.
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Vorteilhafterweise
kann mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
die Reproduzierbarkeit der Durchfeuchtung und der Waschwirkung verbessert werden,
weil das Wasser zu definierten Zeitpunkten, in definierten Mengen
und unter definierten Bedingungen eingelassen wird. In einem schrägen Trommelsystem – wie eingangs
erläutert – kann die
Anpassung des Wasserstandes an die eingebrachten Wäschemengen
speziell bei kleinen Wäscheposten zu
einer Verfeinerung der beladungsabhängigen Prozessbedingungen führen. Außerdem wird
die gleichmäßige Durchfeuchtung
bei großen
Wäscheposten verbessert.
Dies zielt insgesamt auf eine Optimierung der erforderlichen Wassermengen
ab, so dass durch die Differenzierung über längere Zeiträume betrachtet eine Einsparung
beim Wasserverbrauch zu beobachten ist.