DE320378C - - Google Patents

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DE320378C
DE320378C DE1914320378D DE320378DD DE320378C DE 320378 C DE320378 C DE 320378C DE 1914320378 D DE1914320378 D DE 1914320378D DE 320378D D DE320378D D DE 320378DD DE 320378 C DE320378 C DE 320378C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren, um bei der Destillation von Teer einen Rückstand ohne krebserregende Eigenschaften zu erhalten, Neuere Versuche haben sich damit beschäftigt, die Ursachen des Krebses bei den Arbeitern in den Pech erzeugenden und verarbeitenden Gewerben festzustellen, besonders bei der Herstellung von Briketts, bei denen Pech als Bindemittel für den' Kohlenstaub benutzt wird. Eine jüngst erschienene Veröffentlichung über diesen Gegenstand »The Problem of the Gas Works Pitch Industries and Cancera gibt die Einzelheiten von Untersuchungen, aus denen hervorgeht, welche Ergebnisse bei.Versuchen mit Proben von Pech und Ölen aus Steinkohlenteer erhalten worden sind. Diese Ver= suche zeigten, daß Krebs nur hervorgerufen wird, wenn zwei verschiedene - Klassen von Stoffen zugegen sind, die unter dem Namen der Auxetica und Kinetica bekannt sind. Einer von diesen Stoffen allein wird keinen Krebs hervorrufen, aber wenn beide zugegen sind, so kann bei den Arbeitern, die dauernd in einem diese Stoffe enthaltenden Staube arbeiten, Krebs hervorgerufen werden.
  • Es sind verschiedene Wege vorgeschlagen worden, das Pech oder den. Teer zu behandeln; um entweder die Auxetica oder die Kinetica daraus zu entfernen und sie so unschädlich in bezug auf das Hervorrufen des Pechkrebses zu machen. Z. B. ist angegeben worden, daß der gewünschte Erfolg erreicht werden könne durch Mischen des Teers mit einer beträchtliehen Menge Wasser. Das Wasser sollte gewisse Bestandteile des Teers auflösen; die wäßrige Lösung sollte von dem Teer durch Zentrifugieren oder sonst-wie getrennt werden. Versuche mit dem so erhaltenen Pech und Öl zeigten, daß die Kinetica auf diese Weise entfernt werden können und gewöhnlich auch die Auxetica.
  • Nun ist dies Verfahren aber, jedenfalls zur Zeit, vom Standpunkt des Teerdestillateurs nicht brauchbar. Die Kosten sind zu groß, und es werden wertvolle Bestandteile des Teers vom Wasser herausgelöst. Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, das erwähnte Ziel auf einem einfacheren, weniger kostspieligen Wege zu erreichen.
  • Soweit die Versuche bisher ausgeführt worden sind, hat sich ergeben; daß ein Zusatz selbst kleiner Mengen Formaldehyd zum Teer in einer -passenden Stufe des Destillationsprozesses befriedigende Erfolge gibt, da das Pech dann frei von Auxeticis ist oder nur noch so geringe Spuren davon - enthält, daß es, soweit die Gefahr der Erzeugung von Krebs in Betracht kommt, verhältnismäßig harmlos ist. Die Wirkung des Formaldehyds ist zweifellos zurückzuführen auf seine Fähigkeit, organische Stickstoffverbindungen zu kondensieren, also diejenigen Verbindungen des Teers, von denen die oben angeführte Untersuchung nachgewiesen hat, daß sie auxetische Eigenschaften haben.
  • An Stelle von Formaldehyd können Paraformaldehyd oder andere Aldehyde benutzt werden, da gefunden worden ist, daß die fragliche Wirkung auf die Gegenwart eines Aldehyds zurückzuführen ist, und daß so gut wie alle Aldehyde - wenigstens bis zu einem gewissen Grade - die Auxetica unschädlich zu machen vermögen. Man kann z. B. Acetaldehyd oder andere Aldehyde der Fettreihe anwenden. Die Menge des zugesetzten Aldehyds und das Stadium des Prozesses, in welchem er zugesetzt wird, wird je nach den besonderen Umständen und nach der Beschaffenheit des zu behandelnden Teers oder Pechs wechseln. Für die meisten Zwecke ist es nicht wesentlich, daß man den Aldehyd in reiner Form zusetzt; es können Stoffe genommen werden, die einen geeigneten Aldehyd enthalten oder die imstande sind, bei der nachfolgenden Behandlung des Produktes einen Aldehyd zu liefern. Von den letztgenannten Stoffen hat sich besonders Zucker als brauchbar erwiesen.
  • Wenn .dem Teer während der Destillation Formaldehyd zugesetzt werden soll, so ist es im allgemeinen am passendsten, die Destillation in der gewöhnlichen Weise zu bewirken, bis die Phenole übergegangen sind. Wenn die Temperatur des Rückstandes in der Blase ungefähr auf 25o bis 27o° gestiegen ist, so wird .die Destillation der weiteren Fraktionen, die aus Schwerölen usw. bestehen, durch einen Dampfstrom unterstützt, der z. B. durch ein durchlöchertes Rohr in die Blase geleitet wird, und der Formaldehyd kann passenderweise zusammen mit dem Dampf eingeführt werden. Sonst kann man auch das Material in der Blase nötigenfalls abkühlen und den Formaldehyd oder eine Substanz, die einen geeigneten Aldehyd zu liefern vermag, einfach zusetzen, ehe man weiter erhitzt und die Destillation fortsetzt. Wenn der Formaldehyd mit Dampf zugegeben wird, so eignet sich zum Zugeben die Vorrichtung, die in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigt Fig. x einen Teil der ganzen Apparatur und Fig. 2 und 3 Einzelansichten eines dabei verwendeten Injektors. Der Dampf wird in die (nur teilweise gezeichnete) Blase a durch ein Rohr b aus einem Kessel geleitet, der imstande ist, Wasserdampf unter dem erforderlichen Druck zu liefern. Durch ein Rohr d wird käufliches Formalin in Vorratsbehälter c unter geeignetem Luftdruck von z. B. zwei bis drei Atmosphären gepumpt und von diesen Gefäßen in dem erforderlichen Maße durch Hähne h und ein Rohr c zu einem Injektor geleitet, um es dort mit dem Dampf zu mischen. Eine passende Form von Injektor ist in Fig. 2 in Ansicht, teilweise im Schnitt, und in Fig. 3 in Aufsicht dargestellt. Das Rohr e endigt in einem Rohransatz an der höchsten Stelle der Vorrichtung und steht in Verbindung mit einer Düse g in dem Schauglas f. Das untere Ende dieses Rohres ist mit dem Dampfrohr b nahe an dessen Eintritt in die Blase a verbunden. Bei dieser Anordnung kann die Zufuhr von Formalin beobachtet und die Düse kann leicht entfernt und ersetzt werden, falls sie sich verstopfen sollte, während die Zufuhr des Formalins durch die Hähne 1a nach Bedarf geregelt werden kann. Die Regelung kann auch dadurch bewirkt werden, daß man den Druck in den Gefäßen c, das Kaliber der Düse g oder die Stärke der Lösung abändert oder mehrere dieser Mittel gleichzeitig anwendet. Bei unterbrochenem Betriebe, bei dem die Blasen nach jeder Destillation einer Teercharge völlig geleert werden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ungefähr zwei Drittel der gesamten Formalinmenge für jede Chaxge Teer während der Destillation, wie oben dargelegt, einzuführen, und das übrige Drittel nach dem Herausreißen des Feuers, und während der Pechrückstand in der Blase abkühlt, zuzusetzen. Für eine Beschickung von xo cbm Teer wurden bei erfolgreichen Versuchen ungefähr 7,51 käufliches Formalin (d. h. q0 prozentige Formaldehydlösung) gebraucht, aber die Menge kann beliebig geändert werden. Der Zweck ist, die Auxetica soweit wie möglich unschädlich zu machen, und dies mit dem kleinsten Aufwand an Formalin o. dgl. zu erreichen. Bei kontinuierlicher Destillation wird das Formalin in denjenigen Raum der Blase eingeführt, wo die Schwerölfraktionen - bei Temperaturen oberhalb 25o° destilliert werden, und wenn die oben beschriebenen Injektoren benutzt werden, so kann die Speisung mit Formalin in diesen Abteilungen kontinuierlich sein.
  • Die Erfindung ist nicht auf die besonderen Arten des Zusatzes von Formaldehyd o. dgl. beschränkt, die im vorstehenden dargelegt sind, sondern es kann jede passende Methode befolgt werden, den Aldehyd o. dgl. in irgendeinem passenden Stadium der Destillation oder auch nach vollendeter Destillation dem Pechrückstand zuzusetzen.
  • Es ist bereits bekannt, Verbindungen von Phenol und Formaldehyd durch Erhitzen dieser Stoffe in Gegenwart eines kondensierend wirkenden Mittels herzustellen, und als solche Mittel sind Alkali oder. Teer vorgeschlagen worden. Den Produkten werden desinfizierende, antibakterielle oder antiparasitäre Eigenschaften zugeschrieben. .
  • Solche Eigenschaften besitzen aber Phenol und Teer schon vor der Kondensation mit Formaldehyd, und doch hat der Teer,- mag das Phenol abdestilliert sein oder nicht, krebserregende Eigenschaften. Auch wird das Phenol bei dem vorliegenden Verfahren vorzugsweise abdestilliert, ehe der Formaldehyd zugesetzt wird. Aus beiden Gründen kann die Wirkung des Verfahrens nicht auf die Bildung von Kondensationsprodukten von Phenol und Formaldehyd zurückgeführt werden.
  • Von dem bekannten Verfahren, bei dem Teer mit Formaldehyd zusammengebracht wird, unterscheidet sich das vorliegende -ganz abgesehen von den Mengenverhältnissen -dadurch, daß dort am Rückflußkühler erhitzt wird, während hier der Formaldehyd während der gewöhnlichen Destillation des Teers, vorzugsweise nach dem Abtreiben der Phenole, zugegeben wird, so daß ein Pech ohne krebserregende Eigenschaften erhalten wird.

Claims (3)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren, um bei der Destillation von Teer einen Rückstand ohne krebserregende Eigenschaften zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Teer während der Destillation, vorzugsweise nach Abscheidung der Phenolfraktion und vor Abscheidung der Schwerölfraktion, ein Aldehyd oder aldehydhaltiger oder aldehydliefernder Stoff zugesetzt wird, der im Falle des Zusatzes vor Äbscheidung der Phenolfraktion nur einen Bruchteil der zur Bildung des Phenolformaldehydkondensationsproduktes erforderlichen Aldehydmenge ausmacht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Aldehyds o. dgl. nach vollendeter Destillation dem Rückstand zugesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Formalin o. dgl. gleichzeitig mit dem die Destillation der Schwerölfraktion unterstützenden oder bewirkenden Wasserdampf in die Blase eingeleitet wird.
DE1914320378D 1913-02-18 1914-02-11 Expired DE320378C (de)

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