DE3152901C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Haarbehandlungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein derartiges Haarbehandlungsgerät ist in der älteren, nicht vorveröffentlichten DE-OS 29 03 105 gezeigt. Dieses Haarbehandlungsgerät ist mit einer Heizvorrichtung ver­ sehen; eine Dampferzeugungsmöglichkeit besitzt es jedoch nicht.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Haarbehandlungsgerät mit Dampf­ erzeugungsmöglichkeit zu schaffen, bei dem der Dampf möglichst gleichmäßig verteilt über der Länge des Außenrohres austritt.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruchs 1 gekennzeich­ nete Erfindung gelöst.

Haarbehandlungsgeräte mit Dampferzeugungsmöglichkeit sind z. B. aus der DE-OS 26 07 857 und CH-PS 5 97 786 bekannt. Bei diesen vorbekannten Haarbehandlungsgeräten sind auch Perforationslöcher im Außenrohr des Dampffrisier­ stabes vorhanden. Allerdings besteht bei diesen Haarbehand­ lungsgeräten die Gefahr, daß der größere Teil des Dampfes aus den vorderen Löchern entweicht, so daß sich ungleichmä­ ßige Locken ergeben.

Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Haarbehandlungsgerät dagegen wird durch die versetzte Anordnung der Perforations­ löcher im Außenrohr einerseits und in den Borstenführungen andererseits erreicht, daß der Dampf über der Länge des Dampf­ frisierstabes gleichmäßig verteilt austritt. Diese spezielle Anordnung der Perforationslöcher in Außenrohr und Führungen wird dadurch ermöglicht, daß das Außenrohr mit Längsnuten zur Aufnahme der Borstenführungen versehen ist. Außerdem bietet dies die Möglichkeit, die Borsten bequem auswechseln zu können.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An­ sprüchen 2 und 3 angegeben. Die Merkmale dieser Ansprüche sind im Prinzip aus der CH-PS 5 97 786 bekannt.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Haarbehandlungsgerät mit einer Dampferzeugungseinrichtung;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teils des Außen­ rohres des Haarbehandlungsgerätes nach Fig. 1;

Fig. 3, 4 perspektivische Ansichten zweier Ausführungsformen der Borsten für das Haarbehandlungsgerät nach Fig. 1.

Das in Fig. 1 gezeigte Haarbehandlungsgerät besitzt ein als Handgriff ausgebildetes stabförmiges Gehäuse 61 und ein aus Aluminium bestehendes Innenrohr 72, das aus dem Gehäuse 61 herausragt. Das Innenrohr 72 ist am Ge­ häuse 61 fest durch einen Zapfen 82 angebracht, der durch eine durch ein Loch im Innenrohr 72 geführte Schraube 83 an der Innen­ fläche des Gehäuses 61 befestigt ist.

Das Innenrohr 72 dient zur drehbaren Lagerung eines Außenrohrs 163 sowie zur Wärmeleitung von einem Heizgerät 66 zum Außenrohr 163. Eine Kupplung 65 zwischen dem Handgriff 61 und dem Außenrohr 163 hält dessen geriffelten Flansch 68 in einer Ringführung 67 an der Stirnseite des Handgriffs 61, die mit dem geriffelten Flansch 68 an der Rückseite des Außenrohrs 163 zusammenpaßt. Der Flansch 68 besteht aus Kunststoff, der ein schlechter Wärmeleiter ist. Er ist mit einer Muffe auf das Außenrohr 163 aufgebracht. Das elek­ trische Heizgerät 66 ist ein Kaltleiter oder Thermistor mit posi­ tivem Temperaturkoeffizienten, der über elek­ trische Leitungen 70 an eine nicht gezeigte Spannungsquelle angeschlossen werden kann, wobei die Leitungen über eine Kommutationsvorrichtung 69 mit einer Schwenkkupplung 78 verbunden sind.

Das Außenrohr 163 besteht von der Front bis zum Flansch 68 aus Aluminium. Es weist Lägsnuten 93 auf (Fig. 2), die von der Front zum Flansch 68 in Längsrichtung verlaufen. Bei den in Fig. 2 ge­ zeigten Längsnuten 93 handelt es sich um Schwalbenschwanznuten, jedoch eignet sich hierfür jede andere zweckmäßige Form. Die Längsnuten 93 nehmen gleitend Borstenreihen 95 (Fig. 2, 3 und 4) auf, die auf Führungen 96 angeordnet sind, welche mit den Längsnuten 93 zusammenpassen und eine Rundbürste bilden.

Es sind acht Längsnuten 93 und acht Borstenreihen 95 am Außenrohr 163 vorgesehen. Es können auch weniger Borsten­ reihen 95 verwendet werden, jedoch ergab sich, daß acht Reihen am besten dem Zweck entsprechen. Die Borstenreihen 95 und Führungen 96 sind vorzugsweise aus einem gummiartigen Kunst­ stoff geformt, der zwar die Wärme vom Aluminiumaußenrohr 163 weiterleitet, jedoch nicht so wirksam, daß der Benützer Verbrennungen erleidet. Ein geeigneter Werkstoff für die Borstenreihen 95 ist ein wärmehärtendes Polyester­ elastomer. Die biegsamen Borsten können eine beliebige Form aufweisen. Obwohl verhältnismäßig starre Borsten genügen, werden biegsame Borsten vorgezogen, da sie das Haar weniger ver­ wirren. Vorzugsweise werden zylindrische oder leicht konische Borsten mit abgerundeten Spitzen verwendet, die senkrecht zur Führung 96 (Fig. 3) stehen. Eine andere Ausführungsform ist eine dreieckige Borste mit einer flachen Front- und Rückseite, die beide senkrecht zur Führung 96 angeordnet sind (Fig. 4).

Das innere Vorderende des Außenrohres 163 ist mit einem Gewinde 98 versehen, mit dem ein Endstück 101 verschraubt ist. Das End­ stück 101 verhindert, daß die Borstenreihen herausgleiten. Es ist aus einem wenig wärmeleitenden Kunststoff wie Polykarbonat her­ gestellt. Wenn die Borsten ausgewechselt wer­ den müssen, wird das Endstück 101 abgeschraubt und die Borstenreihen 95 werden entfernt. Das Innenrohr 72 weist ein verschlossenes vorderes Ende 100 auf, das direkt mit dem Vorderende der Heizvorrichtung 66 in Berührung steht. Das Ende 100 des Innenrohres 72 hat keinen Kon­ takt mit dem ausbaubaren Endstück 101.

Der Außendurchmesser des Innenrohres 72 ist im Preßsitz in den Innendurchmesser des Außenrohres 163 einge­ paßt, um eine maximale Wärmeübertragung zu gewährleisten. Obwohl diese Durchmesser im Preßsitz ineinandergepaßt sind, gestatten sie die freie Drehung des Außenrohres 163 im Hinblick auf die entsprechen­ den Wärmedehnungskoeffizienten des Aluminiumaußenrohres 163 und des Innenrohres 72.

Das Haarbehandlungsgerät ist mit einer Dampferzeugungseinrichtung versehen, wie im folgenden beschrieben wird.

Das Außenrohr 163 weist eine Reihe von Perforationslöchern 94 am Boden der für die Borstenreihen 95 vorgesehenen Längsnuten 93 auf, damit der dort erzeugte Dampf entweichen kann. Die Perforationslöcher sind in jeder zweiten Längsnut ausgeformt, da sonst praktisch der gesamte Dampf aus den vorderen Löchern entweicht und sehr wenig, wenn überhaut etwas, an den hinteren Perforationslöchern, woraus sich ungleichmäßige Locken ergeben. Außerdem bildet das Endstück 101, das sich vom Außenrohr 163 an und abschrauben läßt, eine Führung für ein Wasserreservoir 99 und einen Gleitring 103. Wird durch Auf­ schrauben des Gewindes 98 das Endstück 101 entfernt, können die Borstenreihen 95 ausgebaut werden. Das Wasserreservoir 99 ist im Gleit­ ring 103 verschraubt. Der Gleitring 103 enthält einen Docht 102, der mit dem Ende 100 des Innenrohres 72 in Ver­ bindung steht, wenn das Endstück in axialer Richtung niedergedrückt wird. Das Wasserreservoir 99 kann zum Auffüllen durch Abschrauben ausgebaut werden; es ist jedoch auch möglich, ein Ende mit Bajonett­ verschluß anstelle der Schraube zu versehen. Das volle Wasser­ reservoir 99 wird dann wieder in den Gleitring 103 ein­ gesetzt. Der Gleitring 103 wird innen axial dadurch versetzt, daß das Endstück 99 angeschoben wird, wodurch der nasse Docht 102 in Berührung mit dem Ende 100 des Innenrohres 72 kommt.

Das Wasser wird im Docht 102 zu Dampf aus der Wärme des Innenrohres 72 erhitzt. Der Dampf entweicht durch die Perforationslöcher 94 im Außen­ rohr 163 sowie in die Borstenführungen 96. Die Perforationslöcher in den Führungen 96 sind nicht direkt über den Perforationslö­ chern 94 im Außenrohr 163 angeordnet, damit der Dampf gleichmäßi­ ger über die Länge des Außenrohres 163 verteilt wird. Das Wasser­ reservoir 99 und der Gleitring 103 werden durch eine Druckfeder 104 auseinandergehalten, die der Länge nach zwischen einem Nocken 105 am äußeren Absatz des Wasserreservoirs 99 und einer Kerbe 109 im Endstück 101 angeordnet ist. Das Außenrohr 163 wird auf dem Innenrohr 72 durch Gruppen von Vertiefungen 108 an der Innenseite des Außen­ rohrs 163 bei jeder zweiten Längsnut 93 gehalten, die keine Perfora­ tionslöcher 94 aufweisen. Dadurch wird eine gleichmäßige Vertei­ lung des Dampfes am Umfang des Außenrohrs 163 erreicht.

Die beheizte arretierbare und drehbare Rundbürste arbeitet wie folgt. Der nicht gezeigte elektrische Steckverbinder wird an eine Netzleitung angeschlossen, wodurch das Kaltleiterheizgerät aufheizt und das Innenrohr erwärmt, welches seine Wärme an das Außenrohr weiterleitet. Die Borsten werden nicht heiß, sondern nur leicht angewärmt. Nach Aufheizung der Rundbürste wird das Haar mit angezogener Arretiervorrichtung aufgewickelt. Nach Aufwickeln des Haares wird das End­ stück des Außenrohres mit dem Wasserreservoir hineinge­ drückt, wodurch Dampf erzeugt wird, der durch die Perforations­ löcher des Außenrohres und der Borstenführungen entweicht. Nach dem Frisieren wird die Arretiervorrichtung gelöst, so daß das Außenrohr mit den Borsten sich frei drehen kann. Dann wird das Haarbehandlungsgerät vom Kopf abgezogen, wodurch das Haar freigegeben wird.

Claims (3)

1. Haarbehandlungsgerät zum Frisieren und Wellen des Haares, mit einem als Handgriff dienenden stabförmigen Gehäuse, mit einem am Gehäuse befestigten Innenrohr, das aus dem Gehäuse herausragt, mit einer Widerstandsheizvorrichtung im Innenrohr, die über ein durch das Innenrohr und das Gehäuse verlaufendes elektrisches Kabel an eine äußere Stromquelle anschließbar ist, und einem eine Rundbürste tragenden Außenrohr, das auf dem Innenrohr drehbar gela­ gert ist, wobei Wärme von der Heizvorrichtung über das Innenrohr auf das Außenrohr übertragen wird, mit einer ein Drehen des Außenrohres und der Rundbürste gegenüber dem Gehäuse verhindernden Arretiervorrichtung, die eine schwenkbar gelagerte und über eine Feder vorgespannte Drucktaste an der Vorderseite des Gehäuses aufweist, und mit dem hinteren Ende des Außenrohres zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dampferzeugungseinrichtung zum Ausstoßen von Dampf durch das Außenrohr (163) vorgesehen ist, daß das Außenrohr (163) Längsnuten (93) zur Aufnahme von Borstenreihen (95) besitzt, die senkrecht zu in den Längsnuten gleitenden Führungen (96) angeordnet sind, daß im Boden jeder zweiten Längsnut (93) im Außenrohr (163) in Längsrichtung beabstandete Perforationslöcher (94) für den Durchtritt des Dampfes gebildet sind, und daß die die Borsten haltenden Führungen (96) mit Perforations­ löchern für den Durchtritt von Dampf versehen sind, die in Längsrichtung zwischen den Borsten angeordnet sind.

2. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampferzeugungseinrichtung ein auswechsel­ bares Endstück (101) mit einem Wasserreservoir (99) und einem Docht (102) aufweist, das am vorderen Ende (100) des Außen­ rohres (163) befestigt ist und die Enden der Führungen (96) blockiert.

3. Haarbehandlungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß ein Ende des Dochtes (102) so bewegbar ist, daß er mit dem vorderen Ende (100) des Innenrohres (72) in Berührung kommt, und daß das andere Ende des Dochtes (102) Wasser vom Wasserreservoir (99) erhält.