DE31461C - Selbstthätiger Registrir-Mefsapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. September 1884 ab.

Der Apparat hat den Zweck, Flüssigkeit aller Art und auch körnige Gegenstände, Getreide, Samen, Kartoffeln, Kohlen etc. selbstthätig zu messen und zu registriren.

Die Mefsgefäfse α a^l sind an einander, befestigt und jedes hat eine Einlauföffnung b b\ durch welche die zu messende Flüssigkeit oder das Material ein- und ausfliefsen kann. Die Mefsgefäfse machen eine periodische, rotirende Bewegung und drehen sich in den Lagern c¹ um Zapfen, welche am Gestell des Apparates angebracht sind.

Ueber den Mefsgefäfsen d a¹ ist der Füllapparat befestigt, welcher durch das Gestell des Apparates gehalten wird und ein Einlaufrohr d hat, dessen Auslauf mit einem Hahn e verschliefsbar ist. Der Hahn ist so angeordnet, dafs dessen Auslauf mit den Einlauföffnungen bb¹ des Mefsgefäfses α α¹ gleichliegt, so dafs die Flüssigkeit oder das zu wiegende Material ungehindert einströmen kann. Fig. 1 zeigt die Stellung des Apparates, während das eine Mefsgefäfs gefüllt, das andere entleert wird.

Ist das Mefsgefäfs voll, so steigt das Material durch das Rohr f empor und fliefst in das Kästchen g, das vermittelst des Hebels h an der Achse i befestigt ist. Sobald das Kästchen g von der Flüssigkeit gefüllt ist und infolge der Belastung sinkt, wird durch Vermittelung einer Hebelverbindung der das Mefsgefäfs arretirende Hebel k ausgelöst. Das Mefsgefäfs, welches nun, da sein Schwerpunkt excentrisch zur Drehachse liegt, sich dreht, schliefst bei seiner Drehbewegung vermittelst der oben am Mefsgefäfs angebrachten Zähne /, welche in den Trieb m des Hahnes e greifen, den Zulauf ab. Beim Sinken des Kästchens g stöfst das Ventil η auf die Stellschraube und öffnet sich, worauf das Kästchen sich entleert und in seine Schlufsstellung zurückgeht. Das entleerte Gefäfs öffnet den Hahn e und füllt sich wieder.

Die Flüssigkeit, welche aus dem Kästchen g in den Behälter 0 geflossen ist, fliefst beim Oeffnen des Hahnes e durch die Oeffnungp in das zu füllende Mefsgefäfs ab.

Der kleine Schwimmer qu dient dazu, den Hebel h bei Schlufsstellung des Hahnes e hochzuhalten bezw. zu verhindern, dafs der Auslösehebel k sich senkt. An dem Lager c^l ist gleichzeitig eine Bremse angebracht, um eine zu rasche Bewegung und Schwingungen des Mefsgefäfses zu verhüten.

Um den Inhalt einer Mefskammer genau reguliren zu können, ist an jeder ein Cylinder angebracht, in welchem durch eine Schraube ein Kolben verschoben werden kann. Das Zählwerk wird durch einen seitlich an den Kammern Λα¹ angebrachten Knaggen bewegt.

Soll der Mefsapparat für körnige Gegenstände benutzt werden, so werden statt des Hahnes e zwei Verschlufsklappen r r¹ angebracht. Durch die Daumen 5 s, welche an dem Gefäfs bei C angebracht sind, werden die Klappen aus einander bewegt und öffnen so das Einlaufgefäfs. Das Einlaufgefäfs hat hier, Fig. 5 bis 7, anstatt des Rohres^¹ einen Zuflufskanaljf, in welchem seitlich eine Oeffnung gelassen ist, durch welche das Material überfällt, sobald das Mefs-

gefäfs gefüllt ist (s. die Richtung der Pfeile). Das Material gelangt dann auf die Klappe g, wodurch dieselbe beschwert und der Auslösemechanismus, wie bei dem Flüssigkeitsmesser, bewegt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Mefsapparat, bei dem unter Benutzung der unter No. 27587 geschützten Einrichtung das rotirende Mefsgefäfs (α α¹) mit dem Einlaufgefäfs so dicht abschliefst, dafs, nachdem eine Mefskammer gefüllt ist, das zufliefsende Material in dem Einlaufgefäfs steigen und die Umsteuerung bewirken kann, welche Umsteuerung aber hier dadurch bewirkt wird, dafs das zufliefsende Material mittelst eines Ueberlaufes f nach einem Gefäfs g oder einer Klappe g, geleitet wird, die infolge dieser Belastung und mittelst einer Hebelverbindung die Auslösung des Mefsgefäfses bewirken, aus dessen Drehung die Oeffnung und Schliefsung des Zuflufskanales abgeleitet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.