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Dachhaken
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Die Erfindung betrifft einen Dachhaken zum Befestigen einer Leiter,
eines C,erüites, eines Farlgseilos oder dgl. an einer aus Sparren und Dachlatten
gebildeten und ggf. mit Dacheindeckungsplatten eingedeckten Dachkonstruktion mit
einem Einschlag-oder Einhängehaken und einem daran anschließenden Haltearm, der
zur Bildung eines U-förmigen Hakens um 180° abgebogen ist.
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Dachhaken für den vorstehend beschriebenen Anwendungsfall sind beispielsweise
aus der DE-PS 12 41 590 und der DIN 18 480 bekannt. Diese bekannten Dachhaken werden
entweder nach der DIN 18 480 aus Rundstahl oder auch aus einem Flachstahl hergestellt.
Nach der DIN 18 480 sollen der Haltearm einen Durchmesser von 10 mm und der Haken
einen Durchmesser von 20 mm besitzen. Dachhaken mit diesen Materialstärken konnten
sich aber in der Praxis nicht durchsetzen, weil der Haltearm durch die überdeckungsfuge
zwischen den Dacheindeckungsplatten geführt werden muß und eine Bearbeitung der
Dacheindeckungsplatten erfordert, weil sonst die Uberdeckungsfuge nicht geschlossen
werden kann. Wegen dieser Schwierigkeiten haben sich in der Praxis Dachhaken aus
Flachstahl durchgesetzt, deren Haltearm und Haken eine Dicke von 5 bis 6 mm besitzen.
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Die bekannten Dachhaken aus Flachstahl werden zwar warmverformt und
feuerverzinkt, um auch einer ruckartigen Beanspruchung standhalten zu können und
über einen Zeitraum von mehreren Jahren der Korrosion zu widerstehen. Trotzdem kommt
es leider immer wieder vor, daß die im Einsatz befindlichen Dachhaken vorzeitig
korrodieren
und manchmal schon von einer normal belasteten Leiter aufgebogen werden. Bei einer
ruckartigen Belastung, wenn beispielsweise eine abstürzende Person in ein am Dachhaken
gesichertes Fangseil fällt, können korrodierte Dachhaken vollständig versagen, so
daß es immer wieder zu tödlichen Unfällen kommt. Da es noch keine Mittel gibt, um
die Korrosion der aus einem warmverformten und feuerverzinkten Stahl Dachhaken vollständig
zu verhindern, stellen diese bekannten Dachhaken ein erhöhtes Sicherheitsrisiko
dar.
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Davon ausghend liegt der Erfindung die A u f g a b e zugrunde, einen
Dachhaken zu schaffen, der bei ruckartigen Belastungen ein besseres Tragverhalten
besitzt und die Bezeichnung "Sicherungshaken" verdient.
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Als technische L ö s u n g wird dafür vorgeschlagen, am Haltearm einen
schwenkbar angelenkten, das freie Ende des Hakens übergreifenden Uberfall-bügel
und zwischen den freien Enden des Hakens und des Uberfallbügels eine lösbare Formschlußverbindung
vorzusehen, die beim Aufbiegen des Hakens wirksam wird.
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Bei einer praktischen Ausführungsform kann die Formschlußverbindung
zwischen dem Uberfallbügel und dem Haken aus einer am freien Ende des Hakens angeformten,
hammerkopfartigen Krampe und einer in den Uberfallbügel eingeformten Öffnung bestehen,
die zum freien Ende des Uberfallbügels hin konisch verjüngt ist.
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Bei einer derartig ausgebildeten Formschlußverbindung wird die Krampe
beim Aufbiegen des Hakens in das verjüngte Ende der Öffnung hineingezogen, so daß
der Haltearm, der Haken und der Uberfallbügel einen geschlossenen Ring bilden, welcher
ein weiteres Aufbiegen des Dachhakens verhindert.
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Da eine Leiter immer von einem unteren, also dem befestigten Dachhaken
entfernten Standpunkt aus eingehängt werden muß, wird vorgeschlagen, aus dem Material
des Überfallbügels einen Schließbügel auszustanzen und nach innen umzubiegen. Bei
dieser Ausführungsform ist es möglich, den Überfallbügel mit einer Sprosse der Leiter
in Öffnungsrichtung vom Haken abzuheben und anschließend mit der eingehängten Sprosse
wieder in Schließrichtung auf den Haken zurückzuziehen.
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Damit sich der Uberfallbügel nach dem Aushängen einet Leiter auch
wieder schließt und nicht in der geöffneten Lage stehenbleibt, wird vorgeschlagen,
am Haltearm eine den Uberfallbügel übergreifende Zuhaltefeder zu befestigen.
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Für die Lagerung des Uberfallbügels am Haltearm gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Es wird vorgeschlagen, den Uberfallbügel auf einem Bolzen anzuordnen,
der seinerseits in aus der Ebene des Haltearmes im rechten Winkel umgebogenen Konsolen
gelagert und gesichert ist.
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Mit der Lehre dieser Erfindung wird die Funktion der bekannten Dachhaken
als "Sicherungshaken" entscheidend verbessert. Zunächst wird das Tragverhalten nicht
korrodierter und noch voll funktionsfähiger Dachhaken erheblich verbessert, weil
der Haken im Falle einer ruckartigen Belastung nur noch ganz geringfügig aufgebogen
werden kann, so daß er nach EntEstung wieder in seine ursprüngliche Form zurückfedert.
Der herausragende sicherungstechnische Vorteil eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Dachhakens besteht aber darin, daß auch von der Korrosion schon angegriffene und
geschwächte Dachhaken noch ihre Funktion als "Sicherungshaken" erfüllen können,
weil sie durch den Uberfa.llbül-r,el und die erfindungsgemäß ausgebildete und angeordnete
Formschlußverbindung
an einem vollständigen Aufbiegen gehindert werden. Durch Korrosion geschwächte Dachhaken
können deshalb rechtzeitig ausgetauscht werden, ohne daß es zu einem Unfall mit
möglicherweise tödlichem Ausgang kommt.
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Ein weiterer technischer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
der Haltearm und der Haken des Dachhakens sowie ggf. auch der Uberfallbügel aus
einem warmverformten und feuerverzinkten Stahl hergestellt werden können, der etwas
dünner als bei den zur Zeit benutzten Dachhaken ist, ohne daß die Sicherungsfunktion
darunter leidet. Es ist aber auch möglich, den Halterarm und den Haken einschließlich
der Krampe sowie den Uberfallbügel aus einem warmverformten und vergüteten Federbandstahl
herzustellen, der sich ohne den Uberfallbügel und die Formschlußverbindung bei einer
ruckartigen Belastung aufbiegen würde.
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Um die Korrosionsbeständigkeit der entweder aus feuerverzinktem Stahl
oder aus einem vergüteten Federbandstahl hergestellten Dachhaken zu verbessern,
wird vorgeschlagen, alle Einzelteile mit einem Kunststoff zu ummanteln.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegensandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine
bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Dachhakens dargestellt
worden ist.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Dachkonstruktion mit einem
eingebauten Dachhaken und einer eingehängten Leiter in Seitenansicht;
Fig.
2 den Dachhaken in vergrößerter Darstellung und in Seitenansicht; Fig. 3 denselben
Dachhaken in Ansicht von vorn; Fig. 4 denselben Dachhaken in Draufsicht.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Dachkonstnktion betet aus Sparren 1
und Dachlatten 2, auf denen sich überlappende Dacheindeckungsplatten 3 angeordnet
sind. Aus einer Uberdeckungsfuge zwischen den Dacheindeckungsplatten 3 ragt ein
Dachhaken 4, in den eine Leiter 5 mit einer Sprosse 6 eingehängt ist.
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Der DachEjlken 4 besteht aus einem Haltearm 7 einem an einer Seite
angeformten Einschlaghaken 8 und einem am anderen Ende durch Umbiegung um 1800 geformten,
U-förmigen Haken 9. Der Haken 9 besitzt an seinem freien Ende eine hammerkopfartige
Krampe 10, deren Breite etwas kleiner als die Breite des Flachstahles xt, aus dem
der Haltearm 7 und der Haken 9 geformt wurden.
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Mit dem Haltearm 7 sind Konsolen 11 verbunden, an denen auf einem
Bolzen 12 ein überfallbügel 13 schwenkbar gelagert ist. Der überfallbügel 13 besitzt
an seinem vorderen, freien Ende eine öffnung 14, die sich zum vorderen freien Ende
hin konisch verjüngt und in welche die hammerkopfartige Krampe 10 cngrcift.
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Aus dem Uberfallbügel 13 ist ein Schließbügel 15 ausgestanzt und nach
innen umgebogen worden. An dem Haltearm 7 ist unterhalb der Konsolen 11 eine Zuhaltefeder
16 befestigt, die den Überfallbügel 13 übergreift.
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Zum Einhängen der Leiter 5 in den Dachhaken 4 wird zunächst von einem
unteren Standpunkt aus der tiberfallbugel 13 mit einer Sprosse 6 angehoben und-
nach dem Einhängen derselben Sprosse durch Betätigen des Schließbügels 15 wieder
geschlossen, wenn er nicht von selbst oder unter der Wirkung der Zuhaltefeder 16
wieder zurückfallen sollte.
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Wenn der Haken 9 bei einer ruckartigen Beanspruchung aufgebogen werden
sollte, wird die hammerkopfartige Krampe 10 in die öffnung 114 des überllbügels
13 hineingezogen, wobei zwischen den miteinander verhakten freien Enden des Hakens
9 und des überfallbügels 13 eine Formschlußverbindung zustandekommt, cli nur durch
Elltlastung des Masken. 9 wieder rrelöst werden kann. Dadurch izt gewShrleistet,
daß der Haken 9 sich während der Dauer der ruckartigen Belastung nicht soweit öffnen
kann, daß die Gefahr eines Abrutschens der Leiter 5 besteht. Das gleiche gilt, wenn
der Haken 9 als Festpunkt für das Anbinden einer Person mit einem Fangseil benutzt
worden ist. Auch das Fangseil wird nämlich durch die beim Aufbiegen des Hakens 9
automatisch wirksam werdende Formschlußverbindung festgehalten und kann nicht abgestreift
werden.
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Abschließend kann festgestellt werden, daß der erfindungsgemäß ausgebildete,
angebrachte und benutzte Dachhaken einen hervorragenden Beitrag zur Sicherheit bei
Arbeiten an und auf Dächern leistet.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in den Zeichnungen dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht worden sind.
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Bezugszeichenliste: 1 Sparren 2 Dachlatten 3 Dacheindeckungsplatte
4 Dachhaken 5 Leiter 6 Sprosse 7 Haltearm 8 Einschlaghaken 9 Haken 10 Krampe 11
Konsole 12 Bolzen 13 Uberfallbügel 14 Öffnung 15 Schließbügel 16 Zuhaltefeder