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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR SICHERUNG DER
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LUFTABSAUGUNG AUS SILOZELLEN
VERFAHREN UND VORRICHTUNG
ZUR SICHERUNG DER LUFTABSAUGUNG AUS SILOZELLEN Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Sicherung der Luftabsaugung aus Silozellen mit Mühlenprodukten oder
anderen schüttfähigen Nahrungsmitteln oder Futtermitteln, mit pneumatischer Produkteinspeisung,
sowie auf eine Aspirationsklappe für Silozellen, die insbesondere zur Durchführung
eines solchen Verfahrens geeignet ist.
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In jüngerer Zeit hat sich das Interesse der Fachwelt vermehrt auf
die Probleme bei der Lagerung von Mühlenprodukten in großen Lagersilos bzw. Lagerzellen
hingewendet.
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Dies besonders, nachdem in den USA (in neuer Zeit aber auch in Europa)
sich verschiedene explosionsartige Unglücke auf diesem Gebiet ereignet haben. Teils
wird die Auffassung vertreten, daß besonders für Mühlenprodukte nur noch Kleinzellen
gebaut werden sollten, weil man der
Meinung ist, damit auch die
entsprechenden Probleme kleinhalten zu können. Die Verwendung kleiner Lagerzellen
würde jedoch dazu zwingen, in unwirtschaftlichen Kleinchargen zu verarbeiten, woraus
ein ununterbrochener Wechsel der Produkte, der Maschineneinstellung usw.
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resultieren müßte, wodurch bei großvolumigen Produktionseinheiten
wiederumandere negative Folgen zu erwarten wären. Seit vielen Jahren wird nun versucht,
schwache Stellen im Bereich der Lagereinheiten aufzufinden, wobei insbesondere der
Gesichtspunkt des Erreichens von mehr Betriebssicherheit wicl1tig ist. Fin cMntscl}
entler Schritt in dieser Richtung gelang mit einer neuartigen Konzeption zur Dimensionierung
des ganzen Zellkörpers, besonders aber der Auslaufpartie, dem sogenannten "Massenflußsilo"
nach den Vorschlägen von Jenike. Mit dieser Lösung kann in der überwiegenden Anzahl
der Fälle ein gleichmäßiges, störungsfreies Entleeren des Siloinhaltes erreicht
und Störungen nach außen vermindert werden. Bei korrekter Dimensionierung ist dann
auch Nacharbeit im Bereich des Silokörpers nur noch selten erforderlich, so daß
die entsprechende Quelle für Staubexplosionen insoweit teilweise beseitigt werden
konnte.
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Einer der Schwachpunkte in Siloanlagen liegt erfahrungsgemäß in der
Aspiration. Die Aspiration soll möglichst wirtschaftlich die Luftansaugung aus dem
Siloinneren gewährleisten, wobei verhindert werden soll, daß ein Brand in einer
Silozelle von dort in eine andere verschleppt werden kann.
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Die Erfahrung der letzten Jahre scheint darauf hinzuweisen, daß Mühlen,
in denen die Materialtransporte vorwiegend mit Pneumatiken erfolgen, weniger anfällig
sind für Brände und Staubexplosionen als Mühlen mit anderem
Matcrialtrasport,
Der pneumatische Materialtransport dominiert daher heute in Mühlenbetrieben, wobei
allerdings peinlich genau auf eine geeignete Absaugung der Förderluft aus den Zellen
geachtet werden muß. Eine solche Lösung istz.B. in der DE-PS 1 150 622 beschrieben:
Dort wird über einen pneumatischen Transport das Gut, nach Anwahl über eine entsprechende
Rohrweiche, in eine Silozelle gefördert. Das Ende der pneumatischen Förderleitung
ist durch einen federgespannten Kegel verschlossen. Bei Produktförderung schlägt
das. Gemisch von Mehl und Luft auf den zentralen Kegel auf und bringt diesen in
eine offene Position. Gleichzeitig wird ein zweiter Kegel, der den ersten umgibt,
mitbewegt, wodurch eine entsprechende öffnung für die Luftabsaugung zu der Aspiration
freigemacht wird.
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In Abhängigkeit von der Kraft des Mehl-Luftgemisches, der.
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der Rückhaltefeder sowie des konstruktiven Widerstandes des kegeligen
Ventilkörpers werden gleichzeitig der Lufteintritt und die Luftabsaugung automatisch
geregelt. Zumindest auf dem Papier scheint die eingangs beschriebene Problemstellung
mit dieser Konstruktion entschärft werden zu können; in der Praxis hat sich jedoch
die Lösung nach der DE-PS 1 150 622 nicht bewährt. So erweist sich diese Lösung
bei leerlaufender Pneumatik als nicht funktionsfähig, obwohl im Leerlauf bekanntlich
die größten Luftmengen gefördert und Staub-Luftstöße erzeugt werden: Denn bei Leerlauf
steht die "Wucht" der schnellbewegten Produktmasse in der pneumatischen Förderung
zur Öffnung eines entsprechenden Siloventiles nicht zur Verfügung. Zwangsläufig
baut sich durch die pneumatische Förderluft während des Leerlaufes bei der Anordnung
aus der DE-PS 1 150 622 in der Silozelle ein Überdruck auf. Ferner können bei dieser
rein mechanischen Konstruktion auch nach längerer Betriebszeit noch unkontrollierbare
Reibprobleme
auftreten, die oft die ganze Vorrichtung außer Retrie
sitzen.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführung wird aufgrund der Stellung
der Rohrweiche ein Stellungssignal an eine Aspirationsklappe abgegeben. Durch entsprechende
Verriegelung unter allen Rohrweichen und den Aspirationsklappen kann dafür gesorgt
werden, daß tattächlich die Aspirationsklappe, über die der pneumatische Transport
erfolgt, offen ist. Hierdurch wird das Aspirationsproblem zwar für die meisten Fälle
befriedigend gelöst, jedoch muß hierfür - je nach Anzahl anwählbarer Silozellen
- schon ein recht beachtlicher elektrischer Steuerungsaufwand betrieben werden.
Wirkliche Probleme traten allerdings in den Fällen auf, in denen Produkte aus Silozellen
direkt in eine Waage, z.B. für die Absackung geschüttet wurden. In solchen Anlagen
führen mehrere Rohrleitungen über gemeinsame Transportschnecken in den Bereich der
Waage. Der in einer einzigen Silozelle von der Aspiration erzeugte Unterdruck kann
dann zur Störung des Wägeergebnisses führen, wenn der Silo leer ist und sich der
Unterdruck durch die Transportschnecke fortpflanzen kann. Dies läßt sich durch eine
zusätzliche Verriegelung der Pneumatik mit der Aspiration und dem Verwägesystem
zwar beheben, wodurch das Konzept der Gesamt-Anlagensteuerung jedoch noch erheblich
komplizierter wird.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter
weitgehender Vermeidung der aufgezeigten Nachteile dieses Standes der Technik eine
möglichst wirtschaftliche Betriebsweise zu erzielen und insbesondere eine Verbesserung
der Sicherheit solcher Anlagen zu erreichen, soweit die Siloentlüftung ursächlich
damit zusammenhängt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß vom Luftstrom
der pneumatischen Förderluft ein (vorzugsweise mechanisch-pneumatisches) Steuersignal
abgeleitet und über Servomittel zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist überraschend einfach, explosionssicher
(soweit die direkt dafür benötigten Elemente betroffen sind) und selbst bei Verwendung
einer großen Anzahl entsprechender Aspirationsklappen autonom einsetzbar; sie bewirkt
weiterhin auch eine merkliche Erhöhung der Betriebssicherheit. Wesentlich ist dabei,
daß vom Strom der Förderluft ein Signal abgeleitet und dieses über Servomittel verstärkt
zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird. Bei der erfuldungsgemäß- Lösung
kann, im Unterschied zum Stande der Technik, bereits bei Beginn der Luftströmung
die Luftabsaugung nach Wunsch gesteuert werden. Die Aspirationsklappen lassen sich
auch im Leerlauf bereits voll öffnen, was im Gegensatz zum Stand der Technik aus
der DE-PS 1 150 622 bereits eine volle Funktionsfähigkeit schon im Leerlauf ergibt.
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Die Erfindung erlaubt eine Vielzahl vorteilhafter Ausgestaltungen:
So kann in vorteilhafter Weise das Steuersignal aus dem Förderluftstrom mittels
einer Fühlplatte abgeleitet und in ein entsprechendes pneumatisches Steuersignal
zur Steuerung der Luftabsaugung umgesetzt werden. Bevorzugt werden dabei sowohl
das Öffnen, wie auch das Verschließen der Luftabsaugung unter Einsatz kleiner, jedoch
im voraus definierter (einstellbarer) Servokräfte vorgenommen.
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Die Erfindung ermöglicht durch eine ganz unerwartete, neue Funktionsweise
einen wertvollen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit von Siloanlagen. Vorteilhafterweise
werden die Steuermittel für die Luftabsaugung auch als Sicherheitselemente (Sicherheitsventile)
wirkend ausgelegt, die bei Druckabweichungen in beiden Richtungen sich selbständig
öffnen bzw. wieder verschliessen: Bei Auftreten einer unvorhergesehenen Druckminderung
in der betreffenden Silozelle kann somit sowohl bei Entstehung eines unerwünschten
Unterdruckes, wie auch eines unerwünschten Uberdruckes in der Zelle der entsprechende
Druckausgleich über die Aspiration leicht hergestellt werden Abgesehen von Explosionen,
die direkt im Siloinneren (z.B. durch Schweißen) ausgelöst werden, wird häufig bei
bekannten Siloanlagen auch eine ganze Kette schwächerer Einzelexplosionen festgestellt,
die als Vorläufer zu eigentlichen GroBexplosionen in großen Zellen an zusehen sind.
Diese schwächeren Einzelexplosionen finden ihrerseits ihren Nährboden vielfach in
dem herumliegenden und durch die erste Druckwelle aufgewirbelten Staub.
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Gerade hier führt die Erfindung dazu, daß wenigstens ein Teil der
Staubquellen beseitigt wird, indem die Steuermittel in der Luftabsaugung gleichzeitig
dahingehend wirksam sind, daß sowohl Unterdruck wie Überdruck in der Zelle über
die Aspiration abgebaut werden kann.
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So kann etwa durch geeignete konstruktive Ausbildung, z.B. in Art
einer 11pendeltüre11, die sich nach beiden Seiten öffnen läßt, der Weg zwischen
dem Siloinneren und der Aspiration einfach und schnell freigemacht werden.
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Der Weg für die staubhaltige Luft ist auf diese Weise sowohl während
des Betriebes der pneumatischen Förde-
rung, als auch in den Betriebspausen,
vorgegeben, nämlich direkt von der Zelle in die Aspiration und in eine Filteranlage,
wo die Luft vom Staub befreit wird.
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Bei vorbekannten Verfahren bewirkte ein durch schnelle Produktbewegungen
verursachter Druckstrom häufig das Entweichen einer merklichen Menge an Staubluft
durch Anheben des Zelleneinstiegdeckels oder über andere undichte Stellen. Gerade
diese Störungen können jedoch mit der Erfindung behoben werden, so daß der Raum
außerhalb der Silozelle stets sauber bleibt. Die Erfindung führt auch ferner dazu,
daß im Falle von Servicearbeiten die Gefahr von Fehlmanipulationen mit der Handsteuerung
geringer ist.
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Gegenüber bisher eingesetzten Prinzipien, nämlich an Aspiration bzw.
an Entlüftung der Silozellen nicht zu sparen, um auf diesem Weg mit etwas überdimensionierter
Aspiration bzw. mit viel Falschluft eine vollständigere Beseitigung der Staubluft
und eine Erhöhung der Sicherheit zu erreichen, bringt die neue Erfindung eine erheblich
gesteigerte Wirtschaftlichkeit. Es ist bei Einsatz des erfindunggemäßen Verfahrens
etwa ohne weiteres möglich, die Falschluft der Zellen, bei denen zum gegebenen Zeitpunkt
kein Produkt pneumatisch eingespeist wird, im Extremfall auf 10 bis 50 % der Werte
ohne Steuerung abzusenken, ohne daß eine Einbuße der Betriebssicherheit auftritt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bevorzugt mit einer Gruppe
von Silozellen zumindest bei größeren pneumatischen Förderleistungen anwenden, wobei
das Silogut über Rohrweichen aus einem pneumatischen Fördersystem wahlweise einer
Silozelle aus einer Gruppe von Silozellen zugeführt wird und jede der betreffenden
Silozellen über steuerbare Aspirationsklappen mit einer gemeinsamen Aspiration verbindbar
ist: Vorteilhafterweise stellt dabei das (vor-
zugsweise pneumatische)
Steuersignal über Servomittel bzw. über die Aspirationsklappe die Verbindung der
Silozelle mit der Aspiration her oder unterbricht diese, wobei das ganze Steuersystem
der Luftabsaugung jeder Silozelle für sich autonom arbeitet. Bei dieser Ausführungsform
ist die Verbindung zwischen allen Silozellen und der Aspiration unterbrochen, sobald
das pneumatische System außer Betrieb ist. Da jedoch die Aspirationsklappen gleichzeitig
als Sicherheitssystem aktiv sind, ist damit auch für die Aspiration und den Ventilator
eine Sicherheit gegeben. Es kann dabei unabhängig vom Betriebszustand verhindert
werden, daß Brände, glühende Teile usw. über die Aspiration von Zelle zu Zelle übertragen
werden.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Aspirationsklappe, die
insbesondere zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist, vorzugsweise
je einer Silozelle aus einer Gruppe von Silozellen zugeordnet und mit einer gemeinsamen
Aspiration verbunden sowie in Abhängigkeit von wahlweise über Rohrweichen oder dergleichen
zuschaltbare Zuführpneumatiken steuerbar ist.
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Erfindungsgemäß ist dabei die Aspirationsklappe über Servomittel steuerbar
und gleichzeitig als Drucksicherheitsklappe für die zugeordnete Silozelle ausgebildet.
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Bisher war besonders die bauliche Ausbildung der Aspirationsklappen
unbefriedigend, sei es, daß laufend mechanische Störungen auftraten, oder daß ein
zu aufwendiges Steuersystem notwendig wurde. um bereich der S2.loanlaqen für Mühlenprodukte
oder andere Nahrungs- oder Futtermittel machte sich sogar eine Tendenz bemerkbar,
soweit wie möglich elektrisch betätigte Elemente und Leitungen für elektrischen
Strom zu vermeiden, was wiederum beim Konzept bekannter Aspirationssteuerungen,
etwa von den betreffenden Rohrweichen aus, keine befriedigende Lösung
erlaubte.
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Überraschenderweise zeigte sich, daß durch die erfindungsgemäße Ausbildung
einer Aspirationsklappe ein wesentlicher Fortschritt hinsichtlich der Lösung des
aufgezeigten gesamten Problemkreises "Siloentlüftung" möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Aspirationsklappe wird somit zu einem zentralen
Element des gesamten Luftsystems einer Siloanlage. Eine besonders funktionssichere
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhält man, wenn zum Abfühlen der
Förderluft und zur Erzeugung eines entsprechenden Steuersignales für die Servomittel
eine der Zuführpneumatik zugeordnete Fühlplatte vorgesehen ist. Dabei wird zweckmäßigerweise
die Fühlplatte über einen Schwenkarm verschwenkbar ausgebildet und einem in die
Silozelle führendem Rohrende der Zuführpneumatik zugeordnet, so daß durch die Schwenkbewegung
die Öffnung des Rohrendes freigegeben oder verschlossen wird und dabei die Fühlplatte
durch eine geringe Rückstellkraft, z.B. durch die einer Feder, in die geschlossene
Stellung gedrückt wird.
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Die pneumatischen Servomittel weisen dabei- vorteilhafterweise ein
durch den Schwenkarm der Fühlplatte betätigbares pneumatisches Ventil auf. Einen
sehr einfachen Aufbau erhält man, wenn die pneumatischen Servomittel ein logisches
Element, vorzugsweise ein Negationselement, sowie einen doppelt wirkenden Pneumatikzylinder
aufweisen, so daß die durch den Pneumatikzylinder betätigbare Aspirationsklappe
in beide Richtungen mit Druckluft bewegbar ist.
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Das Kräftespiel, das auf die Aspirationsklappe wirkt, ist gut überschaubar,
so daß die ganze Vorrichtung auf be-
stimmte Zustände (über oder
Unterdrücke im Silo) einstellbar und so den jeweiligen Anforderungen jeder spezifischen
Anlage leicht anpaßbar ist.
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Vorzugsweise wird der Schaltpunkt des pneumatischen Ventiles auf einen
nur geringen Weg des Schwenkarmes, der in der Größenordnung von mm liegt, eingestellt,
um bei einem auch nur geringen Luftstrom in der pneumatischen Förderleitung bereits
die volle Öffnung der Aspirationsklappe auszulösen.
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Vorteilhafterweise ist weiterhin der Schließdruck für die Aspirationsklappe
auf einen bestimmten Wert derart vorwählbar, daß bei Überschreiten eines entsprechenden
Überdruckes im-Siloinneren bzw. einer entsprechenden Kraft auf die Aspirationsklappe
diese sich selbsttätig öffnet. Als sehr zweckmäßig hat es sich auch erwiesen, wenn
der Aspirationsklappe eine gegen ihr eigenes Gewicht öffnende Drucksicherheitsplatte
zugeordnet ist Dabei ist es bezüglich einfacher Herstellung und Montage sehr zweckmäßig,
wenn alle Elemente der Aspirationsklappe, der Steuerung sowie der Drucksicherheitsklappe
als eine Baugruppe auf einer gemeinsamen Tragplatte vereinigt sind. Ferner ist es
noch von Vorteil, wenn die Baugruppe mit einem Zelleneinstiegdeckel kombiniert wird.
Es empfiehlt sich dabei, den Einstiegdeckel luft- und staubdicht verschließbar zu
befestigen, damit bei Auftreten eines nur kleinen Ubetdruckes der Deckel nicht sogleich
angehoben wird und Staub aus der betreffenden Zelle entweichen kann, so daß auch
tatsächlich die Aspirationsklappe voll in Funktion tritt.
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Die Drucksicherheitsklappe kan mit Vorteil ferner auch über andere
als die beschriebenen Signale gesteuert wer-
den, etwa über einen
Endschalter im Bereich einer Rohrweiche oder über einen Elevator, der bei Inbetriebnahme
automatisch das Signal für die Öffnung der Aspirationsklappe abgibt. Dies kann besonders
für bestehende Anlagen wichtig sein, da Elevatoren zwar sehr wenig Energie benötigen,
aber viel staubhaltige Luft ergeben und verhältnismäßig oft die Störquelle für Brände
darstellen.
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Hier erweist sich deshalb die erfindungsgemäße Lösung als ganz besonders
zweckmäßig, indem sie ein Übergreifen des Brandes in andere Zellen im Regelfall
verhindert.
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An einer Silozelle, in die mehrere Pneumatiken münden, können unschwer
auch mehrere erfindungsgemäße Aspirationsklappen angebaut werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielshalber anhand der Zeichnung
im Prinzip noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Aspirationseinrichtung; Fig. 2 das Schaltschema zu der Einrichtung nach Fig. 1;
Fig. 3 die schematische Darstellung einer Siloanlage mit pneumatischer Produktförderung
und einer Luftabsaugung gemäß der Erfindung.
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Bei der Darstellung in Fig. 3 wird das Produkt aus Fabrikationsbehältern
1 über Schleusen 2, eine pneumatische Förderleitung 3 sowie über Rohrweichen 4,
5, 6 und 7 in Silozellen 8, 9, 10 und 11 eingespeist. Aus diesen Silozellen wird
es sodann über einen geeigneten Förderer,
z.B. einen Kettentransporteur
12 oder eine Rohrschnecke, einerVerwägung oder einer sonstigen weiteren Bhandlung
zugeführt. Jcde Silozeie weist eine Aspirationsklappe auf, welche jeweils als Baueinheit
13, 14, 15 oder 16 direkt an eine gemeinsame Aspiration bzw. Aspirationsleitung
17 angeschlossen ist , die ihrerseits über einen Ventilator 18 an eine zentrale
Filteranlage 19 die gereinigte Luft wieder ins Freie abgibt.
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Die Baueinheiten 13, 14, 15 und 16 bzw. die Aspirationsklappen sind
mit ihren Einzelheiten in Fig. 1 und das eingesetzte pneumatische Schaltschema hierfür
in Fig. 2 dargestellt: In Fig. 1 und Fig. 2 ist jeweils lediglich das Förderleitungsende
20 eingezeichnet, das direkt in das Innere der jeweiligen Silozelle 8, 9, 10 oder
11 (Fig. 1, Fig. 3) einmündet. Dieses Förderleitunysenle 20 ist in der in Fig. 1
und 2 dargestellten Position durch eine Fühlplatte 21 verschlossen, so daß keine
Produktförderung stattfinden kann. Die Fühlplatte 21 ist dabei fest an einem Schwenkarm
22 mit Bolzen 23 (Fig. 1) fixiert. Der Schwenkarm 22, der mit der Fühlplatte 21
noch in der Staubluft arbeitet, wird unter Abdichtung durch eine Gummimembrane 24
(Fig 1) in ein Gehäuse 25 geführt, worin er mit einem Kugellager 26 in einer Büchse
27 am Gehäuse 25 verschwenkbar angelenkt ist.
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Der Schwenkarm 22 ist über das Kugellager 26 hinaus mittels eines
Schalthebels 28 verlängert, an dessen äusserem Ende eine Zugfeder 29 angreift, die
über eine Einstellschraube 30 sowie einen Bügel 31 am Gehäuse 25 ebenfalls befestigt
ist. Die Schließkraft der Fühlplatte 21 läßt sich durch geeignete Wahl der Zugfeder
29 sowie der Spannung der Einstellschraube 30, je nach spezifischen Betriebsbedingungen,
einstellen.
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Die Kraft der Zugfeder 29 muß so groß sein, daß sie das Gewicht der
Fühlplatte 21 kompensiert und eine kleine
Restanpreßkraft bestehen
bleibt, um die Fühlplatte 21 wirklich geschlossen zu halten, wenn kein pneumatischer
Transport stattfindet. Die Bewegung der Fühlplatte 21 ist durch den Luftstrom der
Förderluft gesteuert. Wenn auch die Fühlplatte 21 die Funktion der Rohrweichen 4,
-5, 6 und 7 unterstützt, da mittels der Fühlplatte 21 das nicht benützte Förderleitungsende
20 zusätzlich verschlossen wird, so liegt doch die zentrale Bedeutung der Vorrichtung
darin, daß aus dem Luftstrom ein pneumatisches Signal abgeleitet wird, das über
Servomittel die Luftabsaugung steuert. Das mechanisch-pneumatische Steuersignal
wird durch die Fühlplatte 21, den Schwenkarm 22, einen Schaltkontakt 32 sowie ein
pneumatisches Ventil 33 erzeugt und steuert zusammen mit einem Ncgationselement
34 einen Pneumatikzylinder 35. Der Schaltkontakt 32 ist in geschlossener Stellung
der Fühlplatte 21 in eingedrückter Position und gibt über eine Druckleitung 36 und
37 Druckluft auf einen Steueranschluß 38 des Negationselementes 34 sowie auf die
untere Seite des Pneumatikzylinders 35, so daß die Kolbenstange 39 des Pneumatikzylinders
35 in angehobener Stellung verbleibt. Von der Druckluftleitung 37 führt eine zweite
Verbindungsleitung 40 zu einem zweiten Steueranschluß 40' des Negationselenientes
34. Das Pneumatikventil 33 ist derart eingestellt, daß bei einem geringen Weg (in
der Größenordnung von mm) das Ventil 33 geschaltet wird.
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Die Einstellung erfolgt normalerweise derart, daß bei einem Spalt
"A" (Punkt 1) von wenigen mm der Druck in der Steuerleitung 38 unterbrochen wird,
so daß sowohl am Negationselement 34, wie auch am unteren Druckanschluß 38' der
Druck wegfällt. Das Negationselement 34 wird gleichzeitig umgeschaltet. Am Druckanschluß
stellt sich -sogleich der gewünschte Verschiebedruck ein und die Kolbenstange 39
bewegt sich zusammen mit einer Aspira-
tionsklappe 42 nach unten
(Pfeil B-F-ig. 1) in die offene Stellung. Auf diese Weise wird mit einer minimalen
Luftbewegung in dem Förderlcitungsende 20 eine beliebig große bzw. einstellbare
Kraft über den Pneumatik zylinder 35 auf die Aspirationsklappe abgegeben. Weil die
Kolbenstange 39 zwischen zwei definierten Kräften eingespannt ist, kann bei Unterschreiten
eines bestimmten Druckes im Inneren der Silozelle 8 bzw. 9 bzw. 10 bzw. 11 die Aspirationsklappe
42 auch bei geschlossener Fühlklappe 21 nach unten gezogen und geöffnet werden,
wenn z.B.
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große Produktmengen im Siloinneren einstürzen.
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Die Aspirationsklappe 42 (Fig. 1) besteht aus einem Stützring 43,
einer Gummidichtung 44 sowie einem Befestigungsring 45, welche zusammen den Hauptkörper
der Aspirationsklappe 42 ausbilden. Diese vier Einzelteile (Kolbenstange 39, Stützring
43, Gummidichtung 44 sowie Befestigungsring 45) sind starr zusammengeschraubt. Die
Uberdrucksicherung 46 ist demgegenüber frei zur Kolbenstange 39 verschiebbar und
liegt auf der Gummidichtung 44 auf. Der Stützring 43 ist durch vier Speichen 47
mit der Kolbenstange verbunden, so daß im wesentlichen die gesamte innere Kreisringfläche
des Stützringes 43 bzw.
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der Gummidichtung 44 lediglich durch die Uberdrucksicherung verschlossen
ist. Tritt nun im Inneren des Silokörpers 8 bzw. 9 bzw. 10 bzw. 11 eine Druckabweichung
über ein vorbestimmtes Maß auf, so wird die Uberdrucksicherung 46, die nur durch
ihr eigenes Gewicht auf der Gummidichtung 44 ruht, abgehoben und damit der Weg vom
Siloinneren durch die Aspirationsleitung 17 freigegeben.
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Mit der gezeigten, überraschend einfachen erfindungsgemäßen Lösung
ist es gelungen, eine vollständig autonome Einheit mit zusätzlich autonom funktionsfähigen
Grundelementen (Fühlplatte, Unterdrucksicherheit, Überdrucksicher-
heit)
zu erstellen, die überdies robust und mit nur kleinen Anlagekosten erstellbar ist.
Als einzige Energiequelle muß nur Druckluft angeschlossen werden, wonach die Aspirationsklappe
sogleich betriebsbereit ist.
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Das Ganze wird zweckmäßig als geschlossene Baueinheit etwa auf einen
Zelleneinstiegrost 50,festgeschraubt, der gleichzeitig auch den Einstiegsdeckel
trägt.
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In einzelnen Fällen, z.B. wenn die Produktspeisung über einen Elevator
anstelle der pneumatischen Förderung 3 gegeben ist, kann aber auch das pneumatische
Steuersignal direkt durch entsprechende Schaltkontakte am Elevator abgenommen werden.
Die Aspirationsklappe behält dann zumindest eine teilautonome Funktion bei. Von
Vorteil ist es dabei, wenn die Umwandlung des elektrischen Signals in ein pneumatisches
Signal an einer Stelle vorgenommen wird, die außerhalb jeder Gefahrenzone liegt.