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Vorrichtung zum Steuern von Füllanlagen für Schachtgefäßfördereinrichtungen
Bei Schachtgefäßfördereinrichtungen werden an der Beschickstelle der Gefäße Füllanlagen
vorgesehen, die zum Stapeln des Fördergutes dienen und eine schnelle Abwicklung
der Gefäßbeschickung gewährleisten. Das Fördergut wird diesen Füllanlagen von Zubringern,
wie Förderwagen oder Förderbändern, zugeleitet und in Stapeleinrichtungen, wie Füllbunkern,
Meßtaschen o. dgl., abgeworfen. Für die. Bunkerbeschikkung sind besondere Einrichtungen,
wie Wipper, Wagenaufschiebvorrichtungen o. dgl., vorgesehen, die von fern her gesteuert
werden, während zur Durchführung der eigentlichen Gefäßbeschickung Verschlüsse an
den dem Schacht zugewendeten Bunkerausläufen gesteuert werden müssen.
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Zum Durchführen der Steuervorgänge mußte bei den bekannten Einrichtungen
der Maschinist eine größere Anzahl von Hebeln, Ventilen oder Kontakten bedienen.
Die Steuervorgänge sind auch selbst dann schwer zu übersehen, wenn man, wie dies
bei Steuerung bei Förderwagen auf Schiebv orrichtungen mit Gleissperren bekannt
ist, zur Steuerung beider Einrichtungen einen gemeinsamen Hebel verwendet, aber
die Steuervorgänge für die Aufschiebvorrichtung und die Sperre so trennt, daß die
Steuerung beider Vorgänge ohne Beeinflussung der einen Einrichtung durch die andere
geschieht. . Da sich die verschiedenen Einrichtungen, z. B. die Wagenaufschiebeinrichtungen
und die Bunkerverschlüsse, nicht an ein und derselben Stelle befinden, überließ
man die Steuerung der einzelnen Vorgänge in vielen Fällen verschiedenen Personen,
obwohl man bestrebt ist, die Überwachung und Führung des Betriebes einer Füllanlage
in die Hand eines Mannes zu legen, um die einheitliche Leitung dieser wichtigen
Stefle im Bergwerksförderbetrieb, an der sich die Horizontalförderung mit der Vertikalförderung
schneidet, zu sichern.
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Man hat auch bereits bei Füllanlagen im Bergwerksförderbetrieb die
Steuergeräte für die Meßbunkerverschlüsse, die Umlenkklappe zur wahlweisen Beschickung
des einen oder anderen Bunkers sowie den Steuerhebel für Rüttelschuhe zur Zuleitung
des Fördergutes zu den Bunkern so angeordnet, daß sie von einem Bedienungsmann gesteuert
werden können, der außerdem mit Fußtastern den Stand der Füllung der Meßbunkertaschen
verfolgen kann.
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Durch die bekannte Anordnung der Füllanlagensteuerung wurde jedoch
ein Maschinist durch die verschiedenen Steuervorgänge und die zu ihrer ordnungsmäßigen
Durchführung notwendigen Beobachtungen sehr stark in Anspruch genommen.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Bedienung
einer Füllanlage bei Gefäßfördereinrichtungen durch
einen Maschinisten
zu ermöglichen, diesem jedoch seine Aufgabe so zu erleichtern, daß Bedienungsfehler
weitgehend ausgeschaltet sind.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch reicht, daß zum Regeln der Beschickung
dea: Stapeleinrichtungen und zum Steuern der: Verschlüsse ein gemeinsames Steuerglied
dient. Bei dieser Anordnung wird der Maschinist nicht durch das Bedienen mehrerer
Steuerglieder abgelenkt. Außerdem ist es bei der Anordnung nach der Erfindung möglich,
die Bewegungen des Steuergliedes sinnfällig den durch sie gesteuerten Vorgängen
anzupassen. Die einzelnen Steuervorgänge können in einem solchen Zusam= menhange
stehen, daß die Reihenfolge einzelner Vorgänge gesichert ist und ein gleichzeitiges
Steuern bestimmter Vorgänge, die zeitlich hintereinander liegen müssen, nicht erfolgen
kann. Die Verminderung der Zahl der Handgriffe beugt einer Verwirrung des Maschinisten
vor und gestattet weiterhin das Anbringen von Sperrvorrichtungen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführingsbeispiele für die Erfindung
dargestellt. #Die Fig. i zeigt eine Füllanlage, bei der als Zubringer für das Fördergut
Wagen i dienen, die durch eine Aufschiebvorrichtung 2 auf einen Wipper 3 geschoben
werden. Unterhalb des Wippers befinden sich die Füllbunker 4. ' und 5, deren jeder
einem Gefäß einer doppeltrümigen Förderanlage zugeordnet und ain unteren. Ende durch
den Verschluß (i bzw. 7 nach dein Schacht zu abgeschlossen ist.
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Als Antrieb für den Wipper dient ein Motor 8, der über eine durch
einen Druckluftzvlinder 9 gesteuerte Kupplung i o das Ritzel i i antreibt. Die Verschlüsse
6 und 7 werden durch Druckmittelzylinder 12 und 13 gesteuert. Das gemeinsame Steuerglied
ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in einer kreuzförmigen Kulisse 14
geführt, deren einzelne Abschnitte jeweils einem Steuervorgang zugeordnet. sind.
Bei einem Bewegen des Steuerhebels aus der Mittelstellung in den Abschnitt 15 wird
ein Drehschieber 16 verstellt, der die Wagenaufschiebvorrichtung 2 steuert. Beim
Zurückführen des Steuerhebels in die Mittellage gelangt die Wagenaufschiebvorrichtung
wieder in die gezeichnete Bereitschaftsstellung. Wird das Steuerglied nunmehr in
den Abschnitt 17 ausgelegt, so wird der Drehschieber 18 verstellt. Die Druckluft
gelangt in den Zylinder 9 und kuppelt das Ritzel i i mit dem durchlaufenden Motor
B. Der Wipper 3 eintleert Alen Inhalt der beiden auf ihm befindlichen Wagen in die
Füllbunker .4 und 5. Ist nunmehr (.las (lern Bunker 4 zugeordnete Gefäß in der Beschickstellung
angekommen, so wird das Steuerglied in den Abschnitt i9 ausgelegt und mit Hilfe
des Drehschiebers 20 der Verschluß 6 geöffnet, so daß der Füll-,:1)iinkerinhalt
in das Gefäß gelangen kann.
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.ün Steuern des Verschlusses 7 des -$unkers 5 dient schließlich der
Abschnitt 2i der Kreuzkulisse. Durch Rückführung des Steuerhebels in die Mittellage
wird der Verschluß 6 bz',v. 7 geschlossen.
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Die Fig. 2, 3 und 4. zeigen in zwei Ansichten und in Draufsicht ein
Ausführungsbeispiel des gemeinsamen Steuergliedes und seinen Zusammenbau mit den
Ventilen. Das Beineinsame Steuerglied 23 ist um eine Achse 24 drehbar in einem Rahmenstück
25 befestigt, das seinerseits um die Achse 26 drehbar gelagert ist. Ein am Steuerglied
23 angebrachtes Zahnsegment 27 steht mit einem weiteren Zahnsegment 28 in
Eingriff, das seinerseits die-Drehschieber 16 und 18 bedient. Die Drehschieber 20
und 22 werden durch Hebel 29 und 30 verstellt, die mit dem Rahmenstück 29
fest verbunden sind. Die Kulisse 14 dient dazu; die Auslagen des Beineinsamen Steuergliedes
23 zu begrenzen. Der mit dem Doppelpfeil 3 i bezeichnete SteueKbereich des Steuergliedes
a3 ist der Wagenaufschiebvorrichtung zugeordnet, während im Steuerbereich 32 der
Wipper, in den Steuerbereichen 33 und 34. die Füllbunkerverschlüsse gesteuert werden.
Die zu den Schiebern führenden Gestänge bleiben stets in Eingriff mit dem Steuerglied
23, unabhängig davon, in welcher Richtung das Steuerglied bewegt wird. Jedoch werden
bei Bewegung des Steuergliedes in der einen Ordinate die der anderen Ordinate zugeordneten
Schieber nicht beeinflußt. Bei Mittelstellung des Hebels sind alle Teile der Anlage
in Ruhe- bzw. Schließstellung.
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Durch die in deri Fig. 2 bis ,4 dargestellten Ausführungsbeispiele
ist gleichzeitig eine selbsttätige Verriegelung . für die Einzelteile der Füllanlage
gesichert, da immer nur ein Schieber so bewegt werden kann, daß ein Steuervorgang
durchgeführt wird.
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Bei dem in der Fig: 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Fördergut
der Fülleinrichtung durch einen Bandförderer 35 stetig zugeführt. Durch wechselweises
Umlegen der vom Zylinder 36` gesteuerten Verteilerklappe 37 wird das Fördergut entweder
der Meßtasche 38 oder der Meßtasche 39 zugeführt. Die beiden Meßtaschen sind durch
Verschlüsse 4.o und 41 abgeschlossen. Die Verschlüsse werden durch Preßluftzylinder
:I2 und 43 gesteuert, denen das Druckmittel je nach der Stellung des gemeinsamen
Steuergliedes über Drehschieber 44 und 45 zugeführt wird. Dein Steuerzylinder 36
für
die Verteilerklappe 37 ist der Drehschieber 46 zugeordnet. Bei
dieser Anlage sind vom Bedienungsstand aus die Zylinder 36, 42 und 43 zu steuern.
Das gemeinsame Steuerglied ist in einer U-förmigen Kulisse 47 geführt.
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Die Wirkungsweise der Anordnung sei nachstehend an Hand eines Förderspiels
beschrieben. Es sei angenommen, daß sich das gemeinsame Steuerglied in der mit 48
bezeichneten Stellung in der Kulisse befinden möge. Die Meßtasche 39 soll gefüllt
sein. Kommt nun das der Meßtasche 39 zugeordnete Gefäß in die Beschickstellung,
so bewegt der Maschinist, dessen Standort mit 49 bezeichnet ist, das Steuerglied
in dein rechten Kulissenschenkel wuf sich zu. Hierdurch wird der Schieber 45 verstellt
und der V erschiuß 41 der Meßtasche 39 geöffnet. Nach beendeter Gefäßbeschickung
wird das Steuerglied wieder in die Stellung 48 zurückgeführt und dadurch der Verschluß
41 geschlossen. Ist nunmehr die Meßtasche 38 gefüllt, so legt der Maschinist das
Steuerglied nach links in die Stellung 48'. Hierdurch wird der Schieher 46 umgesteuert,
der Zylinder 36 wird beaufschlagt und die Klappe 37 in die gestrichelt gezeichnete
Stellung 37' geführt. Das vom Bandförderer zugeführte Gut strömt ciunmehr von neuem
in die Meßtasche 39.
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Während des Füllvorganges dieser Meßtasche wird die Beschickung des
anderen Gefäßes durchgeführt. Die Beschickung erfolgt dadurch, daß der Maschinist
das Steuerglied in dem linken Schenkel der U-förmigen Kulisse auf sich zu bewegt.
Hierdurch wird der Schieber 45 verstellt und über den Zylinder 42 der Verschluß
40 geöffnet. Nach der Gefäßbeschickung wird das Steuerglied wieder in die Stellung
48' gebracht, aus der heraus das Umlegen der Klappe 37 und ein neuer Füllvorgang
eingeleitet werden kann.
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Auch bei diesem die Tätigkeit des Maschinisten wesentlich erleichtert
und eine falsche Steuerung der einzelnen Vorgänge mit Sicherheit vermieden.
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An Stelle der Preßluft oder anderer Druckmittelantriebe können auch
elektrische Antriebe Verwendung finden.