DE3118993C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Sicherung der Luftabsaugung aus Silozellen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Sicherung der Luftabsaugung aus SilozellenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sicherung der Luftabsaugung aus Silozellen (8, 9, 10, 11) mit Mühlenprodukten, bei denen die Produkteinspeisung pneumatisch erfolgt. Gemäß der Erfindung wird vom Luftstrom der Förderluft ein vorzugsweise mechanisch-pneumatisches Signal gebildet, das über Servomittel (33, 34, 35) die Luftabsaugung steuert. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Aspirationsklappe (42), die an eine gemeinsame Aspiration angeschlossen und über eine in Abhängigkeit von wahlweise über Rohrweichen (4-7) od.dgl. zuschaltbare Zuführpneumatik (3) steuerbar ist. Erfindungsgemäß ist diese Aspirationsklappe (42) über Servomittel (33-35) steuerbar und gleichzeitig als Drucksicherheitsklappe (43-47) für die angeschlossene Silozelle (8; 9; 10; 11) ausgebildet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sicherung der Luftabsaugung aus Silozellen mit Mühlenprodukten
oder anderen schüttfähigen Nahrungsmitteln oder Futtermitteln, mit pneumatischer Produkteinspeisung,
sowie auf eine Aspirationsklappe für Silozellcn, die insbesondere zur Durchführung eines solchen Verfahrens
geeignet ist.
In jüngerer Zeit hat sich das Interesse der Fachwelt vermehrt auf die Probleme bei der Lagerung von Mühlenprodukten
in großen Lagersilos bzw. Lagerzellen hingewendet. Dies besonders, nachdem in den USA (in
neuer Zeit aber auch in Europa) sich verschiedene explosionsartige Unglücke auf diesem Gebiet ereignet haben.
Teils wird die Auffassung vertreten, daß besonders für Mühlenprodukte nur noch Kleinzellen gebaut werden
sollten, weil man der Meinung ist, damit auch die entsprechenden Probleme kleinhalten zu können. Die
Verwendung kleiner Lagerzellen würde jedoch dazu zwingen, in unwirtschaftlichen Kleinchargcn zu verarbeiten,
woraus ein ununterbrochener Wechsel der Produkte, der Maschineneinstellung usw. resultieren mülitc,
wodurch bei großvolumigen Produktionscinhcilcn wie-
derum andere negative Folgen zu erwarten wären. Seit
vielen Jahren wird nun versucht, schwache Stellen im Bereich der Lagereinheiten aufzufinden, wobei insbesondere
der Gesichtspunkt des Erreichens von mehr Betriebssicherheit wichtig ist Ein entscheidender
Schritt in dieser Richtung gelang mit einer neuartigen Konzeption zur Dimensionierung des ganzen Zellkörpers,
besonders aber der Auslaufpartie, dem sogenannten »Massenflußsilo« nach den Vorschlägen von Jenike.
Mit dieser Lösung kann in der überwiegenden Anzahl der Fälle em gleichmäßiges, störungsfreies Entleeren
des Siloinhaltes erreicht und Störungen nach außen vermindert werden. Bei korrekter Dimensionierung ist
dann auch Nacharbeit im Bereich des Silokörpers nur noch selten erforderlich, so daß die entsprechende Quelle
für Staubexplosionen insoweit teilweise beseitigt werden konnte.
Einer der Schwachpunkte in Siloanlagen liegt erfahrungsgemäß in der Aspiration. Die Aspiration soll möglichst
wirtschaftlich die Luftansaugung aus dem Siloinneren gewährleisten, wobei verhindert werden soll, daß
ein Brand in einer Silozelle von dort in eine andere verschleppt werden kann.
Die Erfahrung der letzten Jahre scheint darauf hinzuweisen, daß Mühlen, in denen die Materialtransporte
vorwiegend mit Pneumatiken erfolgen, weniger anfällig sind für Brände und Staubexplosionen als Mühlen mit
anderem Materialtransport Der pneumatische Materialtransport dominiert daher heute in Mühlenbetrieben,
wobei allerdings peinlich genau auf eine geeignete Absaugung der Förderluft aus den Zellen geachtet weruen
muß. Eine solche Lösung ist z. B. in der DE-PS 11 50 622 beschrieben: Dort wird über einen pneumatischen
Transport das Gut, nach Anwahl über eine entsprechende Rohrweiche, in eine Silozelle gefördert. Das Ende der
pneumatischen Förderleitung ist durch einen federgespannten Kegel verschlossen. Bei Produktförderung
schlägt das Gemisch von Mehl und Luft auf den zentralen Kegel auf und bringt diesen in eine offene Position.
Gleichzeitig wird ein zweiter Kegel, der den ersten umgibt, mitbewegt, wodurch eine entsprechende Öffnung
für die Luftabsaugung zu der Aspiration freigemacht wird.
In Abhängigkeit von der Kraft des Mehl-Luftgemisches,
der der Rückhaltefeder sowie des konstruktiven Widerstandes des kegeligen Ventilkörpers werden
gleichzeitig der Lufteintritt und die Luftabsaugung automatisch geregelt. Zumindest auf dem Papier scheint
die eingangs beschriebene Problemstellung mit dieser Konstruktion entschärft werden zu können; in der Praxis
hat sich jedoch die Lösung nach der DE-PS 11 50 622 nicht bewährt. So erweist sich diese Lösung bei leerlaufender
Pneumatik als nicht funktionsfähig, obwohl im Leerlauf bekanntlich die größten Luftmengen gefördert
und Staub-Luftstöße erzeugt werden: Denn bei Leerlauf steht die »Wucht« der schnellbewegten Produktmasse
in der pneumatischen Förderung zur Öffnung eines entsprechenden Siloventiles nicht zur Verfügung.
Zwangsläufig baut sich durch die pneumatische Förderluft während des Leerlaufes bei der Anordnung aus der
DE-PS 11 50 622 in der Silozelle ein Überdruck auf. Ferner
können bei dieser rein mechanischen Konstruktion auch nach längerer Betriebszeit noch unkontrollierbare
Reibprobleme auftreten, die oft die ganze Vorrichtung außer Betrieb setzen.
Bei einer weiteren bekannten Ausführung wird aufgrund der Stellung der Rohrweiche ein Stellungssignal
an eine Aspirationsklappe abgegeben. Durch entsprechende Verriegelung unter allen Rohrweichen und den
Aspirationsklappen kann dafür gesorgt werden, daß tatsächlich die Aspirationsklappe, über die der pneumatische
Transport erfolgt, offen ist Hierdurch wird das Aspirationsproblem zwar für die meisten Fälle befriedigend
gelöst, jedoch muß hierfür — je nach Anzahl anwählbarer Silozellen — schon ein recht beachtlicher
elektrischer Steuerungsaurwand betrieben werden. Wirkliche Probleme traten allerdings in den Fällen auf,
ίο in denen Produkte aus Silozellen direkt in eine Waage,
z. B. für die Absackung geschüttet wurden. In solchen
Anlagen führen mehrere Rohrleitungen über gemeinsame Transportschnecken in den Bereich der Waage. Der
in einer einzigen Silozelle von der Aspiration erzeugte Unterdruck kann dann zur Störung des Wägeergebnisses
führen, wenn der Silo leer ist und sich der Unterdruck durch die Transportschnecke fortpflanzen kann.
Dies läßt sich durch eine zusätzliche Verriegelung der Pneumatik mit der Aspiration und dem Verwägesystem
zwar beheben, wodurch das Konzept der Gesamt-Anlagensteuerung jedoch noch erheblich komplizierter wird.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter weitgehender Vermeidung der aufgezeigten
Nachteile dieses Standes der Technik eine mögliehst wirtschaftliche Betriebsweise zu erzielen und insbesondere
eine Verbesserung der Sicherheit solcher Anlagen zu erreichen, soweit die Siloentlüftung ursächlich
damit zusammenhängt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß vom Luftstrom der pneumatischen Förderluft ein (vorzugsweise mechanisch-pneumatisches) Steuersignal abgeleitet und über Servomittel zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist überraschend einfach, explosionssicher (soweit die direkt dafür benötigten Elemente betroffen sind) und selbst bei Verwendung einer großen Anzahl entsprechender Aspirationsklappen autonom einsetzbar; sie bewirkt weiterhin auch eine merkliche Erhöhung der Betriebssicherheit. Wesent-Hch ist dabei, daß vom Strom der Förderluft ein Signal abgeleitet und dieses über Servomittel verstärkt zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird. Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann, im Unterschied zum Stande der Technik, bereits bei Beginn der Luftströmung die Luftabsaugung nach Wunsch gesteuert werden. Die Aspirationsklappen lassen sich auch im Leerlauf bereits voll öffnen, was im Gegensatz zum Stand der Technik aus der DE-PS 11 50 622 bereits eine volle Funktionsfähigkeit schon im Leerlauf ergibt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß vom Luftstrom der pneumatischen Förderluft ein (vorzugsweise mechanisch-pneumatisches) Steuersignal abgeleitet und über Servomittel zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung ist überraschend einfach, explosionssicher (soweit die direkt dafür benötigten Elemente betroffen sind) und selbst bei Verwendung einer großen Anzahl entsprechender Aspirationsklappen autonom einsetzbar; sie bewirkt weiterhin auch eine merkliche Erhöhung der Betriebssicherheit. Wesent-Hch ist dabei, daß vom Strom der Förderluft ein Signal abgeleitet und dieses über Servomittel verstärkt zur Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird. Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann, im Unterschied zum Stande der Technik, bereits bei Beginn der Luftströmung die Luftabsaugung nach Wunsch gesteuert werden. Die Aspirationsklappen lassen sich auch im Leerlauf bereits voll öffnen, was im Gegensatz zum Stand der Technik aus der DE-PS 11 50 622 bereits eine volle Funktionsfähigkeit schon im Leerlauf ergibt.
Die Erfindung erlaubt eine Vielzahl vorteilhafter Ausgestaltungen:
So kann in vorteilhafter Weise das Steuersignal aus dem Förderluftstrom mittels einer Fühlplatte
abgeleitet und in ein entsprechendes pneumatisches Steuersignal zur Steuerung der Luftabsaugung umge-
setzt werden. Bevorzugt werden dabei sowohl das öffnen,
wie auch das Verschließen der Luftabsaugung unter Einsatz kleiner, jedoch im voraus definierter (einstellbarer)
Servokräfte vorgenommen.
Die Erfindung ermöglicht durch eine ganz unerwartete, neue Funktionsweise einen wertvollen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit von Siloanlagen. Vorteilhafterweise werden die Steuermittel für die Luftabsaugung auch als Sicherheitselemente (Sicherheitsventile) wirkend ausgelegt, die bei Druckabweichungen in beiden Richtungen sich selbständig öffnen bzw. wieder verschließen: Bei Auftreten einer unvorhergesehenen Druckminderung in der betreffenden Silozelle kann somit sowohl bei Entstehung eines unerwünschten Unter-
Die Erfindung ermöglicht durch eine ganz unerwartete, neue Funktionsweise einen wertvollen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit von Siloanlagen. Vorteilhafterweise werden die Steuermittel für die Luftabsaugung auch als Sicherheitselemente (Sicherheitsventile) wirkend ausgelegt, die bei Druckabweichungen in beiden Richtungen sich selbständig öffnen bzw. wieder verschließen: Bei Auftreten einer unvorhergesehenen Druckminderung in der betreffenden Silozelle kann somit sowohl bei Entstehung eines unerwünschten Unter-
druckes, wie auch eines unerwünschten Überdruckes in der Zelle der entsprechende Druckausgleich über die
Aspiration leicht hergestellt werden.
Abgesehen von Explosionen, die direkt im Siloinneren (z. B. durch Schweißen) ausgelöst werden, wird häufig
bei bekannten Siloanlagen auch eine ganze Kette schwächerer Einzelexplosionen festgestellt, die als Vorläufer
zu eigentlichen Großexplosionen in großen Zellen anzusehen sind. Diese schwächeren Einzelexplosionen
finden ihrerseits ihren Nährboden vielfach in dem herumliegenden und durch die erste Druckwelle aufgewirbelten
Staub. Gerade hier führt die Erfindung dazu, daß wenigstens ein Teil der Staubquellen beseitigt wird,
indem die Steuermittel in der Luftabsaugung gleichzeitig dahingehend wirksam sind, daß sowohl Unterdruck
wie Überdruck in der Zelle über die Aspiration abgebaut werden kann. So kann etwa durch geeignete konstruktive
Ausbildung, z. B. in Art einer »Pendeltüre«, die sich nach beiden Seiten öffnen läßt, der Weg zwischen
dem Siloinneren und der Aspiration einfach und schnell freigemacht werden.
Der Weg für die staubhaltige Luft ist auf diese Weise sowohl während des Betriebes der pneumatischen Förderung,
als auch in den Betriebspausen, vorgegeben, nämlich direkt von der Zelle in die Aspiration und in
eine Filteranlage, wo die Luft vom Staub befreit wird.
Bei vorbekannten Verfahren bewirkte ein durch schnelle Produktbewegungen verursachter Druckstrom
häufig das Entweichen einer merklichen Menge an Staubluft durch Anheben des Zelleneinstiegdeckels
oder über andere undichte Stellen. Gerade diese Störungen können jedoch mit der Erfindung behoben werden,
so daß der Raum außerhalb der Silozelle stets sauber bleibt. Die Erfindung führt auch ferner dazu, daß im
Falle von Servicearbeiten die Gefahr von Fehlmanipulationen mit der Handsteuerung geringer ist.
Gegenüber bisher eingesetzten Prinzipien, nämlich an Aspiration bzw. an Entlüftung der Silozellen nicht zu
sparen, um auf diesem Weg mit etwas überdimensionierter Aspiration bzw. mit viel Falschluft eine vollständigere
Beseitigung der Staubluft und eine Erhöhung der Sicherheit zu erreichen, bringt die neue Erfindung eine
erheblich gesteigerte Wirtschaftlichkeit Es ist bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens etwa ohne weiteres
möglich, die Falschluft der Zellen, bei denen zum gegebenen Zeitpunkt kein Produkt pneumatisch eingespeist
wird, im Extremfall auf 10 bis 50% der Werte ohne Steuerung abzusenken, ohne daß eine Einbuße der
Betriebssicherheit auftritt. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bevorzugt mit einer Gruppe von Silozellen
zumindest bei größeren pneumatischen Förderleistungen anwenden, wobei das Silogut über Rohrweichen
aus einem pneumatischen Fördersystem wahlweise einer Silozelle aus einer Gruppe von Silozellen zugeführt
wird und jede der betreffenden Silozellen über steuerbare Aspirationsklappen mit einer gemeinsamen
Aspiration verbindbar ist: Vorteilhafterweise stellt dabei das (vorzugsweise pneumatische) Steuersignal über
Servomittel bzw. über die Aspirationsklappe die Verbindung der Silozelle mit der Aspiration her oder unterbricht
diese, wobei das ganze Steuersystem der Luftabsaugung jeder Silozelle für sich autonom arbeitet Bei
dieser Ausführungsform ist die Verbindung zwischen allen Silozellen und der Aspiration unterbrochen, sobald
das pneumatische System außer Betrieb ist Da jedoch die Aspirationsklappen gleichzeitig als Sicherheitssystem
aktiv sind, ist damit auch für die Aspiration und den Ventilator eine Sicherheit gegeben. Es kann dabei unabhängig
vom Betriebszustand verhindert werden, daß Brände, glühende Teile usw. über die Aspiration von
Zelle zu Zelle übertragen werden.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Aspirationsklappe, die insbesondere zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist, vorzugsweise je einer Silozelle aus einer Gruppe von Silozellen
zugeordnet und mit einer gemeinsamen Aspiration verbunden sowie in Abhängigkeit von wahlweise über
Rohrweichen oder dergleichen zuschaltbare Zuführpneumatiken steuerbar ist. Erfindungsgemäß ist dabei
die Aspirationsklappe über Servomittel steuerbar und gleichzeitig als Drucksicherheitsklappe für die zugeordnete
Silozelle ausgebildet. Bisher war besonders die bauliche Ausbildung der Aspirationsklappen unbefriedigend,
sei es, daß laufend mechanische Störungen auftraten, oder daß ein zu aufwendiges Steuersystem notwendig
wurde. Im Bereich der Siloanlagen für Mühlenprodukte oder andere Nahrungs- oder Futtermittel machte
sich sogar eine Tendenz bemerkbar, soweit wie möglich elektrisch betätigte Elemente und Leitungen für elektrischen
Strom zu vermeiden, was wiederum beim Konzept bekannter Aspirationssteuerungen, etwa von den
betreffenden Rohrweichen aus, keine befriedigende Lösung erlaubte.
Überraschenderweise zeigte sich, daß durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Aspirationsklappe ein
wesentlicher Fortschritt hinsichtlich der Lösung des aufgezeigten gesamten Problemkreises »Siloentlüftung«
möglich ist
Die erfindungsgemäße Aspirationsklappe wird somit zu einem zentralen Element des gesamten Luftsystems
einer Siloanlage. Eine besonders funktionssichere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhält
man, wenn zum Abfühlen der Förderluft und zur Erzeugung eines entsprechenden Steuersignales für die Servomittel
eine der Zuführpneumatik zugeordnete Fühlplatte vorgesehen ist Dabei wird zweckmäßigerweise
die Fühlplatte über einen Schwenkarm verschwenkbar
ausgebildet und einem in die Silozelle führendem Rohrende der Zuführpneumatik zugeordnet, so daß durch die
Schwenkbewegung die Öffnung des Rohrendes freigegeben oder verschlossen wird und dabei die Fühlplatte
durch eine geringe Rückstellkraft, z. B. durch die einer Feder, in die geschlossene Stellung gedruckt wird. Die
pneumatischen Servomittel weisen dabei vorteilhafterweise ein durch den Schwenkarm der Fühlplatte betätigbares
pneumatisches Ventil auf. Einen sehr einfachen Aufbau erhält man, wenn die pneumatischen Servomittel
ein logisches Element, vorzugsweise ein Negationselement sowie einen doppeltwirkenden Pneumatikzylinder
aufweisen, so daß die durch den Pneumatikzylinder betätigbare Aspirationsklappe in beide Richtungen
mit Druckluft bewegbar ist
Das KräftespieL das auf die Aspirationsklappe wirkt, ist gut überschaubar, so daß die ganze Vorrichtung auf
bestimmte Zustände (Über- oder Unterdrücke im Silo) einstellbar und so den jeweiligen Anforderungen jeder
spezifischen Anlage leicht anpaßbar ist
Vorzugsweise wird der Schaltpunkt des pneumatischen Ventiles auf einen nur geringen Weg des
Schwenkarmes, der in der Größenordnung von mm liegt, eingestellt, um bei einem auch nur geringen Luftstrom
in der pneumatischen Förderleitung bereits die volle öffnung der Aspirationsklappe auszulösen.
Vorteilhafterweise ist weiterhin der Schließdruck für die Aspirationsklappe auf einen bestimmten Wert derart
vorwählbar, daß bei Überschreiten eines entsprc-
chenden Überdruckes im Siloinneren bzw. einer entsprechenden Kraft auf die Aspirationsklappe diese sich
selbsttätig öffnet. Als sehr zweckmäßig hat es sich auch erwiesen, wenn der Aspirationsklappe eine gegen ihr
eigenes Gewicht öffnende Drucksicherheitsplatte zügeordnet
ist. Dabei ist es bezüglich einfacher Herstellung und Montage sehr zweckmäßig, wenn alle Elemente der
Aspirationsklappe, der Steuerung sowie der Drucksicherheitsklappe als eine Baugruppe auf einer gemeinsamen
Tragplatte vereinigt sind. Ferner ist es noch von Vorteil, wenn die Baugruppe mit einem Zelleneinstiegdeckel
kombiniert wird. Es empfiehlt sich dabei, den Einstiegdeckel luft- und staubdicht verschließbar zu befestigen,
damit bei Auftreten eines nur kleinen Überdruckes der Deckel nicht sogleich angehoben wird und
Staub aus der betreffenden Zelle entweichen kann, so daß auch tatsächlich die Aspirationsklappe voll in Funktion
tritt.
Die Drucksicherheitsklappe kann mit Vorteil ferner auch über andere als die beschriebenen Signale gesteuert
werden, etwa über einen Endschalter im Bereich einer Rohrweiche oder über einen Elevator, der bei Inbetriebnahme
automatisch das Signal für die Öffnung der Aspirationsklappe abgibt. Dies kann besonders für
bestehende Anlagen wichtig sein, da Elevatoren zwar sehr wenig Energie benötigen, aber viel staubhaltige
Luft ergeben und verhältnismäßig oft die Störquelle für Brände darstellen. Hier erweist sich deshalb die erfindungsgemäße
Lösung als ganz besonders zweckmäßig, indem sie ein Übergreifen des Brandes in andere Zellen
im Regelfall verhindert. An einer Silozelle, in die mehrere Pneumatiken münden, können unschwer auch mehrere
erfindungsgemäße Aspirationsklappen angebaut werden.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielshalber anhand der Zeichnung im Prinzip noch näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Aspirationseinrichtung;
F i g. 2 das Schaltschema zu der Einrichtung nach Fig. 1;
F i g. 3 die schematische Darstellung einer Siloanlage mit pneumalischer Produktförderung und einer Luftabsaugung
gemäß der Erfindung.
Bei der Darstellung in F i g. 3 wird das Produkt aus Fabrikationsbehältern 1 über Schleusen 2, eine pneumatische
Förderleitung 3 sowie über Rohrweichen 4, 5, 6 und 7 in Silozellen 8,9,10 und 11 eingespeist. Aus diesen
Silozellen wird es sodann über einen Kettentransporteur 12 oder eine Förderrohrschnecke, einer Verwägung
oder einer sonstigen weiteren Behandlung zugeführt, jede Silozelle weist eine Aspirationsklappe auf,
welche jeweils als Baueinheit 13,14,15 oder 16 direkt an
eine gemeinsame Aspiration bzw. Aspirationsleitung 17 angeschlossen ist, die ihrerseits über einen Ventilator 18
an eine zentrale Filteranlage 19 die gereinigte Luft wieder ins Freie abgibt
Die Baueinheiten 13, 14, 15 und 16 bzw. die Aspirationsklappen sind mit ihren Einzelheiten in F i g. 1 und
das eingesetzte pneumatische Schaltschema hierfür in F i g. 2 dargestellt: In F i g. 1 und F i g. 2 ist jeweils lediglich
das Förderleitungsende 20 eingezeichnet das direkt in das Innere der jeweiligen Silozelle 8, 9, 10 oder 11
(Fig. 1, Fig.3) einmündet Dieses Förderleitungsende
20 ist in der in Fi g. 1 und 2 dargestellten Position durch eine Fühlplatte 21 verschlossen, so daß keine Produktförderung
stattfinden kann. Die Fühlplatte 21 ist dabei fest an einem Schwenkarm 22 mit Bolzen 23 (Fig. 1)
fixiert. Der Schwenkarm 22, der mit der Fühlplatte 21 noch in der Staubluft arbeitet, wird unter Abdichtung
durch eine Gummimembrane 24(Fig. 1) in ein Gehäuse
25 geführt, worin er mit einem Kugellager 26 in einer Büchse 27 am Gehäuse 25 verschwenkbar angelenkt ist.
Der Schwenkarm 22 ist über das Kugellager 26 hinaus mittels eines Schalthebels 28 verlängert, an dessen äußerem
Ende eine Zugfeder 29 angreift, die über eine Einstellschraube 30 sowie einen Bügel 31 am Gehäuse 25
ebenfalls befestigt ist. Die Schließkraft der Fühlplatte 21 läßt sich durch geeignete Wahl der Zugfeder 29 sowie
der Spannung der Einstellschraube 30, je nach spezifischen Betriebsbedingungen, einstellen. Die Kraft der
Zugfeder 29 muß so groß sein, daß sie das Gewicht der Fühlplatte 21 kompensiert und eine kleine Restanpreßkraft
bestehen bleibt, um die Fühlplatte 21 wirklich geschlossen zu halten, wenn kein pneumatischer Transport
stattfindet. Die Bewegung der Fühlplatte 21 ist durch den Luftstrom der Förderluft gesteuert. Wenn
auch die Fühlplatte 21 die Funktion der Rohrweichen 4, 5, 6 und 7 unterstützt, da mittels der Fühlplatte 21 das
nicht benützte Förderleitungsende 20 zusätzlich verschlossen wird, so liegt doch die zentrale Bedeutung der
Vorrichtung darin, daß aus dem Luftstrom ein pneumatisches Signal abgeleitet wird, das über Servomittel die
Luftabsaugung steuert. Das mechnisch-pneumatische Steuersignal wird durch die Fühlplatte 21, den Schwenkarm
22, einen Schaltkontakt 32 sowie ein pneumatisches Ventil 33 erzeugt und steuert zusammen mit einem Negationselement
34 einen Pneumatikzylinder 35. Der Schaltkontakt 32 ist in geschlossener Stellung der Fühlplatte
21 in eingedrückter Position und gibt über eine Druckleitung 36 und 37 Druckluft auf einen Steueranschluß
38 des Negationselementes 34 sowie auf die untere Seite des Pneumatikzylinders 35, so daß die Kolbenstange
39 mit Kolben 39 des Pneumatikzylinders 35 in angehobener Stellung verbleibt. Von der Druckluftleitung
37 führt eine zweite Verbindungsleitung 40 zu einem zweiten Steueranschluß 40' des Negationselementes
34. Von diesem geht eine weitere Leitung 41 zur oberen Seite des Pneumatikzylinders 35. Das Pneumatikventil
33 ist derart eingestellt, daß bei einem geringen Weg (in der Größenordnung von mm) das Ventil 33
geschaltet wird. Die Einstellung erfolgt normalerweise derart, daß bei einem Spalt »A« (Punkt 1) von wenigen
mm der Druck in der Steuerleitung 38 unterbrochen wird, so daß sowohl am Negationselement 34, wie auch
am unteren Druckanschluß 38' der Druck wegfällt. Das Negationselement 34 wird gleichzeitig umgeschaltet.
Am Druckanschluß stellt sich sogleich der gewünschte Verschiebedruck ein und die Kolbenstange 39 bewegt
sich zusammen mit einer Aspirationsklappe 42 nach unten (Pfeil B — Fi g. 1) in die offene Stellung. Auf diese
Weise wird mit einer minimalen Luftbewegung in dem Förderleitungsende 20 eine beliebig große bzw. einstellbare
Kraft über den Pneumatikzylinder 35 auf die Aspirationsklappe abgegeben. Weil die Kolbenstange 39
zwischen zwei definierten Kräften eingespannt ist kann bei Unterschreiten eines bestimmten Druckes im Inneren
der Silozelle 8 bzw. 9 bzw. 10 bzw. 11 die Aspirationsklappe 42 auch bei geschlossener Fühlklappe 21
nach unten gezogen und geöffnet werden, wenn z. B. große Produktmengen im Siloinneren einstürzen.
Die Aspirationsklappe 42 (Fig. 1) besteht aus einem
Stützring 43, einer Gummidichtung 44 sowie einem Befestigungsring 45, welche zusammen den Hauptkörper
der Aspirationsklappe 42 ausbilden. Diese vier Einzelteile (Kolbenstange 39, Stützring 43, Gummidichtung 44
sowie Befestigungsring 45) sind starr zusammengeschraubt. Die Drucksicherheitsplatte 46 ist demgegenüber
frei zur Kolbenstange 39 verschiebbar und liegt auf der Gummidichtung 44 auf. Der Stützring 43 ist
durch vier Speichen 47 mit der Kolbenstange verbunden, so daß im wesentlichen die gesamte innere Kreisringfläche
des Stützringes 43 bzw. der Gummidichtung 44 lediglich durch die Überdrucksicherung verschlossen
ist. Tritt nun im Inneren des Silokörpers 8 bzw. 9 bzw. 10 bzw. 11 eine Druckabweichung über ein vorbestimmtes
Maß auf, so wird die Drucksicherheitsplatte 46, die nur durch ihr eigenes Gewicht auf der Gummidichtung 44
ruht, abgehoben und damit der Weg vom Siloinneren durch die Aspirationsleitung 17 freigegeben.
Mit der gezeigten, überraschend einfachen erfindungsgemäßen Lösung ist es gelungen, eine vollständig
autonome Einheit mit zusätzlich autonom funktionsfähigen Grundelementen (Fühlplatte, Unterdrucksicherheit,
Überdrucksicherheit) zu erstellen, die überdies robust und mit nur kleinen Anlagekosten erstellbar ist. Als einzige
Energiequelle muß nur Druckluft angeschlossen werden, wonach die Aspirationsklappe sogleich betriebsbereit
ist Das Ganze wird zweckmäßig als geschlossene Baueinheit etwa auf einen Zelleneinstiegrost
50, festgeschraubt, der gleichzeitig auch den Einstiegsdeckel trägt.
In einzelnen Fällen, z. B. wenn die Produktspeisung über einen Elevator anstelle der pneumatischen Förderung
3 gegeben ist, kann aber auch das pneumatische Steuersignal direkt durch entsprechende Schaltkontakte
am Elevator abgenommen werden. Die Aspirationsklappe behält dann zumindest eine teilautonome Funktion
bei. Von Vorteil ist es dabei, wenn die Umwandlung des elektrischen Signals in ein pneumatisches Signal an
einer Stelle vorgenommen wird, die außerhalb jeder Gefahrenzone liegt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
40
45
60
Claims (18)
1. Verfahren zur Sicherung der Luftabsaugung aus Silozellen mit Mühlenprodukten oder anderen
schüttfähigen Nahrungsmitteln, mit pneumatischer Produkteinspeisung, dadurch gekennzeichnet,
daß vom Luftstrom der Förderluft ein Steuersignal abgeleitet und über Servomittel (33—35) zur
Steuerung der Luftabsaugung eingesetzt wird. ι ο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuersignal als mechanisch-pneumatisches Signal gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuersignal aus der Förderluft
über eine Fühlplatte (21) abgeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das öffnen und Verschließen
der Luftabsaugung unter Einsatz kleiner vorwählbarer Servokräfte vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel für
die Luftabsaugung sich bei Auftreten einer vorgegebenen Druckabweichung zum Siloinnendruck in der
betreffenden Silozelle in beiden Richtungen selbständig öffnen bzw. wieder verschließen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Silogut über Rohrweichen aus einem pneumatischen Fördersystem
wahlweise einer Silozelle aus einer Gruppe von Silozellen zugeführt wird und jede Silozelle
über steuerbare Aspirationsklappen mit einer gemeinsamen Aspirationsleitung verbindbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuersignal über Servomittel (33—35) bzw. über die Aspirationsklappe
(42) die Verbindung der betreffenden Silozelle (8; 9; 10; 11) mit der Aspirationsleitung (17) herstellt
oder unterbricht, wobei das ganze Steuersystem der Luftabsaugung jeder einzelnen Silozelle (8; 9; 10; 11)
für sich geschlossen arbeitet.
7. Aspirationsklappe, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 6, die an eine gemeinsame Aspirationsleitung angeschlossen und über eine in Abhängigkeit von
wahlweise über Rohrweichen oder dergleichen zuschaltbare Zuführpneumatik steuerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aspirationsklappe (42) über Servomittel (33—35) steuerbar und gleichzeitig als
Drucksicherheitsklappe (43—47) für die betreffende Silozelle (8; 9; 10; 11) ausgebildet ist.
8. Aspirationsklappe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Servomittel (33—35) als
pneumatisch wirksame Servomittel ausgebildet sind.
9. Aspirationsklappe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abfühlen der Förderluft
und zur Erzeugung eines entsprechenden Steuersignales für die Servomittel (33—35) eine der
Zufuhrpneumatik (3) zugeordnete Fühlplatte (21) vorgesehen ist.
10. Aspirationsklappe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühlplatte (21) über einen
Schwenkarm (22) verschwenkbar ausgebildet und einem in die betreffende Silozelle (8, 9, 10, 11) führenden
Rohrende (20) der Zufuhrpneumatik (3) zugeordnet ist, wobei durch die Schwenkbewegung die
öffnung des Rohrendes (2) freigebbar oder verschließbar
ist, und daß die Fühlplatte (21) durch eine geringe Rückstellkraft in ihre geschlossene Stellung
gedrückt wird.
11. Aspirationsklappe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatischen Servomittel
(33—35) ein durch den Schwenkarm (22) der Fühlplatte (21) betätigbares pneumatisches Ventil (33)
aufweisen.
12. Aspirationsklappe nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die pneumatischen Servomittel (33—35) ein logisches Element (34) sowie einen doppeltwirkenden
Pneumatikzylinder (35) aufweisen, wobei die vom Pneumatikzylinder (35) betätigbare
Aspirationsklappe (42) in beide Richtungen mit Druckluft bewegbar ist
13. Aspirationsklappe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das logische Element (34) als
Negationselement ausgebildet ist
14. Aspirationsklappe nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaltpunkt des pneumatischen Ventiles (33) auf einen geringen Weg des Schwenkarmes (22) in Größenordnung
von «im einstellbar ist, so daß selbst ein nur geringer Luftstrom in der pneumatischen Förderleitung
(20) bereits die volle öffnung der Aspirationsklappe (42) bewirkt
15. Aspirationsklappe nach einem der Ansprüche? bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schließdruck für die Aspirationsklappe (42) derart voreinstellbar ist daß bei Überschreiten eines vorwählbaren
Unterdruckes im Siloinneren bzw. einer entsprechenden Kraft auf die Aspirationsklappc (42)
diese sich selbsttätig öffnet.
16. Aspirationsklappe nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Aspirationsklappe
(42) eine gegen ihr eigenes Gewicht öffnende Drucksicherheitsplatte (46) zugeordnet ist.
17. Aspirationsklappe nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile
der Aspirationsklappe (42), der Steuerung und der Drucksicherheitsplatte als eine Baugruppe ausgebildet
sind.
18. Aspirationsklappe nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet daß die Baugruppe mit einem ZeI-leneinstiegrost (50) kombiniert ist.
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