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Einrichtung zum Abführen der Förderluft aus Silozellen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Abführen der Förderluft aus Silozellen oder
Behältern, die pneumatisch mit Gut beschickt werden, in Filter oder Abscheider.
Speziell handelt es sich um Mehlsilos, die mittels sogenannter Druckfließförderung
mit Mehl beschickt werden, d. h., mittels pneumatischer Förderung mit hoher Aufladung
und verhältnismäßig hohem Luftdruck.
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Für solche Silos für pulverförmiges Gut sind folgende zwei Systeme
üblich: Entweder ist eine Zentralaspiration vorhanden, d. h., ein für alle Zellen
gemeinsamer größerer Filter, der gewöhnlich von einem Lüfter besaugt wird und an
den alle Silozellen angeschlossen sind.
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Da die einzelnen Silozellen unter Umständen verschiedenes Gut, beispielsweise
unterschiedliche Mehlsorten, enthalten, stellt das Filtermehl der Zentralaspiration
kein einwandfrei definiertes Produkt dar.
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Es ist daher nicht ohne Qualitätseinbuße möglich, das Filtermehl in
eine bestimmte Mehlzelle wieder zurückzuführen. Häufig muß das Filtermehl abgesackt
werden und kann nur minderwertigen Verwendungen zugeführt werden.
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Bei dem zweiten System wird jede Zelle des Silos mit einem besonderen
Filter, z. B. Schlauchfilter, ausgestattet, das dann unmittelbar auf die Silodecke
gesetzt wird und aus dem das abgeschiedene Mehl wieder in die entsprechende Zelle
zurückfallen kann. In diesem Falle wird der störende Anfall von minderwertigem Filtermehl
vermieden.
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Es wird jedoch eine große Filterfläche benötigt, da ja jede Zelle
die entsprechende Förderluftmenge aufnehmen und gereinigt wieder abgeben muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Anlagen
zu verbessern. Es soll also sowohl die Qualitätseinbuße beim Anfall von Filtermehl
aus verschiedenen Silozellen in einem zentralen Filter vermieden werden als auch
der große Bauaufwand, der bei Ausrüstung jeder Silozelle mit einem eigenen Filter
einzutreten pflegt. Die in der Zelle anfallende Förderluft und die bei der Einlagerung
durch das Gut verdrängte Luft sollen außerdem zuverlässig und staubfrei abgeführt
werden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die von
der Silozelle zum Filter oder zum Abscheider führende Leitung durch ein Ventil verschließbar
ist, das durch eine Speicherkraft im Sinne des Schließens und durch die Strömung
in der zur beaufschlagten Zelle führenden Förderleitung im Sinne des Öffnens beeinflußt
wird, so daß nur die jeweils beaufschlagte Silozelle automatisch mit dem Filter
oder dem Abscheider verbunden ist. Dann
kann das aus der Förderluft im Filter oder
im Abscheider abgeschiedene Gut ohne weiteres wieder in die Förderleitung und somit
in die gerade beaufschlagte Zelle eingespeist werden, aus der es stammt.
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Bei einer bekannten Anlage zur pneumatischen Förderung von Kohlenstaub
kann abgeschiedenes Gut wieder in die Förderleitung eingespeist werden.
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Es handelt sich dabei jedoch um die gleichzeitige Versorgung mehrerer
Verbrauchsstellen mit Gut unter Verwendung der Förderluft im Kreislauf. Dabei sind
Absperrmittel zur Verteilung des Gutes auf verschiedene Stellen vorgesehen. Diese
Stellen werden jedoch stets und gleichzeitig gemeinsam über eine Abscheideanlage
besaugt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Ventil
so gebaut, daß es die Mündung der zum Filter führenden Leitung in die Zelle und
die Mündung der Förderleitung in die Zelle gleichsinnig öffnet oder verschließt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Ausbildung dargestellt. Es zeigt Abb. 1 das Schema einer Siloanlage, Abb. 2 ein
Siloventil in geschlossenem Zustand, Abb. 3 das gleiche Ventil im geöffneten Zustande.
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Mittels des Kapselgebläses 1 wird Druckluft in die Förderleitung
2 gedrückt. Vermittels der Schleuse3 wird Mehl in diese Förderleitung eingeschleust,
das von einem Trogförderer 4 angeliefert wird. Das Mehl gelangt je nach Stellung
der schaltbaren Rohrweichen 5 in eine der Silozellen 6. Der Eintritt in die Zellen
erfolgt durch die Siloventile 7. Nach Ablagerung des Mehls in der betreffenden Zelle
6 tritt die Förderluft durch das Ventil 7 aus der Zelle aus und strömt durch die
Leitung 8 zum Filter 9. Es ist möglich, dieses Filter 9 als sogenanntes Druckfilter
arbeiten
zu lassen. Man kann jedoch auch, wie in Abb. 1 angegeben, einen Lüfter 10 dem Filter
9 nachschalten, der die Förderluft absaugt und ins Freie fördert.
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Während bei üblichen Anlagen mit Zentralaspiration alle Zellen 6
gleichzeitig mit dem Filter 9 verbunden sind, wird die Verbindung der Zellen mit
dem Filter bei der erfindungsgemäßen Anlage durch die Siloventile 7 vorgenommen
und kontrolliert. Nur die jeweils pneumatisch beaufschlagte Zelle 6 wird über ihr
Siloventil 7 automatisch mit dem Filter 9 verbunden. An Stelle des Filters 9 kann
dabei auch ein anderer geeigneter Apparat treten, beispielsweise ein mit besonders
hohem Abscheidegrad arbeitender Abscheider oder eine Gruppe von Abscheidern.
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Das Siloventil 7 ist nach den Abb. 2 und 3 in der Decke 12 einer
Zelle 6 eingebaut. Die Mündung 13 der Förderleitung 2 ist zentral angeordnet und
wird von der konzentrischen Mündung 14 der zum Filter 9 führenden Leitung 8 umgeben.
Mittels der Zugfedern 15 ist in der Mündung 14 ein Ventilkegel 16 aufgehängt, der
in seiner angehobenen Stellung die Mündung 14 der zum Filter 9 führenden Leitung
8 verschließt. Der Ventilkegel 16 ist mittels des Kragens 17 an der zentralen Förderleitung
2 geführt. Der Ventilkegel 16 weist einen zentralen Strömungskörper 18 auf, der
ebenfalls kegelig ausgebildet ist. Dieser Strömungskörperl8 vermag in der angehobenen
Stellung des Ventilkegels 16 die Mündung 13 der Förderleitung 2 zu verschließen.
Die Anordnung ist also so getroffen, daß die Mündung 14 der zum Filter 9 führenden
Leitung 8 in die Zelle 6 und die Mündung 13 der Förderleitung 2 in die Zelle 6 in
gleichem Sinne geöffnet und verschlossen werden können, wobei der Strömungskörper
18 des Ventilkegels 16 als Absperrorgan für die Mündung 13 der Förderleitung 2 ausgebildet
ist.
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Die Wirkungsweise des Siloventils 7 ist aus Abb. 3 leicht zu ersehen,
in der das Ventil in geöffnetem Zustand gezeigt ist. Wenn nach Schaltung der entsprechenden
Rohrweiche 5 (Abb. 1) die Förderleitung 2 entsprechend den Pfeilrichtungen 19 mit
einem Gemisch von Mehl und Luft beaufschlagt wird, so wird von dieser Strömung an
der Mündung 13 eine Kraft auf den zentralen Strömungskörper 18 ausgeübt, die diesen
zur Freigabe der Mündung 13 zwingt. Die Zugfedern 15 werden dabei stärker gespannt.
Das Gut kann nach der Freigabe der Mündung 13 in die Zelle 6 eintreten. Gleichzeitig
hat der Ventilkegel 16 die Mündung 14 der zum Filter 9 führenden Leitung 8 freigegeben.
Die vom Mehl befreite Förderluft, die nur noch Spuren von Gut enthält, kann dann
entsprechend den Pfeilrichtungen 20 durch die Leitung 8 zum Filter 9 gelangen. Wird
die Beaufschlagung der Förderleitung 2 beendet, so fällt die auf den zentralen Strömungskörper
18 ausgeübte Kraft weg, und die Federn 15 bewirken, daß der Ventilkegel 16 angehoben
und die Mündung 14 wieder verschlossen wird. Damit wird die Verbin-
dung zwischen
der betreffenden Zelle 6 und dem zentralen Filter 9 wieder unterbrochen.
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In dieser Art kann wahlweise jede der Zellen 6 mit dem Filter 9,
das heißt mit der Zentralaspiration verbunden werden, während die übrigen Zellen
hermetisch abgeschlossen sind. Es ist daher ohne weiteres möglich, Zellen, die augenblicklich
nicht pneumatisch beaufschlagt werden, zu öffnen, zu befahren usw., ohne daß die
Arbeitsweise der Zentralaspiration dadurch ungünstig beeinflußt würde, wie dies
bei üblichen Anlagen der Fall ist. Da in dem zentralen Filter 9 jeweils nur Mehl
aus der Zelle anfällt, die gerade pneumatisch mittels der Förderleitung 2 beschickt
wird, so ist es ohne weiteres möglich, das anfallende Filtermehl mittels einer in
der Abb. 1 eingezeichneten, vom Filter 9 zur Schleuse 3 reichenden Leitung 11 zusammen
mit dem frischen, von dem Trogförderer 4 angelieferten Mehl über die Schleuse 3
in die Förderleitung 2 einzuspeisen und wieder der Zelle 6 zuzuführen, aus der es
stammt.