DE3110221C2 - Revolverstanzpresse - Google Patents
RevolverstanzpresseInfo
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- B21D28/02—Punching blanks or articles with or without obtaining scrap; Notching
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Description
Die Erfindung betrifft eine Revolverstanzpresse mit in Werk
zeugrevolvern angeordneten oberen und unteren Stanzwerkzeugen.
Die bekannten Revolverstanzpressen haben einen in vertikaler
Richtung beweglichen Pressenstempel und je einen drehbaren
oberen und unteren Werkzeugrevolver, die mehrere obere und
untere Stanzwerkzeuge von verschiedener Größe und Gestalt tra
gen, um verschiedenartige Löcher in flächenhafte Werkstücke,
wie beispielsweise Bleche, zu stanzen. Der obere und der untere
Werkzeugrevolver befinden sich im vertikalen Abstand voneinan
der unmittelbar unterhalb des Pressenstempels und sind mit
ihren zugehörigen Wellen horizontal angeordnet, die in verti
kaler Richtung so ausgerichtet sind, daß sie ko
axial miteinander fluchten. Ferner sind die oberen Werkzeuge
im oberen Werkzeugrevolver so angeordnet, daß sie mit dem
entsprechenden Werkzeug im unteren Werkzeugrevolver vertikal
fluchten, um mit diesem zusammen Löcher oder Ausnehmungen
von bestimmter Gestalt ausstanzen zu können. Ferner werden
der obere Revolver und der untere Revolver von einem Kraftantrieb
gleichzeitig gedreht, um das jeweils gewünschte Paar
der oberen und unteren Werkzeuge unter den Pressenstößel zu
bringen, daß es betätigt werden kann und Löcher von der gewünschten
Gestalt im Werkstück ausstanzt.
Bei einer solchen Stanzpresse wird ein zu stanzendes Werkstück,
beispielsweise ein Blech, von mehreren, gewöhnlich zwei
Klemmvorrichtungen zwischen diejenigen oberen und unteren
Stanzwerkzeuge horizontal vorgeschoben, die von dem oberen
und unteren Werkzeugrevolver gerade unter den Pressenstempel
gebracht worden sind. Die Klemmvorrichtungen sind so
ausgebildet, daß sie ein Ende des Werkstückes erfassen und
durch Kraftantrieb längs der x- und y-Achse in allen Richtungen
auf die Stanzrevolver zu und von diesen weg bewegen
können, um jeden Teil des Werkstückes unter den Pressenstempel
zu bringen. Um mehrere Löcher verschiedener Gestalt
und Größe automatisch und kontinuierlich stanzen zu können,
können die Werkzeugrevolver mit einer vorprogrammierten numerischen
Steuerung gedreht und die Klemmvorrichtungen mit
einer numerischen Steuerung bewegt werden.
Beim Stanzen mit Revolverstanzpressen der oben beschriebenen
Art ist es oft wünschenswert, mehrere Löcher zu stanzen, die
alle die gleiche Gestalt und Größe, aber im Werkstück eine
verschiedene Richtung haben. Beispielsweise gibt es Fälle,
wo in einem Werkstück viele Löcher ausgestanzt werden sollen,
die die Form eines T oder eines umgekehrten T haben und
die in ihrer Gestalt und Größe identisch sind, deren Richtung
jedoch unterschiedlich ist. Oft ist es auch notwendig,
in einem Werkstück viele I-förmige Löcher von identischer
Gestalt und Größe unter verschiedenen Winkeln
zu stanzen.
Bei den bekannten Stanzpressen, insbesondere den Revolverstanzpressen,
war es jedoch bisher unmöglich, in Form und
Größe gleiche Stanzlöcher in unterschiedlichen Richtungen
auf wirtschaftliche Weise in Werkstücken auszustanzen. So
war es beispielsweise notwendig, ein Werkzeugpaar der gewünschten
Gestalt und Größe im oberen und unteren Werkzeugrevolver
einer bekannten Revolverstanzpresse in die gewünschte
Richtung von Hand einzustellen, wenn Löcher mit
verschiedenen Richtungen in den Werkstücken gestanzt werden
sollten. Hierbei ist es natürlich sehr schwierig und
zeitraubend, die oberen und unteren Stanzwerkzeuge so in
die gewünschte Richtung einzustellen, daß sie genau miteinander
fluchten. Zum leichteren Ausrichten wurde deshalb das
obere und das untere Stanzwerkzeug mit je einem Keil und
die oberen und unteren Stanzrevolver mit mehreren Keilnuten
versehen, in die der Paßkeil wahlweise eingesteckt werden
konnte. Bei einer solchen Ausführungsform ist es jedoch unmöglich,
die oberen und unteren Werkzeuge in den Werkzeugrevolvern
stufenlos einzustellen, um Löcher gleicher Gestalt
und Größe in jeder beliebigen Richtung in den Werkstücken
ausstanzen zu können. Außerdem ist es zeitraubend
und mühevoll, die oberen und unteren Werkzeuge von Hand in
ihrer Richtung in den Werkzeugrevolvern zu verstellen, und
die ganze Einrichtung ist sehr kostspielig, da es notwendig
ist, in den oberen und unteren Werkzeugrevolvern sehr viele
Keilnuten anzubringen. In jedem Fall ist es unmöglich, mit
Stanzpressen, in denen die oberen und unteren Stanzwerkzeuge in
ihrer Richtung in den oberen und unteren Werkzeugrevolvern
von Hand gedreht werden sollen, kontinuierlich Löcher zu
stanzen, die die gleiche Gestalt und Größe haben und sich in
ihrer Richtung voneinander unterscheiden. Vielmehr ist es not
wendig, den Stanzvorgang zu unterbrechen, um die oberen und
unteren Stanzwerkzeuge in ihrer Richtung, d. h. in ihrer Winkel
stellung zum Werkstück zu ändern, um Löcher zu stanzen, die in
ihrer Richtung von der Richtung der bis dahin gestanzten Löcher
abweichen.
Aus diesen Gründen kam es oft vor, daß viele Paare von oberen
und unteren Werkzeugen mit gleicher Gestalt und Größe zusam
men in den Werkzeugrevolvern montiert wurden, um kontinuierlich
verschiedenartige Löcher stanzen zu können, einschließlich der
jenigen, die die gleiche Gestalt und Größe haben und sich nur
in der Richtung voneinander unterscheiden. Dies führt jedoch
unausweichlich zu sehr hohen Kosten für den oberen und unteren
Werkzeugsatz. Außerdem besteht die Schwierigkeit, daß in den
Werkzeugrevolvern nur eine begrenzte Anzahl von Werkzeugpaaren
unterschiedlicher Gestalt und Größe untergebracht werden kann.
Es ist auch bereits eine Stanzpresse bekannt (DE 27 10 855 A1),
die zwei einander gegenüberliegende, zusammenwirkende Werkzeuge
aufweist, die in Drehscheiben sitzen, die durch einen Zahn
stangentrieb oder einen Spindeltrieb synchron drehbar sind und
in verschiedene Winkelstellungen zum Werkstück eingestellt wer
den können. Zur Arretierung haben die Drehscheiben Steckbuchsen,
in die ein im Werkzeugträger angeordneter Arretierstift ein
schiebbar ist.
Mit dieser bekannten Stanze sollen aus einer großen Blechplatte
möglichst viele Werkstückrohlinge gleicher Art mit einem ein
zigen Werkzeugpaar platzsparend ausgestanzt werden. Die Werkzeuge
sind dabei in bestimmten Winkelschritten arretierbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Revolverstanzpresse so aus
zubilden, daß mit mehreren Werkzeugpaaren gearbeitet werden
kann, die durch Drehen des Revolvers wahlweise unter den Stößel
gebracht werden und von denen mindestens ein Werkzeugpaar in
verschiedene Winkel gedreht werden kann und diese Winkellage
auch dann beibehält, wenn es durch Weiterschalten der Werk
zeugrevolver aus dem Wirkungsbereich des Pressenstößels heraus
gedreht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Revolverstanzpresse mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Werkzeuge in dem oberen bzw. unteren Werkzeugrevolver drehbar
gelagert und von mindestens einem Drehantrieb in verschiedene
Winkelstellungen zum Werkstück drehbar oder weiterschaltbar
sind und daß die Werkzeuge eine Kupplung und eine Bremse auf
weisen, mit der sie vom Drehantrieb in jeder Winkelstellung
getrennt und arretiert werden können.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Werkzeuge auch
nach ihrer Trennung vom Drehantrieb in jeder beliebigen Winkel
stellung zum Werkstück sicher festgehalten werden und ihre
gegenseitige Lage zueinander und zum Werkstück beibehalten.
Dies ist beispielsweise dann wichtig, wenn die Werkzeuge bei
aufeinanderfolgenden Stanzvorgängen durch Weiterschalten des
Werkzeugrevolvers gewechselt werden und anschließend wieder auf
den im Revolver drehbaren Werkzeugsatz zurückgegriffen werden
soll, um mit ihm in der gleichen Winkellage der Werkzeuge wei
terzustanzen.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn jedes auf dem gleichen Werk
zeugrevolver angeordnete Werkzeug eine eigene Bremse und einen
eigenen ersten Kupplungsteil aufweist, der mit einem zweiten
Kupplungsteil eines einzigen Drehantriebes für alle Werkzeuge
mindestens eines Werkzeugrevolvers verbindbar ist. Bei einer
solchen Ausführungsform benötigt man lediglich einen einzigen
Drehantrieb für alle Werkzeuge, die dann über ein auf dem Werk
zeugrevolver angeordnetes Getriebe mit diesem Drehantrieb ver
bindbar sind.
Die Revolverstanze nach der Erfindung kann eine Abtastvorrich
tung aufweisen, welche die Winkelstellung bzw. Drehlage des
ihr zugeordneten Werkzeuges und/oder die Kupplungsstellung der
Kupplung und die Bremsstellung der Bremse feststellt. Die Stanz
werkzeuge können dann nach einer numerischen Steuerung auto
matisch und synchron gedreht oder weitergeschaltet werden, um
kontinuierlich verschiedenartige Löcher zu stanzen, einschließ
lich solcher Löcher, die in Gestalt und Größe einander gleich
sind, aber im Werkstück eine verschiedene Richtung haben. Eine
solche Abtastvorrichtung kann feststehend angeordnete Sensoren
und diesen zugeordnete Magnete aufweisen, die an einem sich zu
sammen mit dem Werkzeug drehenden Getriebeteil befestigt sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung sowie
den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert ist.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Revolverstanzpresse nach der Erfindung
in einer seitlichen Ansicht,
Fig. 2 eine horizontale Ansicht der Stanz
presse nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab
nach Linie II-II der Fig. 1 und 3,
Fig. 3 einen senkrechten Teilschnitt durch die
Revolverstanzpresse nach Fig. 1 in vergrö
ßertem Maß
stab nach den Linien III-III bzw. III′-III der
Fig. 2 und
Fig. 4 einen Ausschnitt der Fig. 3 in vergrößertem Maßstab
in einem senkrechten Teilschnitt nach Linie
IV-IV der Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Revolverstanzpresse dargestellt, die in
ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet ist und einen Grundrahmen
3 und einen Kopfrahmen 9 aufweist, der durch zwei seitliche
Rahmenteile 5 und 7 mit dem Grundrahmen 3 durch seitliche,
an diesem vertikal befestigte Rahmenteile 5 und 7 zu einer
Rahmenbrücke verbunden ist. Die Stanzpresse 1 könnte jedoch
auch einen C-förmigen Rahmen haben, bei dem das seitliche
Rahmenteil 7 fortgelassen und der Kopfrahmen 9 etwas kürzer
ausgebildet ist. Die Erfindung wird im folgenden jedoch anhand
der dargestellten Brückenstanze erläutert.
Die Revolverstanzpresse 1 hat einen Pressenstempel 11 und
einen oberen Werkzeugrevolver 13 und einen unteren Werkzeugrevolver
15, die mit ihren Wellen 17 und 19 im Brückenrahmen
gelagert sind und mehrere obere Stanzwerkzeuge 21 und untere
Stanzwerkzeuge 23 von verschiedener Gestalt und Größe tragen.
Der Pressenstempel 11 ist etwa im mittleren Teil des Kopfrahmens
9 vertikal beweglich gelagert und wird von einem
hier nicht näher dargestellten Kraftantrieb angetrieben, um
auf das unter ihm in Stellung gebrachte Paar der oberen und
unteren Werkzeuge 21 und 23 einzuwirken. Der obere Werkzeugrevolver
13 ist mit seiner vertikalen Achse am Kopfrahmen 9
hängend derart drehbar montiert, daß er teilweise unter dem
Pressenstempel 11 vorbeiläuft, während der untere Werkzeugrevolver
15 genau unterhalb des oberen Revolvers 13 und koaxial
zu diesem im Grundrahmen 3 drehbar gelagert ist. Außerdem
sind der obere und untere Werkzeugrevolver 13 und 15
so angeordnet, daß die oberen Stanzwerkzeuge 21 und die unteren
Stanzwerkzeuge 23 von gleicher Gestalt und Größe paarweise
vertikal miteinander fluchten. Die Werkzeugrevolver 13, 15
werden gleichzeitig von einem Kraftantrieb angetrieben, der
jeweils ein ausgewähltes Stanzwerkzeugpaar 21 und 23 in den
Bereich unterhalb des Pressenstempels 11 bringt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Werkzeugpaare 21, 23
der Art der Stanzpresse entsprechend derart im oberen und unteren
Werkzeugrevolver 13 und 15 montiert, daß sie im Kreis
längs der Umfangslinien der Werkzeugrevolver 13, 15 in gleichem
radialen Abstand von den Revolverachsen 17 und 19 der Werkzeugrevolver
13 und 15 angeordnet sind.
Zum Vorschieben und Positionieren des zu stanzenden Werkstückes
W ist die Revolverstanzpresse 1 mit einem Längsschlitten
25 und einem Querschlitten 27 ausgerüstet. Der
Längsschlitten 25 kann in Richtung auf die Werkzeugrevolver
13 und 15 und von diesen weg bewegt werden, während der
Querschlitten 27 auf dem Längsschlitten 25 gleitend gelagert
ist und eine Klemmvorrichtung 29 zum Festklemmen des
Werkstückes W aufweist. Der Längsschlitten 25 ist in Schienen
31 gleitend gelagert, die im oberen Teil des Grundrahmens
3 montiert sind, so daß der Längsschlitten 25 sich auf
die Werkzeugrevolver 13 und 15 hin oder von diesen fort
bewegt, wenn er von einem Kraftantrieb angetrieben wird.
Der Querschlitten 27, der die Klemmvorrichtung 29 trägt,
ist auf dem Längsschlitten 25 derart gelagert, daß er durch
einen Kraftantrieb rechtwinklig zu den Schienen 31 in horizontaler
Richtung hin- und herbewegt werden kann.
Auf dem Grundrahmen 3 ist ferner ein feststehender Werkstücktisch
33 angeordnet, auf dem das Werkstück W entlanggleiten
kann. Außerdem gibt es zwei bewegliche Tische 35,
die mit dem Längsschlitten 25 fest verbunden werden können
und die überstehenden Enden des Werkstückes W unterstützen.
In der beschriebenen Vorrichtung kann das Werkstück W, das
von der Klemmvorrichtung 29 eingeklemmt ist, in den Spalt
zwischen dem oberen und unteren Werkzeugrevolver 13, 15 vorgeschoben
werden und durch Bewegen des Längs- und Querschlittens
25 und 27 unmittelbar unterhalb des Pressenstempels 11 positioniert
werden. Vorher oder zur gleichen Zeit, wie das
Werkstück W zwischen den Werkzeugrevolvern 13 und 15 unterhalb
des Pressenstempels 11 positioniert wird, wird das gewünschte
Paar der oberen und unteren Stanzwerkzeuge 21 und 23 vom
oberen und unteren Werkzeugrevolver 13 und 15 unmittelbar
unter den Pressenstempel 11 gebracht. Das Werkstück W wird
dann von den oberen und unteren Stanzwerkzeugen 21 und 23
gestanzt, wenn sich der Pressenstempel 11 senkt und auf das
obere Stanzwerkzeug 21 drückt. Hierbei können mehrere Löcher
von verschiedener Größe und Gestalt durch Drehen der oberen
und unteren Werkzeugrevolver 13 und 15 und durch Hin- und
Herbewegen der Längs- und Querschlitten 25 und 27 nach einer
vorprogrammierten numerischen Steuerung automatisch und
kontinuierlich gestanzt werden.
In Fig. 3 erkennt man, daß das obere Stanzwerkzeug 21 in
einer zylindrischen Werkzeugaufnahme 37 herausnehmbar angeordnet
ist, die eine Innenbohrung zur Aufnahme des oberen
Stanzwerkzeuges 21 aufweist und an ihrem oberen Ende mit
einer Riemenscheibe 39 versehen ist. Die obere Werkzeugaufnahme
37 hat die Gestalt einer Hülse und ist in einer Bohrung
41 drehbar gelagert und in Vertikalrichtung gehalten,
die den oberen Werkzeugrevolver 13 durchdringt, so daß das
obere Stanzwerkzeug 21 nach unten aus dem oberen Werkzeugrevolver
13 austreten kann. Der obere Teil des oberen Stanzwerkzeuges
21 ist mit Gleitsitz in eine zylindrische Hubeinrichtung
43 eingesetzt, die an ihrem oberen Ende einen
Flansch 43f trägt und im oberen, erweiterten Teil der Bohrung
41 in Vertikalrichtung gleitend geführt ist. An seinem
unteren Ende ist das obere Stanzwerkzeug 21 mit einer vertikal
verlaufenden Nute 21g versehen und mit dieser bei
seiner vertikalen Gleitbewegung an einer Paßfeder 45 oder
einem Gleitkeil geführt, die an der oberen Werkzeugaufnahme
37 befestigt ist und in die Nute 29 eingreift. Die Hubvorrichtung
43 wird von einer oder mehreren Federn 47 aufwärts
gedrückt, die am Flansch 43f der Hubvorrichtung anliegen
und das obere Stanzwerkzeug 21 aufwärts gedrückt halten.
Hierdurch fährt das obere Stanzwerkzeug 21 nach unten aus
dem oberen Werkzeugrevolver 13 heraus und führt einen Stanzvorgang
aus, wenn es von dem Pressenstempel 11 niedergedrückt
wird. Nach der Stanzung wird das Stanzwerkzeug dann
durch die Feder oder die Federn 47 von der Hubvorrichtung
43 wieder angehoben.
Man erkennt, daß das obere Stanzwerkzeug 21 gegenüber dem
oberen Werkzeugrevolver 13 gedreht oder weitergeschaltet
wird, wenn die Riemenscheibe 39 am oberen Werkzeughalter
37 in einer von beiden Richtungen angetrieben wird, um die
obere Werkzeugaufnahme 37 in der im oberen Werkzeugrevolver
13 angeordneten Bohrung 41 zu drehen.
Andererseits ist das untere Stanzwerkzeug 23 genau unterhalb
des oberen Stanzwerkzeuges 21 angeordnet und befindet
sich herausnehmbar in einer zylindrischen, unteren Werkzeugaufnahme
49, die ebenfalls eine vertikale Innenbohrung
aufweist und an ihrem oberen Ende mit einer Riemenscheibe
51 versehen ist. Der untere Halter oder die untere Werkzeugaufnahme
49 ist zu der oberen Werkzeugaufnahme 37 koaxial
und wird von einem ringförmigen Träger 53 drehbar gehalten,
der in einer vertikalen Bohrung 55 des unteren Revolvers
15 sitzt. Hierdurch arbeitet das untere Stanzwerkzeug 23
mit dem oberen Stanzwerkzeug 21 zusammen, um Löcher in das
auf das untere Stanzwerkzeug 23 gelegte Werkstück W zu stanzen,
wenn das obere Stanzwerkzeug 21 vom Pressenstempel 11
niedergedrückt wird und aus dem oberen Revolver 13 heraus
in das untere Stanzwerkzeug 23 fährt. Ebenso wie das obere
Stanzwerkzeug 21 wird auch das untere Stanzwerkzeug 23 in
gleicher Weise gegenüber dem unteren Werkzeugrevolver 15 in
seiner Winkelstellung oder Richtung gedreht oder weitergeschaltet,
wenn die Riemenscheibe 51 der unteren, zylindrischen
Werkzeugaufnahme 49 in der einen oder anderen Richtung angetrieben
wird, um die untere Werkzeugaufnahme 49 in dem Träger
53 zu drehen.
Um das obere und das untere Stanzwerkzeug 21 und 23 in den
Werkzeugrevolvern 13 und 15 zu drehen oder weiterzuschalten,
sind die Riemenscheiben 39 und 51 der oberen und unteren
Werkzeugaufnahmen 37 und 49 so ausgebildet, daß sie von
Drehantrieben 57 bzw. 59, wie beispielsweise von Servomotoren,
angetrieben werden. Der Motor 57 zum Drehen des oberen
Stanzwerkzeuges 21 wird von einer Konsole 61 getragen, die
an einem Teil des Kopfrahmens 9 befestigt ist, während der
Motor 59 für das untere Stanzwerkzeug 23 von einer Konsole
63 gehalten wird, die an einem Teil des Grundrahmens 3 befestigt
ist. Die obere und untere Riemenscheibe 39 bzw. 51
werden von den Motoren 57 und 59 auf die gleiche Art und
Weise durch Getriebe angetrieben, deren Teile für beide
gleich ausgebildet sind, obgleich sie symmetrisch angeordnet
sind. Aus diesem Grunde wird nur das obere Getriebe
näher beschrieben, welches den oberen Motor 57 und die obere
Werkzeugaufnahme 37 miteinander verbindet, während das
untere Getriebe für den unteren Motor 59 und den unteren
Halter 49 nicht beschrieben wird und nur in der Zeichnung
mit gleichen Bezugszeichen versehen ist wie die Teile des
oberen Getriebes.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist der Motor 57 an seiner vertikal
nach unten gerichteten Abtriebswelle mit einem Ritzel
65 versehen, das mit einem anderen Zahnrad 67 in Eingriff
steht, das zusammen mit einer Riemenscheibe 69 an der Konsole
61 frei drehbar gelagert ist. Die Riemenscheibe 69 ist
mit einem Übertragungsmittel 71, beispielsweise einem Treibriemen,
mit einer Kupplungs- und Bremseinheit 73 verbunden,
die eine von dem Übertragungsmittel 71 angetriebene, treibende
Riemenscheibe 75 und eine angetriebene Riemenscheibe 77
aufweist und die im folgenden näher beschrieben werden wird.
Die angetriebene Riemenscheibe 77 der Kupplungs- und Bremseinheit
73 ist über ein Übertragungsmittel 79, wie beispielsweise
einen Treibriemen, mit einer Umlenkriemenscheibe
81 verbunden, die auf der Oberfläche des oberen
Werkzeugrevolvers 13 frei drehbar gelagert ist. Die Umlenkriemenscheibe
81 ist mit einem Übertragungsmittel, beispielsweise
einem Treibriemen 83, mit der Riemenscheibe 39 der oberen
Werkzeugaufnahme 37 verbunden, um das obere Stanzwerkzeug
21 zu drehen oder weiterzuschalten.
Obwohl im Vorstehenden nur das Getriebe für den oberen Drehantrieb
57 beschrieben wurde, versteht es sich doch von
selbst, daß auch der untere Drehantrieb 59 etwa auf die gleiche
Weise durch ein Getriebe mit der Riemenscheibe 51 der unteren
Werkzeugaufnahme 49 verbunden ist, um das untere Stanzwerkzeug
23 auf die gleiche Weise zu drehen
oder weiterzuschalten. Hierbei werden der obere Drehantrieb
57 und der untere Drehantrieb 59 derart numerisch
gesteuert, daß sie die obere Riemenscheibe 39 und die untere
Riemenscheibe 51 der oberen Werkzeugaufnahme 37 und der
unteren Werkzeugaufnahme 49 synchron antreiben, um das obere
Stanzwerkzeug 21 und das untere Stanzwerkzeug 23 in beiden
Richtungen synchron zu drehen oder weiterzuschalten.
Wie am besten aus Fig. 4 hervorgeht, hat die Kupplungs- und
Bremseinheit 73 eine obere Achse 85 für die treibende
Riemenscheibe 75 und eine untere Achse 87 für die angetriebene
Riemenscheibe 77, von denen die treibende Riemenscheibe
75 am Kopfrahmen 9 und die angetriebene Riemenscheibe 77
am oberen Werkzeugrevolver 13 derart befestigt ist, daß die
obere Achse 85 und die untere Achse 87 zueinander koaxial
sind, wenn sie untereinandergebracht werden. Außerdem weist
die Kupplungs- und Bremseinheit 73 einen pneumatischen oder
hydraulischen Antrieb 89 auf, der aus einem Zylinder 91 und
einem im Zylinder 91 vertikal gleitend geführten Kolben 93 und
einer ringförmigen Kappe 95 besteht, die am Zylinder 91 mit
mehreren Schrauben 97 befestigt ist. Bei der bevorzugten
Ausführungsform ist der Zylinder 91 des pneumatischen oder
hydraulischen Antriebes 89 an der Unterseite des Kopfrahmens
9 mit mehreren Schrauben 99 befestigt, während die obere
Achse 85 der treibenden Riemenscheibe 75 in vertikaler Lage
in der Mitte des Zylinders 91 befestigt ist und den Kolben
93 zentrisch durchsetzt.
Der Kolben 93 gleitet im Zylinder 91 in vertikaler Richtung
an der oberen Achse 85 entlang und bewegt sich auf die
treibende Riemenscheibe 75 zu oder von dieser fort, um mehrere
Druckstangen 101 auszuschieben oder zurückzuziehen,
welche Bohrungen 103 in der treibenden Riemenscheibe 75 in
vertikaler Richtung gleitend durchsetzen. Hierbei wird der
Kolben 93 von mehreren Federn 105 nach oben gedrückt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform umgeben die Federn 105
die Druckstangen 101, um den Kolben 93 mit Hilfe der Druckstangen
101 aufwärtsgedrückt zu halten, wie dies aus Fig. 3
hervorgeht. Da die Druckstangen 101 von den
Federn 105 aufwärts gedrückt gehalten werden, befinden sie sich normalerweise
in einer in die Bohrungen 103 der treibenden
Riemenscheibe 75 zurückgezogenen Stellung und treten nur dann
nach unten aus der treibenden Riemenscheibe 75 heraus,
wenn der Kolben 93 abwärtsgedrückt wird.
Zwischen dem Kolben 93 und den
Druckstangen 101 befindet sich ein Drucklager 107,
welches die obere Achse 85 umgibt. Zwischen dem
Drucklager 107 und der oberen Welle 85 ist
eine Kugellagerbüchse 109 vorgesehen.
Hierdurch kann sich die treibende Riemenscheibe 75
auf der oberen Achse 85 jederzeit frei drehen, wenn sie von
dem Treibriemen 71 angetrieben wird. Ferner fahren die Druckstangen
101 nach unten aus der treibenden Riemenscheibe 75
aus, wenn der Kolben 93 von einem pneumatischen oder hydraulischen
Druckmittel nach unten gedrückt wird.
Die untere Achse 87 der angetriebenen Riemenscheibe 77 sitzt
vertikal in einem Block 111, der auf der Oberseite des oberen
Werkzeugrevolvers 13 mit mehreren Schrauben 113 befestigt
ist. Die angetriebene Riemenscheibe 77 ist auf der unteren
Achse 87 frei drehbar gelagert und mit mehreren vertikalen
Bohrungen 115 versehen, in die die Druckstangen 101 eingreifen
können, wenn sie von dem Kolben 93 nach unten gedrückt
werden. Die vertikalen Bohrungen 115 durchdringen die angetriebene
Riemenscheibe 77 und sind nach unten hin offen. In
diese Bohrungen 115 sind in ihnen gleitende Druckstifte 117
eingesetzt, die von den Druckstangen 101 nach unten gedrückt
werden können. Wenn sie von den Druckstangen 101 nach unten
gedrückt werden, treten die Druckstifte 117 nach unten aus
der angetriebenen Riemenscheibe 77 heraus und geraten mit
einer ringförmigen Reibscheibe 19 in Eingriff, die unter
ihnen angeordnet ist und mit einer ringförmigen Bremsscheibe
121 zusammenwirkt.
Die ringförmige Reibscheibe 119 ist vertikal verschiebbar
und umgibt den unteren, in seinem Durchmesser kleineren
Teil 77r der angetriebenen Riemenscheibe 77. Sie wird von
mehreren Zapfen 123 an einer Drehung um den reduzierten
Teil 77r der angetriebenen Riemenscheibe 77 gehindert. Die
ringförmige Reibscheibe 119 wird von einer ringförmigen Federplatte
125, die den reduzierten Teil 77r der angetriebenen
Riemenscheibe 77 umgibt und von einer ringförmigen, am
reduzierten Teil 77r befestigten Tragplatte 127 gehalten
wird, gegen die ringförmige Bremsplatte 121 gedrückt. Die
Bremsplatte 121 wiederum ist mit mehreren Schrauben 129 am
Block 111 befestigt und umgibt die untere Achse 87, so daß
die ringförmige Reibscheibe 119 in Berührung mit der Bremsplatte
121 gebracht werden kann.
Um festzustellen, ob eine Verbindung zwischen der Reibscheibe
119 und der Bremsscheibe 121 besteht, wird an den
Block 111 und an die Bremsplatte 121 ein elektrischer Strom
angelegt. Aus diesem Grunde ist die Bremsplatte 121 am
Block 111 mit den Schrauben 129 durch einen Isolierring 131
und mehrere Isolierscheiben 133 befestigt.
Aus der vorhergehenden Beschreibung erkennt man, daß die
ringförmige Reibscheibe 119 normalerweise gegen die Bremsscheibe
121 gedrückt wird, sodaß sich die angetriebene Riemenscheibe
77 nicht um die untere Achse 87 drehen kann.
Wenn jedoch der Kolben 93 nach unten gedrückt wird und auf
die Druckstangen 101 und die Druckstifte 117 drückt, wird
die Reibscheibe 119 von der Bremsplatte 121 abgehoben, so
daß die angetriebene Riemenscheibe 77 sich auf der unteren
Achse 87 drehen kann, um das Stanzwerkzeug 21 zu drehen.
Wendet man sich nun wieder Fig. 3 zu, so erkennt man, daß
die Umlenkriemenscheibe 81 an ihrer Oberseite Magnete 135 trägt, die mit feststehenden Sensoren 137 einer Abtastvorrichtung
zusammenwirken, die dazu dient festzustellen,
ob sich das obere Stanzwerkzeug 21 in seiner Ausgangsstellung
befindet oder nicht. Bei der bevorzugten
Ausführungsform befinden sich die feststehenden Sensoren 137 an einer
Bracke 139, die an einem Teil des Kopfrahmens 9 befestigt
ist. Eine weitere Abtastvorrichtung 141, 143 befindet
sich an der unteren Werkzeugaufnahme 49, um festzustellen, ob
sich das untere Werkzeug 23 in seiner Ausgangsstellung befindet
oder nicht.
Die Drehvorrichtung für die oberen und unteren Stanzwerkzeuge
kann auch bei Stanzpressen verwendet werden, die nur
mit einem oder mit mehreren, in einer Reihe nebeneinander
angeordneten Werkzeugpaaren arbeiten. Ferner ist es möglich,
unmittelbar neben einer jeden Werkzeugaufnahme einen
Servomotor als Drehantrieb für das obere bzw. untere Stanzwerkzeug
anzuordnen, der über ein Zahnradgetriebe od. dgl.
mit der Werkzeugaufnahme verbunden ist. Außerdem können
alle oder nur einzelne Drehantriebe für die Stanzwerkzeuge
an eine numerische Programmsteuerung angeschlossen
werden.
Claims (5)
1. Revolverstanzpresse mit in Werkzeugrevolvern angeordneten
oberen und unteren Stanzwerkzeugen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Werkzeuge (21, 23)
in dem oberen und unteren Werkzeugrevolver (13, 15)
drehbar gelagert und von mindestens einem Drehantrieb
(57, 59) in verschiedene Winkelstellungen zum Werkstück (W)
drehbar oder weiterschaltbar sind und daß die Werkzeuge
(21, 23) eine Kupplung (73) und eine Bremse (119, 121,
125) aufweisen, mit der sie vom Drehantrieb (57, 59)
in jeder Winkelstellung getrennt und arretiert werden kön
nen.
2. Revolverstanzpresse nach Anspruch 1, mit mehreren, im oberen
Werkzeugrevolver (13) angeordneten oberen Werkzeugen (21)
und mehreren, im unteren Werkzeugrevolver (15) ange
ordneten unteren Werkzeugen (23), dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes auf dem gleichen
Werkzeugrevolver (13 bzw. 15) angeordnete Werkzeug (21 bzw.
23) eine eigene Bremse (119, 125) und einen eigenen ersten
Kupplungsteil (77) aufweist, der mit einem zweiten Kupp
lungsteil (75, 101) eines einzigen Drehantriebes (57 bzw.
59) für alle Werkzeuge (21 bzw. 23) mindestens eines
Werkzeugrevolvers (13 bzw. 15) verbindbar ist.
3. Revolverstanzpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß jedes Werkzeug (21 bzw.
23) über ein auf dem Werkzeugrevolver (13 bzw. 15) ange
ordnetes Getriebe (77, 79, 81, 83, 39 bzw. 51) mit dem
Drehantrieb (57 bzw. 59) verbindbar ist.
4. Revolverstanzpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Abtastvorrich
tung (135, 137 bzw. 141, 143) vorgesehen ist, welche die
Winkelstellung des ihr zugeordneten Werk
zeuges (21 bzw. 23) und/oder die Kupplungsstellung der
Kupplung (73) und die Bremsstellung der Bremse (119, 125)
feststellt.
5. Revolverstanzpresse nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abtastvorrichtung
feststehend angeordnete Sensoren (137 bzw. 143) und diesen
zugeordnete Magnete (135 bzw. 141) aufweist, die an einem
sich zusammen mit dem Werkzeug (21 bzw. 23) drehenden Ge
triebeteil (49, 81) befestigt sind.
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