DE3106109C2 - - Google Patents

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DE3106109C2
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/30Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
    • C08F8/32Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups by reaction with amines

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Description

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel­ lung von Amingruppen und gegebenenfalls Amidgruppen enthaltenden Polymeren mit einem polymeren Kohlenwasser­ stoffgerüst, an dem Amingruppen allein oder zusammen mit Amidgruppen hängen.
Solche polymeren Materialien wurden bisher mit Hilfe komplexer Syntheseverfahren hergestellt, wie sie beispiels­ weise von Boileau et al. in Polymer, 19, Seite 423 und von Gibson et al., Macromolecules, 9, Seite 688, beschrie­ ben worden sind. Mit dem erfindungsgemäßen katalytischen einstufigen Verfahren wird die Herstellung solcher ge­ wünschter polymerer Polyamine mit gegebenenfalls Amid­ gruppen in wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
Die katalytische Aminomethylierung von Olefinen mit sekundären Monoaminen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff wurde zuerst beschrieben von W. Reppe in Experiention, Band 5, Seite 93 (1949); DE-PS 8 39 800 (1952) sowie in Liebigs Ann. Chem., Band 582, Seite 148 (1953). Dieses bekannte Verfahren hatte jedoch nur einen begrenzten Wert wegen des erforderlichen Einsatzes großer Mengen toxischer Eisen- und Nickelcarbonyle als Katalysatoren, wegen des schnellen Verbrauchs der Katalysatoren sowie wegen der geringen Reaktionsgeschwindigkeit und der geringen Ausbeuten. Darüber hinaus war diese bekannte Reaktion auf Monoolefine und niedrigmolekulare Monoamine beschränkt.
Es sind auch andere Monoolefine in Gegenwart anderer Metallcarbonyle umgesetzt worden, um eine Aminomethylie­ rung zu erzielen. Dabei hat sich jedoch gezeigt, daß diese Reaktionen nicht selektiv sind und bestenfalls nur mäßige Ausbeuten des gewünschten Produktes ergeben. Beispielsweise ist aus den US-Patentschriften 24 22 631 und 32 34 283 bekannt, daß aus niederen Olefinen, Kohlen­ monoxid, Wasserstoff und einem sekundären Amin in Gegen­ wart von Kobalthydrocarbonyl oder Dikobaltoctacarbonyl sowie mit bestimmten anderen Kobaltverbindungen tertiäre Amine in geringen Ausbeuten erhalten werden, wenn die Umsetzung bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck durchgeführt wird.
Ferner ist aus den US-Patentschriften 35 13 200 und 40 96 150 bekannt, daß Metallverbindungen der VIII. Gruppe des Periodensystems eingesetzt wurden, um die Aminomethylierungsreaktion von monomeren Olefinen mit sekundären Aminen zu monomeren tertiären Aminen zu kata­ lysieren. Die Reaktionen werden in der Regel durch die Bildung wesentlicher Mengen von Nebenprodukten beeinträch­ tigt und sind spezifisch auf die Bildung von tertiären Aminen gerichtet.
Diese bekannten Verfahren beschränken sich auf die Bildung von monomeren Aminen aus niedrigmolekularen Monoolefinen und insbesondere aus Ethylen, Propylen und ähnlichen Olefinen oder aus Olefinen mit endständigen Doppelbindun­ gen als der reaktiven Stelle.
Polymere Verbindungen mit Amino- und Amidgruppen sind bekannt als gute oberflächenaktive Stoffe, Flockungs­ mittel, Weichmacher sowie als Komponenten für Beschich­ tungsmaterialien. Die herkömmlichen Methoden zur Herstel­ lung solcher gewünschter Polymere sind schwierig durchzu­ führen und kostenaufwendig. Es besteht daher ein dringen­ der Bedarf nach einem wirtschaftlichen Verfahren zur Herstellung solcher polymerer Materialien.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein einstufiges katalytisches Verfahren zur Herstellung von Amin- und gegebenenfalls Amidgruppen enthaltenden Polymeren in hohen Ausbeuten, wobei man die Reaktionsteil­ nehmer, nämlich ein Polymeres mit einer Anzahl von olefini­ schen Doppelbindungen, Kohlenmonoxid, Wasser und eine stickstoffhaltige Verbindung wie Ammoniak oder ein mono­ meres primäres oder sekundäres Amin, in Gegenwart einer katalytischen Menge eines rhodiumhaltigen Produktes aus metallischem Rhodium, Rhodiumsalzen, -oxiden, -carbo­ nylen, -phosphinen oder deren Liganden in Kontakt bringt. Die Umsetzung wird in einem inerten LösungsmitteI bei Temperaturen von 50 bis 250° C und bei einem Druck von etwa 30 bis 300 bar ausgeführt.
Dementsprechend besteht die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe in einem Verfahren zur Her­ stellung von Amin- und gegebenenfalls Amidgruppen ent­ haltenden Polymeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einem inerten flüssigen Medium ein Polymeres mit olefinischen Doppelbindungen mit Kohlenmonoxid und einer stickstoffhaltigen Verbindung wie Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin bei einer Temperatur von etwa 50 bis 250° C und einem Druck von etwa 30 bis 300 bar in Gegenwart eines im wesentlichen aus einer rhodiumhaltigen Substanz bestehenden Katalysators in Form von metallischem Rhodium, Rhodiumsalzen, -carbonylen, -oxiden oder deren Liganden in Kontakt bringt und das ent­ standene polymere Produkt aus der Reaktionsmischung gewinnt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten polymeren Verbindungen mit olefinischen Doppelbindungen sind ebenso wie die Verfahren zu ihrer Herstellung be­ kannt. Mit den Ausdrücken "olefinische Doppelbindungen enthaltendes Polymeres" oder "olefinisches Prepolymeres", die nachfolgend benutzt werden, sollen die Homo- und Copolymeren bezeichnet werden, die eine Anzahl olefini­ scher Doppelbindungen enthalten, die über die Polymer­ kette entweder als Teil des polymeren Gerüstes oder als Teil der daran hängenden Gruppen verteilt sind. Das durchschnittliche Molekulargewicht dieser olefi­ nisch ungesättigten Polymeren sollte bei wenigstens etwa 500 liegen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit hochmolekularen olefinisch ungesättigten Polymeren mir einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 5 000 bis 100 000 und darüber durchgeführt werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten olefi­ nisch ungesättigten Polymeren können aus Monomeren herge­ stellt werden, die eine Vielzahl von olefinischen Gruppen für sich allein (Homopolymere) oder in Kombination mit anderen Monomeren enthalten, und zwar durch konventio­ neIle katalytische Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
Als olefinisch ungesättigte Polymere können Homopolymere eingesetzt werden, die aus Monomeren mit 4 bis 10 C-Atomen mit einer Anzahl olefinischer Doppelbindungen hergesteIlt worden sind, beispielsweise aus Butadien, Cyclopentadien, Dimeren des Cyclopentadiens, 1,3-Pentadien, 1,4-Penta­ dien, 1,3-Hexadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, 2,4-Hexa­ dien, 1,3,5-Hexatrien u. dgl. sowie aus entsprechenden substituierten Monomeren, sofern die Substituenten im Hinblick auf die Aminomethylierung reaktionsträge sind, wie Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen, Halogengruppen und Carbonylgruppen.
Das olefinisch ungesättigte Polymere, das in der vorlie­ genden Erfindung eingesetzt werden kann, kann auch in Form seiner isomeren Stereokonfigurationen vorliegen. Im Falle von Polybutadien kann es beispielsweise in der cis-1,4-, trans-1,4- oder trans-1,2-Konfiguration oder als ein Gemisch aus diesen Konfigurationen vorliegen. Ferner können die geeigneten Polymere auch Copolymere sein, die aus zwei oder mehr monomeren Verbindungen entstanden sind, die jede für sich imstande sind, einen polymeren, olefinisch ungesättigten Abschnitt in dem Polymeren zu bilden, beispielsweise Copolymere mit Poly­ butadienabschnitten, zum Beispiel Copolymere aus Poly(buta­ dien-isopren), Poly(butadien-1,4-pentadien) u. dgl.
Die geeigneten olefinisch ungesättigten Polymeren können auch Copolymere sein, die aus wenigstens einem der oben beschriebenen Monomeren, die imstande sind, olefinisch ungesättigte Polymerabschnitte zu bilden, und wenigstens einem copolymerisierbaren Vinylmonomeren gebildet werden, wobei das Vinylmonomere keine olefinisch ungesättigten Polymerabschnitte bildet. Beipiele für solche Vinylmono­ meren sind Acrylamide, Acrylnitril, Styrol, Acrylate, Alkylvinylether, Alkylvinylketon und deren Mischungen sowie Hydrocarbylderivate solcher Monomeren mit 1 bis 20 C-Atomen, beispielsweise x-Methylstyrol, Methylmeth­ acrylat u. ä. Solche Produkte werden in konventioneller weise mit Hilfe freier Radikale, kationischer oder anio­ nischer Polymerisationstechniken usw. hergestellt, die gut bekannt sind. Eine Vielzahl dieser Polymere kann im Handel erhalten werden, beispielsweise Poly(butadien­ acrylnitril), Poly(butadien-styrol), Acrylnitril-Butadien- Styrol-(ABS)-Harze u.dgl. Die olefinisch ungesättigten Polymeren können auch zusammen mit nicht olefinisch ungesättigten Monomergruppen in jedem gewünschten Maße hergestellt werden, so lange sichergestellt ist, daß die erhaltenen Polymere eine ausreichende Anzahl von olefinischen Doppelbindungen enthalten und also als aktiver Vorläufer für das die gewünschten Amingruppen enthaltende polymere Produkt dienen. Es ist erwünscht, daß die Copolymeren wenigstens etwa 10 Gew.-%, vorzugs­ weise etwa 30 Gew.-% olefinisch ungesättigte Polymerab­ schnitte enthalten.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Poly­ meren können auch aus olefinischen Monomeren wie Propylen, Butylen, Decylen u. ä. hergestellt werden, wobei man durch Verzweigung, Isomerisierung u. ä. polymeres Material mit restlichen Olefinbindungen erhält. Außerdem können Asphalte und Asphaltzusammensetzungen eingesetzt werden. Welche bestimmten olefinisch ungesättigten Polymere verwendet werden, hängt natürlich von der Natur der gewünschten, herzustellenden Polyaminpolymere ab.
Der stickstoffhaltige Reaktionsteilnehmer kann eine Verbindung sein, die sich durch die allgemeine Formel R¹-NH-R darstellen läßt, in der R und R¹, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen bedeuten, zum Beispiel Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen. Vorzugsweise besteht jede der Kohlen­ wasserstoffgruppen aus elner C₁-C₂₀-Gruppe, wie oben beschrieben. Beispiele für Amine, die geeignet sind, in dem erfindungsgemäßen Verfahren als Reaktionsteilnehmer eingesetzt zu werden, sind Ammoniak, Methylamin, Ethyl­ amin, Propylamin, Butylamin, n-Pentylamin, Hexylamin, Decylamin, Dodecylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipro­ pylamin, Diisopropylamin, Di-n-butylamin, Diisobutylamin, Dipentylamin, Di-2,2,4-Trimethylpentylamin, Dihexylamin, Ethylhexylamin, Diheptylamin, Dinonylamin, Butylpenta­ decylamin, Diphenylamin, Ditolylamin, Methylcumenylamin, Dibenzylamin, Methyl-2-phenylethylamin, Methylnaphthyl­ amin, Di-idenylamin, Di-m-xylylamin, Dioctenylamin, Dipentenylamin, Methylbutenylamin, Dicyclopentylamin, Di(methylcyclopentyl)amin, Butylcyclooctylamin u. dgl. Außerdem können R und R¹ so miteinander verbunden sein, daß sie eine einzige Alkylengruppe mit 2 bis 6 C-Atomen bilden, beispielsweise Ethylenimin, Azetidin, Pyrroli­ din, Dimethylaziridin u. dgl. Die bevorzugten Aminogruppen der vorstehend angegebenen Formel haben wenigstens für R eine der oben angegebenen Kohlenwasserstoffgruppen.
Es wurde gefunden, daß die Aminomethylierung des olefi­ nisch ungesättigten Polymeren sofort eintritt, wenn ein vorgebildetes olefinisch ungesättigtes Polymeres und eine der oben beschriebenen Aminoverbindungen zusammen mit Kohlenmonoxid und Wasser in Gegenwart des oben be­ schriebenen Katalysators miteinander in Kontakt gebracht werden. Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Wasser als wirksame Wasserstoffquelle wirkt und die Bildung des gewünschten Polymerproduktes fördert, ohne daß dabei die nachteiligen Sicherheitsprobleme auftreten, die in der Regel mit der Verwendung einer anderen Wasserstoffquelle wie zum Beispiel Wasserstoffgas verbunden sind. Wasser ist daher die bevorzugte Wasserstoffquelle. Wasserstoffgas kann als ergänzende Wasserstoffquelle mit eingesetzt werden. Es sollte jedoch nur in einer geringeren Menge eingesetzt werden, da sein Vorliegen die tatsächlichen Reaktions­ ausbeuten verringert.
Es wurde ferner überraschenderweise gefunden, daß Polymere mit überwiegend sekundären Aminogruppen ohne weiteres nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können, wenn der stickstoffhaltige Reaktionsteilnehmer Ammoniak ist. Werden dagegen durch Kohlenwasserstoff­ gruppen substituierte stickstoffhaltige Reaktionsteil­ nehmer, das heißt solche, bei denen entweder R allein oder R und R¹ eine der vorstehend angegebenen Kohlen­ wasserstoffgruppen bedeuten, eingesetzt, dann erhält man Polyaminpolymere, die überwiegend tertiäre Amino­ gruppen enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter Verwendung einer flüssigen Phase durchgeführt. Jede geeignete organi­ sche Flüssigkeit kann verwendet werden, die gegenüber den Reaktionsbedingungen, den Reaktionsteilnehmern, dem Katalysator und den Produkten inert ist. Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind aromatische, aliphati­ sche oder alicyclische Kohlenwasserstoffe, Ether, Ester usw.
Beispiele für geeignete Kohlenwasserstoffe, die als Lösungsmittel eingesetzt werden können, sind aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Tetralin usw.; aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Butan, Pentan, Isopentan, Hexan, Isohexan, Heptan, Octan, Iso­ octan, Naphtha, Benzin, Kerosin, Mineralöl usw.; alicycli­ sche Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan, Cyclohexan, Methylcyclopentan, Decalin, Indan usw.
Auch Ether können als Lösungsmittel eingesetzt werden, beispielsweise Diisopropylether, Di-n-butylether, Ethylen­ glykol-diisobutylether, Methyl-o-tolylether, Ethylen­ glykol-dibutylether, Diisoamylether, Methyl-p-tolylether, Methyl-m-tolylether, Dichlorethylether, Ethylenglykol­ diisoamylether, Diethylenglykol-diethylether, Ethylbenzyl­ ether, Diethylenglykol-dimethylether, Ethylenglykol-di­ ethylether, Ethylenglykol-diphenylether, Triethylenglykol­ diethylether, Diethylenglykol-di-n-hexylether, Tetraethy­ lenglykol-dimethylether, Tetraethylenglykol-dibutylether usw.
Außerdem können verschiedene Ester als Lösungsmittel in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, wie Ethylformiat, Methylacetat, Ethylacetat, n-Propyl­ formiat, Isopropylacetat, Ethylpropionat, n-Propylacetat, sec.-Butylacetat, Isobutylacetat, Ethyl-n-butylat, n-Butyl­ acetat, Isoamylacetat, n-Amylacetat, Ethylformiat, Ethylen­ glykoldiacetat, Glykoldiformiat, Cyclohexylacetat, Fur­ furylacetat, Isoamyl-n-butyrat, Diethyloxalat, Isoamyl­ isovalerat, Methylbenzoat, Diethylmalonat, Valerolacton, Ethylbenzoat, Methylsalicylat, n-Propylbenzoat, n-Butyl­ oxalat, n-Butylbenzoat, Diisoamylphthalat, Dimethyl­ phthalat, Diethylphthalat, Benzylbenzoat, n-Butylphthalat usw. Eine bevorzugte Klasse der Esterlösungsmittel umfaßt die Lactone, zum Beispiel Butyrolacton, Valerolactone und deren Derivate mit niedrigeren Alkylsubstituenten, beispielsweise solchen mit 1 bis 5 C-Atomen.
Auch Alkohole können als LösungsmitteI eingesetzt werden. Bevorzugt werden tertiäre Alkohole, beispielsweise tert.- Butyl- oder tert.-Amylalkohol, da diese Alkohole unter den Reaktionsbedingungen im wesentlichen inert sind.
Es können auch tertiäre Amine als Lösungsmittel für die erfindungsgemäße Umsetzung eingesetzt werden, wobei der Stickstoff mit drei Kohlenwasserstoffgruppen substi­ tuiert ist, die an der Reaktion nicht teilnehmen, bei­ spielsweise Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- und Aralkylgruppen. Beispiele geeigneter tertiärer Amine sind Triethylamin, Tripropylamin, Triisobutylamin, Trihexylamin, Triheptyl­ amin, Triamylamin, Dibenzylethylamin, Dibutylethylamin, Dimethylpentylamin, Diphenylethylamin, Diphenylmethylamin, Dimethylanilin, Pyridin, Dimethylpyridin, Methoxypyridin, Methylpyrrolidin, Ethylpyrrolidin und dergleichen. Bevor­ zugte Lösungsmittel sind die tertiären Amine, insbe­ sondere Pyridin, Anilin, substituiertes Pyrrolidin sowie deren Derivate.
Wenn Ammoniak als stickstoffhaltiger Reaktionsteilnehmer gewählt wird, kann es auch als Lösungsmittel eingesetzt werden. Der über die zur Bildung des gewünschten Produktes erforderliche Menge hinausgehende Überschuß an Ammoniak ist gegenüber dem Katalysator inert und hat auf ihn keinen nachteiligen Einfluß. Ammoniak sollte jedoch nicht als LösungsmitteI eingesetzt werden, wenn andere stickstoff­ haltige Reaktionsteilnehmer verwendet werden.
Das jeweilige einzusetzende Lösungsmittel soll sowohl unter Umgebungsbedingungen als auch unter Reaktionsbedin­ gungen in flüssigem Zustand vorliegen, damit das Mischen der Komponenten erleichtert wird. Ferner soll es wenig­ stens einige der Reaktionsteilnehmer solvatisieren können. Schließlich soll das Lösungsmittel leicht zu handhaben sein, was vom Fachmann schnell festgestellt werden kann.
Die Reaktion wird unter relativ milden Bedingungen bei Temperaturen von etwa 50 bis 250° C, bevorzugt von etwa 100 bis 200° C, durchgeführt. Um das Reaktionsmedium flüssig zu halten, sollte ein ausreichender Druck angewendet werden. Dementsprechend wird die Reaktion unter einem Druck im Bereich zwischen etwa 30 und 300 bar durchgeführt, vorzugs­ weise im Bereich zwischen 30 und 100 bar. Der Druck kann durch das in der Reaktionszone anwesende Kohlenmonoxid und, falls eingesetzt, durch das der Reaktionszone zuge­ führte Wasserstoffgas aufrechterhalten werden. Falls gewünscht, kann auch ein geeignetes inertes Gas wie Stickstoff der Reaktionszone zugeführt werden, um den Druck innerhalb der Reaktionszone zu steigern.
Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer kann stark variiert werden. Das Molverhältnis von Kohlenmonoxid zu der Wasser­ stoffquelle (Wasser allein oder zusammen mit geringeren Wasserstoffmengen) sollte bei wenigstens etwa 3 : 1 liegen; höhere Molverhältnisse, wie 5 : 1 oder darüber, sind bevor­ zugt. Das Kohlenmonoxid kann im Überschuß angewendet werden, damit in der Reaktionszone ein ausreichender Druck ausgebildet wird. Das Molverhältnis der Wasserstoffquelle zum Amin kann von etwa 1 : 10 bis 10 : 1 variiert werden, wobei der Bereich von 1 : 3 bis 3 : 1 bevorzugt wird. Schließ­ lich sollte das Verhältnis der in dem Polymeren enthalte­ nen olefinischen Bindung zum Amin-Reaktionsteilnehmer wenigstens 1 : 1 und vorzugsweise wenigstens 1 : 2 betragen.
Der erforderliche Katalysator für die Herstellung der gewünschten polymeren, gegebenenfalls Amidgruppen enthal­ tenden Polyamine besteht aus elementarem Rhodium oder einer Rhodiumverbindung wie Rhodiumsalzen, Rhodiumoxiden, Rhodiumcarbonylen sowie Rhodiumliganden, wie weiter unten beschrieben wird. Die bevorzugten Katalysatoren sind Rhodiumverbindungen, in denen Rhodium einwertig positiv ist. Die exakte chemische Zusammensetzung und der genaue physikalische Aufbau des Produktes, das in der vorliegenden Reaktion als Katalysator wirkt, ist wegen der möglichen Umstrukturierung und/oder Wechselwir­ kung zwischen dem eingesetzten Rhodiumprodukt und den in der Reaktionszone enthaltenen Reaktionsteilnehmern nicht mit Sicherheit bekannt. Ob die beschriebenen Rhodium­ verbindungen direkt katalytisch wirken oder als Vorläufer des Katalysators, der die erfindungsgemäß gewünschte Aminomethylierung katalysiert, ist unwesentlich. Die erfindungsgemäß eingesetzten Rhodiumprodukte werden im folgenden als "Katalysator" bezeichnet, weil über­ raschenderweise gefunden wurde, daß sie direkt und/oder indirekt die Bildung der gewünschten Polymeren in dem erfindungsgemäßen einstufigen Verfahren fördern und hohe Ausbeuten des gewünschten Produktes ergeben.
Die zur Katalyse der erfindungsgemäß vorgesehenen Um­ setzung geeigneten Rhodiumprodukte müssen einen gewissen Grad an Löslichkeit in dem flüssigen Medium haben, in dem die Aminomethylierung stattfinden soll. Das flüssige Medium und/oder der Katalysator für eine bestimmte Reak­ tion sollten so gewählt werden, daß der Katalysator unter den Reaktionsbedingungen einen bestimmten Löslich­ keitsgrad aufweist, was mit Hilfe herkömmlicher Methoden ohne weiteres von einem Fachmann bestimmt werden kann.
Das für das erfindunggemäße Verfahren geeignete Kataly­ satormaterial kann durch die folgende Formel beschrieben werden:
Rhr[A]a[B]b[C]c
in der A eine Halogen-, Nitro- oder Sulfogruppe darstellt; B eine chemische Gruppe mit mindestens einem Paar nicht­ anteiliger Elektronen bedeutet, wie eine Carbonyl-, Olefin-, Phosphit-, Ether-, Amin- und/oder Sulfidgruppe, und C ein Anion darstellt, das, falls erforderlich, eine neutrale rhodiumhaltige Verbindung bildet; r, a, b und c jeweils eine ganze Zahl bedeuten, wobei r wenig­ stens 1 ist und a, b und c 0 einschIießen.
Das Katalysatormaterial kann direkt dem Reaktionsmedium zugefügt werden, und zwar entweder vor oder nach der Einführung der weiteren gewünschten Reaktionsteilnehmer.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete rhodium­ haltige Produkt kann aus metallischem Rhodium bestehen, das in jeder geeigneten Form vorliegen kann, beispiels­ weise als Pulver, in Bandform oder aufgebracht auf ein inertes Trägermaterial. Als inerter Träger kann jedes bekannte konventionelle Trägermaterial für Katalysatoren eingesetzt werden, beispielsweise solche aus Aluminium­ oxid, Kohlenstoff oder einem Metalloxid, zum Beispiel einem Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid u. dgl. Die Beschichtung aus metallischem Rhodium kann durch Aufdampfen oder nach einem anderen konventionellen Ver­ fahren erfolgen, wobei die Schicht etwa 2 bis 8 Gew.% des inerten Trägers ausmachen sollte. Metallisches Rhodium ist für sich im wesentlichen nicht löslich in dem für den Einsatz in Betracht kommenden flüssigen Medium, man nimmt jedoch an, daß metallisches Rhodium mit einigen der Komponenten in der Reaktionszone unter Bildung eines löslichen Produktes reagiert, wodurch tatsächlich be­ wirkt wird, daß die gewünschte Aminomethylierung fort­ schreitet. Höchstwahrscheinlich ist das metallische Rhodium ein Vorläufer für die in dem erfindungsgemäßen Verfahren tatsächlich wirkenden Rhodiumverbindungen.
Der für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Katalysa­ tor kann ein Rhodiumsalz einer anorganischen Säure sein, zum Beispiel Rhodiumchlorid, Rhodiumnitrat, Rhodiumsulfat, Rhodiumperchlorat u. dgl., oder das Rhodiumsalz einer organischen Säure wie Rhodiumacetat u. dgl. Die Rhodium­ salze sind bekannte, im Handel erhältliche Produkte, hergestellt auf konventionellem Wege durch Umsetzung von Rhodiumoxid mit einer Säure. Das Salz kann sowohl in seiner wasserfreien als auch in Hydratform verwendet werden, wobei die hydratisierten Salze bevorzugt sind.
Der Katalysator für das erfindungsgemäße Verfahren kann auch ein Rhodiumligand sein. Der Ligand kann mit Rhodium in jeder seiner Wertigkeiten koordiniert sein, das heißt mit den Wertigkeiten 0 oder +1, + 2 oder + 3. Der Liganden­ teil besteht aus chemischen Gruppen, die ein Paar nicht­ anteiliger Elektronen enthalten, wie die Atome Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor oder Schwefel, oder die ungesättigt sind. Der Ligand kann ein Carbonyl, ein Olefin wie Ethy­ len, Buten usw. sein; ferner ein Diolefin wie Norborna­ dien, Cyclooctadien-1,5 usw.; ein aliphatisches oder aromatisches Phosphit wie Triethylphosphit, Tributyl­ phosphit, Trimethylphosphit, Triphenylphosphit, Dimethyl­ phenylphosphit, Tritolylphosphit, Tribenzylphosphit, Ditolylphenylphosphit usw.; aliphatische und cyclische Ether wie Dimethyl- und Diethyloxid, Dioxan, Dialkyl­ etherglykole, Acetylaceton u. dgl.; primäre, sekundäre und tertiäre Amine, die Alkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- und Cycloalkylgruppen oder Mischungen derselben enthalten, beispielsweise Trimethylamin, Diethylamin, p-Toluidin u. dgl.; ferner heterocyclische Basen wie Pyridin, Dipyri­ dyl u. dgl.; Ammoniak; Sulfide wie Dialkyl-, Diaryl-, alicyclische, heterocyclische Sulfide u. dgl.; sowie Mischungen der genannten Liganden-Komponenten mit Rhodium. Wird der Ligand aus ungeladenen Liganden­ komponenten mit geladenem Rhodium gebildet, dann entsteht mit einem Anion wie Chlorid, Perchlorat, Nitrat, Hexa­ fluorphosphat u. dgl. die Verbindung in einem stabilen neutralen Zustand.
Der Ligand kann direkt dem Reaktionsmedium zugeführt werden und/oder als ein Komplex des Ligandenvorläufers mit dem Rhodiumsalz, -chelat, -hydrid oder -carbonyl in das Medium eingebracht werden. Beispielsweise kann der geeignete Vorläufer des gewünschten Liganden in die Reaktionszone mit einem Rhodiumvorläufer wie beispiels­ weise Rhodiumoxid, einem Rhodiumcarbonyl wie Dirhodium­ dichlortetracarbonyl u. ä. eingeführt werden.
Es wurde festgestellt, daß der Katalysator die gewünschte Aminomethylierung eines olefinische Doppelbindungen enthaltenden Polymeren bewirkt, wenn das molare Verhält­ nis von Rhodiumatom zu olefinischer Bindung etwa 3 × 10-5 bis 2,5 × 10-3, bevorzugt etwa 2 × 10-4 bis 2 × 10-3 beträgt. Der besonders bevorzugte Bereich dieses molaren Verhältnisses in bezug auf Wirksamkeit und Wirtschaft­ lichkeit beträgt 5 × 10-4 bis 2 × 10-3. Obwohl größere Katalysatormengen verwendet werden können, wurde festge­ stellt, daß größere Mengen nicht erforderlich sind.
Die für die vorliegende Erfindung als geeignet gefundenen Rhodiumkatalysatoren können auch in Kombination mit anderen Metallkomplexen eingesetzt werden, die als Kata­ lysatoren für die Aminomethylierung bekannt sind, zum Beispiel Eisen- oder Kobaltcarbonyl-Komplexe u. dgl., obgleich hierbei in der Regel schlechtere Ergebnisse erzielt werden. Daher sollte das erfindungsgemäße Ver­ fahren mit den erfindungsgemäß vorgesehenen Rhodiumkata­ lysatoren allein oder als Hauptteil des Katalysators durchgeführt werden.
Die bevorzugten Rhodiumkatalysatoren sind diejenigen, die das Rhodium in einwertig positiver Form enthalten und mit einem Carbonyl oder Diolefin oder beiden im Komplex vorliegen.
Die Reaktion wird in einem Gefäß durchgeführt, das für eine Gaszufuhr, zum Rühren und zum Erhitzen eingerichtet ist. Zuerst wird das flüssige Medium in das Reaktions­ gefäß gegeben, danach die olefinische Verbindung, Wasser, das Amin und der Rhodiumkatalysator. Das Gefäß wird verschlossen und bis zu einem bestimmten Partialdruck mit Kohlenmonoxid beschickt. Die Reaktion wird bei erhöh­ ter Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 250° C und einem Druck von etwa 30 bis 300 bar durchgeführt. Das Reaktionsgefäß wird mit seinem Inhalt auf der gewünschten erhöhten Temperatur etwa 15 Minuten bis 10 Stunden ge­ halten, wobei in den meisten Fällen eine Dauer von etwa 30 Minuten bis 5 Stunden ausreichend ist und bevorzugt wird. Danach wird das Gefäß abgekühlt, falls erforderlich, entgast und das Polymere gewonnen und sein Amino- und Amidstickstoffgehalt mit Hilfe analytischer Standard­ methoden bestimmt.
Vorzugsweise enthält das flüssige Medium (Lösungsmittel) wenigstens eine geringe Menge Wasser, beispielsweise etwa 5 bis 10 Vol.%, bezogen auf das Volumen des Lösungs­ mittels.
Das aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens gebildete polymere Produkt besteht aus Polymeren, die eine Anzahl Aminogruppen enthalten, die an dem polymeren Gerüst hängen. Das erfindungsgemäße Verfahren erleichtert die Bildung von Polymeren mit einem Kohlenwasserstoffgerüst mit daran hängenden Aminogruppen, in denen der Aminostick­ stoff über eine Methylengruppe an das Kohlenwasserstoff­ gerüst gebunden ist. Die bestimmte polymere Kohlenwasser­ stoffkette kann gewöhnlich homopolymerer oder copolymerer Natur sein und enthält olefinisch ungesättigte Bindungen, wie vorstehend beschrieben.
In einer besonderen Ausführungsform ist das erfindungsge­ mäße Verfahren auf die Herstellung von solchen Polymeren gerichtet, die eine Anzahl von sekundären Aminogruppen enthalten, die an einem polymeren Kohlenwasserstoffgerüst hängen. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß diese Polymeren im erfindungsgemäßen Verfahren rasch gebildet werden, wenn man als stickstoffhaltige Verbindung Ammoniak einsetzt.
Erfindung wird anhand von Beispielen weiter erläutert, ohne auf die Beispiele begrenzt zu sein. Sämtliche Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
Beispiel 1
In ein 1 Liter-Parr-Reaktionsgefäß, das mit einem mechani­ schen Rührer ausgerüstet war, wurden 410 Teile N-Methyl­ pyrrolidin, 50 Teile im Handel erhältliches Polybutadien (mit 80 % 1,2-Konfiguration) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1000, 12,8 Teile Pyrrolidin, 4 Teile wasser und 0,25 Teile der Rhodiumverbindung
[Rh(NBD)[(CH₃)₂C₆H₅P]₃]⁺PF⁻₆ (NBD = Norbornadien)
eingefüllt. Das Verhältnis von Rhodiumatomen zu Olefin betrug 3,3 × 10-4. Das Reaktionsgefäß wurde verschlossen und bei Raumtemperatur mit Kohlenmonoxid auf einen Druck von 70,3 bar gebracht. Das Reaktionsgefäß wurde 15 Stunden lang bei 140° C in einem gerüttelten Ölbad gehalten. Anschließend wurde der Inhalt aus dem Reaktionsgefäß entfernt, in Tetrahydrofuran aufgenommen und mit entioni­ siertem Wasser ausgefällt. Das erhaltene Produkt war in Aceton, Ethanol, Ether und anderen organischen Lösungs­ mitteln löslich, unlöslich in Wasser, jedoch löslich in wäßriger Salzsäure mit einem pH-Wert von 1,5. Die Probe wurde mit Hilfe der NMR-Spektroskopie analysiert und festgestellt, daß sie Amin- und Amidgruppen in etwa gleichen Mengen enthieIt. Absorptionsbanden wurden bei 5,2 ppm für C=CH₂-Protonen, bei 3,4 ppm (-CH₂N-CO-) und bei 2,2 ppm (-COCH₂-) für Polyamid und bei 2,45 ppm (CH₂N-) für Polyamin erhalten. Das Polymere war zu etwa 90 % substituiert.
Beispiel 2
Ein polymeres Polyamin mit Amidgruppen wurde in der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt mit dem Unterschied, daß als Katalysator
[RhI(NBD)((CH₃)₂PO)₃]⁺PF⁻₆
eingesetzt wurde. Das erhaltene Produkt war im wesent­ lichen von gleicher Zusammensetzung wie das in Beispiel 1 beschriebene Produkt.
Beispiel 3
Ein 300 ml-Parr-Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl, das mit einem mechanischen Rührer ausgerüstet war, wurde mit 6,7 Teilen Polybutadien wie im Beispiel 1, 24,6 Teilen N-Methylpyrrolidin, 17 g Teilen Pyrrolidin, 4,5 Teilen entionisiertem Wasser und 0,18 Teilen
[RhI(NBD)((CH₃)₂PO)₃]⁺PF₆⁻
beschickt. Das Reaktionsgefäß wurde verschlossen und bei Zimmertemperatur mit Kohlenmonoxid auf einen Druck von 70,3 bar gebracht. Das Reaktionsgefäß wurde 16 Stunden lang bei 140° C gerührt. Das erhaltene Polymere wurde durch Auflösen in Tetrahydrofuran, Ausfällen mit Wasser und Trocknen unter Vakuum gewonnen. Das poIymere Produkt setzte sich im wesentlichen genauso zusammen wie das im Beispiel 1 gewonnene Produkt, mit dem Unterschied, daß der Aminogehalt wesentlich größer war.
Beispiel 4
Ein Polymeres wurde in der gleichen Weise, wie im Bei­ spiel 1 beschrieben, hergestellt, mit dem Unterschied, daß das Pyrrolidin eliminiert wurde und das verschlossene Reaktionsgefäß mit 7,03 bar Ammoniak beschickt wurde. Das erhaltene Produkt wies einen Amingehalt auf, in dem die sekundären Aminogruppen vorherrschten.

Claims (10)

1. Verfahren zur Herstellung von Amin- und gegebenenfalls Amidgruppen enthaltenden Polymeren, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man in einem inerten flüssigen Medium ein Polymeres mit olefinischen Doppelbindungen mit Kohlenmonoxid und einer stickstoffhaltigen Verbindung wie Ammoniak oder einem primären oder sekundären Amin bei einer Temperatur von 50 bis 250° C und einem Druck von 30 bis 300 bar in Gegenwart eines im wesentlichen aus einer rhodiumhaltigen Sub­ stanz bestehenden Katalysators in Form von metalli­ schem Rhodium, Rhodiumsalzen, -carbonylen, -oxiden oder deren Liganden in Kontakt bringt und das ent­ standene polymere Produkt aus der Reaktionsmischung gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rhodiumverbindung einen Ligandenteil mit wenigstens einem Sauerstoff-, Schwefel-, Phosphor- oder Stickstoffatom oder einem olefinisch ungesättigten Rest enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators aus einer rhodiumhaltigen Verbindung der allgemeinen Formel
Rhr[A]a[B]b[C]c
erfolgt, in der A eine Halogen-, Nitro- oder Sulfo­ gruppe, B eine chemische Gruppe mit mindestens einem Paar nichtanteiliger Elektronen, ausgewählt aus der Gruppe Carbonyle, Olefine, Phosphite, Ether, Amine und/oder Sulfide, und C ein eine neutrale Verbindung bildendes Anion darstellen, und in der a, b und c ganze Zahlen einschließlich O und r eine ganze Zahl von 1 oder größer bedeuten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein polymerer Reaktionsteilnehmer mit einem durch­ schnittlichen Molekulargewicht von wenigstens etwa 500 eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Medium aliphatische, alicyclische oder aromatische Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, die nichtsubstituiert oder mit Alkohol-, Ester- oder tertiären Amingruppen substituiert sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Reaktionsteilnehmer ein Polymeres eingesetzt wird, das aus einem Monomeren mit wenigstens 4 bis 10 C-Atomen und mehreren olefinischen Doppel­ bindungen hergestellt worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Reaktionsteilnehmer ein Copolymeres eingesetzt wird, das Polybutadienabschnitte enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Reaktionsteilnehmer ein Copolymeres eingesetzt wird, das aus einem Monomeren mit wenigstens 4 bis 10 C-Atomen und mehreren olefinischen Doppel­ bindungen sowie wenigstens einem copolymerisierbaren Vinylmonomeren hergestellt worden ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als polymerer Reaktionsteilnehmer ein Polybutadien­ Styrol-Copolymeres eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als stickstoffhaltige Verbindung Ammoniak eingesetzt wird.
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