DE306712C

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Publication number: DE306712C
Application number: DENDAT306712D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30 ^.GRUPPE

EMIL HUBER in KAISERSLAUTERN.

Nachstellbare Stumpfhiilse für Kunst- und Arbeitsarme.

Patentiert im Deutschen Reiche vom !.November 1917 ab.

Die bisher bekanntgewordenen Stumpfhülsen für künstliche Arme, insbesondere Dreharme für Unterarmamputation, hatten den Nachteil, daß sie den Stumpf nicht fest genug packten, so daß sich derselbe in der Stumpfhülse drehen konnte. Die Folge war eine ungenügende Drehung der Stumpfhülse und demgemäß mehr oder weniger ein Versagen der beabsichtigten Funktionen und Vorteile des Dreharmes. Diesen Mißständen soll die nachstehend beschriebene Erfindung abhelfen. Dieselbe besteht in der Hauptsache darin, daß eine den anatomischen Verhältnissen des Unterarmes angepaßte verstellbare Stumpf hülse vorgesehen ist, die so ausgebildet wird* daß sie die beiden Unterarmknochen einzeln packt, wodurch eine Drehung des Stumpfes in der Hülse vermieden und die Vorteile des Dreharmes voll zur Geltung gebracht werden.

ao Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung dargestellt; es zeigt:

Fig. ι eine Gesamtansicht des Armes,
Fig. 2 die Stumpfhülse in Ansicht,
Fig 3 einen Querschnitt dazu, und

Fig. 4 einen Querschnitt durch Unterarm und Stumpfhülge.

Die Ausführung ist folgende: Die Armschienen α endigen vorn in ein Kugellagergehäuse b, in dem die mit zwei Kugellagertellern versehene Ansatzhülse c, in welche der Drehzapfen der an den Armschienen zu befestigenden Kunsthand gesteckt wird, geführt ist. An den Scharnieraugen «"'der Ansatzhülse c sitzen die beiden beweglichen Schienen d, an denen die aus Aluminium 0. dgl. gefertigten und innen mit Filz ο. dgl. ausgepolsterten Schalen e angenietet sind. Diese Schalen sind den anatomischen Verhältnissen des Ünterarmstumpfes genau angepaßt, und zwar sOj daß dieselben nicht wie bisher das, Fleisch des Stumpfes, sondern die Knochen desselben packen (siehe Fig. 4). Zu diesem Zweck ist in die Schalen β in der Mitte eine Längsrippe getrieben, welche sieh zwischen die beiden Unterarmknochen k legt, während die Außenränder der Schalen die Außenseite der Knochen umfassen. Auf diese Weise sind die Knochen -mehr einzeln gepackt, im Gegensatz zu der bisherigen Art, bei der die Hülse einfach beide Knochen außen umfaßte. Eine Drehung der Stumpfhülse um den Stumpf selbst wird also durch die eingetriebene, sich zwischen die beiden Knochen legende Rippe der Schalen verhütet und der Stumpf allseitig fest umschlossen. Durch, die gelenkige Anordnung der Schalen an der Ansatzhülse c kann den durch Schwinden oder Zunehmen bedingten Veränderungen des Stumpfes stets Rechnung getragen werden, ohne daß Nacharbeiten erforderlich werden. Der Verschluß der Schalen e kann durch Riemen oder sonstige Vorrichtungen bewirkt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Nachstellbare Stumpfhülse für Kunst- und Arbeitsarme für Unterarmamputation (Dreharm), dadurch gekennzeichnet, daßzwecks Verhütung einer Drehung des Stump-. fes in der Stumpf hülse die letztere aus zwei gelenkig mit der drehbaren Ansatzhülse (c) des Armes verbundenen, der Form, des Stumpfes genau angepaßten und durch

Riemen- oder sonstigen Verschluß zusammengehaltenen Schalen (e) aus Aluminium o. dgl. besteht, in deren Mitte eine nach innen vorstehende Längsrippe getrieben ist, welche sich beim Anlegen der Stumpfhülse zwischen die beiden Unterarmknochen legt, während die Schalenränder den Stumpf von außen umgreifen, derart, daß jeder der beiden Unterarmknochen einzeln gepackt und dadurch eine Drehung derselben zwischen den beiden Schalen (e) (Stumpfhülse) unmöglich gemacht wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.