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Greifvorrichtung für Armamputierte.
Gegenstand der Erfindung ist eine Greifvorrichtung für Armamputierte, durch welche es ihnen ermöglicht werden soll, Gegenstände von sehr verschiedener Form und Ausmass leicht und fest zu fassen. Diese Arbeitshand besteht aus zwei Backen, die aneinander angelenkt sind und einer Feder, welche das Bestreben hat, die Backen zu schliessen, wenn man sie mit einer geeigneten Öffnungsvorrichtung von einander entfernt hat. Nach der Erfindung kann die bewegliche Backe fest und ohne Spiel in jeder Einstellung mittels einer Nockenscheibe in Schneckenform verriegelt werden, welche im der einen der Backen befestigt ist und auf die andere Backe derart einwirkt, dass sie das Auseinanderspreizen der Backen verhindert.
Zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt ; es zeigen Fig. I die Anordnung von der Seite, Fig. 2 den vorderen Teil der Backe in schaubildlicher Darstellung, Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform, Fig. 4 einen Schnitt nach A-A in Fig. 3.
Bei der Ausführungsform nach Fig. i und 2 besteht die Greifvorrichtung in einer Zange, deren beide Backen 19 und 20 ähnlich den beiden Schenkeln einer Schmiedezange ausgebildet sind. Die beiden Backen bestehen aus gepresstem Eisenblech oder aus einer Aluminiumlegierung, wodurch eine erhebliche Widerstandsfähigkeit mit grosser Leichtigkeit verbunden wird. Die eine der Backen 19 ist unbeweglich und trägt an ihrem Hinterende einen schneckenförmigen Nocken 21, der mittels eines Griffes 22 eingestellt werden kann. Die zweite Backe ist drehbar auf einer Achse 23 befestigt und wird durch eine Feder 24 in geschlossener Lage gehalten.
Die zu ergreifenden Gegenstände können zwischen den Vorderenden 25 der Backen oder zwischen den ausgewölbten Teilen 26 gefasst werden, besonders, wenn es sich um die Griffe von Werkzeugen handelt ; diese stützen sich ausserdem gegen einen trichterförmig ausgehöhlten Ansatz 27 einer Stange 28. Diese Stange trägt Warzen 69 und kann in drei verschiedenen Höhenstellungen entsprechend der Länge der zu erfassenden Werkzeuggriffe festgestellt werden ; sie gleitet in einer Hülse 29, deren mit Gewinde versehenes Ende 30 in einen Kugelkopf 31 eingeschraubt ist, wobei ein Ring 32 zwischen den Kugelkopf und die Grundfläche der Backe 19. eingefügt ist.
Um dünne Gegenstände, wie Nadeln, Federn o. dgl. erfassen zu können, trägt die Greifvorrichtung am Vorderende der Backe-zwei Plättchen 35 ; 33 aus Kupfer, welche gegeneinander gedrückt werden können und die Stelle der Fingernägel vertreten. Diese Plättchen sind um Achsen 34 schwenkbar.
Die gesamte Greifvorrichtung ist auf einem Kugelgelenk angeordnet, wodurch alle für die Arbeit notwendigen Neigungen der Arbeitshand erreicht werden können. Zu diesem Zwecke ist der Kugelkopf 31 in einem Lager angeordnet, welches aus zwei Lagerschalen 35, 36 gebildet ist, die aufeinandergeschraubt werden können. Wenn diese Lagerschalen 35, 36 vollständig aufeinandergeschraubt werden, wird die Kugel 31 gegen ein Gummikissen n gedrückt, das auf der Sohle der unteren Schale angebracht ist. Es ergibt sich hieraus eine sanfte Reibung, welche sehr wertvoll für die meisten Bewegungen des Kunstarmes ist. Eine feste Verriegelung dieses Kugelgelenkes kann mittels einer Schraube 37 erreicht werden, die durch einen Handgriff 38 verstellt werden kann.
Sie ist in die Lagerschale 35 eingeschraubt
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und drückt gegen die Gelenkkugel 31, hierbei greift sie noch ein wenig in die Schale 36 ein und verhindert auf diese Weise ein Abschrauben der beiden Schalen voneinander.
Die Öffnung der Greifvorrichtung wird mittels eines Hebels. 39 erreicht, der bei 40 an der Backe 20 angelenkt ist. Der Hebel 39 ist geschlitzt und trägt eine kleine Warze 41. Schwenkt man den Hebel, so dringt die Warze wechselweise in Bohrungen 49, 43 an der Backe ein und sichert die Stellung des Hebels, entweder an die Backe hereingeklappt oder senkrecht dazu aufgestellt. Wenn der Hebel. 39 die senkrechte Lage einnimmt und man ihn gegen einen Tisch oder gegen seinen eigenen Körper drückt, bewirkt man die Öffnung der Greifvorrichtung entgegen der Wirkung der Feder 24.
Sobald das Werkzeug zwischen den beiden Backen gefasst ist, lässt man diese sich selbsttätig schliessen und stelle sie mittels Einstellung des Nockens 21 an dem Handgriff 22 fest.
Gegenstände von kleinem Durchmesser, wie Nadeln, Federn, Zündhölzer o. dgl., werden zwischen den Plättchen 33, J, J gefasst. Jede dieser Platten besitzt eine gegenüber der
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in diese Rinne 44 eingelegt und hier festgedrückt, wodurch sie unverrückbar festlegen.
Im Gebrauche ist die Greifvorrichtung ganz besonders günstig durch das Spiel des
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gefühlt werden können. Anstatt den Nockens 21 von Hand zu drehen, kann man ihn mittels eines Zahnrädchens 45 (Fig. 2) und einer Zahnstange 46 einstellen, welche in das Zahnrädchen eingreift und in einer Führung 47 an der Backe 19 verschiebbar ist. Ein Druckknopf 48 ist an der Zahnstange 46 befestigt.
Es genügt, diesen Druckknopf gegen einen Tisch oder einen widerstandsfähigen Körper irgendwelcher Art zu stützen, um den Nocken 21
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mit. Dieses steuert den Nocken 2. 2 und spannt die Schraubenfeder einer Trommel 49, die auf der Achse des Nockens angeordnet ist. Diese Feder der Trommel hat die Wirkung,
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drückt, wird der Nocken gedreht und lässt die Backen 19, 20 unter der Wirkung einer Feder 50 sich öffnen.
Es genügt also, wenn der Verstümmelte das Vorderende der Greifvorrichtung unter den zu ergreifenden Gegenstand führt und, indem er auf die hintere Backe drückt, die Feder in der Trommel sich entspannen lässt, wodurch die Greifvorrichtung
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PATENT-ANSPRÜCHE : I. Zangenförmige Greifvorrichtung für Armamputierte, bestehend aus zwei gelenkig verbundenen Backen und einer sie zusammendrückenden Feder, gekennzeichnet durch einen schneckenförmigen Nocken, (21), der an der einen Backe drehbar befestigt, auf die andere in der Weise einwirkt, dass er sie in jeder Schliessstellung verriegelt hält.