DE297806C

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Publication number: DE297806C
Application number: DENDAT297806D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 297806 — KLASSE ZOd. GRUPPE

MATHIAS PETERS in DUSSELDORF.

Künstlicher Arm. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1916 ab.

Der Gegenstand der Erfindung ist ein künstlicher Arm, der sich dadurch auszeichnet, daß innerhalb der Gelenkkugelköpfe Bremsorgane angeordnet sind, die durch im Unterarm dicht nebeneinander liegende Exzenter festgestellt werden können.

Wie die Zeichnungen, in denen der neue Arm in den Fig. ι und 2 in gestreckter Stellung in zwei Längsschnitten dargestellt ist, zeigen, besteht der Erfindungsgegenstand zunächst aus einem Rohransatz i, der dem Armstumpf entsprechend geformt ist und an diesem angebracht wird. Nach unten endet der Rohransatz in einen als hohle Halbkugel ausgebildeten Kugelkopf 2, in dem ein gleichzeitig als Federteller dienender Ring 3 um Zapfen 4 (Fig. 1) drehbar gelagert ist. Gegen den Ring 3 stützt sich eine Feder 5, welche bestrebt ist, den mit einem Bund 6 versehenen Stempel 7 von der inneren Fläche des Kugelkopfes 2 abzuheben. Eine Stange 8 geht durch eine Aussparung 9 der Halbkugel 2 hindurch und endet oben in einen Kopf 10, gegen den sich der Bund 6 des Stempels 7 legt. Unten ist die Stange mit Gewinde versehen und in eine auf einer in der Nähe des Handgelenks angebrachten Exzenterwelle 12 drehbar gelagerten Büchse 11 eingeschraubt. Die Exzenterwelle 12 ist in dem hohlen, aus Blech, Holz ο. dgl.

bestehenden Unterarm 13 gelagert und kann durch einen nur wenig über den Unterarm hervorragenden Knebel 14 verstellt werden. Dicht neben der Exzenterwelle 12 liegt eine weitere Welle 16, die durch einen auf der anderen Seite befindlichen Knebel 17 gedreht wird und ebenfalls eine Exzenterbüchse 18 trägt. In diese Büchse ist eine mit Kopfplatte 19 versehene Stange 20 eingeschraubt. Gegen den Stangenkopf 19 liegt der Bund 21 des Stempels 22 an und wird durch die Feder 23 hochgehalten, indem sich diese mit ihrem unteren Ende gegen einen in der hohlen Halbkugel 24 um Zapfen 25 drehbar gelagerten Ring 26 stützt. Die Halbkugel 24 besitzt einen mit Bajonettverschluß versehenen, rohrförmigen Ansatz 27, der zur Aufnahme einer künstlichen Hand oder eines Werkzeuges dient.

Soll nun das eine oder andere Gelenk, nachdem der betreffeiide Teil in die gewünschte Stellung gebracht ist, festgestellt werden, so wird durch den zugehörigen Knebel 14 bzw. 17 die Exzenterwelle bewegt, und dadurch drückt der Stangenkopf entgegen der Federwirkung den Stempel gegen die Innenfläche der Halbkugel und stellt das Gelenk vollkommen sicher fest. Das Lösen erfolgt durch Drehen des Knebels im entgegengesetzten Sinne, wobei dann die Feder den Stempel von der Innenfläche der Halbkugel abzieht.

Durch diese neue Vorrichtung geschieht das Feststellen beider Gelenke infolge der dicht nebeneinander liegenden Anordnung der Stellknebel leicht und mühelos. Es kann ferner die Spannkraft zum Feststellen durch entsprechendes Anziehen der mit Gewinde versehenen Stangen 8 und 20 geregelt werden, und es sind zu diesem Zweck die Stangenköpfe mit Schlitzen zum Einführen eines Schraubenziehers versehen. Um die Beweglichkeit in den Seitenrichtungen noch weiter

zu erhöhen, kann innerhalb des Ringes 3 noch ein anderer, nunmehr die Feder tragender Ring um Zapfen versetzt drehbar angeordnet sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Künstlicher Arm, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der als Halbkugel mit Rohransatz ausgebildeten Gelenkkugelköpfe Bremsorgane angebracht sind, die durch im Unterarm dicht beieinander gelagerte Exzenter (12,16) festgestellt werden können.

2. Künstlicher Arm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem mit Rohransatz und einer Aussparung versehenen Kugelkopf ein als Federteller ausgebildeter Ring (3 bzw. 26) um Zapfen drehbar gelagert ist und eine Feder trägt, die gegen den Bund eines Stempels (7 bzw. 22) drückt und diesen dadurch von der Innenfläche des Kugelkopfes abzuziehen bestrebt ist.

3. Künstlicher Arm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Feststellung des Gelenks durch den Stern- 2; pel und die Aussparung des Kugelkopfes eine Stange (8 bzw. 20) o. dgl. hindurchgeführt ist, deren Kopfplatte (10 bzw. 19) sich gegen den Stempelbund legt, während das andere mit Gewinde versehene Ende in einer auf der zugehörigen Exzenterwelle sitzenden Büchse (11 bezw. 18) verstellbar ist.

4. Künstlicher Arm nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die 3: Exzenterwellen durch an entgegengesetzten Enden angebrachte oder nebeneinander liegende Knebel (14, 17) bewegt werden, die so im Unterarm versenkt angeordnet sind, daß sie nur wenig über die Arm- 4' oberfläche ragen.

5. Künstlicher Arm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Beweglichkeit in dem im Kugelkopf drehbar angebrachten Ring (3) 4; ein zweiter Ring mittels Zapfen drehbar gelagert ist und dieser dann die Feder trägt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.