DE707617C

DE707617C - Von einem Druckmittel bediente Feststellvorrichtung fuer Gelenkverbindungen, z. B. Gelenkstuetzen und andere Anwendungsfaelle

Info

Publication number: DE707617C
Application number: DEA91451D
Authority: DE
Inventors: Giuseppe Alfieri
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-03-05
Filing date: 1940-05-30
Publication date: 1941-06-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Feststellvorrichtung für Gelenkverbindungen und ist beispielsweise auf Gelenkstützen und ähnliche Einrichtungen anwendbar.

Bei der Einrichtung nach der Erfindung besitzt eines der Elemente der Gelenkverbindung eine Kammer, in die verschiebbar ein Kolben eingesetzt ist, der sich an die gegenüberliegende Oberfläche des anderen EIements anlegen kann, und ist die Kammer an eine Vorrichtung angeschlossen, die imstande ist, auf den Kolben ein Druckgefälle einwirken zu lassen, um den Kolben fest gegen die gegenüberliegende Oberfläche des anderen

>5 Elements zu legen und dadurch die beiden Elemente der Gelenkverbindung gegeneinander festzustellen.

Die Erfindung gestattet auch eine Ausführung, bei der mindestens eine der Berührungsflächen der zusammenarbeitenden Teile der Gelenkverbindung mit einem Belag aus einem Stoff von hohem Reibungskoeffizienten versehen ist, der den Zusammenschluß der Flächen noch erhöht.

Einige Ausführungsbeispiele des Gegen-Standes der Erfindung sind auf der Zeichnung veranschaulicht.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch eine Gelenkstütze für Werkbänke.

Fig. 2 ist ein Querschnitt zu Fig. 1 in etwas geänderter Ausführung.

Fig. 3 und 4 geben in Teilschnitten andere Anwendungen der Vorrichtung nach der Erfindung wieder.

Die Gelenkstütze nach Fig. 1 besitzt einen 3S rohrförmigen Fuß ι, der mit einer Grundplatte 1' durch Schrauben 2 an einer Werkbank befestigt werden kann. Der Fuß 1 endet in einem Kugelkopf 3, auf den mit einer kugelförmigen Aushöhlung ein einstellbarer Werkträgier 4 aufgesetzt ist, der Schrauben 5 zum Ansetzen des Werkstückes o. dgl. trägt.

In dem Kugelkopf 3 ist eine zylindrische Kammer 6 ausgespart, die auf die Oberfläche des Kopfes 3 an einer Stelle ausmündet, ständig vom Werkträger 4 überdeckt ist. in die Kammer 6 eingesetzter Kolben 7 wifi durch eine zwischen den Boden der Kara-, mer 6 und den Kolben 7 gelegte Feder 8 in Eingriff mit der Oberfläche der Aushöhlung des Werkträgers 4 gehalten. 'o Die den Fuß 1 durchsetzende und in die Kammer 6 ausmündende Leitung 9 geht von einem Zweiwegehahn aus, der von Hand oder mittels eines Fußtritts eingestellt werden kann und es gestattet, die Leitung 9 • 5 entweder mit einer Druckmittelzuführung oder mit einem Auslaß in Verbindung zu bringen. Solange in der Kammer 6 kein Druck herrscht, kann man den Werkträger 4 in jede gewünschte Einstellung zum Kugelkopf 3 bringen. In der jeweils vorgenommenen Einstellung wird der Werkträger durch den Anlegedruck des Kolbens 7 gehalten, der von der Wirkung der Feder 8 herrührt. Läßt man jedoch über den Steuer hahn Druckmittel in den Zylinder 6 ein, so wird der Kolben 7 mit starkem Druck gegen die Oberfläche des Werkträgers 4 getrieben und stellt den Werkträger in der gewünschten Lage fest. Zum Wiederlösen des Werkträgers genügt es dann, die Leitung 9 und die Kammer 6 mit dem Auslaß zu verbinden. Die beschriebene Vorrichtung ist bei Gelenkverbindungen jeder Bauart mit zylindrischen oder kugelförmigen Zapfen und auch in dem Falle anwendbar, wenn mehrere Paare von Organen zu zwei und zwei aneinandergelenkt sind. Hierbei wird jede Gelenkverbindung durch einen Zapfen, wie den Zapfen 3 im beschriebenen Beispiel, und durch einen kapselartigen Teil, ähnlich dem erläuterten Werkträger 4, gebildet, wobei Zapfen und kapselartiger Teil mit den zu vereinigenden Elementen verbunden sind. Der Zapfen oder die Kapsel jeder der Gelenkverbindungen ist dann mit einer Kammer 6, einem Kolben 7 und einer geeigneten Druckmittelzuführung zu versehen.

Die Steuerung der Druckmittelzufuhr zu den verschiedenen Gelenkverbindungen kann mit Hilfe eines einzigen Hahnes oder mittels verschiedener Hähne durchgeführt werden. Die Feststellwirkung kann statt durch ein Druckmittel auch durch einen Unterdruck herbeigeführt werden.

Um außer der Wirkung der Fläche des Kopfes 3 auch noch die Wirkung der Oberfläche des Kolbens 7 für die Feststellung· nutzbar zu machen und zu vermeiden, daß beim Auftreten von Spiel in der Kammer öo der Kolben dem Werkträger 4 bei einer etwaigen Drehung dieses Werkträgers folgen kann, empfiehlt es sich, den Kolben 7 mit dem Kopf 3 derart in Verbindung zu bringen, daß er nur die für sein Wirksamwerden notwendi- |n Verschiebungen erfahren kann. Eine I Ausführung dieser Art ist in Fig. 2 darge-•sffellt. Der Kolben 7 ist hierbei mit Seiten keilen 7' versehen, die durch gleitenden Ein griff in geeignete, in der Wandung der Kammer 6 im Kopf 3 ausgesparte Führun gen den Kolben in der erforderlichen Weise festhalten.

Fig. 3 stellt eine andere Ausführung dar, bei der der Kolben einen erweiterten Kopf 7" besitzt, der außen in Form des am Kopf 3 fehlenden Teils der Kugelfläche ausgebildet ist. Hierbei kann die Führung des Kolbens beispielsweise durch Stifte 10 erfolgen, die am Kolbenkopf 7" befestigt sind und in Löchern des Kopfes 3 gleiten.

Fig. 3 zeigt auch noch eine biegsame Leitung 11, die außerhalb der Gelenkverbindung 3, 4 die Leitungen 9, 9' von zwei Armen i, 1' verbindet. Die Arme 1,1' führen zur Gelenkverbindung und sind mit dem Kopf 3 bzw. dem kapselartigen Sitz 4 verbunden. Diese Ausbildung eignet sich besonders für Ausführungen, bei denen mehrere Armpaare mit in der beschriebenen Weise festzustellenden Gelenkverbindungen aneinander gelenkt sind und bei denen die Zuführung des Druckmittels zu den verschiedenen Gelenkverbindungen mit Hilfe von in den aufeinanderfolgenden Armen ausgesparten Leitungen durchgeführt wird.

Bei der in Fig. 4 veranschaulichten Ausführungsform bezeichnet 3 wieder den am Fußteil i, 1', 2 der Fig. 1 sitzenden Kopf. In die Ausnehmung 6 des Kopfes 3 ist der von einer Feder 8 belastete Kolben 7 eingesetzt. Der Werkträger 4 ist mit Befestigungsbolzen S versehen. Die Oberfläche des Kolbens 7, die sich gegen die Innenfläche des Werkträgers 4 legen soll, ist mit einem Belag 12 aus einem Stoff mit hohem Reibungs- "«5 koeffizienten versehen.

In entsprechender Weise kann die Innenfläche des Werkträgers 4 mit einem ringförmigen Reibbelag 13 an der Stelle versehen sein, die der Stelle gegenüberliegt, auf die für gewöhnlich der Kolben 7, 12 einwirkt. Mit Hilfe dieser Anordnung läßt sich der Eingriff zwischen den beiden Elementen 3 und 4 unter Einwirkung des Kolbens 7, sobald in der Kammer 6 das den Kolben gegen den hohlen Werkträger 4 legende Druckmittel wirkt, wesentlich verbessern.

Der Reibbelag kann auch in den Teil der Innenfläche des Werkträgers eingelegt werden, auf den für gewöhnlich der Kolben 7 inwirkt. Er kann auch die Innenfläche der Kammer des Werkträgers, gegen die sich

der Kopf 3 legt, ganz oder zum größten Teil bedecken. Es kann auch ein Reibbelag auf den Kopf 3 aufgebracht werden. Schließlich können die zusammenarbeitenden FIa-s chen des Kopfes 3 und der kugeligen Ausnehmung im Werkträger beide aus einem Stoff mit hohem Reibungskoeffizienten ausgeführt oder mit einem Belag aus solchem Stoff versehen sein.

Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen kann die Feststellung entweder durch eine Druckflüssigkeit oder durch Luftdruck oder ein anderes Druckmittel erfolgen.

Claims

Patentansprüche:

1. Von einem Druckmittel bediente Feststellvorrichtung für Gelenkverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem (3) der beiden Elemente (3,4) der Ge-

».o lenkverbindung eine Kammer (6) ausgespart ist, die einen Kolben 7 enthält, der sich gegen die gegenüberliegende Fläche des anderen Elements (4) legen kann, während die Kammer (6) an eine Vorrichtung angeschlossen ist, die imstande ist, auf den Kolben (7) ein Druckgefälle einwirken zu lassen, um den Kolben (7) in Anlage an die gegenüberliegende Oberfläche zu bringen und dadurch die beiden Elemente (3,4) der Gelenkverbindung gegeneinander festzustellen.

2. Feststellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) von einer Feder (8) belastet ist, die ihn für gewöhnlich mit geringem Druck in Anlage an die gegenüberliegende Oberfläche hält.

3. Feststellvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (6) für den Kolben (7) in einem Zapfen (3) des einen EIe- i ments der Gelenkverbindung ausgespart ist, auf dem die Sitzfläche des anderen Elements (4) aufliegt.

4. Feststellvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (7) mit Führungen (7', 10) versehen ist, die ihm lediglich Gleitbewegungen in· seiner Kammer (6) ge-

S" statten.

5. Feststellvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben außen eine Erweiterung (7") trägt, deren Außenfläche die Gelenkoberfläche des Elements (3) ergänzt, in welchem der Kolben (7) angeordnet ist.

6. Feststellvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweiterung (7") des Kolbens

Ro (7) mit Hilfe einer durch in Löchern gleitende Stifte gebildeten Kupplung in Gleitverbindung mit dem Element (3) steht, in dem der Kolben (7) untergebracht ist.

7. Feststellvorrichtung nach einem der . Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der zusammenarbeitenden Oberflächen der Organe (3, 4) der Gelenkverbindung mit einem Belag (12, 13 j aus einem Stoff versehen ist, der 'einen hohen Reibungskoeffizienten besitzt.

8. Feststellvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kolbens (7), die auf die Oberfläche des Werkträgers (4) einwirkt, mit einem Belag aus einem Stoff mit hohem Reibungskoeffizienten versehen ist.

9. Feststellvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Element (4) der Gelenkverbindung an seiner Innenfläche mit einem Reibbelag versehen ist, der mit der Oberfläche des inneren Elements (3) oder des Kolbens (7) zusammenarbeitet.

10. Feststellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibbelag des äußeren Elements (4) in der Innenfläche dieses Elements gegenüber dem Flächenteil liegt, auf den der Kolben (7) für gewöhnlich einwirkt.

11. Feststellvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ebensogut die innere Oberfläche des äußeren Elements (4) wie die Oberfläche des inneren Elements (3) und gegebenenfalls auch die Außenfläche des Kolbens (7) mit einem Belag von hohem Reibungskoeffizienten versehen ist.

12. Feststellvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (3) an einem rohrförmigen Stück (1) befestigt ist, durch das die Zuführung des Druckmittels erfolgt. »05

13. Feststellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung und der Auslaß des Druckmittels, über einen Zweiwegehahn erfolgen, der von Hand no oder mit Hilfe eines Fußtritts eingestellt wird.

14. Einrichtung, die aus zwei mit Hilfe einer Kugelverbindung aneinandergelenkten Elementen besteht, dadurch gekenn- i»5 aeich.net, daß der Kugelzapfen (3) der Verbindung mit einer Feststellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 verseben ist.

15. Aus je zwei und zwei gelenkig miteinander verbundenen Elementen gebildete Einrichtung, dadurch gekenn-

zeichnet, daß jede der Gelenkverbindungen mit einer Feststellvorrichtung nach einem der Ansprüche ι bis 13 versehen ist. 16. Einrichtung nach den Ansprüchen 12 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß die aneinandergelenkten Elemente (3,4) mit an der Stelle der Gelenkverbindungen vorgesehenen, außerhalb dieser Verbindungen verlaufenden biegsamen Leitungen (11) versehen sind, die an die Leitungen (9,9') in den rohrförmigen Zwischenstücken (1, i') zwischen den Gelenkverbindungen angeschlossen sind.

17. Einrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststellvorrichtimgen gemeinsam gesteuert werden.

18. Einrichtung nach einem der Ansprüche ι bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung mit Hilfe des Druckes ao eines Gases durchgeführt wird.

19. Einrichtung nach einem der Ansprüche ι bis ij, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung mit Hilfe einer unter Druck stehenden Flüssigkeit durchgeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen